Darstellung mit Pferd

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Gleich mal die neue Rubrik mit Threads füllen - und wie im anderen Thread abgeregt mal einen neuen aufmachen zum Thema "Darstellung mit Pferd". Find ich irgendwie übersichtlicher, dann kann der andere für Quellen usw. bleiben. Da ich selbst schon 20 Jahre Reiterfahrung hatte als ich ins Mittelalterhobby kam war da ursprünglich auch mal der Gedanke, das in die Darstellung einzubauen. Hab ich allerdings nie gemacht, aus diversen Gründen. 1. und wichtigster Grund: mein Pferdemädchen hatte einfach nicht die Nerven für Veranstaltungen. Aus dem Grund bin ich mit ihr schon nicht mehr auf Reitturniere gegangen, und Märkte usw. mit Musik und Remmidemmi hätte man ihr zwar antrainieren können, aber gemocht hätte sie es nie. Und das Wohl des Pferdes muss auf jeden Fall immer über allem stehen! 2. Grund: als Frau hätte ich da wenig Betätigungsfelder gehabt. Als Mann verkleidet reiten fand ich blöd (und angesichts meiner Figur eher unglaubwürdig), und als Frau hätte ich im Turnier nun mal nix verloren gehabt. 3. Grund: ich sah keine Möglichkeit, mein Pferd vom Publikum genügend abzuschirmen - und ich lege keinen Wert darauf, daß irgendein Idiot meinem Pferd Gummibärchen, Kartoffelchips oder Pommes füttert oder gar nachts einen Paddock öffnet. Und wenn ich dauernd nur mein Pferd bewachen muss, kann ich mich auch nicht richtig entspannen. Trotzdem habe ich über die letzten 10 Jahre immer wieder auch als Hilfsperson für reitende Darsteller (im modernen Turniersport nett man sowas "TT" :D ) an Veranstaltungen teilgenommen und dabei viel Spass gehabt aber auch die Erfahrung gemacht, dass das deutlich mehr Arbeit beinhaltet als "normale" Veranstaltungen und pro Reiter mindestens zwei Hilfspersonen da sein sollten. Außerdem stellt die Teilnahme an Veranstaltungen auch ans Pferd hohe Anforderungen: um das Pferd selbst, den Reiter, andere Darsteller und das Publikum nicht zu gefährden sollte es sehr gelassen, an viele Menschen und Lärm gewöhnt sein, gut an den Hilfen stehen und seinem Reiter uneingeschränkt vertrauen. Ist dies alles und zusätzlich eine gewisse Rücksichtnahme seitens des Veranstalters auf die besonderen Bedürfnisse von Pferden auf Veranstaltungen aber gegeben, sind gute Reitvorführungen mMn eine goße Bereicherung für eine Veranstaltung. Leider stellt sich für mich in näherer Zukunft die Frage nach eigener berittener Darstellung nicht mehr, da mein geliebtes Pferdemädchen diesen Sommer nach 19 gemeinsamen Jahren in den Pferdehimmel gegangen ist und sie aus Zeitmangel vorerst keinen Nachfolger bekommen wird.
 
3. Grund: ich sah keine Möglichkeit, mein Pferd vom Publikum genügend abzuschirmen - und ich lege keinen Wert darauf, daß irgendein Idiot meinem Pferd Gummibärchen, Kartoffelchips oder Pommes füttert oder gar nachts einen Paddock öffnet. Und wenn ich dauernd nur mein Pferd bewachen muss, kann ich mich auch nicht richtig entspannen.
Das ist genau der Punkt. Eigentlich muß man permanent Wache schieben, selbst wenn das Pony sich mustergültig benimmt! Ich habe meins bisher auch nur in historische Umzüge mitgenommen und nicht komplett auf Veranstaltungen, weil ich eben auch was davon haben wollte und keine Lust hatte, permanent daneben zu stehen. Es müssen ja noch nicht mal Kartoffelchips oder Gummibärchen sein, die verträgt ein robuster Magen ja wenigstens noch (wenn sie überhaupt gefressen werden), viel schlimmer ist das giftige Grünzeug von der nächsten Hecke...
 
Ich hörte ja - vor allem früher, da war das mal ein Modethema, genau wie Steckstühle und "authentische" Zelte - schon oft die schnippische Frage, wo denn von dem Panzerreiter nun das Pferd sei. Und einen Reiter / Ritter, der kein Pferd hat, das ginge ja nun mal gar nicht. Abgesehen davon, dass ich auch noch nie einen Bauerndarsteller gesehen habe, der seinen Pflug dabei hatte, ich die Frage also generell inkonsequent und damit typisch deutsch finde, liegen diesem Umstand grundsätzlich und sachlich ziemlich genau die Gründe, die Katharina schon genannt hat, zugrunde (ohne jetzt auch nur ansatzweise auf ihre langjährige Reiterfahrung zurückgreifen zu können), plus noch der eine, dass ich es als ausgesprochen unwürdig ansehe, sich ein Tier nur als Schwanzverlängerung zu halten - oder um eine Darstellung zu rechtfertigen. Aber mit solchen Leuten, ich nenne sie die "Pseudoauthentiker", sachlich zu diskutieren, ist, habe ich über die Jahre festgestellt, herzlich unmöglich. Daher war meine Standardantwort lapidar: "Ich stelle den Reiter dar und nicht das Pferd." :ritter07
 
Auf einem Markt finde ich, müssen Pferde auch nicht sein. Abgesehen davon, dass einige "Spektakuli reißerische Turneyen" veranstalten (Sorry, die Wortwahl musste jetzt mal sein :whistling: ), ist es für die Pferde sicherlich mehr Stress, als alles andere. Aber Darstellung geht ja auch anders. Wir haben uns schon lange abgewöhnt, unsere Darstellung nur für Markbesucher zu machen. Immerhin ist es unser Hobby und es soll uns ja Spaß machen. Insofern nutzen wir jede Gelegenheit, auch mal was mit Pferden zu machen, dann allerdings eher intern. Das ist dann auch für die Pferde deutlich weniger anstrengend und für uns jedes Mal ein besonderes Erlebnis. Hier einige Beispiele: Mara_Alpenquerung_2015.jpg Alpenüberquerung im 12. Jahrhundert (2015) Mara_Geleitstraßenzug_2014.jpg Geleitstraßenzug anno 1214 (2014) Geleitsraßenzug_2014.jpg Abendstimmung beim Geleitstraßenzug
 

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Das letzte wär' ein geiles Bild für den nächsten Fotowettbewerb!
 
Ganz tolle Fotos! Mir gefällt vor allem das Alpenfoto. Was ist denn das für ein schickes Pony, sieht ein bißchen wie Mérens?
 
Über die Rasse kann ich Dir leider auch nichts sagen, die kamen von einem Reiterhof dort im Val Sausana, aber es ritt sich schon geil.... Zu dem Pferd bin ich auch nur gekommen, weil ich es zu Fuß irgendwann nicht mehr geschafft habe und die Besitzerin der Pferde Mitleid hatte und mir ihres überlies.... :whistling:
 
So, ich häng auch noch ein OT dran, aber kann es sein dass ich beim unteren Bild auf dem linken Schild das Wappen der Hohenfriedinger erkenne?
Richtig getippt: http://www.heerbann.de/?path=content&contentid=62&nid=19 Mein Lebensgefährte hat sich zu Beginn seiner darstellung sehr intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Unabhängig davon kennen wir natürlich auch André von den Freidigen. Wir fahern seit Jahren auch auf das Brandenburg-Event, nur dieses Jahr können wir leider wegen einer Hochzeit nicht. ;(
 
Einigen hier von den Events auf der Brandenburg sicher bekannt: http://www.die-freidigen.de/html/home.html
Meinetwegen... sie können reiten, sie machen eine super Show und sind nette Leute. Wenn ich mir auf der HP einen kurzen Überblick verschaffe und mich durch die Galerie klicke... sind wir aber wieder beim Thema... :rolleyes: Was macht eine gute Reiter/Ritterdarstellung aus? Das ich ein Pferd nutze? Wird es darauf beschränkt, sind sie "Top"! Und was ist mit dem Rest? :whistling:
 
Ich gebe mal zu bedenken, dass die HP auf dem Stand von 2010 ist - da hat sich nach eigener Beobachtung in den letzten 5-6 Jahren noch einiges getan.
 
Ich gebe mal zu bedenken, dass die HP auf dem Stand von 2010 ist - da hat sich nach eigener Beobachtung in den letzten 5-6 Jahren noch einiges getan.
Das ist natürlich sehr gut möglich und es wäre dieser Gruppe zu wünschen. :thumbup: Mein Kommentar in Post 13 bezog sich auf das was ich auf der HP sehen konnte und das sah meiner Meinung nach nicht nach "einer der wenigen guten Reiterdarstellungen" der Szene aus.
 
Einen von denen (Matthias) kenne ich noch aus Mitte der 90er Jahre. Da hat er mit MA angefangen. Dann waren wir vor 15 Jahren zusammen auf dem Balkan... :wiki4 :wiki4 ...trugen seltsame Gewänder und lernten Sitten und Gebräuche an der Pforte zum Orient kennen. (aber eine Wallfahrt wars nicht) Wenn nichts dazwischen kommt werde ich mir die VA im Mai mal antun, ist von mir nicht weit. http://www.die-brandenburg.de/html/termine.html
 
Einigen hier von den Events auf der Brandenburg sicher bekannt: http://www.die-freidigen.de/html/home.html
Meinetwegen... sie können reiten, sie machen eine super Show und sind nette Leute. Wenn ich mir auf der HP einen kurzen Überblick verschaffe und mich durch die Galerie klicke... sind wir aber wieder beim Thema... :rolleyes: Was macht eine gute Reiter/Ritterdarstellung aus? Das ich ein Pferd nutze? Wird es darauf beschränkt, sind sie "Top"! Und was ist mit dem Rest? :whistling:
Ich mische mich da jetzt auch mal kurz ein... Ich habe im laufe der Zeit auch immer beobachtet, das es den Darstellern zu Pferde in der MA Szene nicht gelingt eine gutes Gesamtbild abzuliefern (natürlich auf die bezogen die ich jetzt kenne). Mittlerweile kenne ich auch einige tolle Darsteller und Gruppen denen das gelungen ist, auch hier im Forum. Ich bin ja als reiner Darsteller über andere Wege die nichts mit der Darstellung zu tuen haben, wieder zum Pferd gekommen (naja mittlerweile Pferde :rolleyes: ) Deshalb möchte ich mal kurz meine eindrücke schildern, warum das oftmals so ist. Zu aller erst viel mir auf das seit dem Zeitpunkt, an dem ich wieder im besitz von Hottis war, mein Geld für das MA Hobby auf einmal in Richtung null wanderte. Wenn ich versucht hätte mir jetzt eine Halbwegs gute Darstellung zuzulegen, wäre das schon rein aus finanziellen gründen gescheitert. Dann ist der nächste Aspekt... Es ist alles andere als angenehm wenn man sich mit einer kompletten Rüstung in den Sattel setzt, da braucht man schon ein cooles Pferd, das das ohne weiteres mitmacht. Hinzu kommt das Sicherheitsgefühl, das man mit sehschlitzen dicken Kettenhandschuhen und ketten Beinen nicht unbedingt hat. Hier ist auch die Schwierigkeit, feinfühlige Kommandos vom Körper auf das Pferd zu übertragen. Hier fällt mir auch immer auf das die gruppen auf den Veranstaltungen ganz drauf verzichten, einerseits um bei einem Sturz ggf. nicht runter zu fallen wie ein nasser Sack, andererseits minimiert das auch das Verletzungsrisiko. Ich habe mal eine Bömische Gruppe gesehen die beim Lanzenstechen, nach dem Treffer vom Pferd fielen und sich kurz vorher die Topfhelme vom Kopf rissen, damit sie nicht damit auf dem Boden aufkommen. Gerade bei solchen Turnieren ist die Qualität dementsprechend auf Sicherheit getrimmt, was ich auch nachvollziehen kann. Dann ist die nächste frage, was will ich mit einem Pferd auf einer Veranstaltung den anfangen wenn ich nicht bei turnieren mitreite ? Ich selber hatte in den letzten Jahren keine Veranstaltung bei der ein Pferd angebracht wäre (nicht das es solche wiederum geben würde) Ergo kann ich so etwas im eigentlichen nur für mich selber machen, wie z.b. Mara es gezeigt hatte. Die nächste Frage ist natürlich, wie oft macht man so etwas mal ^^ Ein sehr alter Wunsch in mir ist, eine alte Kreuzfahrerroute zu Pferd entlang ins heilige Land zu reiten :ritter07 . Doch obwohl ich dies mittlerweile könnte, sehe ich im Moment da überhaupt keine Möglichkeiten, da ich Arbeiten muss um das Pferd wiederum zu unterhalten (abgesehen davon das sie mich wahrscheinlich an der nächsten Grenze verhaften würden und in so einen komischen weißen Kittel stecken würden) :rolleyes: Also um jetzt zum ende zu kommen... Ich denke es ist eine Schwierige und kostenintensive Angelegenheit für beide Parteien... Als Pferdemensch: die Finanziellen mittel und Wege zu haben und auch die Interesse an einer guten Darstellung. Als Darsteller: Die Anschaffung eines Hottis für seine Darstellung (was ich nur aus diesem Grund als äußerst fragwürdig ansehe) Bei mir hat sie wie gesagt beides getrennt entwickelt... Die Darstellung als solches und wieder die Leidenschaft zu reiten, da ich im Pferdeumfeld groß geworden bin. Ich habe mir zu diesem Zeitpunkt aber keine Gedanken drüber gemacht beides zu kombinieren obwohl ich während meiner reinen Darstellungszeit schon immer mal diesen Wunsch hegte. Das ganze hatte sich erst im laufe der Zeit einfach so ergeben.... Was für mich jetzt bedeutet, ich gehe auf Veranstaltungen immer noch zu Fuß, und reite wiederum immer noch in Ziviler Klamotte :rolleyes:
 
*Mal angenommen ich hätte ein Pferd* Ich könnte mir die Darstellung gemeinsam mit meinem Pferd momentan nur dahingehend vorstellen, dass ich das Hotti im Zusammenhang mit einer Museumsbelebung mit ins Museumsdorf nehmen würde/könnte. Dort würde es gemütlich auf einer Wiese grasen können, man könnte mit dem Hotti am langen Zügel spazieren gehen oder ein bisschen nett durch den nebenan gelegenen Wald spazieren reiten ... Hotti könnte auf einer Wandererung z.B. das Gepäck tragen oder auf der Wiese im Museum beim Holz schleppen oder Heu rein holen helfen ... so was also. Ihr versteht? Ich denke, davon haben beide Seiten was. Und vor Lärm und Musik und nervigen Besuchermassen ist das Pferd dann auch geschützt.
 
Kennt ihr den Satz "Früher hatte ich Zeit und Geld - heute habe ich Pferde"??? Ich kann Sky gut nachvollziehen, Pferde sind halt ein Kostenfaktor, auch wenn sie hinterm Haus stehen. Sich nur für die Darstellung ein Pferd zuzulegen halte ich für eher unwahrscheinlich, dafür ist der Aufwand dann doch sehr groß, denn Reiten lernt man nun mal nicht so nebenbei in ein paar Wochen, vom Geld jetzt mal ganz abgesehen. Wenn die Ponies da aber nun schon stehen, dann juckt es einen schon ab und zu in den Fingern, sie mit einzubeziehen. ABER die historisch korrekte Ausstattung wäre dermaßen teuer, dass es für "ab und zu mal" nicht lohnt, da muß man dann schon mehr wollen. Allein ein Sattel würde in meinem Fall da leicht mehr kosten als das Pferd, das ihn trägt. Nö. Das, was Lisabeth sagt, könnte ich mir auch gut vorstellen. Aber auch das ist mir relativ hohem Aufwand verbunden (Transport). Ich bin ja so schon froh, wenn wir unseren ganzen Krempel transportiert kriegen. Wenn man aber nun wirklich eine berittene Darstellung machen möchte, dann müssen eben auch ein paar Tausender für die Ausrüstung drin sein - wenn man die Kohle nicht hat, sollte man keinen Ritter darstellen! Ihr könnt mich jetzt steinigen, aber ich finde, wer einen gehobenen Stand darstellt, der sollte auch entsprechend investieren oder es eben lassen, wenn es finanziell nicht drin ist.
 

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