Lieblingsholz

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EdgarDerSchmied

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Hallo! Ich fände einen Übersichts- Thread über die meisten gebräuchlichen Holzarten hier ganz Schön. Jeder dem es Spaß macht kann ja sein Lieblingsholz hier einstellen und dazu z. B. - Verwendungsmöglichkeiten - historische Belege - Besonderheiten bei der Bearbeitung - Erkennungsmerkmale - Bezugsquelle nennen, gerne auch Foto´s von fertigen Objekten daraus. Ich fange man an mit Eiche. Ist eins meiner Lieblingshölzer, weil: - relativ hart - einfach zu beziehen, findet man überall im Wald, und wenn man die richtigen Leute kennt bekommt man genug für eine Mastermyrtruhe für 23 Euronen :D - verarbeitet sich ( finde ich) ganz gut, lässt sich hobeln, schnitzen, beiteln usw. - sieht einfach geil aus geölt und mit Schachtelhalm geschliffen - Historisch belegt durch die Mastermyrtruhe (u.v.m.) - Vergammelt nicht so schnell - eine Besonderheit ist, dass es sehr Rauh wird wenn es nass wird nach dem Trocknen durch diese kleinen Kanäle die dann hervortreten. Abhilfe schafft mehrmaliges anfeuchten, trocknen und dann schleifen. - Dann gibt es zwei sehr schöne Modifikationen von Eiche, beide wohl belegt. - Mooreiche kann man teuer kaufen oder aus dem Moor tauchen, kann man aber auch selbst machen. Ich kam auf die Idee das zu machen, als ich lernte dass Mooreiche mit Eisen reagierte Eiche ist. Als ich das gegoogelt habe, fand ich einen Beitrag im Drechslerforum, der genau das zeigte. Eiche einfach fertig in Form bringen und dann irgendwie in Kontakt mit möglichst großflächigem Eisen ins Wasser und ein paar Tage/ Wochen / Monate drin lassen. Zwar nur oberflächlich, aber tiefschwarz. Bild folgt hoffentlich balt, mein Testobjekt ( Griffschalen für die Beretta Softair) sind grad am Trocknen - Räuchereiche Einfach Eiche mit Salmiakgeist oder Pferdeurin ( das A´ere) ohne Kontakt miteinander für ein paar Tage in ein geschlossenes Behältnis. Wird dann auch dunkler. Mein Profilbild zeigt ja meine Truhe aus geölter Eiche, morgen mach ich noch Fotos von Moor- und Räuchereiche hier rein(grad nicht bei Hand) Würde mich freuen wenn noch ein paar ihr Holz vorstellen!
 
schönes Thema! Ich beutze für meine Möbel am liebsten Fichte, weil: a) leicht zu griegen. In jedem Baumarkt finden sich etliche Bretter, Kanthölzer etc. in verschiedensten Formen aus Fichte. b) leicht zu bearbeiten. Fichte ist schön weich und lässt sich desswegen imho leichter bearbeiten als Harthölzer. c) leichtes gewicht. Weil Fichte so weich ist ist es schön leicht und lässt sich einfach Transportieren. hat aber auch nachteile, desswegen mag ich Eiche mindestens genau so viel. Nachteile von Fichte: a) hällt nicht so viel aus, das heisst lässt sich leicht beschädigen weil weich. b) Eiche sieht mindestens 10 mal geiler aus, wenn geschliffen und geölt. c) die beleglage ist soweit ich weiss schlechter als bei Eiche. wünsche noch ein freudiges Austtauschen, Singa
 
Ich bin noch neu in dem Thema und mag am liebsten Holz, ist aber irgendwie schwer zu bekommen. 18mm Leimholzplatten aus Fichte kriegt man ja noch im Baumarkt, aber die 3-5cm die ich brauche - keine Chance. Schilde soll man aus Lindenholz bauen, kriegt man aber nur als kleine Klötzchen zum Schnitzen. Pappel wäre ein guter Ersatz, gibts nur als Sperrholz. Birne ist für Deutschland im Mittelalter ein gut belegbares Möbelholz, leichter zu bearbeiten als Eiche und hat eine wunderschöne Farbe, gibts aber nirgends. Im Internet bestellen geht, 10€ die 3 Meter Bohle, 100€ Porto. Beim Schreiner zahlt man gleich nen ordentlichen Aufpreis weil ers ja aus dem Lager holen muss und das ist Arbeitszeit. Wo kriegt man als Normalsterblicher Holz her?
 
Ich habe diverse Quellen: Holzfachhändler/ Sägewerk Einfach mal auf die suche machen, ggf gibt es solche Einrichtungen bei dir in der Nähe.
 
Wo kriegt man als Normalsterblicher Holz her?
Schau mal in Zeitungsinseraten nach, so habe ich Ortwin Selchow gefunden, bei dem ich die Bretter für die Truhe bekommen habe. Gibt aber auch Holzfachhandel, ist aber teurer. Hat aber auch bessere Auswahl. Foto´s hab ich vor der Schule keine Zeit, ich muss in 5 min. los und hab noch nicht gepackt.
 
Hat jemand Erkenntnisse darüber, wie weit die Fichte (Picea abies) im Mittelalter in tiefen Lagen verbreitet war? Für die natürliche Bewaldung auf deutschem Territorium spielten sie aufgrund der klimatischen Verhältnisse eher keine Rolle. Verbreitung fand die Fichte ursprünglich in den Höhenlagen Alpen. In tieferen Lagen findet sich die Fichte aufgrund von Anpflanzung. Ursprünglich stammt die Fichte aus Nordamerika, kam dann über Asien nach Europa. Ich habe leider keine Quellen gefunden, wann das geschah. Für unsere Lagermöbel benutzen wir aufgrund des geringen Gewichts seit einiger Zeit Paulownia-Holz.
 
Schilde soll man aus Lindenholz bauen, kriegt man aber nur als kleine Klötzchen zum Schnitzen. Pappel wäre ein guter Ersatz, gibts nur als Sperrholz.
Linde bekommt man günstig mit unterschiedlichen Stärken auf ebay.de: http://www.ebay.de/itm/Linde-Brette...hash=item211135ee9a:m:mJQXSANaY85FwDfJHuJEfww Quelle: ebay Versandkosten halten sich völlig im Rahmen. Möchtest du hingegen Pappel verwenden kannst du gleich fertige Rohlinge bei lorifactor.pl kaufen: http://lorifactor.com/k71,armament-shields.html Quelle: lorifactor.pl Rechnet man Holz, Leim und Arbeitszeit geht es nicht günstiger. Schon die Materialien kommen auf fast dasselbe raus.
Birne ist für Deutschland im Mittelalter ein gut belegbares Möbelholz, leichter zu bearbeiten als Eiche und hat eine wunderschöne Farbe, gibts aber nirgends.
Obsthölzer sind da schon schwieriger, aber auch weit weg von unmöglich/unbezahlbar. Viel bekommt man z.B. hier: http://www.edelholzshop.de/ Versandkosten bewegen sich auch im akzeptablen Rahmen. Kurz zusammengefasst: Wer suchet, der findet.
 
Rotbuche: Vorteile - lässt sich sehr gut spanend bearbeiten - unter Dampf gut formbar - ansprechende Färbung und Maserung - ist hart und bekommt nicht so leicht Dellen - im Sägewerk als Bohle für kleines Geld verfügbar Nachteil - größere Bretter verziehen sich nach Jahren noch, größere Flächen müssen deshalb in Leimholz ausgeführt werden - relativ schwer - ohne vernünftiges Werkzeug nur schlecht zu bearbeiten Nehme ich für Messergriffe, Brettchenwebstühle, Kleinmöbel (Leimholz über Fachhandel, Rest im Sägewerk) Birke: Vorteile - gutes Holz zum schnitzen und drechseln - je nach Birkenart schöne Maserung, gut zu polieren - wächst überall und kostet nichts, Bezug über Straßenmeistereien nach Winterschnitt Nachteil - lässt sich schlecht verleimen Ebenfalls für Messergriffe und zum schnitzen/ drechseln Obsthölzer: Wenn ich sie bekommen kann zum drechseln und für Messergriffe. Je nach Holzart unterschiedliche Färbung, Härte, Maserung. Gibt es ab und zu bei Landwirten, die Streuobstwiesen besitzen und Bäume ausholzen. Fichte und Kiefer: Für alles mögliche ;) Gibt es überall und im Sägewerk sägerauh für einen Knopp & Klicker.
 
Wie versprochen hier ein Bild von meinen Mooreichengriffschalen für die Beretta 92Fs Softair Federdruck 0,5 J Gearbeitet aus ganz gewöhnlicher Eiche ( ein Rest von der Truhe) Dann ein Baumwolltuch genommen, Eisenfeilspäne (gesamt ca.100 ml geschätzt) daraufgestreut, Schalen daraufgelegt, nochmal Eisenspäne drauf und eingeschlagen ins Tuch. Dann für eine Woche ins Wasser. Im Wasser waren lose die restlichen Eisenfeilspäne. Nach einer Woche im Wasser, einer Woche zum trocknen im Kühlschrank und nach dem feinen überschleifen und ölen dann:IMG_2155.png Räuchereiche habe ich jetzt grad kein gutes Beispiel gefunden.
 

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Tipp für ein uraltes Hausmittel zum Holz künstlich altern: für ein Antikfinish kannst Du Stahlwolle in Essig auflösen. (Zwei Pads auf 1L Essig) Das ergibt eine Beize, die Holz braun färbt. Willst Du es mehr grau/ schwarz, noch eine Tasse Kaffeesatz dazu. Wie lange du die Mischung stehen lässt bleibt dir überlassen, ich bevorzuge intensive Farbtöne und warte daher so lange bis die Stahlwolle komplett aufgelöst ist. Absieben und umfüllen nicht vergessen. Geht auch ohne, ich mag die Kaffeekrümel auf dem Holz nicht. ;) Die Lösung auf unbehandeltes Holz streichen und warten. Der Effekt tritt erst beim Trocknen ein. Soll es intensiver werden, nochmal drüber streichen. Der Essigmuffel verfliegt nach einer Zeit. Klappt bei Nadelhölzern recht gut. Um gerbsäurehaltiges Holz wie Eiche und Co verwittert aussehen zu lassen gibt es einen anderen Weg. Das kann man mit einer Natronlauge erzielen. Einfaches Backnatron aus dem Supermarkt reicht dafür aus. Nimm eine Packung von dem Zeug und löse es in Wasser auf. Die Lösung sollte eine etwas dickflüssigere Pampe werden. Holz großzügig einpinseln und ein paar Stunden in die Sonne stellen. Danach die Kruste abbürsten. Ist es noch nicht genug ausgelaugt, Vorgang widerholen. Soll es schneller gehen, kann über die Natronlauge Essig gesprüht werden. Auch in die Sonne stellen. Dann reichen 15- 30 Minuten Wartezeit aus. Abbürsten, mit klarem Wasser abspülen und trocken tupfen. Bei Hölzern ohne Gerbsäure funktioniert das nicht, weil die Lauge nur die angreift. Willst Du egal welches Holz optisch altern und nachdunkeln lassen geht das mit einer Kaliumpermanganatlösung ganz gut. Stelle mit destilliertem Wasser (!) eine 10%ige Lösung her. Die kannst Du je nach Bedarf weiter auf 5% oder weniger verdünnen. Unterschiedliche Lösungen ergeben entsprechend andere Ergebnisse. Holz mit der Lösung einpinseln und trocknen lassen. Da drauf achten, dass die Pinselstriche nicht zu stark überlappen, das kann ein fleckiges Aussehen geben. WICHTIG: bei Chemikalien IMMER mit Schutzausrüstung arbeiten. Gummihandschuhe und Schutzbrille sind Pflicht! Atemschutz empfohlen und nur im Freien oder gut durchlüfteten Raum arbeiten. Die Chemikalien gibt es im Supermarkt (Natron) und der Apotheke (Kaliumpermanganat). Von letzterem braucht man nur ein paar Gramm. Bei größeren Mengen sollte man über alternative Bezugsquellen nachdenken. Natriumhydrogencarbonat gibt es bei Amazon (1kg um die 5-7€), wird zB für Seifenherstellung benötigt. Kaliumpermangant kann über Handel für Schwimmbadtechnik bezogen werden. Da man mit Kaliumpermanganat extrem viel Unsinn anstellen kann, muss man beim Kauf ein Endverbraucherzertifikat abgeben. Das senden die Firmen bei Bestellung vorher zu.
 
Hat jemand Erkenntnisse darüber, wie weit die Fichte (Picea abies) im Mittelalter in tiefen Lagen verbreitet war?
Die Fichte war wohl schon seit der Jungsteinzeit vorhanden, aber nicht sonderlich erwähnenswert. Sie wurde höchstwahrscheinlich wie die Kiefer zur Harzgewinnung verwendet und war als Viehfutter untauglich. Erst ab dem 19. Jahrhundert spielte sie zunehmend eine Rolle um ausgebeutete Flächen schnell wieder zu "beleben". Auf dieser Seite kann man sich auch einen kleinen Überblick über die Waldentwicklung in Deutschland verschaffen: http://www.wald-und-forst.de/wald-mittelalter.php
 
Lieblingsholz? Eibe, Ulme, Esche. :thumbsup: Belegt und geeignet für Bogenbau. :robin
 
Ich habe echt überlegen müssen und festgestellt, ich habe viele "Lieblingshölzer". Aber eins kann ich mal hervorheben, dass mir in letzter Zeit sehr gut gefallen hat bei der Verarbeitung. Der sogenannte gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens), der ja schon den Römern bekannt war und im 13. Jahrhundert auch in Deutschland von Albertus Magnus beschrieben wurde. Ein optisch eher etwas "langweiliges, helles Holz", dass aber mich in der Verarbeitung überraschte. Schon nach dem Schnitt mit einer feinen Säge fühlte sich die Schnittfläche wie poliert an und hatte einen matten Glanz. Ein sehr homogenes Holz, dass feinste Bearbeitung erlaubt. Nicht umsonst wurde es sogar unter anderem für Druckstöcke verwendet. Es lässt sich sehr angenehm sägen, schleifen und feilen und gröberes Schleifpapier kann man getrost aussen vor lassen. Etwas mit 240er nacharbeiten... ist fast schon zu grob :D
 
Mein Lieblingsholz ist Birke. 1. regen sich die Nachbarn auf, wenn im Sommer die Samen rumfliegen und sich - weil klein - schlecht zusammenkehren lassen... 2. brennt Birke auch im feuchten Zustand sehr gut. Und getrocknete Birkenrinde ist ein toller Anzünder. (Nadelhölzer mag ich im Lagerfeuer nicht wirklich, die knacken und knallen immer so, und dann fliegen die Funken rum und brennen einem Löcher in die Cotte. Deswegen bin ich auch weg von Polyester und nehm nur noch Wolle. Trotzdem ists nervig.) 3. verwenden wir Birkenstangen (müssen geschält werden, sonst gammelt das Holz in der Rinde - aber das wißt Ihr ja) für die Einzäunung der Pferdekopppel (wir sind keine Fans von Elektrozäunen). Hält fast ewig, also mindestens 25 Jahre, und alle zwei Jahre mit Altöl drüber hat man Ruhe. 4. sehen die weißschwarzen Stämme einfach nur schön aus, wenn man mit dem Zossen durch den Wald trabt. Deshalb liebe ich Birke. :D :D :D Schönes Wochenende, Euer Birkfried Tenneberg
 
Das war doch eine Frage, auf die man endlos antworten darf, auch noch im November ;-) Holz finde ich generell sehr angenehm, besonders gern mag ich Kirchbaumholz und Birnenbaumholz aber auch das von Walnussbäumen. Aber wofür hat man es im Mitelalter verwendet? Birne für Möbel? Kirsche für kleinere Kostbarkeiten aufgrund der schönen Farbe? Walnus? Vielleicht für Gebrauchsgegenstände?
 
Tipp für ein uraltes Hausmittel zum Holz künstlich altern: für ein Antikfinish kannst Du Stahlwolle in Essig auflösen.
Hallo Leute! Ich hab es ausprobiert und es funktioniert tadellos. Ich habe ein Brettchen aus Weißdorn (in der brauchbaren Dimension sehr selten; habe ich vor etwa 10 Jahren aufgegattert) behandelt und das Ergebnis ist absolut spektaulär. Dann habe ich noch Zeltstangen aus frischer Esche auf diese Weise behandelt. Auch echt klasse. Funktioniert hat das aber nur, nachdem ich die Essig behandelten Hölzer mit Öl poliert habe. Mache demnächst mal Fotos von den Sachen. Also Thoralf: Vielen Dank für den hervorragenden Tipp!!!!!!! :danke Gruß Gilge
 

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