Wissensvermittlung am Waffenständer

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Oft schauen die Leute aber nur scheu und das war es auch schon. Denen möchte ich auch etwas vermitteln.
Dies würde ich nicht behaupten, den oftmals haben die Leute einfach kein Interesse mehr das immer gleiche zu sehen, weil 10 m vorher und 10 m weiter die nächste Rittergruppe mit ihren ach so tollen Schwertern, Morgensternen, Schlagstöcken, Äxten und sonstigen Brügelmetallen aus 900 Jahre Waffengeschichte wartet, um den Leuten etwas zu vermitteln. Warum sich die Mühe machen die Leute zu animieren? Wer Interesse hat wird schon fragen, wer nicht oder sich nicht traut. Pech gehabt. Es gibt auch Besucher die möchten nur sehen und nicht zugetextet werden. Die gehen auf einen Markt wegen des Ambientes und um einen schönen Tag zu haben. Stellt einfach einen Erklärbär (Aufsicht) an das Waffenlager oder ein Schild Vortrag Waffenkunde .... Uhr. Man hat keinen Stress, eine geregelte Zeit, Die schüchternen und interessierten Leute stehen in der Gruppe und zum Schluß des Vortrages Fragen stellen lassen. Glaube mir in einer Gruppe kommen weniger dumme Fragen als bei Vorträgen an einzelne Personen. Zwischen den Vorträgen kann man ja immer noch die Waffen für Interessierte erklären bzw. auf den Vortrag hinweisen.
 
Bin noch recht neu hier im Forum. Möchte zu diesem Thema gerne meine Erfahrung und Herangehensweise darstellen. Da ich mich selbst intensiv mit den "Nahkampfwaffen" des Mittelalters beschäftige habe ich eine umfangreiche Sammlung, eben solcher Waffen. Neben den verschiedenen Rüstungen vom Kettenhemd bis zum Plattenpanzer stelle ich diese auch immer aus. Ich Spreche die Leute, unsere Gäste, oder auch das Publikum, immer von mir aus an. Gerade Familien mit Kindern haben immer Fragen. Und vor allem möchten Sie anfassen und ausprobieren. Auch Anziehen, z. B., eines Kettenhemdes, eines Gambesons oder von Rüstungsteilen findet immer Anklang und macht den Leuten Spaß. nach so vielen Jahren, in denen ich das nun schon mache, bekommt man ein Gefühl für die Fragen, die oft unausgesprochen bleiben. Und ich staune immer wieder, wie viele Frauen, die sich sonst oft eher zurückhalten, oder meinen sie könnten das nicht, sich dann als sehr geschickt erweisen. Natürlich ist es für Kinder sowieso ein Spaß, den Ritter einmal zu besiegen. Es geht darum den Leuten,mit Spaß an der Sache, zu vermitteln, was wir hier tun. Ich bin ja kein Museum. Aber dennoch gibt es eine Menge Interessanten zu erfahren, zu lernen, und auch immer auszuprobieren. Bei mir darf und kann alles ausprobiert werden. Natürlich immer unter Beachtung höchster Sicher Sicherheit für alle Beteiligten. Wenn ich auf einem Markt bin, habe ich immer einen Vollzeitjob, heißt, jede Menge zu tun. Und auch immer Spaß. Da braucht es keine Schilder. Ich finde es schlimm, und das habe ich selbst schon oft erfahren, das man über einen Markt gehen kann, und vor den Lagern direkt stehen bleiben kann, ohne angesprochen zu werden. Manches mal hatte ich gar das Gefühl, eher zu stören. Und oft wird man einfach ignoriert. Da Frage ich mich, warum sind die Leute dann als Lager auf einem Mittelaltermarkt? Dann könnte man auch Campen. Dann denke ich, ist wie ein Zoobesuch. Oder Frage mich, wer bestaunt hier eigentlich wen? Klar ist das auch anstrengend, und ich bin nach einem solchen Wochenende fix und alle. Aber auch erfüllt von schönen Erlebnissen. Und ich hatte Zeit mein Hobby zu pflegen und hin und wieder auch ein wenig unserer Fechtkunst zu zeigen, wenn meine Fechtbrüder und nicht zu vergessen "Fechtschwestern", jawohl die gibt es auch, vorbeikommen um miteinander zu zeigen wo der Unterschied zwischen Schaukampf und Fechten ist. Wie man mit Dolch umgeht oder dem langen Messer. Das auch das Kriegsringen ein wichtiger Bestandteil der alten Kampfkünste war und ist. Und das gibt es auf den Märkten gar nicht so viel. Eben so wenig, wie den Kampf mit der Sichel. Und schon gibt es wieder Staunen und Fragen.
 
Und ich träume immer noch davon, dass sich mal ein ehemaliger Schweizer Gardist zur Verfügung stellt, da es die einzigen sind , die heute noch an der Hellebarde ausgebildet werden. So einer könnte auch mal etwas vorzeigen.
 
Da kann ich die Hansefechter aus Bremen empfehlen. Der Trainer kann auch sehr ordentlich mit der Hellebarde umgehen. Vielleichte einmal Kontakt aufnehmen. Wir, von den Winkelfechtern, arbeiten derzeit in dem Bereich nur mit dem Luzerner Hammer und der Mordaxt. Aber auch das ist auf Märkten, soweit ich weiß, eher selten oder gar nicht zu sehen. Ist aber auch nicht ganz ungefährlich. Kampfübungen machen wir da auch lieber mit Holzwaffen, die uns ein freundlicher Tischler für wenig Geld anfertigt.
 
:eek:ff1
Manches mal hatte ich gar das Gefühl, eher zu stören. Und oft wird man einfach ignoriert. Da Frage ich mich, warum sind die Leute dann als Lager auf einem Mittelaltermarkt? Dann könnte man auch Campen. Dann denke ich, ist wie ein Zoobesuch. Oder Frage mich, wer bestaunt hier eigentlich wen? Klar ist das auch anstrengend, und ich bin nach einem solchen Wochenende fix und alle.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass man nach mehreren Jahren in den Hobby an dem Punkt ankommt, wo man für den wochenendlichen Erklärbär dann doch langsam zu alt wird. Nach gefühlten 60 Wochen-Std. geregelter Arbeitszeit im realen Leben kommt als erstes am Freitag der Aufbau, im Zweifelsfall ist der Großteil des gemeinschaftlichen Gruppengerödels bei uns im Auto und wir bauen erst einmal das Tarp, Tische und Stühle, die Küche und das Küchenzelt auf, bevor das eigene Zelt dran ist. Eigentlich ist man dann schon fertig und braucht erst einmal eine Pause. Aber in dem Moment kommen dann die nächsten und brauchen Hilfe beim Aufbau. Abends wollen dann alle noch was essen und der Abwasch macht sich ja auch nicht von selbst. Am nächsten Morgen raustreten um 7:00 Uhr, Wasser kochen, Frühstück für 25-30 Leute machen, kaum ist man mit dem Essen fertig, kommen auch schon die ersten Besucher und wollen bespaßt werden. In meiner ehemaligen Truppe war dann von Marktöffnung bis Sonnenuntergang wirklich ohne Pause Action für die Besucher: Kettenhemd an, Kettenhemd aus, Schwert in die Hand, Helm auf..... Gut, das haben die Jungs gemacht, aber wenn die Pause hatten, mussten auch die Mädels ran. Im Grunde genommen arbeitet man auf einem Mittelaltermarkt von 07:00 Uhr bis Marktende, also manchmal mehr als 10-12 Std. Jede Pause ist da willkommen. Abgesehen davon, dass es auf den wenigsten Märkten noch Aufwandsentschädigungen für Lager gibt, bespaßt man die Besucher also für lau. Da kann ich das gut verstehen, wenn man mal einen Besucher ignoriert. Und ja, ich gebe zu, manchmal stören mich auch Besucher, die mir fast in den Topf kriechen und mir weis machen wollen, dass es die meisten Sachen, die wir im Kessel haben, doch sicherlich noch nicht gab.... :kopfwand Leider haben viele Märkte immer noch irgendwelche Schlachten, weshalb unsere Jungs dann auch da lagern wollen und wir Mädels dann auch mitfahren. Wenn es mehr interne Schlachtfelder wie den Heerbann gäbe, würde sich das Problem nicht ergeben. Da "campe" ich dann, brauch auch keinen Waffenständer, keine Schilder, muss nichts erklären, weil um mich herum im Zweifelsfall 500 Gleichgesinnte sind, die mindestens ebenso viel Ahnung haben und doofe Fragen gibt´s da nicht. Da fachsimpelt man eher miteinander, tauscht sich auf Augenhöhe aus. Lernt auf Workshops selbst noch was hinzu und hat einfach nur ein nettes Wochenende. Da mache ich dann gerne mal für meine 30 Jungs und Mädels ab 7:00 Uhr das Frühstück und ignoriert habe ich auf so einer VA auch noch niemanden. Aber jetzt wieder: :back
 
Abgesehen davon, dass es auf den wenigsten Märkten noch Aufwandsentschädigungen für Lager gibt, bespaßt man die Besucher also für lau.
Nur kurz als Nachsatz, weil in der Tat OT: Das mache ich im Leben nicht.... nicht für einen Markt, den eine Agentur einer Stadt etc. verkauft.
 
Genau, kommt immer drauf an was für ein Markt das ist @das Lorb. Wenn ich jetzt an Neustadt Glewe denke, da muss man als Gruppe schon mindestens nen Stand haben, ein Handwerk zeigen und Kämpfer für die Events stellen um überhaupt auf die Warteliste gelassen zu werden. Bei nem normalen Mittelalterspektakel, welches ja schon über das Jahr verteilt in jedem dritten Dorf stattfindet sieht das natürlich anders aus... ;) Zu den Waffenständern: es vergeht doch auf Facebook mittlerweile keine Woche mehr, ohne dass jemand klagt ihr oder ihm wurde auf einem Markt dies und das vom Stand oder vom Ständer weg geklaut. Meistens verschwinden ja Messer auf diese Weise. Also ich denke allein schon unter den Voraussetzungen ist es doch im Interesse jeder Gruppe, das eigene Lager und die Leute die dran vorbei schleichen gut im Auge zu behalten. Auch Kleinigkeiten wie eine Nadelgebundene Mütze sind schnell verschwunden. Ich war mit der Family mal in Bitche, der Zitadelle in Frankreich auf einem Markt, da gab es eine Gruppe die hatte unterschiedlichste Waffen aufgebaut auf einem großen Tisch. Die Gruppenmitglieder selber standen auf dem Weg davor also auf der Besucherseite und haben die Leute direkt eingebunden die vorbei kamen und denen Waffen in die Hand gedrückt und was dazu erklärt (wer französisch kann ist klar im Vorteil ;). Fand ich auch interessant. Und die hatten scheinbar auch echt Spaß dabei und den Leuten hats gefallen direkt angesprochen zu werden. Vor dem Tisch war immer was los.
 
Ich muss aber auch dazu sagen, dass man nach mehreren Jahren in den Hobby an dem Punkt ankommt, wo man für den wochenendlichen Erklärbär dann doch langsam zu alt wird. Nach gefühlten 60 Wochen-Std. geregelter Arbeitszeit im realen Leben kommt als erstes am Freitag der Aufbau, im Zweifelsfall ist der Großteil des gemeinschaftlichen Gruppengerödels bei uns im Auto und wir bauen erst einmal das Tarp, Tische und Stühle, die Küche und das Küchenzelt auf, bevor das eigene Zelt dran ist. Eigentlich ist man dann schon fertig und braucht erst einmal eine Pause. Aber in dem Moment kommen dann die nächsten und brauchen Hilfe beim Aufbau. Abends wollen dann alle noch was essen und der Abwasch macht sich ja auch nicht von selbst.
Das ist einer der Gründe warum ich nicht regelmässig "lagere", bzw. in diesen Bereich nicht meinen Schwerpunkt lege. :D Fürchterlich... aber es gibt halt auch Leute denen das gefällt und das ist gut so. Das man nach etlichen Jahren im Hobby anfängt seine Standpunkte zu verändern, hab ich bei mir auch bemerkt. Das ist ein Prozess, den vermutlich jeder früher oder später mitmacht. Dann gilt es Entscheidungen zu treffen und ggf. Veränderungen vorzunehmen.
Da ich mich selbst intensiv mit den "Nahkampfwaffen" des Mittelalters beschäftige habe ich eine umfangreiche Sammlung, eben solcher Waffen. Neben den verschiedenen Rüstungen vom Kettenhemd bis zum Plattenpanzer stelle ich diese auch immer aus. Ich Spreche die Leute, unsere Gäste, oder auch das Publikum, immer von mir aus an. Gerade Familien mit Kindern haben immer Fragen. Und vor allem möchten Sie anfassen und ausprobieren. Auch Anziehen, z. B., eines Kettenhemdes, eines Gambesons oder von Rüstungsteilen findet immer Anklang und macht den Leuten Spaß.
Liest sich so, als hätte ich das geschrieben. :D Vermutlich bin ich nicht ganz so intensiv im Thema drin wie du, da mir die "praktische" Übung bzw. Erfahrung fehlt. Mir drückt es bei starker Beanspruchung der Handgelenke direkt die Knorpelflüssigkeit aus selbigen, was dann mehrtägig zu heftigeren Schmerzen führt. Naja... irgendwas ist halt immer.
Bei mir darf und kann alles ausprobiert werden. Natürlich immer unter Beachtung höchster Sicher Sicherheit für alle Beteiligten.
Darauf lege ich ansich auch grossen Wert. Das "in die Hand nehmen", spüren und ausprobieren ist das was dem Besucher in Erinnerung bleibt. Da ich allerdings fast keine "stumpfen" Objekte mehr im Bestand habe, schränkt das den "Aktionsradius" deutlich ein. Hier bin ich gerade noch dran, für mich ein neues Konzept zu entwickeln, dass den Punkt "Sicherheit" und "Praktikabilität" bestmöglich zusammenbringt. Schilder beschränken sich bei mir bisher lediglich auf "Warnhinweise" (wegen der scharfen Exponate), da es immer wieder Menschen gibt, die erst mit den Fingern anstatt mit den Augen "schauen". Hier wird es in der "Konzeptänderung" aber auch eine Anpassung geben. Ansonsten hab ich meine Belegmappen dabei und die sind (in mehrerlei Hinsicht) einfach nur "Gold wert".
Wenn ich auf einem Markt bin, habe ich immer einen Vollzeitjob, heißt, jede Menge zu tun.
Klassische "Märkte" bediene ich mit meinem Angebot zwar nicht, aber ja... solche Angebote sind oft ein "Vollzeitjob". Das kennen die meisten, die etwas in dieser Art anbieten. Ich persönlich habe keine regelmässigen Verpflichtungen und kann (die "paar Mal" im Jahr, die ich das mache) dann auch gerne den ganzen Tag "Vollgas" geben. Würde ich das regelmässiger machen, käme das für mich (jenachdem wie dann die "Gegenleistung" mit dem Veranstalter geregelt ist) vermutlich nicht in Frage. Dann würde ich feste Zeiten vorgeben, an denen ein "Programm" stattfindet. Eine gefühlte "24h-Bespassung" würde ich (jenachdem wie die Umstände wären) wahrscheinlich so nicht anbieten.
 

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