Gürtel und was wie daran befestigt wurde

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Hallo zusammen Zuerst einmal damit für alle klar ist: Wir stellen die Familie eines Handwerkermeisters (Schreiner) im Jahr 1300 in einer kleinen schweizer Stadt dar. Wir sind bis jetzt NICHT in einer Gruppe dabei und mit den ÖV unterwegs. Damit haben wir auch keinen fixen Standort wo wir gewisse Sachen deponieren könnten. Mein Mann bekommt sein erstes Gewand und dazu gehört ja auch ein Gürtel. Jetzt finde ich aber einfach nichts schlaues das irgendwie passen würde. Da es das "Alltagsgewand" sein wird muss der Gürtel nicht speziell sein. Leider finden sich auf fast allen Gürteln die man online "fertig" kaufen kann an den Kanten so schmale "eingeprägte" Linienhttp://shop.allerley.ch/Kleidung---Accessoirs-25/Guertelundschnallen-44/Guertel-212/Langguertel-ab-150m/Mittelalterlicher-Langguertel-Mod--2.html (Quelle: www.allerley.ch ). Es ist sicher schön, aber hat es die damals auch so gegeben? Für meinen Mann überlege ich mir ob ich ihm eine Gürteltasche kaufen soll oder nicht. Irgendwie muss er sein dickes Portemonnaie, Handy und so mit tragen - ich mach das garantiert nicht. Haben Männer Gürteltaschen UND Almosenbeutel gleichzeitig am Gürtel getragen? Was genau wurde schon damals am Gürtel getragen? Ich trage momentan (bis und mit 2015) eine kleine Gürteltasche (Portemonnaie, Handy, ÖV-Abo), eine kleine Nadeldose und ein Messer am Gürtel. Manchmal stecke ich auch noch einen Löffel in den Gürtel. Jetzt habe ich zu Weihnachten einen wunderschönen Almosenbeutel bekommen wo ich ganz sicher Handy und ÖV-Abo verstauen werde weil ich das ja nicht ständig brauche. Für Geld möchte ich aber einen separaten Beutel oder etwas ähnliches haben damit ich schneller darauf zugreifen kann. Neu wären dann also Messer, Nadeldose, Almosenbeutel und ein "Geldbeutel" am Gürtel. Was haltet ihr davon? Gleichzeitig überlege ich mir ob ich so einen "Beutelhalter" wo ich dann zum Beispiel den Almosenbeutel dran hängen könnte kaufen soll. Kürzlich habe ich den hier entdeckt: http://www.reenactors-shop.de/product_info.php?info=p2182_Taschenaufhaengung-13----14--Jh-.html (Quelle: www.reenactors-shop.de) Das wäre doch schön zu meinem neuen Almosenbeutel - und ein Grund für einen neuen Gürtel. ;) Was meint ihr dazu? Weiter ist Töchterchen (7 Jahre) so weit, dass sie sich einen Gürtel wünscht. Im Idealfall würde ich für mich einen neuen Gürtel kaufen und sie könnte den alten Gürtel von mir übernehmen. Ich frage mich jetzt einfach ob Kinder die schon Gürtel getragen haben die in "Kinderlänge" hatten oder ob einfach der lange Gürtel von einem Erwachsenen einmal mehr um den Bauch gewickelt wurde. Weiss da jemand mehr?
 
Es ist sicher schön, aber hat es die damals auch so gegeben?
An drei Riemen aus Konstanz wurden genau solche Linieneinprägungen gefunden [Schnack 1994, Taf. 43 Nr. 624,3833,4309]. Leider findet sich keine Datierung zu diesen Riemen. Die meisten Funde aus Konstanz stammen jedoch aus dem 13. und 14. Jhd. Vl. finden sich noch passende Funde auf dem Petersberg in Basel (Volken, 2000).
Haben Männer Gürteltaschen UND Almosenbeutel gleichzeitig am Gürtel getragen?
Darstellungen bzw. Funde von Gürteltaschen für das 13. Jhd. bzw. das 1. Viertel des 14. jhd. sind sehr dünn. Mir ist nur eine einzige Darstellung bekannt auf der ein Mann beides trägt: Taf 125 in der großen Heidelberger Liederhandschrift. Ich würde mich jedoch eher fragen: Wie sieht die Tasche aus die dein Mann tragen möchte? In Konstanz finden sich auch 4 Gürteltaschen [Schnack 1994, Taf. 44] die alle ins sp. 13. jhd. datiert sind. Das sind die zeitlich und regional nächsten Funde die ich kenne. Abbildungen von Gürteltaschen zeigen meist Dreieckige oder Halbkreisförmige Taschen (Taf. 42, Taf. 100 in der großen Heidelberger Liederhandschrift).
Was genau wurde schon damals am Gürtel getragen?
Also ich kenne nur die Klassiker: Messer, Löffel, geböchterte Krüge, Almostenbeutel, Pater Noster, kleine Beutel. So aus dem Kopf heraus.
ür Geld möchte ich aber einen separaten Beutel oder etwas ähnliches haben damit ich schneller darauf zugreifen kann
Bitte vorsicht bei den allerorts verkauften "Geldkatzen". Ich kenne keinen Beleg (weder Fund, Abbildung, Statue, etc.) auf denen solch eine für das 13. Jhd. zu sehen ist. Im Spätmittelalter sieht es da anders aus. Ich kenne nur normale Lederbeutel wie sie in Lübeck [Väterlein 1977, Abb. 131] gefunden und auf Anfang. bzw. Ende 13. Jhd. datiert werden. Das solche Beutel zur Aufbewahrung von Geld gebraucht wurden zeigen Münzfunde an Leichen aus Visby bei denen die Münzen am Körper in Beuteln aufbewahrt waren [Thordeman 2001]. Kein Anspruch auf vollständigkeit. War nur ne 30. Minuten Recherche. Quellen: [Schnack 1994] Schnack, Christiane: Mittelalterliche Lederfunde aus Konstanz. Grabung Fischmarkt. Stuttgart: Theiss (Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg, 26). 1994 [Volken 2000] Volken, Marquita und Volken, Serge: Von Lederfetzen und Geisterschuhen: archäologische Lederfunde vom Petersberg in Basel. In: Direktion des Historischen Museums Basel (Hrsg.): Jahresbericht des Historischen Museums Basel. Basel: historisches Museum, Basel. 2000. S.11 - 15 [Väterlein 1977] Väterlein, Christian, Ursula Schneider, and Hans Klaiber. Die Zeit Der Staufer: Geschichte - Kunst - Kultur. Stuttgart: Württembergisches Landesmuseum, 1977. Print. [Thordeman 2001] Thordeman, Bengt. Armour from the Battle of Wisby, 1361. Place of publication not identified: Chivalry Bookshelf, 2001. Print.
 
Wie wäre es mit einem kleinen Korb oder einen kleinen Kiepe für unterwegs? Da bekoonst du eine Menge mehr hinein als in Beutel und Gürteltaschen.
 
Wie wäre es mit einem kleinen Korb oder einen kleinen Kiepe für unterwegs? Da bekoonst du eine Menge mehr hinein als in Beutel und Gürteltaschen.
Eine Korb hab ich für allfällige Einkäufe und meine Spindel fast immer dabei, aber für Geld und ähnliches ist er mir zu unsicher wenn wir mit den ÖV unterwegs sind. In Zürich am Hauptbahnhof umsteigen mit Portemonnaie im Korb ist keine besonders gute Idee und ich würde das nie machen. Eine Kiepe hab ich zwar, aber die ist ziemlich gross (geht mir vom Po bis etwa zu den Ohren rauf wenn ich sie auf dem Rücken habe) und ist zur Zeit noch im Wallis und damit nicht auf die Schnelle erreichbar. Für den Fall, dass es am Abend spät werden sollte können wir immer noch den Leiterwagen mit nehmen, aber für Geld und so ist der halt nicht grad ideal, für müde Kinder und grössere Einkäufe hingegen schon. ;)
Bitte vorsicht bei den allerorts verkauften "Geldkatzen". Ich kenne keinen Beleg (weder Fund, Abbildung, Statue, etc.) auf denen solch eine für das 13. Jhd. zu sehen ist. Im Spätmittelalter sieht es da anders aus. Ich kenne nur normale Lederbeutel wie sie in Lübeck [Väterlein 1977, Abb. 131] gefunden und auf Anfang. bzw. Ende 13. Jhd. datiert werden. Das solche Beutel zur Aufbewahrung von Geld gebraucht wurden zeigen Münzfunde an Leichen aus Visby bei denen die Münzen am Körper in Beuteln aufbewahrt waren [Thordeman 2001].
Leder bearbeiten ist zwar nicht so mein Ding, aber ich habe noch welches da das passen könnte und mit dem ich rum probieren könnte. Sollte das nicht funkionieren wird es halt ein Leinenbeutel werden.
Abbildungen von Gürteltaschen zeigen meist Dreieckige oder Halbkreisförmige Taschen (Taf. 42, Taf. 100 in der großen Heidelberger Liederhandschrift).
Ich weiss welche du meinst. Die sind so halbkreis-förmig und haben zwei kleine Schlaufen wo der Gürtel durch gezogen wird. So etwa in dem Stil: http://www.reenactors-shop.de/product_info.php?info=p2374_Guerteltasche-Fruehmittelalter.html (Quelle: www.reenactors-shop.de ) Abgesehen von der Verzierung würde die doch ganz gut passen. Mein Mann braucht einfach etwas wo er sein Handy, Portemonnaie und seine Zigaretten versorgen kann. Es sind ja nicht viele Sachen, aber auch die müssen irgendwo hin. Alternative wäre natürlich eine Umhängetasche wie die Pilgertasche, aber mit solchen Sachen kann er sich nicht anfreunden - ausser ich trage sie und das möchte ich möglichst vermeiden.
An drei Riemen aus Konstanz wurden genau solche Linieneinprägungen gefunden
Super, dann kann ich jetzt noch die Details wie Schnalle und ein allfälliges Endstück genauer anschauen.
Kein Anspruch auf vollständigkeit. War nur ne 30. Minuten Recherche.
Was heisst hier "nur"?! Das sind genau die 30 Minuten die mir an Ruhe zur Recherche gefehlt haben. Die Kinder sind momentan ziemlich anstrengend...
 
Ja okay, das mit dem Korb am Bahnhof ist ein gutes Argument. Was ist mit einer Umhängetasche, ähnlich den Pilgertaschen oder den "Brotbeuteln"? So was in der Art, wie Hermann hier auf dem Bild trägt: http://www.mittelalterforum.com/gallery/userImages/49/451-49a64744-large.jpg Da passt ne Menge rein und man könnte sogar ein kleines Innentäschen einnähen, worin man den Geldbeutel sicher verstecken kann.
 
Umhängetaschen sind ja praktisch und die Pilgertaschen gefallen mir sehr gut, aber irgendwie hab ich da noch etwas Mühe mit der Herstellung - wenn schon eine Pilgertasche, dann sollte sie auch korrekt und schön sein. Ich hab ja eine, aber die ist so eine Express-Nähaktion gewesen wo es schnell gehen musste und ich darum mit der Maschine genäht habe - und sie ist aus einem alten Vorhang von meiner Schwester. :whistling: Ich habe abgesehen vom Geld das separat in einen kleinen Lederbeutel kommt alles versorgt. Bei meinem Mann wird es schon schwieriger weil er halt einfach mehr Zeugs "braucht" als ich. Und ganz ehrlich, ich habe nicht wirklich Lust ihm alles hinterher zu tragen und wenn ich mal mit jemandem reden möchte das nicht kann weil er findet, dass er jetzt dann gleich dort dieses oder jenes haben muss. Er kauft ja nicht viel ein, aber wenn, dann richtig und ich bin eigentlich nicht sein Lastesel. Wie es bei uns so ist werde ich wohl viele Sachen in Deutschland bestellen und dann bei meinem "Paket-Lager" abholen müssen. Da bestell ich lieber alles zusammen und geh dann nur einmal zum abholen. Was hältst du von dem "Beutelhalter" den ich im ersten Beitrag gepostet habe? Da könnte ich den Almosenbeutel "rutschsicher" befestigen.
 
Leder bearbeiten ist zwar nicht so mein Ding, aber ich habe noch welches da das passen könnte und mit dem ich rum probieren könnte. Sollte das nicht funkionieren wird es halt ein Leinenbeutel werden.
Solch einen Beutel bekommt wirklich jeder hin. Man nehme ein Kreisförmiges Stück Lederrest und schneide am Rand Entlang in regelmäßigen Abständen etwa 5mm breite Schlitze (orthogonal zum Rand). durch die Schlitze ein Lederband ziehen und fertig. Am besten macht sich dies mit Ziegen- und Schafsleder. Ist Strapazierfähiger und dünne Ziegenlederriemen lassen sich sehr gut Knoten.
Ich weiss welche du meinst. Die sind so halbkreis-förmig und haben zwei kleine Schlaufen wo der Gürtel durch gezogen wird. So etwa in dem Stil: reenactors-shop.de/product_inf…che-Fruehmittelalter.html (Quelle: reenactors-shop.de ) Abgesehen von der Verzierung würde die doch ganz gut passen.
Das kommt dem ganzen vom Bild her schon nahe. Aber ob der Schnitt so ist kann ich nicht sagen. Vl. gibt es einen Fund der zeitlich und regionell passt. Aber da fällt mir auf die schnelle nichts ein. Die Schweiz bzw. das schweizer Grenzland ist nicht meine Baustelle.
 
Also ich hab auch gleich an so eine Umhängetasche gedacht, wie Lis sie vorgeschlagen hat. Der Schnitt ist ziemlich einfach, es geht eine Menge rein und aus stabilem Leinen genäht ist so eine Tasche auch recht strapazierfähig und kann bei häufigem Gebrauch auch schnell mal durchgewaschen werden. Als Gürteltasche für den Herrn im 13. Jhdt. gibts da auf Abbildungen oft die Form wie sie auf der Runneburg mal gefunden wurde - googel einfach mal "Runneburg-Tasche". Allerdings ist die in Originalgröße nicht so sehr geräumig, aber das kann man ja in gewissen Maßen anpassen. Grundsätzlich würde ich davor warnen, allzu viel an den Gürtel zu bamseln - Almosenbeutel oder Gürteltasche, Messer und evtl. noch der Paternoster (obwohl der auch in den Almosenbeutel gehören könnte), mehr sollte da eigentlich nicht hängen. Selbst für die Schlüssel, die die Hausfrau am Gürtel trägt, kenne ich persönlich keinen Beleg - zumindest fürs 13. Jhdt.
 
Ja, die Pilgertaschen sind wirklich gut und ich habe ja auch mal ein Schnittmuster gemacht damit ich sie wieder mal nähen kann. Allerdings bin ich mir immer noch nicht sicher wie genau der "Trageriemen" daran befestigt wurde und wie gut das hält wenn ich es von Hand nähe. Welcher Stich eignet sich dafür und wie müsste ich das machen damit es gut hält? Eigentlich ist das das einzige "Problem".
Grundsätzlich würde ich davor warnen, allzu viel an den Gürtel zu bamseln - Almosenbeutel oder Gürteltasche, Messer und evtl. noch der Paternoster (obwohl der auch in den Almosenbeutel gehören könnte), mehr sollte da eigentlich nicht hängen. Selbst für die Schlüssel, die die Hausfrau am Gürtel trägt, kenne ich persönlich keinen Beleg - zumindest fürs 13. Jhdt.
Genau darum geht es mir - möglichst wenig Sachen die am Gürtel baumeln und doch das was nötig ist versorgt haben. Bei mir ist zusätzlich zu Messer, Almosenbeutel und Geldbeutel noch die Nadeldose mit einigen Schleiernadeln für den Notfall. Seit ich vor gut einem Jahr mal eine Schleiernadel verloren habe und mein Schleier unkontrolliert herum gebaumelt ist, ist die Nadeldose Pflicht. Naja, das mit den Schlüsseln am Gürtel ist so eine Sache. Ich habe zwar einen kleinen Schlüsselbund, trage ihn aber nur an Fantasy-Anlässen wo mein Gewand nicht "korrekt" sein muss. Für alles andere bleiben die Schlüssel daheim. Weiss jemand wo ich eine "Runneburg-Tasche" ohne Verzierung bekommen könnte? Wie bereits gesagt, Leder verarbeiten ist nicht mein Ding... Also eher so: http://www.historiavivens1300.at/realien/tasche.htm (Quelle: http://www.historiavivens1300.at) Und nicht so stark verziert wie die: http://www.reenactors-shop.de/product_info.php?info=p2373_Guerteltasche-Fruehmittelalter.html (Quelle: www.reenactors-shop.de ) Oder hat jemand eine Anleitung damit ich die machen lassen könnte?
 
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Man sollte immer sein Mittelalterforum in der Tasche haben. Jetzt habe ich nochmal nachgeschaut und Du wolltest ja Ideen für 1300. Ich musste letzte Woche an Dich denken, als ich in Prag im Agneskloster war und dieses Bild aufgenommen habe (leider 1430, also zu spät): Gürtel Frau 1430.jpg Quelle: eigenes Foto (ja, in Prag darf man glatt im Museum fotografieren!!!!!! ) 8o
 

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Man sollte immer sein Mittelalterforum in der Tasche haben.
Du sagst es! Nur leider ist das etwas schwierig. ;) Wow, die Frau auf dem Bild hat ja ganz schön viel Zeugs am Gürtel! Genau, 1430 ist wirklich zu spät für mich, aber dass da Schlüssel am Gürtel hängen ist doch interessant. Mein Mann hat sich momentan doch für eine Pilgertasche entschieden. Vorläufig muss er sich noch mit der "provisorischen", maschinengenähten Tasche begnügen die ich mal als Testobjekt gemacht habe. Wenn ich dann irgendwann mal Zeit habe werde ich für ihn eine schöne Tasche machen. Ich selber bin momentan so weit, dass ich überlege ob ich einfach einen kleinen Lederbeutel (Kreisform) für das Geld machen soll. Irgendwie habe ich da aber das Gefühl, dass mir das Geld raus fallen könnte. Irgendwer hat doch sicher Erfahrung damit? Bei mir wären dann also Almosenbeutel, Messer, Nadeldose und der Geldbeutel am Gürtel. So wären dann alle Sachen versorgt. Aber eben, irgendwie ist mir das mit dem Geldbeutel noch nicht so ganz geheuer. Weiss jemand wie das bei Kindern mit dem Gürtel war? Töchterchen wird im Juni 8 Jahre alt und wünscht sich einen Gürtel. Vom Alter her wäre das sicher ok, allerdings überlege ich noch wegen der Länge und ob sie allenfalls auch schon etwas dran gehängt hätte. Ein kleiner Geldbeutel für den "Markt-Batzen" wäre sicher sinnvoll - wenn sie das dann auch möchte. Am liebsten würde sie meinen Gürtel haben, aber den habe ich selber so gern weil er schön schmal ist und möchte ihn nur ungern weiter geben. Ihr gefällt das Endstück das ich dran habe, aber das könnte ich ja auch wieder kaufen wenn es so unglaublich wichtig ist für sie.
 
Letzterem kann ich zustimmen. Ich habe einen einfachen Lederbeutel nach den Schleswiger funden am Guertel. In der Schnuerung zwei Riemen: der eine an dem der Beutel am Guertel hengt, der zweite genau entgegengesetzt durchgezogen zum zubinden. Geht absolut nicht von alleine auf und die Kohle ist trotzdem schnell griffbereit. Allerdings nur Bargeld in Tagesdosis, der Geldbeutel mit den ganzen Karten ist woanders verstaut. (Guerteltasche/Zelt/Auto) Wenn man in der Manesse Handschrift den Falkner anschaut (ich weiss gerade nicht, wie er heist), so hat der eine halbkreisfoermige Tasche und einen Almosenbeutel am Guertel. Gut, ist zwar Oberschicht, aber in einfacherer Ausfuehrung sollte das kein Problem sein.
 
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Mit in etwa der Lösung habe ich für die zivile Gewandung auch gute Erfahrung gemacht - alles was man "eben mal schnell" braucht - einschließlich Kleingeld für Bettler, Kramer, Parkuhren - kommt in den Almosenbeutel. Der läst sich problemlos mit zwei gegenläufigen Schlaufen zuziehen und bei Bedarf sogar verknoten, da geht nichts verloren. Und für den einfachen, aber eitlen Adel kann man da schon sehr schicke Sachen machen, besonders mit einem geschickten Weibe wie dem meinen :love: Wenn es denn nicht ohne geht, kommt für Brieftasche, Schlüsselbund etc. eine zusätzliche kleine lederne Gürteltasche an den Gürtel, aber darauf verzichte ich gerne. Ansonsten noch Essmesser und je nach Gelegenheit Paternoster, das reicht völlig. Je weniger da rumhängt, desto besser! Wen ich mehr "Stauraum" brauch, gibts Pilgertasche, Korb oder Knappe. ;)
 
Zur Not: Ich habe in meinem Umgängetäschchen (Pilgertasche) an der Seite einen Karabinerhaken angebracht. Dazu ein kleines Portemonnaie mit integriertem Schlüsselring. Dies kriegt man heutzutage in jedem besser sortierten Ramschmarkt und meist sind sie so groß, dass etwas Geld, einige Scheine und sogar eine EC-Karte o.ä. rein passen. Schlüsselring am Karabinerhaken eingehakt und Du hast 3 gute Effekte: - Du hast alles dabei, was Du brauchst - Taschendiebe haben es etwas schwerer - Du musst nicht die ganze Pilgertasche durchkramen, wenn Du das Portemonnaie suchst, da diese gut sortiert innen an der Seite hängt.
 
Steck dein Geld einfach in den Almosenbeutel! Der ist doch für Geld gemacht und lässt sich sicher zuziehen!
Der Almosenbeutel ist ein wunderschönes Wichtelgeschenk von Katharina de Lo und damit noch nicht im Einsatz gewesen. Ganz sicher wird er mit Handy und ÖV-Abo gefüllt werden. Da ich ziemlich klein bin wird er bei mir wohl etwa auf "Mitte-Oberschenkel"-Höhe, eher etwas darunter, hängen. Ich muss da noch testen wie schnell ich da ran komme und ob das Portemonnaie auch drin platz hat ohne, dass der Beutel zu schwer ist oder nicht mehr zugezogen werden kann.
Wenn man in der Manesse Handschrift den Falkner anschaut (ich weiss gerade nicht, wie er heist), so hat der eine halbkreisfoermige Tasche und einen Almosenbeutel am Guertel. Gut, ist zwar Oberschicht, aber in einfacherer Ausfuehrung sollte das kein Problem sein.
Ich kenn das Bild. Allerdings gehöre ich als Handwerkermeister-Gemahlin nicht zur Oberschicht und als Frau sind mir Gürteltaschen quasi "verboten". Für meinen Mann hingegen wäre die Tasche sicher eine Option - wenn er das denn auch möchte. Bei uns ist es halt so, dass wir mit den ÖV unterwegs sind und zu keiner Gruppe gehören und auch nicht Händler sind - Marktstand, Zelt und Auto fallen als "Depot" weg. Alles was mit muss, muss irgendwie "am Körper" mit getragen werden. Ich hab auch immer einen Korb dabei, aber da kommt kein Portemonnaie rein weil das zu unsicher ist - im HB Zürich umsteigen müssen wir so gut wie immer und da gibt es viele "Langfinger" die auf eine Gelegenheit warten... Ich habe bis jetzt ja schon eine Gürteltasche gehabt, aber die passt nicht so richtig zum Gewand und soll darum "ersetzt" werden. Noch etwas: Ich werde mir einen neuen Gürtel leisten und möchte da so einen "Beutelhaken" dran haben. Also so ein Ding: http://www.reenactors-shop.de/produ...aengung-13----14--Jh----Spaetmittelalter.html oder http://www.reenactors-shop.de/product_info.php?info=p2267_Kleine-Taschenaufhaengung-14--Jh-.html oder http://www.reenactors-shop.de/produ...enaufhaengung-14--Jh----Spaetmittelalter.html (Quelle für alle 3 Links: http://www.reenactors-shop.de/) Was haltet ihr davon?
 
Ich schling die Aufhängeschnur einfach um den Gürtel... Na, ein fettes Portemonnaie hab ich auch nicht im Almosenbeutel. Ich hab ein kleines Leinenbeutelchen in Kartengröße für Ausweis, Scheckkarte, Geldscheine oder was auch immer darin, dann noch loses Geld und Lippenstift und... Passt.
 
So ein Hänger für den Almosenbeutel ist schön, das verhindert dass sich der Gürtel unter dem Zug der Beutel-Aufhängeschnur zusammenrollt. Außerdem hängt er so schön an einer Stelle und kann nicht auf dem Gürtel hin- und herrutschen. Ich hab für Geld im Almosenbeutel so ein ganz kleines Portemonnaie - so eins in das man Scheine nur reinbekommt wenn man sie längs faltet. EC-Karte nehm ich eh nie mit auf Veranstaltungen und der Ausweis kommt zur Not in mein selbstgenähtes Handy-Etui mit rein. Und wenn ich doch das große Portemonnaie mitnehmen muss kommt das eben in die Umhängetasche mit rein. Stutzen musste ich eben bei der Erwähnung des Lippenstiftes - bis mir einfiel, dass ja in meinem Almosenbeutel auch ein Lippenpflegestift rumdümpelt, weil ich auf Veranstaltungen meist dazu neige, rissige Lippen zu kriegen - weiss der Himmel warum...
 
Ja, wie man's nennen will, bei mir ist es ein Döschen Bepanthencreme für die Lippen... Mein Gürtel ist schmal, der kann sich nicht zusammenrollen und weil er auf der Rückseite rauh ist, rutscht auch nichts hin und her. Nee, EC-Karte hab ich doch nicht mit, aber immer die Krankenversicherungskarte von mir und dem Sohn - man kann ja nie wissen... :wiki3
 

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