Steinschleuder

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Jungraban

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Hi, eine meiner Lieblingswaffen ist die Steinschleuder. Klein Handlich und total verkannt. Welche Erfahrungen habt ihr mit dieser Waffe? Kennt ihr Bilder oder Berichte? (Zeit ist erstmal zweite Geige) Habt ihr vielleicht schon Schleudern gebaut? Habt Ihr Lust aufs schleudern??? (Ein Schw... der schlechtes denkt)
schleudersmily.gif
 
Welche Erfahrungen habt ihr mit dieser Waffe?
Extrem gefährlich...
Kennt ihr Bilder oder Berichte? (Zeit ist erstmal zweite Geige)
Tajanssäule in Rom, da ist ein Baleara abgebildet
Habt ihr vielleicht schon Schleudern gebaut?
So um die 10 Stück bisher... Ich habe mal einen Baleara im 1. Jhr. nChr. dargestellt. Die Klamotte liegt sogar noch hier im Schrank rum. Als Munition habe ich Schleuderblei aus dem Kalkrieser Fundkatalog gegossen und verwendet. Das Schleuderblei geht ab wie "Schmitts Katze". Reichweiten von ca. 70 Meter waren für mich locker zu erreichen. Die Durchschlagskraft ist brutal. Deshalb habe ich oben geschrieben Extrem gefährlich. Tante Edit sagt noch Im Stuttgarter Psalter gibt es die Szene David gegen Goliath. Allerdings ist der Psalter mit etwas Vorsicht zu genießen da er sehr "romanisiert" gemalt wurde um es vorsichtig auszudrücken...
 
Zuletzt bearbeitet:
hi, schön noch einen schleuderfreund gefunden zu haben. Trajan säule haben wir auch, versucht. Mit dem ergebniss, das die szene so nicht ganz stimmt. Man hält keinen schild und steine im mantel. Das ganze ist so wie dargestellt sehr unhandlich. Die glandes aus kalkriese sind sehr klein. Ich habe sie als schroot verschossen. Die wirkung ist wie du gescrieben hast. Meine 200g bleie schieße ich deutlich weiter als ein pfeil fliegt.
 
Steinschleudern sind eine spannende Sache, ich habe vor Ewigkeiten mal eine gebaut, aber habe nur Tennisbälle damit verschossen. Derzeit tüftle ich an einer Stabschleuder herum... Hier mal ein paar Quellen: Es gibt eine Darstellung von einer Vogeljagd mit Schleuder auf dem Teppich von Bayeux aus dem 11. Jahrhundert: http://rubens.anu.edu.au/htdocs/laserdisk/0214/21425.JPG http://de.wikipedia.org/w/index.php..._Damiate_aan.jpg&filetimestamp=20090906220402 (Stabschleuder, frühes 13. Jahrhundert, englisches Manuskript) http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Liber2.jpg&filetimestamp=20081216192719 (liber ad honorem augusti, Italien/Deutschland, spätes 12. Jahrhundert) http://de.wikipedia.org/w/index.php...ra_froissart.jpg&filetimestamp=20051129075534 (Schlacht von Najara, Engländer gegen Spanier im 15. Jahrhundert) http://de.wikipedia.org/w/index.php...^_Schleudern.jpg&filetimestamp=20090410123231 (Militärhandbuch von 1616) Wobei die Steinschleuder oft symbolischen Wert hatte, man erinnere sich an David gegen Goliath, u.a. in der Maciejowski Bibel darhhestellt: http://2.bp.blogspot.com/_kfv1uM-Tv...qalAU/s200/David_Goliath_MaciejowskiBible.jpg
 
Ich erinnere mich übrigens an eine Szene in Ivanhoe, in der die die Ritterschaft die der olle John um sich zu versammeln gedachte in einen Hinterhalt gerät und doch glattweg auch von einem Schleuderer attackiert wird. Müßte eigentlich bei You Tube zu finden sein.
 
Hi, Lis...ich befürchte die Seite kenne ich wirklich. Sind ein paar spannende Bilder dabei. Die meisten kenne ich bereits. Wir haben am Wochenende mal wieder kräftig geschleudert. Das Ergebniss war fast ein "Schleudertrauma". Sehr viel Steine gingen zu Bruch an der Scheibe.... Hier ein paar Bilder für Euch.
Schleuderer_036.JPG
Schleuderer_040.JPG
DPP_0001.JPG
Schleuderer_088.JPG
 
Hi Leute, das ist ja interessant, ich hab Schleudern immer in die Antike datiert. @ Jungraban: Mich würde interessieren, wie genau man mit so einer Schleuder als geübter Schütze treffen kann und wie lange man trainieren muss. Kann man es mit Bogenschießen vergleichen? Wie sieht es mit der Treffsicherheit bei hohen Distanzen aus?
Meine 200g bleie schieße ich deutlich weiter als ein pfeil fliegt.
Was heißt das konkret? Mit meinem Bogen komm ich 200-250 Meter weit.. Gruß jannis
 
wow, aus wieviel Meter entfernung hast du die Scheibe..ehh beschleudert :bahnhof :groehl
 
Die Entfernung war etwa 25m. Wobei das auch bei 30 oder 40m passiert. Die Einschläge sind auch nicht zu überhören. Die Genauigkeit ist sehr vom Schützen abhängig... Aber man braucht schon ne Weile. Und einen Trainer. Alleine ist es sehr schwer genaues Schießen zu erlernen. Wie weit man schießt, hängt sehr von der verwendeten Schleuder ab. Steine kann man etwa 300-350m weit schießen. Eine Bleikugel schieße ich im Schnitt über 400m Die Genauigkeit für einen geübten Schützen ist etwa mit einem Bogen zu vergleichen. Obwohl ich doch noch besser Bogenschieße. Das gilt auch auf große Entfernungen.
 
Schleudern ist einfach faszinierend ... so ein relativ geringer Aufwand und so eine gigantische Wirkung. Absolut unterschätzt und bei weitem keine niedere Waffe. Schleudern wurden viel häufiger in der Vergangenheit verwendet als man häufig annimmt und wenn man sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt findet man plötzlich ne Menge Hinweise und Belege. Man braucht aber wirklich jemanden, der einem die richtige Technik genau zeigt und erklärt (Dankeschön dafür!) und dann heißt es üben, üben, üben .... an dem Tag an dem man keinen Muskelkater im Arm bekommt, weiß man, daß man die Technik schon mal richtig beherrscht. Eine Schleuder gebaut habe ich auch schon ... mit einem Schleuderbrief nach Schleswig-Fund. Immerhin. Zum Technik üben ist sie gut geeignet ... zum richtigen Trainieren der Zielgenauigkeit (bis ich da mal bin ...) braucht man da aber schon was vernünftiges.
 
Daß sie vom einfachen Volk im Mittelalter vor allem für die Jagd, oder von Hirten, weiter benutzt wurden, ist aufgrund der Restriktionen, die diesen unterworfen waren, klar. Aber warum kamen sie als Kriegsgerät aus der Mode? An unfähigen Leuten kann es ja nicht gemangelt haben (sehr beliebt bei Bauernkindern) und die Rüstungstechnik alleine kann es auch nicht gewesen sein, wenn ja auch die hochgerüsteten Römer sie gegen ähnlich gerüstete Gegner nutzten. Woran lag es also? ?(
 
Das ist es ja gerade. Sie kamen nicht aus der Mode. Sie tauchen immer mal wieder auf. Und das bis heute. In Spanien und auf denn Balearen ist es immer noch ein großer Volkssport. In Israel ist die Schleuder von Soldaten immer noch gefürchtet. In Brasilien schießen sich sogar heute noch verfeindete Dörfer mit der Schleuder Tod. Mit Stabschleudern konnten Brandgeschosse an denn "Mann" gebracht werden. Solche Brandtöpfe kann man noch in Magdeburg bewundern. Manche waren auch mit Krähenfüssen und ungelöschten Kalk gefüllt. Interessanter Weise findet man sie hin und wieder sogar mit Armbrust oder Bogen kombiniert.
BattleOfSandwich1217s.jpg
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Battle%20najera%20froissart.jpg
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Interessanterweise werden Bogenschützen und Schleuderer im Zusammenspiel gerne in Rot oder Grün dargestellt.
 
Hallöchen Warum gibt es kein Bild mit dem Schleuderdamast und der Scheibe?aber man sollte den Damast auch bittschön erkennen. Habe immer noch keine Antwort-Mail,habe noch weitere Informationen für dich Gruß Maik
 
Ok, also auf die Scheibe habe ich mit Damast noch nicht Geschossen. Aber auf Weite. Dabei waren 7 Leuts anwesend. Ich wollte das Gute Stück wiederfinden. Das Geschoss flog auch deutlichst weiter als ein Pfeil das zu tuen pflegt. Beim Aufprall traff der Damast auf einen Feldstein. Der Stein war klar der Verlierer. er zerbrach in mehrere Stücke. Der Damast blieb heil. Nur der kleine Schweißfehler ist nun viel deutlicher zu sehen. Der Riss vergrößerte sich etwas. Danke nochmal dafür Maik. hier ein paar Bilder für Euch
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das ist eines meiner 200g Bleie. Diese Dinger haben eine fürchterliche Wirkung. Deshalb schieße ich sie sehr selten. Die Römer verwendeten sie in deutlich geringerer Grammzahl. Dafür dann aber auch gleich als Ladung zu 10 Stück. Hier ein Wunderschöner Damast. Viel zu Schade zum schießen und quasi der Gipfel der Dekadenz. (ich weiß)
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Das Gewicht ist etwas über 200gr Und hier noch meine normale Munition. Steine. Ihr Gewicht liegt zwischen 200 und 250g. Die besten Steine sind sogenannte Wallsteine. Man findet sie nur an der Küste. Sie sind sehr gut gerundet und sehr fest. Aber meist ist es nur eine Frage der Zeit bis sie aufgeben.
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