Laternen

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Abgesehen davon, dass Glas sehr teuer war und daher wohl eher nicht in einem Stoessen ausgesehtzten Objekt wie einer Laterne verwendet wurde... Die Herstellung von Glasplatten ging frueher ueber den Zylinder. Es wurden lange "Flaschen" geblasen, diesen im noch weichen, aber nicht mehr fluessigen Zustand Boden und Hals abgeschnitten und der dann entstandene Zylinder der Laenge nach aufgeschnitten und auseinander gerollt. so hatte man groessere glatte Platten die bemalt warden konnten. der Gegensatz dazu waren die Butzenscheiben, bei denen der Glastropfen auseinander geschleudert wurde.
 
Gibt es eigentlich Belege, daß Marienglas auch Mica genannt verwendet wurde? Dieses war ebenfalls schon bei den Römern bekannt und wurde dort schon als Fensterscheibe benutzt.
 
Die Herstellung von Glasplatten ging frueher ueber den Zylinder.
Heute auch noch, zumindest bei Firma Lambertz in Waldsassen, da war ich vor langer Zeit mal mit der Berufsschule. Total beeindruckend wie die Jungs da malochen. Inzwischen ist es wohl etwas "moderner" geworden, aber die Techniken sind die alten. Da habe ich auch schon einige qm verarbeitet davon damals :D Man konnte nach telefonischer Vereinbarung auch Führungen bekommen. Die Öfen die man da sieht haben mindestens 1500°C und die arbeiten an den immer offenen Fenstern. Jede Schicht hatte damals einen "Topf" zu verarbeiten, brauchte ungefähr 5-6 Stunden soweit ich es noch in Erinnerung habe und dann Feierabend. Ein Kasten Bier ging früher pro Mann und Schicht drauf, wo wir da waren war es schon verboten. Sie müssen auf alle Fälle Unmengen an Limo oder Wasser trinken um nicht völlig auszutrocknen Hier wird sogenanntes Echtantik Glas hergestellt. Am Anfang sieht man den "Magier" des Hauses wie er sehr früh am Morgen oder zum Teil noch nachts die Mischung macht und er duldet keine Zuschauer, auch nicht die Hausmitarbeiter. Die Rezepte sind streng Geheim und wenn er seine Arbeit beendet hat und die Töpfe vorbereitet hat kommt erst in der früh die Schicht der Glasbläser. https://www.youtube.com/watch?v=CelmpVdo7Kc hier gibt es das sogenannte Neuantik, der Unterschied sind die längeren Zylinder, die in einer Grube geschwenkt und geblasen werden müssen zwecks dem höherem Gewicht. Da ist auch etwas mehr Technik notwendig, aber die Ausbeute aus einer Platte ist ungleich höher, da deutlich größer. Dieses Glas ist im Gegensatz zu Echtantik eine neue Erfindung oder Erweiterung der alten Technik. https://www.youtube.com/watch?v=vO5srTw3F8k Da gibt es auch echtes mundgeblasenes Fensterglas nach alter Manier mit deutlich weniger Bläselung, das hört inzwischen auf den Namen restauro® restauro[sup]®[/sup] Extra hat dann nochmal "extra mehr Verarbeitungsspuren" und kommt damit dem alten Original noch näher.
die Butzenscheiben, bei denen der Glastropfen auseinander geschleudert wurde.
Ich würde mal sagen "vorsichtig in Form gedrückt und gerieben :D aber schaut selbst https://www.youtube.com/watch?v=TuDl27MZDnY
 
@weltenwanderer: Sehr geile Videos! :thumbup: Jetzt noch andere Klamotten und Kohleoefen, und man sieht die Herstellung zu "unserer" Zeit. Back to topic: Der Aufwand zeigt wie kompliziert und daher teuer Glasherstellung war. Ein guter Grund gegen die Verwendung in "profanen" Laternen. Eher etwas fuer Schenkungen im Kirchlichen Bereich. Ich denke da an die Verwendung bei Reliquien. Bei unseren normalen Laternen sind wir dann wieder bei Rohhaut, Pergament, duennem Horn oder Aehnlichem.
 
Bei uns läuft momentan das "Projekt Marktstand" und auch da werden Lampen gebraucht. Allerdings haben wir die Herausforderung, dass mein Mann nicht nur verkauft, sondern auch zeigen möchte wie Holz verarbeitet wurde (Schreiner/Tischler). Wir müssten also "geschützte" Lichtquellen ohne offene Flamme haben. Welche Art Lampen/Laternen würdet ihr da nehmen?
 
Schwierig. Ich wuerde Sonne/Tageslicht nehmen. Der Arbeitsbereich hat geoeffnet, solange es das Tageslicht erlaubt. Danach wird es schnell so dunkel, dass es nicht mehr ungefaehrlich ist oder die Leute sehr nah rankommen muessen. Alle Laternen, die mit Flamme hinter Abdeckung sind und halbwergs brauchbar aussehen, haben eine bescheidene Lichtausbeute. Wenn es so starkes Licht sein soll dass gearbeitet werden und was vorgefuehrt warden soll, sehe ich nur die Petromax oder elektrisches Licht... den viele offene Flammen hast du bereits ausgeschlossen.
 
Ein Markt an dem wir ziemlich sicher sein werden ist im Oktober... Ob dann mit Laternen-Licht gearbeitet wird oder nicht können wir dann ja spontan entscheiden. Allerdings wird es auch ohne Arbeit am Abend vermutlich lose Sägespäne oder Ähnliches haben das noch nicht weg geräumt ist.
 
Ich möchte nochmal zu der von mir versierten Laterne kommen. Ich habe mittlerweile eine erste Version des Fußes aus Stahlblech getrieben und auch das war sehr aufwendig (Leider habe ich den Kegelstumpf zu steil gewählt und bin jetzt an einer zweiten flachen Version). Überhaupt finde ich diese Laterne sehr aufwendig mit Metallfuß und Haube. Daher bleibe ich auch bei der Möglichkeit des Glaszylinders als mögliche Variante. Wie Lorenz schreibt war die Technik zur Herstellung des Glaszylinders wohl bekannt. 20160618_180543.jpg Ich werde jedenfalls dranbleiben und ob ich am Ende einen Glaszylinder einsetze oder doch etwas anderes lasse ich mir mal offen.
 

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So hab es nun geschafft den Fuß erneut zu machen. Diesmal gefällt er mir ganz gut auch im Bezug auf die Vorlage. Ich wollte die Stifte eigentlich vernieten ist mir aber nicht gelungen. Vermutlich zu hartes Material. Zum Glück hatte ich nicht alle drei Nägerl-Nieten :) gekürzt. So konnte ich zwei umbiegen und den Dritten wenigstens etwas. Jedenfalls ist es fest. Zum fixieren der Kerze hab ich noch einen Dorn aus dem Blech gemeißelt. Die Haube ist auch breits fast fertig. Hier bräuchte ich noch Ideen wie ich diese so befestigen kann das sie noch zu öffnen ist aber trotzdem das ganze Gewicht der Laterne halten kann denn da soll ja noch eine Öse ran. Jemand eine Idee dazu? Grüße
 

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Die Lampe wird toll!
Die Haube ist auch breits fast fertig. Hier bräuchte ich noch Ideen wie ich diese so befestigen kann das sie noch zu öffnen ist aber trotzdem das ganze Gewicht der Laterne halten kann denn da soll ja noch eine Öse ran. Jemand eine Idee dazu?
Ich weiss halt nicht wie authentisch das ist, aber vielleicht kannst du unten an der Haube zwei Ösen machen wo du dann einen Stift rein stecken kannst der unter dem Lampenboden durch geht. Allerdings würde die Lampe dann wohl nicht mehr gerade stehen. :/
 
Die Haube ist auch breits fast fertig. Hier bräuchte ich noch Ideen wie ich diese so befestigen kann das sie noch zu öffnen ist aber trotzdem das ganze Gewicht der Laterne halten kann denn da soll ja noch eine Öse ran. Jemand eine Idee dazu?
wenn du Horn nimmst könntest du einfach ein kleines Türchen einbauen und den Deckel einfach fest vernageln, so wie hier (quelle: historiavivens1300.at ) ;) .
 
Hallo ins Rund Ich habe mal etwas weiter gearbeitet allerdings nicht besonders weit... Für die Scheiben habe ich jetzt Glimmer bestellt das ähnlich dem Marienglas ist (das es nicht das selbe ist habe ich auch erst kürzlich gelernt). Allerdings werde ich irgendwann doch auf Waldglas umbauen. Evtl auch mit Glaszylinder denn der war eine Produktions-vorstufe von Glasscheiben zu der Zeit. Soweit der Stand. 17191372_1435823393172261_5285051808001514184_n.jpg Gruß
 

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Schick. Was mir auffällt ist, dass man auf diesem Bild hier: http://www.mittelalterforum.com/ind...Dame-de-Jean-de-Berry-BNF-Nouvelle-acquisiti/ die Rundstäbe der Laterne von außen als Halbrund und durch die offene Tür hindurch auch im Inneren als Halbrund erkennen kann. Ich würde also vermuten, dass da Rohaut zwischen zwei halbe Rundhölzer eingelegt wurde. Auf diesem Bild: https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/f3/e3/1b/f3e31bce383ca220c5cdce70660d335b.jpg kann man das sogar noch etwas besser erkennen. An der Tür ist eine Linie auf halbem Weg durch das Hölzchen. Von der Art, wie das Material da gemalt ist, würde ich auch zuerst an Rohaut denken. Das schwarze Band könnte ein dünner Metallstreifen sein, der die Rundung beibehalten soll. Ein geschlossener Glaszylinder hat dann eben den Nachteil, dass man keine Tür in die Laterne einbauen kann. (Quellen siehe Vorposter)
 
Dann müssen die aber schon verdammt dünn sein, damit man ein so dünnes Bild bekommt, wie es in dem letzten Bild zu sehen ist.
 
Das ist auch meine Problematik im Verständnis solcher Bilder... da hab ich noch eins aus dem ausgehenden 15.Jhdt, wo ich jede Wette eingehen würde, dass es sich um klares Flachglas handelt... so durchsichtig wie es auf dem Bild ist. Seltsam! In jedem Fall rate ich für das ausgehende SpäMi von Rohhaut ab und würde den leider deutlich teureren Hornplatten den Vorzug geben.
 
Und noch ein update. Morgen mach ich die mica Scheiben rein. Ist ja alles reversibel also sprich Horn Glas usw könnte ich immer noch machen :) 17359384_1444764325611501_8554638559986459063_o.jpg17390782_1444766325611301_2020501070820812037_o.jpg17349940_1444765698944697_262896723716770406_o.jpg
 

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@Asprian Ich denke eher an Rundhölzer mit Nut als an 2 Halbrunde. Und dann machen auch die Hornplatten die @das Lorb anführt Sinn. Sogar Glasscheiben kämen dann in Frage.
Natürlich. Für Hornplatten wären Nuten die richtige Lösung. Da würde das mit den zwei Halbrunden nicht funktionieren. Aber es wäre eben sehr einfach für die Rohautlösung. Man klemmt die Rohaut einfach zwischen den beiden Hölzchen ein und es sitzt. Ist sie angesengt, kann man die Hölzchen einfach losklopfen und eine neue Haut einspannen. Geht bei den Hornplatten natürlich genauso einfach. Man muss nur erstmal Hornplatten haben, die dünn genug sind und von der Farbe her so einheitlich rüberkommen wie auf den Bildvorlagen...
 
So sieht es nun fertig aus. Die mica Scheiben musste ich mit lederbändeln befestigen da es zu dünn und biegsam für nuten ist. Ich werde die nächste mit in nuten gesetzten hellgrünem waldglas machen. Hoffe sie gefällt trotzdem ein bisschen.
 

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