Wie ein Schwert "Beschriften"

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Deaktivierter User 001

Well-known member
Registriert
13. März 2015
Beiträge
817
Reaktionspunkte
651
Hallo allerseits, kurze Frage, langer Sinn. Ich habe nun mein Schwert erhalten und denke darüber nach, noch eine Inschrift anzubringen. Hierbei stellt sich mir die Frage, wie???? Gravieren, Schlagbuchstaben, Ätzen??? Wie wurde es früher getan? Danke für eure Antworten :knuddel Gruß, Andreas
 
Was willst du denn eingravieren? Schlagbuchstaben funktionieren nur bei nicht allzu hartem Stahl. Bei günstigen Schwertern, besonders stumpfe Trainingsgeräte geht das auch nach der Wärmebehandlung, weil sie einfach recht weich sind. Allerdings wirst du mit herkömmlichen Schlagbuchstaben ein total unauthentisches Aussehen erreichen. Gravieren geht, wenn du das Equipment hast und gut bist. Ist aber eine Kunst für sich. Ätzen ist am ehesten realisierbar. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten zu ätzen, rein chemisch mit Säure und mit elektrischer Unterstützung. Beides erfordert eine Schablone o.ä. Lies dich mal im Netz ein, da gibt es einige Anleitungen. Historisch wurden Inschriften meist vor der Wärmebehandlung angebracht, eventuell auch mit anderen Metallen ausgelegt. Das ist für dich nicht praktikabel.
 
Bei einem Schwert, dass auch benutzt werden soll, würde ich nicht zu viel Aufwand betreiben - eine Ätzung ist da wirklich das einfachste. Falls das Stück eher repräsentativen Zwecken dienen soll, dann würde ich empfehlen, mal Kontakt zu einem Büchsenmacher aufzunehmen - manche Flinten sind ja wahre Kunstwerke - wird aber wahrscheinlich den Wert Deines Schwertes vervielfachen...
 
An einen Büchsenmacher hatte ich auch schon gedacht. Aber es ist wie beim tätowieren: Es will gut überlegt sein. Drauf ist drauf. (das sage ich meiner Tochter auch immer wieder, seit einem Jahr will sie sich tätowieren lassen) Schlagbuchstaben dürften nicht in Frage kommen. Es sei denn du findest welche die dem Schriftbild des 12. Jh. entsprechen.
 
Erst einmal vielen Dank für den ganzen Input. Mal wieder einiges, was durch die Murmel darf und auch gut durchdacht werden muß :-( Gruß, Andreas
 
Das Ätzungen zu deiner Zeit schon üblich waren, glaube ich nicht. Wenn du dich trotzdem dazu entscheiden solltest, hätte ich evtl. einen Kontakt für dich. Ansonsten könntest du noch mal bei armabohemia.cz anfragen. Die haben an ihrem Templer Malchus auch die Einlegearbeiten - wie sie beim Original auch zusehen sind - umgesetzt. Und das zu einem sehr guten Preis.
ep58v.jpg
(Quelle: http://armabohemia.cz)
tumblr_lxk43cGgY01r3kwpro4_500.jpg
(Quelle: art-of-swords.tumblr.com)
24dj5mg.jpg
d8z79.jpg
(Quelle: mein Malchus) Die könnten dir das bestimmt nach deinen Wünschen auch an deinem Schwert umsetzen. :thumbup:
 
Es wird ja wahrscheinlich nicht Dein letztes Schwert sein, das Du Dir anschaffst - vielleicht gibst Du ja auch irgendwann mal ein auf Dich passendes Schwert bei einem Schmied in Auftrag, bei dem sich eine Inschrift dann auch mehr lohnen würde, wenn damit nicht gekämpft werden soll... Bei meinen Schwertern, die ich zum Training verwende sehen die Flächen schon recht mitgenommen aus - da wäre mir sogar eine Ätzung zu schade, um die dann "vermacken" zu lassen. Und es schüchtert einen Gegner schon mehr ein, wenn er sieht, dass Du bereits viele Gefechte überstanden hast als eine Klinge, die nie benutzt wurde... :D
 
wenns nicht A sein muss, kannst du die zu ätzende stelle mit asphaltlack bestreichen ( ich glaube Nagellack oder wachs gehen auch, probier das auf jeden Fall vorher ein paar mal mit einem Flachstahl aus ähnlichem Material wie dein schwert aus) Dann kann man das zu ätzende Zeichen einritzen, und Säure auftragen z.B. mit einem Metallätzstift, ich glaube sowas gab es mal im baumarkt. sonst eben eine andere säure die das metall angreift, eine verfärbung erreicht man schon mit Konzentrierter Zitronensäure sonst eben schwefel - oder Salzsäure. viel glück!
 
Vielleicht kann dir auch das Messergeschäft in der Zölnerstraße in Celle weiterhelfen. (Pfaff Nähmaschinen) Der hat durchaus ein Faible für so etwas.
 
Wollte ich mal machen (lassen). Entwurf steht schon. Bin aber irgendwie noch nicht dazu gekommen mich zu kümmern. Ich hab (z.Bsp.) meinen Knauf ausgefräst, passende Messingscheiben gedreht, diese dann ätzen lassen und in den Knauf geklebt. ...falls es nur auf "Pimp my Sword" rauslaufen soll ;)
 
Danke Heinrich. Ich werde mal nach meinem Urlaub rüber gehen. Mir viel hinterher ein, das ich gerne noch VOCEM MEAM AUDIET QVI ME TANGIT darauf gehabt hätte. Passenderweise für einen Tempelriter. Ansonsten schient der Aufwand im Moment nicht gerechtfertigt. Vielleicht was für den Winter ^^ P.s.: deutsch = Der, der mich berührt, wird meine Stimme hören
 
Interessanter Spruch. Aber ich denke wenn QVI mit V, dann auch AVDIET also VOCEM MEAM AVDIET QVI ME TANGIT. Nun gibt es da noch den AküFi der nicht erst bei neuzeitlichem Ämterdeusch für Verwirrung sorgt. Nein auch im Mittelalter sind übliche Worte oft gekürzt und mit Trennzeichen von einander abgesetzt worden. Oft sieht man dies z.B. auf Siegeln. Achtung Spekulatius an vielleicht kommt dann so etwas heraus : VOC+M+AUD+QVI+M+TAN Und die + dann als Tatzenkreuz. Da solltest Du aber mal Originalinschriften vergleichen oder jemanden der sich mit mittelalterlichem Latein auskennt fragen. Und jetzt noch als generelle Schlussfrage, ist das für einen Ordensritter in deiner Zeitstellung überhaupt opportun?
 
Die Frage aller Fragen ^^ Es gibt leider wenig erhaltene Schwerter aus der Zeit. Nur dieser Ausspruch war zu dieser Zeit und in der Verbindung vorhanden. Inwieweit dieser allerdings auf dem Schwert weilte, kann ich nicht belegen.
 
Es gibt leider wenig erhaltene Schwerter aus der Zeit...
Weit gefehlt. Es gibt einige erhaltene Originale aus dem 12. und 13. Jhdt. Auch mit Inschriften auf Klinge, Parierstange und Knauf. Wenn gewünscht schicke ich dir (wenn ich aus den Flitterwochen zurück bin) gerne mal etwas dazu per PN. ;)
 
OH. Alles gute zur Hochzeit^^ In den Flitterwochen sollte man aber nicht am Rechner sitzen ;-) Hatte bisher immer die Info, das es sehr wenig Schwerter aus der Zeit gibt, die einem Templer nachzuweisen sind. Daher meine Aussage. Mal wieder etwas falsch ausgedrückt. Also nicht schwerter allgemein, sonder Tempelritterschwerter. Ansonsten imer rüber mit den Informationen. Ich bin ein Schwamm Gruß,
 
Soweit ich weiß, ist "FIAT VOLUNTAS TUA" für einen Tempelritter auch nicht ungeeignet. Und dafür muss die Klinge dann auch keine 2 m lang sein.... ;) Un das allseits beliebte "IN HOC SIGNO VINCES" läuft uns ja seit Arn ständig über den Weg. Möglicherweise haben auch einige Ritterbrüder einfach den Aufruf Urbans II auf ihrem schwert getragen "DEUS LO VULT" Alles kurz und knackig.
 

Neueste Beiträge

Oben