Fechtfedern im Vergleich

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user4117

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Welche Erfahrungen habt Ihr mit Euren Fechtfedern gemacht? Ich frage nach, weil wir uns neue Fechtfedern zulegen wollen, aber noch nicht das ideale Modell gefunden haben. Es soll nicht zu wabbelig sein (z. B. Hanwei) und auch nicht zu hart/steif (Regenyei). Eine Hanwei ist uns schon abgebrochen und die Zweite steht kurz davor. Die Feder von Regenyei finde ich persönlich gut, aber sie biegt sich nur, wenn man mit entsprechender Wucht trifft. Habe damit schon eine Fechtmaske zerstört (Delle in Augenhöhe). Momentan nutzen wir eine neue Berbekucz Typ 6B, die eigentlich die richtigen Eigenschaften mitbringt. Aber nach wenigen Trainingseinheiten ist leider schon das Parier und nun auch die Klinge total verbogen. Welche Federn nutzt Ihr und könnt Ihr eine empfehlen?
 
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Wir verwenden fast ausschliesslich Regenyeis harte Federn (und ein paar harte Berbekucz). Ich finde sie nicht zu steif. Ja, man kann Dellen in Fechtmasken schlagen/stoßen, aber mit entsprechender Kontrolle lässt sich das normalerweise vermeiden. Ohne Kontrolle ist jedes Trainingsgerät nicht sicher. Auch die steifen Federn sind flexibel genug, um Verletzungen zu verhindern (mit entsprechender Schutzausrüstung und/oder Kontrolle/Können) und sie lassen sich einfach viel besser (und damit auch wieder sicherer) fechten als so Wabbel-Zeug. Dass hin und wieder ein Ausrüstungsstück ersetzt werden muss, gehört dazu. Masken kann man auch ausbeulen. Irgendwann sollten sie natürlich ausrangiert werden, aber nicht unbedingt bei der ersten Delle. Ausbeulen, wenn man sicher gehen will mit dem Prüfgerät drauf und weiter machen. Es gibt auch flexiblere Regenyeis, das ist dir bekannt, oder?
 
Habt ihr denn Blunts auf den Orten? Normalerweise gleitet der Ring an der Maske ab, so dass die Stichenergie eigentlich nicht zu Verformung des Gitters führt. So ein Bremsklotz hält da schon die Kraftrichtung der Klinge bei, dass es zu Beschädigungen bei Stichen kommen kann... Das mit den verbogenen Parieren kann ich bei meinen Berbecucz Typ B nicht bestätigen nach gut einem Jahr regelmäßiger Benutzung.
 
@Wyrd: Kontrolle ist ein jeder Hinsicht das A und O beim Fechten. Deswegen üben wir das schließlich. :) Was noch gegen zu wabbelige Federn spricht ist, dass man Treffer durchaus auch spüren sollte. So wird man im Freikampf Treffer eher verhindern wollen, wenn sie unangenehm sind. Wir beobachten bei uns (wie auch in so manchen Videos von Wettkämpfen), dass Doppeltreffer (noch) viel zu häufig sind. Bei scharfen Schwertern würde man sicher anders fechten und mehr auf die eigene Sicherheit setzen. Das streben wir an. Klar gehört Verschleiß des Materials zum Fechten dazu. Bei den Masken gehe ich kein Risiko ein. Da wir kein Prüfgerät haben, tausche ich die lieber einmal mehr aus. Deswegen muss man die alten Masken noch nicht wegschmeißen, fürs Techniktraining lassen die sich noch verwenden. Die flexibleren Federn von Regenyei kenne ich nicht, das ist ein guter Hinweis. Danke. @Dunio: Blunts verwenden wir nicht bei den Federn. Ich muss da wohl in einem idealen Winkel auf die Maske getroffen haben, so dass die Feder nicht abgeglitten ist. Vielleicht war da auch schon vorher eine minimale Delle in der Maske. :/ Wir sind dazu übergegangen, die Freikämpfe zu filmen, so dass wir sie nach dem Training auswerten können. Vielleicht gibt das noch Aufschluss, was wir beim Fechten verändern sollten.
 
Die flexibleren Regenyeis sind die Typ A Federn auf trainingsschwerter.de. Vorsicht ist sicherlich die Mutter der Porzellankiste, aber wenn man nicht im Geld schwimmt, ist es auch durchaus vertretbar, eine Maske mehrmals auszubeulen. Die Sportfechter machen das nicht anders. So ein Prüfgerät ist übrigens nicht besonders teuer. https://www.allstar.de/shop/product....html&XTCsid=602219c544564031b4078e5a22f9d101 Bzgl. Doppeltreffer: zweifellos mit das Dümmste, was passieren kann, man darf aber nicht vergessen, dass wir zahllose Berichte von historischen Duellen haben, in denen genau das (auch mehrfach) passiert ist. Leider nur aus dem (16.?) 17. Jh und später, aber warum sollte das früher anders gewesen sein. Bei allem Bestreben nach historischem, sauberen Fechten sollte man nicht vergessen, dass auch Fehler authentisch sind ;) Wobei es natürlich stimmt, dass man in voller Montur und mit stumpfen Waffen anders fechtet als ungerüstet mit scharfen. Deswegen bin ich ja ein großer Fan davon, mit verschiedenen Ausrüstungslevels zu arbeiten, von komplett ohne Schutz (bzw Schutzbrille, eventuell auch mit scharfen Waffen) bis hin zum Turnierequipment.
 
Jepp, die Typ A werde ich mal genauer in Augenschein nehmen und mich mit den Fechtkollegen/innen beraten. Wie benutzt man denn so ein Prüfgerät. Sieht aus wie ein Dosenöffner. ;) Ich hatte irgendwie... mehr erwartet. :D
 
@Wyrd Welche Schutzbrillen verwendet ihr denn? - Hab selbst schon nach preiswerten Mensurbrillen ausschau gehalten - nur die aus den USA von thatGuy würden mir zusagen aber mit Zoll und Porto ist der Preis wieder uninteressant, wobei ich mir nicht sicherbin, ob jetzt überhauptnoch Bestellungen dort möglich sind...
 
Das Prüfgerät arbeitet über ein 12.5kg Gewicht, dass den Dorn in das Gitter drückt. Dabei darf das Gitter nicht nachgeben. Man findet da sicher online ne Gebrauchsanleitung. Bzgl. Schutzbrillen: Mensurbrillen oder Schutzbrillen aus dem Baumarkt. Soll keine absichtlichen Treffer aushalten, sondern nur Unfälle verhindern. Dass man bei dieser Art des Fechtens ohne tatsächlichen Kontakt fechtet, sollte klar sein. Zumindest ohne Kontakt am Kopf. Am restlichen Körper kann man die Feder schon anlegen/ansetzen. Meistens machen wir das allerdings mit Fechtmaske, eben damit mach auch Treffer zum Kopf anbringen kann.
 
Also hier ein kurzes :eek:ff: Mensurbrillen sind für scharfe Treffer im Wangenbereich und auf der Schädelplatte gedacht. Es ist ein Ausrüstungsgegenstand aus dem Studentischen Fechten. Die dadurch erzeugten Treffer sind die altbekannten Schmisse. Der Schläger, also die Waffe ist allerdings kein Mittelalterliches Schwert sondern eine gerade, beidseitig scharf geschiffenen schmalen Klinge. Und diese wird sehr speziel gefochten, quasi mit von oben geführten Hieben auf den Gegner, auf keinen Fall wird gestochen. :back
 
Die Frage war ja nicht, wozu die Brillen benutzt werden - sondern welche Brillen verwendet werden. Für das Dolchtraining mit Holz gibt/gab es eine Schutzbrille von einem US-Plattner, die von der Machart an die Mensurbrillen erinnert, ohne diesen Wulst um die Augen zu haben. Hätte ja sein können, dass jemand eine europäische Bezugsuelle ähnlichen Augenschutzes hat.
 
Klar sind Mensurbrillen nicht dafür gemacht, einen Stoß mit einer Feder o.ä. abzufangen. Darum geht es auch gar nicht. Es solle nur verhindert werden, dass trotz aller Vorsicht bei einem Unfall die Federspitze ins Auge rutscht. Wie gesagt, ohne Verwendung einer Fechtmaske ist Kontakt mit dem Kopf bei so etwas komplett out. Nur bis zur Bedrohung fechten bzw am restlichen Körper anlegen. Wenn man nur mit Brillen oder ganz ohne Schutz fechtet, wird es meiner Erfahrung nach Meyer & Co sehr ähnlich, also fechten primär mit Häuen und sehr selten mit Stichen, wenn dann nur zum Körper. Ortbedrohung des Gesichts, was ja durchaus ein Kernthema von Liechtenauer ist, fällt faktisch weg. Ich hab das mit den Brillen erst zweimal gemacht. Normalerweise mache ich das mit der Fechtmaske, da damit Angriffe zum Kopf möglich sind und das ja ein/das Hauptziel ist. Ohne Angriffe dahin zu ermöglichen schafft man sehr viele Artefakte. Das geht schon für Drill-artige Übungen oder auch kontaktlosen "Freikampf", sollte aber nicht einen großen Teil des Trainings einnehmen, da man sonst zu sehr "nicht-treffen" trainiert. Mit nur der Fechtmaske als einziges Ausrüstungsstück hat mach faktisch alle Vorteile des Fechtens mit Brillen (nämlich das Gefühl von Verwundbarkeit und kaum Einschränkung durch Schutzausrüstung, was besonders an den Händen auffällt), dazu aber noch die Möglichkeit, den Kopf tatsächlich anzugreifen und kein Risiko lebensgefährlicher Verletzungen. Kaputte Finger sind natürlich drin, das ist der Preis, den man eventuell zahlen muss. Mit Können und dem richtigen Partner lässt sich das minimieren, aber natürlich nicht beseitigen (was ja auch wieder einen Teil des Reizes und der Lehrbarkeit dieser Trainingsart darstellt). Ist also nur was für Fortgeschrittene, aber meiner Meinung nach sehr, sehr lehrreich. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass das jeder machen und können sollte, der auf einem hohen Niveau fechten will.
 
Alles klar. Ich war nur über "Mensurbrillen" und "Soll keine absichtlichen Treffer aushalten," gestolpert. Aber ihr habt es gut ins Verhältnis gesetzt. Und ich denke hier sollte es dann weiter um Federn gehen. Schutz ist mE ein, wenn auch interessantes, eigenes Thema.
 
über die härte von federn gibts sehr viele verschieden philosophien as hard as possible wurde ja schon erwähnt, ich halte allerdings sehr wenig davon wenn nicht mal eine 1600N maske der klinge standhält. bei uns wird die Berbekucz Typ A2 empfohlen, da man einfach eine ersatzklinge bestellen kann und die rein schrauben (federklingen werden von aktiven Turnierfechtern meist recht schnell durchgebracht) alternativ mittelsteife krondak federn aber die muss man einschicken wenn die klinge durch ist. bei dem händler gibts noch ein paar argumente dafür: http://www.trainingsschwerter.eu/haendlerpreise/berbekucz/2108/federschwert-berbekucz-type-a2-adfd (quelle: trainingsschwerter.eu, interne equipmentempfehlungen)
 
Die ADFD-Federn halte ich für viel zu flexibel... aber das ist schon auch viel Geschmacksache/persönliche Präferenz dabei.
 
Die harten Regenyei Federn halte ich für puren Wahnsinn. Ab wie du bereits sagtest, Geschmackssache.
 

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