Als meine Süsse heute morgen aus der Dusche gestolpert ist, meinte sie plötzlich, dass es im Frühmittelalter sicherlich schon Friseure gab, die die Haartracht der Frauen richteten und die langen Haare geflochten haben. Was folgte war einer unserer berühmt, berüchtigten Frühstücksdiskussionen. Bei sehr vielen Gräbern des frühen Mittelalters (vornehmlich männliche Gräber) wurden Knochenkämme, Pinzette oder auch Ohrlöffelchen gefunden. Das ist ein klarer Beleg dafür, dass man damals auf sein Äußeres sehr viel Wert gelegt hat. Vereinzelt sind auch Klappmesser gefunden worden, die allerdings nicht unbedingt als Rasiermesser angesprochen werden können. Bei einigen Grablegungen können wir zweifelsfrei anhand der Beigaben auf den Beruf oder Tätigkeitsbereich des Bestatteten Rückschlüsse ziehen. Ein Grab, das als Grab eines Friseurs angesehen werden kann ist mir allerdings bisher noch nicht bekannt. "Da ja die Bevölkerung zu "unserer Zeit" zu 90% aus "Landbevölkerung" bestand und überwiegend in kleinen Ansiedlungen oder Gehöften mit 20- 30 Menschen lebte, wäre es ja möglich, dass da einer dieser Personen zusätzlich zu seiner Tätigkeit auf dem Acker noch als Friseur für die Frauen gearbeitet hat. Vielleicht war so jemand auch für die Rasur der Männer zuständig." - Soweit die Theorie - Nun zu meiner Frage. Ist jemanden ein frühmittelalterliches Grab bekannt, dass den Bestatteten als Friseur/Barbier ausweist? Gibt es Funde von Rasiermessern aus dem 6. bis 9. Jahrhundert? Was meint ihr dazu?