Neues Schwert ! was muss ich beim Kauf beachten ?

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Phelan von Zollern

Guest
Hallo, ich habe diesen Thread erstell für all die sich ihr erstes Schwert einkaufen und sich nicht ein Schrott andrehen lassen wollen. Zunächst sollte in diesem Thread kein Markenkrieg herrschen (Schmied XYZ ist viel besser als Deiner) sondern wir sollten beraten auf was man achten sollte Beispiele
  • Härte
  • Material
  • Spitze
  • Schlagkante
  • Gewicht
  • wie wichtig ist einem das "A"
  • Griffmaterial und Verarbeitung
Später können wir immer noch auf die Schmieden eingehen und Empfehlungen aussprechen, jedoch sollten wir erst das wesentliche ansprechen. Hier noch ein netter Bericht aus Wikipedia zum Thema Schwert: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwert
Auszug aus o.g Wikipedia Bericht Aus historischen und archäologischen Quellen geht hervor, dass die Metallverarbeitung und die Rennofentechnologie ab dem Ende des 13. Jahrhundert bis zum 15. Jahrhundert ihren Zenit erreicht hatte.[7] Der Stahl der Rüstungen und der Klingen hat laut Untersuchungen oft kaum Schwächen im Vergleich zu modernen Klingenmaterialien.[8] Daneben liefern uns die Ergebnisse der metallographischen Untersuchungen an Originalschwertern (zum Beispiel das Zeremonieschwert aus der Domschatzkammer) handfeste Daten. Selbst frühmittelalterlicher Stahl weist oft sehr geringe Anteile an Schwefel und Phosphor (0,002 bis 0,003%) auf, was sogar die Werte des japanischen Stahls erreicht und gegebenenfalls unterbietet. Der Kohlenstoffgehalt der Original-Klingen bewegt sich laut Untersuchungen im Bereich zwischen 0,1% und 1,1% und die gemessene Härte reicht bis 58 HRC[9]. Römische und frühmittelalterlich-germanische Waffen weisen oft einen komplexen Aufbau auf, das heißt ihre einzelnen Komponenten bestehen aus verschiedenen Stahlsorten. Selektive Härtung wurde ebenfalls praktiziert, wie die Schwertklingen aus dem Nydam-Schiff belegen.
Vielen DANK​
 
Hallo allerseits, bin jetzt schon gespannt, was sich hier so alles an Tips ansammelt. Ich möchte meinen ersten Tip jedoch abseits technischer Daten etc. abgeben. Schwerter per Versand zu bestellen ist ledigim und auch vollkommen in Ordnung, wenn man weiss was man will. Generell spreche ich dem unbedarften Interessenten aber immer die Empfehlung aus, ein Schwert - wenn möglich - erstmal in die Hand zu nehmen. Fühlt es sich nicht wie die natürliche Verlängerung des eigenen Armes an, kann man es gleich wieder weg legen. Da spielen technische Daten überhaupt keine Rolle mehr. Ein Schwert muss also zu einem passen. Das macht das Thema Empfehlungen durch Dritte (s.o. Thema welcher Schmid ist gut) auch so schwierig. Denn ein Schwert, das für mich persönlich perfekt geeignet ist, kann für den nächsten schon vollkommen verkehrt sein. Es gilt herauszufinden, welcher Schwerttypus (Gewicht, Länge, Ballance, Schwerpunkt etc.) überhaupt zu mir persönlich passt. Danach kann man sich dann den Kopf über technische Details zerbrechen. Beste Grüße Mangold
 
Was das olle A angeht könnte man ja mal ein paar grobe Eckdaten für die jeweiligen Epochen (vielleicht sogar Regionen) zusammenstellen um die Orientierung leichter zu machen...Eben im Sinne von: "Was war zu der Zeit üblich?", damit nicht am Ende ein Gassenhauer mit Wiki-Griff und 10 Hohlkehlen herauskommt...jetzt nur mal übertrieben formuliert natürlich ;) z.B. - 1250: Einhandschwert Paranussknauf "Parierstangenform" gerade Klinge eine Hohlkehle Fund- oder Bildbeispiel: so und so
 
Zu den Anmerkungen von N.v.R. kann ich ergänzend die Empfehlung für folgendes Buch aussprechen, das genau eine solche Übersicht der Schwerttypen und Zeiten bereithält: Das Schwert - Mythos und Wirklichkeit , ISBN 978-3938711057 Das Buch beinhaltet im hinteren Teil zwar auch den üblichen Quatsch über Filmschwerter und sowas, aber der vordere Teil mit dem Grundlagenwissen ist das Geld auf jeden Fall wert.
 
Ok, dann auch mal meine fifty cent... Natürlich bleibt es nicht aus, dass diese Liste etwas subjektiv wird. Andere Leute legen vielleicht mehr Wert auf andere Sachen... Als erstes finde ich es wichtig, dass der Hersteller/Schmied einem genaue Angaben über Stahl, Wärmebehandlung und Herstellungsart etc. machen kann. Oft steht bei Händlern sowas wie "Klinge aus Kohlenstoffstahl, Härte zwischen 45 und 54hrc". Leider hört man auch immer wieder irgendwelche Geschichten von geheimen "Wunderstählen". Das ist alles Quatsch. Jeder Stahl, ob Stahl für Kanonenrohre vom Militär oder direkt aus dem Weltall, lässt sich spektrometrisch auf seine Bestandteile hin analysieren. Also, Transparenz ist äußerst wichtig. Wer mit Infos nicht rausrückt, weiß es entweder selber nicht oder will etwas verbergen. Beides nicht gut... Es gibt prinzipiell zwei Methoden Schaukampfschwerter herzustellen. Entweder stock-removal oder geschmiedet. Bei der ersten Variante wird aus einem Flachstahl die Klinge herausgearbeitet und anschließend gehärtet/angelassen. Bei der zweiten Variante wird die Klinge erst in Form geschmiedet, dann in Form geschliffen und anschließend gehärtet/angelassen. Die erste Variante ich "relativ" unproblematisch. Bei der zweiten Variante sollte man sich sicher sein, dass der Schmied sein Handwerk versteht. Es ist nämlich nicht so, dass handgeschmiedet gleich besser ist. Beim Schmieden kann ein unerfahrener Schmied viele Fehler machen und den Stahl massiv schädigen... Ich würde in jedem Rall die Finger von Recyclingprodukten lassen. Oft liest man von Schwertern die aus alten Autofedern etc. hergestellt wurden. Das Material an sich ist in den meisten Fällen nicht schlecht aber man darf nicht vergessen, dass eben diese Federn schon einiges an mechanischer Beanspruchung hinter sich haben. Materialfehler kann man bei gebrauchten Produkten nie ausschließen. Es kann gut gehen oder eben nicht... Das Schwert sollte in keinem Fall rostfrei sein. Es gibt zwar auch korrosionsbeständige Federstähle, die liegen von den Leistungen aber deutlich unter den "rostenden" Stählen und sind für Schaukampfwaffen nicht geeignet. Die "rostenden" Federstähle liegen in etwa in drei Ketegorien: Reine Kohlenstoffstähle (C=5,0-7,5%), Siliziumhaltige Kohlenstoffstähle (c=0,50-0,75%, Si= 1,0-2,0%) und Molybdänstähle, die wir hier vernachlässigen können da sie für sehr hohe Anlassbereiche hergestellt wurden. Kohlenstoffstähle erreichen bei c=0,8% das eutektikum und sind somit gesättigt. Höhere C-Gehalte machen den Stahl spröder (Dass kann man durch entsprechende WB ausgleichen, ist aber nicht ganz unproblematisch). Also, man sollte keine Schwerter verwenden, deren C-Gehalt über 0,8% liegt. Die "richtige" Härte hängt von dem verwendeten Stahl und der Wärmebehandlung ab. Es gibt im Grunde zwei Arten Schaukampfwaffen zu härten. Härten und anschließendes Federvergüten und bainitische Härtung. Beim ersten wird der Stahl gehärtet und anschließend wieder auf ca. 400-550 Grad erhitzt, wodurch die Härte abnimmt und die Zähigkeit und die Federeigenschaften zunehmen. als Anhaltspunkte könnte folgendes dienen. Die meisten Federstähle die für Schaukampfwaffen verwendet werden sollten bei richtiger Wärmebehandlung eine Härte von 52-56hrc haben. Deutlich härter bzw. weicher sollte man meiden. Beim Bainitischen Zwischenstufenhärten können deutlich hohere Härtewerte erreicht werden ohne das die Zähigkeit darunter leidet. Der einzige deutsche Anbieter, den ich kenne, der so härtet, ist Arno Eckhardt von der Traumschmiede. Da können die Klingen auch eine ärte von 60hrc haben... Muss jetzt essen, später gibts mehr... Gruß Jannis
 
Moin, hier noch ein weitere Aspekt der meines Erachtens Beachtung finden sollte: Bisher wurde (inhaltlich vollkommen richtig) nur auf Schaukampfschwert eingegangen. Es gibt jedoch noch weitere Kategorien, die man differenzieren sollte: -Schwertsimulatoren zur Nachvollziehung historischer Fechtkünste (in der Regel aus modernen Stählen, Holz- oder Aluminiumsimulatoren und ähnliches lasse ich mal aussen vor) -scharfe Nachbildungen von Schwertern aus modernem Stahl -Replikate historischer Schwerter oder Nachbauten von historischen Schwertypen aus historischem Stahl oder unter Anwendung historischer Techniken speziell hergestelltem Stahl (in der Regel Verhüttung und Raffinierung von Rennstählen, ggf. könnte man hierunter aber auch noch das Überraffinieren moderner Stähle zählen) Zudem noch eine kurze Ergänzung zu Jannis' prima Vorlage: Wenn ein Schwert aus modernem Stahl als stock-removal hergestellt wird, so entspricht dass genau der Vorgehensweise, für die dieser Stahl entwickelt wurde! Wenn die Herstellung des Materials Fachgerecht war und die Verarbeitung ebenfalls, wird vermutlich nicht mal das Argument der möglichen Kornfeinerung durch das Schmieden im Sinne der Qualitätsteigerung stichhaltig sein. Natürlich kann es für den Besitzer durchaus eine Rolle spielen, ob die Waffe unter möglichst weitgehender Verwendung historischer Techniken hergestellt wurde. Wenn dies jedoch der Grundgedanke ist, verlassen wir bereits den Bereich des Schaukampfes und in letzter Konsequenz auch den Bereich der modernen Stähle und gelangen in den Bereich der historischen Nachbauten. Damit will ich sagen: Ein geschmiedetes Schaukampfschwert macht wenig Sinn, da es sich eh um einen modernen Kompromiss handelt, bei dem (neben der genannten Gefahr von Verarbeitungsfehlern) der Unterschied (bei handwerklich korrekter Herstellung) nicht mal sichtbar wäre (böse gesagt: Perlen vor die Säue, von denen die armen Viecher womöglich auch noch Verstopfungen bekommen). Gruß, Timm
 
Den Erläuterungen von Timm und Xerxes gibt es kaum etwas hinzu zu fügen. Dies ist alles sehr ausführlich und RICHTIG. :thumbup: Wie schon mehrfach erwähnt ist bei Schaukampfschwertern möglichst zu Federstählen zu greifen. Hier gibt es eine ganze Bandbreite von Sorten die geeignet und erprobt sind. Die wichtigsten sind z.B.: 55si7,56si7,65si7 oder 53sicr5. Wichtig auch das neues "vordefiniertes" Material verwand wird. Alte "aufgefrischte" Blattfedern bergen immer die Gefahr zu brechen. Bei der Produktion der Klingen ist das RICHTIGE Anlassen fast noch wichtiger als das Härten selbst. Wichtig auch das die gehärtete und angelassene Klinge bei diesen Produktionsschritten möglichst gerade bleibt.(Das ist nicht so einfach wie es sich anhört). Oft werden vergütete Klingen wieder heiß gemacht um sie "in Form" zu bringen. Damit ist die homogene komplette Härtung natürlich wieder beim Teufel... Die sogenannten "Kohlenstoffstahl" Schwerter aus dem asiatischen Raum sollte man meiden. Ich habe mittlerweile sehr viele dieser Schwerter hier testen können und kein einziges hatte eine Härte größer als 28 HRC. Teilweise war die "Härte" gar nicht zu ermitteln! Ich weiß ehrlichgesagt nicht womit die messen...Vorsicht angebracht ist auch bei allen "verschraubten" Modellen...die lösen sich IMMER. Welches Schwert zu einem passt ist auch immer eine Geschmacks- und Gefühlsfrage. Das universelle Schwert das jedem zusagt gibt es nicht. Am besten ist es natürlich ein oder mehrere Schwerter in die Hand nehmen zu können und zu vergleichen. Auf Märkten gibt es ja dazu vielfach Gelegenheit. Wenn man dazu keine Gelegenheit hat , kann man auch div. Foren durchgehen. z.B.: HIER IN DIESEM :D . Wenn man hier einige Tips beherzigt, wird die Möglichkeit ein überteuertes Stück chinesischen Büchsenblechs zu ergattern doch arg berenzt. ;)
 
So... klar spiegelt das ganze meinen persönlichen Geschmack wieder, auch wenn ich versuche, objektiv zu sein.
  • Härte: nunja.. es gibt so ziemlich alles zwischen 46 und 60 HRC.... mein Schwert hat 56HRC, eine sehr geringe Schartenbildung und macht auch keine anderen Schwerter kaputt... aber es sollte denke ich schon über 50 sein....
  • Material: Am besten Federstahl, die Klinge wird um einiges flexibler und wird dadurch haltbarer... hat man länger was von, vor allem wenn der Schaukampf auch durchaus hart werden kann.
  • Spitze: sollte man abgerundet haben.... muss man beim kauf aber nicht beachten, wenn man einen bandschleifer oder was ähnliches hat und sich zutraut, die spitze selbst rundzumachen... euro drauflegen und nachzeichnen und schwub wegschleifen. geht ziemlich leicht.
  • Schlagkante: es geht 1mm, ich bin aber eher für 3mm. ist vllt etwas schwerer, aber macht denke ich nicht soviel aus und ist nicht nur sicherer sondern auch ein stabilitäts/haltbarkeitsvorteil.
  • Gewicht: Geschmnackssache... zwischen 900g und 1,6kg bei Einhändern gibt es alles.. ich mag 1,1-1,2.... sehr angenehm für mich
  • wie wichtig ist einem das "A": Das musst du wissen... ist dir die Darstellung wichtiger oder die Verwendung? Oder trifft sogar beides zusammen? Ich zB bin ein Normanne, habe ergo ein Normannenschwert, mit dem ich auch super klar komme. wenn ich aber die Normannenschwerter nicht mögen würde/nicht mit klarkäme warum auch immer, hätte ich 3 Möglichkeiten: anderes Schwert nehmen, was nicht sofort schlecht auffällt, Das Normannenschwert nehmen und hinnehmen, dass ich es nicht optimal verwenden kann, oder ich kaufe 2 Schwerter,.. eins für die Darstellung, eines für sportlichen Kampf...
  • Griffmaterial und Verarbeitung: Für den Griff eignen sich Leder und Draht. Meiner Meinung ist bei nackter Hand Leder angenehmer, und bei Lederhandschuhen Draht griffiger.... ist aber Geschmackssache und sicher auch ein optischer Aspekt. Verarbeitung: man sollte darauf achten, dass Parierstange/Griffkorb nicht aus MEssing sind, wenn man kämpfen will.. gibts ab und zu und ist nicht sehr wiederstandsfähig, was eine Parierstange aber sein sollte. Für die Befestigung der Klinge im Griff würde ich die FInger von dem ganzen geschraubten lassen... ich hab da keine guten erfahrungen mit gemacht. am besten ist am Knauf vernietet oder in den Knauf reingeschmiedet. letzteres ist nicht besser, aber erspart die Niete, die man vielleicht nicht schön findet.
Das ganze bezog sich auf ein Schwert, das eingesetzt werden soll,... also Schaukampf bzw Freikampf. EIn Schwert für an die Wand oder an den Gürtel muss das nicht erfüllen. Das Argument "Ich kämpfe damit nicht oft" ist für mich Schwachsinn, bedeutet auch wenn ich ein Schwert selten benutze, würde ich keinen verschraubten Griff nehmen. Wie gesagt, das ist MEINE Meinung... die ist nicht zu kritisieren, genau wie jede andere Meinung. Und jeder muss sich seine eigenen Ansprüche an sein Schwert bilden/setzen. Wichtig ist nur: Achte auf Langlebigkeit und SIcherheit, wenn du dich entscheidest. der Rest ist Geschmacksache Als letztes noch meine persönliche Schmiedempfehlung: Jiri Kondak. Die neuen Schwerter von ihm sind sehr haltbar und stabil(und werden dadurch auch sicher, logisch... ein Schwert das keine Schaten bildet, ist keine Säge, ein Schwert mit stabiler Klinge bricht nicht und gefärdet andere....). Ich persönlich finde sie auch sehr führig, und sie haben einen moderaten Preis(knapp unter 200 Euro... ). Wer höhere Ansprüche stellt, findet natürlich ganz andere Schmiede... Aber in diesem Preissegment macht er wirkliche Topschwerter. Womit auch sehr viele Leute gute Erfahrungen gemacht haben ist der Schmiedeteufel. Ich habe (noch) kein Schwert von ihm, hatte aber schon kurzfristig welche von Freunden/Bekannten in der Hand und habe damit gekämpft. Ich kann schlecht sagen ob sie was für MICH waren, aber qualitativ hochwertig waren sie auf jeden Fall. MfG Torben
 
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Hmm, das war lecker :) Lammcurry mit Safranreis... Dann gibt es natülich die äußeren Kliterien zu beachten. Die Schlagkante sollte 2mm nicht unterschreiten. Manche Veranstalter von Schlachten etc. setzen auch eine 3mm Schlagkante voraus. Die Spitze sollte nicht zu spitz sein. Als Richtwert kann man sagen, alles was spitzer als eine 5 cent Münze ist, ist zu spitz. Ob die Klinge eine Hohlkehle hat, sagt erstmal nichts über die Qualität aus. Meist sind Schwerter mit Hohlkehle durch die Materialersparnis aber deutlich leichter und führiger. Die Klingenoberfläche sollte eben und frei von tiefen Kratzern und Scharten sein. Auch schmiederauhe Oberflächen sind nicht zu empfehlen. Die Klinge sollte sich nach Vorne gleichmäßig verjüngen. Die Parierstange sollte fest sitzen aber nicht angeschweißt oder angelötet sein. Durch die auftretenden Schwingungen kann der Übergang von der Parierstange zur Klinge bei festen Verbindungen zur Sollbruchstelle werden. Die Angel sollte durch den ganzen Griff gehen und entweder sicher mit dem Knauf verschweißt werden oder durch diesen hindurchgehen und vernietet sein. Bei sauberen Schweißungen sind beide Varianten sicher. Oft ist die Angel an den Knauf geschweißt obwohl der Knauf hinten aussieht, alsob er vernietet wäre. Das sind Ziernieten die man kaum von richtigen Nieten unterscheiden kann. Bei einigen Schwertern von Paul Binns ist mir das auch schon aufgefallen. Der Unterschied ist kaum zu erkennen. Ist aber, wie gesagt, bei sauberen Schweißungen kein Problem. Außerdem sollte die Angel nicht zu dünn sein, da sie aber im Griff sitzt, kann man das schwer überprüfen. Sollte aber bei gewissenhaften Herstellern kein Problem sein... Prinzipell sollte man noch darauf achten, dass der Schwerpunkt möglichst nah an der Parierstange ist. Das ist bei frühmittelalterlichen Schwertern aufgrund ihrer langen Klingen, kurzen Griffe und relativ leichten Knäufe kaum möglich. Diese waren aber eh als Hiebschwerter und nicht als Fechtschwerter konzipiert. Trotzdem, je weiter der Schwerpunkt am Griff liegt, um so führiger ist das Schwert... Das richtige Gewicht ist wohl etwas Glaubenssache. Ein einhändig geführtes Schwert sollte für mich in keinem Fall über 1200 Gramm wiegen. Eher 800-1000. Obwohl ein gut ausgewogenes Schwert mit 1200 Gramm führiger sein kann als ein schlecht ausgewogenes mit weniger Gewicht... Es gibt bei Schwertern zwei Schwingpunkte. Der Eine sollte am Griff etwas da sein, wo Mittel- oder Ringfinger liegen (Einhänder). Der Andere sollte etwa nach dem ersten Drittel der Klinge von der Spitze aus liegen. Halte das Schwert mit Daumen und Zeigefinger am Griff, da wo du den Schwingkunkt vermutest. Lass das Schwert mit der Spitze nach unten hängen und schlag mit dem Handballen auf die flache Seite der Klinge. Nach ein paar mal probieren solltest du den richtigen Halte- und Anschlagpunkt gefunden haben. Das Schwert muss jetzt sauber ohne Unwucht schwingen. Dabei kannst du die beiden Schwingpunkte erkennen. Wenn es schnarrt, knackt oder unwuchtig ist, stimmt was nicht (es kann allerdings sein, dass die Parierstange etwas lose ist und beim Schwingen etwas klappert. Das muss nicht unbedingt schlecht sein). Außerdem sollten die Schwingpunkte etwa so liegen, wie ich es beschrieben hab... Gruß Jannis
 
@ Xerxes Alles vollkommen richtig :thumbup: Lieber eine etwas lose Parierstange als eine toll bronzierte (Hartgelötete!) oder durchgeschweißte... Ich habe schon etliche bronziertschwertritter gesehen die nur noch den Griff in der Hand hatten...übel! 2x war die Klinge Richtung Zuschauer unterwegs.... einmal wurde diese gefangen, das andere mal gabs Beulen (gottlob nur beulen). Die aktuellen P.C. Schwerter haben die Parierstangen mit Heißkleber befestigt...auch kreativ :p ...hält ganze 5 Min.
 
Ja, das werden sie... :S Ich frage mich manchmal ob das bei solchen Sachen Produkt- oder Gewinn Optimierung sein soll... Aber das ist ja bei vielen anderen Artikeln auch so :wacko:
 
Dann gibt es natülich die äußeren Kliterien zu beachten. Die Schlagkante sollte 2mm nicht unterschreiten.
Das ist jetz der Plural von ..äääh? :eek:ff2
 
Da die Profis hier schon so ausführlich schruben, mal meine kleine Erfahrung zu "geschraubten" Knäufen"... Habe seit Jahren ein Teilchen mit geschraubten Knauf... ohne das ich das wusste! Das 10er-Gewinde-Ende war über einen kleinen zusätzlichen Ring vernietet. Eines sehr heißen Sommers fuhr das gute Stück lange im Auto mit und kleine Bewegungen am Griff waren die böse Folge :wiki1 ... und mein Langschwert-Händler des Vertrauens klärte mich auf: Einfach den Ring mit der Zange drehen! Gesagt, getan und... schwupps... die geringe Holzschrumpfung war weg... noch etwas das Ende nachdengeln... fertsch. Bombenfest... auch nach Monaten und trotz regelmäßiger Nutzung! Bei allen Schwertern dieser Konstruktion, die bei uns genutzt werden, ist das möglich und funzt klasse. Aber direkt vernietet ist natürlich echter und edler und schmucker und schöner. :thumbsup:
 
@ Lorb ...Solch ein Schwert hatte ich selber auch schon (von West Coast). 10mm Gewinde ist auch schon im Bereich wo ich sage das passt...mit etwas Loctite hält das sogar richtig gut. Anders ist das halt bei den asiatischen Produkten...hier kannst froh sein wenn es 6mm sind. (meist sind es nur 4mm). Zusätzliche Sollbruchstelle ist das das Gewinde nicht auf die "Griffangel" geschnitten ist, sondern als Gewindestange an die "Griffangel" angeschweißt ist. 8|
 
Hallo, nochmal kurz zu das Lorb: Prinzipiell spricht meiner Meinung nichts gegen ein Gewinde, solange es solide gamacht ist. Aber bei deiner Beschreibung musst du folgendes bedenken. Die Parierstange und das Gefäß werden ja von hinten über die Angel geschoben. Bei einem 10er Gewinde müssen die Löcher in den beiden Teilen entsprechend groß sein. Wenn sie das nicht sind, bedeutet es, dass das Gewinde nicht direkt auf die Angel geschnitten wurde sondern nachträglich an der Angel befestigt wurde. Meist wird das Gewinde dann an die Angel angeschweißt. Die Schweißung muss natürlich sehr sauber sein, damit es stabil ist. Ich persönlich würde lieber eine durchgehende Angel haben. Aber wie gesagt. Wenn es solide gemacht ist, gibts sollte es da keine Probleme geben. Den Vorteil, dass man die Montage nachspannen kann, hast du ja schon angesprochen... Edit: Zu Beitrag 6, bei der Beschreibung der Federstähle hab ich mich leider verschrieben. Bei den reinen Kohlenstoffstählen sind es natürlich 0,5-0,75% Kohlenstoff und nicht 5,0-7,5%... Gruß jannis
 
habe das "Innenleben" des Gehils noch nicht gesehen :) Aber die Parierstange passt nicht über das Gewinde, denn es sitzt sehr genau über der Klinge... Gewinde muss also nachträglich angebracht worden sein... ganz klar: durchgängige Angel ist sicherer, aber wir hatten (toitoitoi) noch keine Probleme
 

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