Löffelschnitzen - Holzarten

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Hallo Weltenwanderer! Die Aussage zu meiner Nachfrage habe ich von der Fa. HUBER in der Schweiz. Den folgenden Text habe ich mal aus dem Internet kopiert (Zitat): :) Früher wurden auch Blockflöten aus Eibenholz hergestellt; das Holz hat sich dabei durch seine guten Verarbeitungseigenschaften sehr bewährt. Es neigt kaum zu Rissbildung oder Schimmelbefall. Zwar ist es an sich giftig; der Wirkstoff „Taxin B“ findet sich in den Blättern, Samen und eben auch im Holz. Deshalb sind bei der Verarbeitung Vorsichtsmassnahmen notwendig. Doch von den fertigen Instrumenten geht keine Gefahr aus. Da man über Jahrhunderte Raubbau an den ursprünglich großen Eibenbeständen betrieb, wurden sie sehr rar – deshalb stand dieses Holz auch kaum mehr für den Blockflötenbau zur Verfügung. Gruß Gilge
 
Danke für die Info @Gilge von Hockeleve, auf Huber wäre ich nicht gekommen. :thumbup: Ich beschäftige mich zur Zeit mit den deutschen Flötenbauern und da hatte ich bis jetzt noch keine Eibenflöte entdeckt. Da siehste mal wieder, Huber spricht auch von giftigem Holz, aber wahrscheinlich meinen sie damit aber den Schleifstaub. Deswegen auch die Aussage, dass vom fertigen Instrument keine Gefahr ausgeht.
 
Hallo "WeltenWanderer"! Ja, die Firma Huber geht davon aus, dass nur bei der Fertigung toxisches Potential freigesetzt wird. Im Gebrauch sind die Instrumente völlig bedenkenlos nutzbar. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass so eine renommierte Manufaktur solche Behauptungen einfach nur aufstellt und dann mit vollem Risiko Eiben-Flöten auf den Markt bringt. :!: Gruß Gilge
 
Wie ist das eigentlich mit der Trockenzeit? Wenn man Löffel aus grünem Holz schnitzt (sollten man ja, wenn ich das bisher richtig verstanden hab), wie lang und unter welchen Bedingungen trocknet ihr dann die rohen Löffel, bis ihr die Feinarbeiten macht? Gesehen hab ich: kühl lagern, in Plastiktüten einpacken.
 
Hallo Dvergr! Ich lagere meine "grünen" Holzteile (Model, Klötze und halbfertige Stücke) einfach bei mir in der Kellerwerkstatt ein. Da gibt es keine Heizung und damit eben keine starken Temperaturunterschiede. Da reißt kaum mal ein Stück. Nach vollständiger Trocknung und Fertigstellung siede ich kleinere Teile in heißem Öl aus. Da reißen dann noch nicht einmal Holzscheiben (Querschnitt) oder Brettchen. Den Tipp habe ich von einem Drechsler. Ob die Idee mit der Plasiktüte tatsächlich funktioniert weiß ich nicht. Vielleicht, wenn es um die Holzfeuchte und den verlangsamten Trocknungsprozess geht. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es dann Probleme mit Schimmelbildung gibt. Alternativ kann man Holzteile in feuchtem Sand einlagern. Das ist allerdings sehr aufwendig. Ich habe auf diese Art mal einen Klotz aus Mooreiche langsam auf eine geringe Holzfeuchte gebracht. Da musste ich aber immer wieder die Feuchte vom Sand kontrollieren. Holztrocknung in einem Spezialofen (wie es z.B. manche Sägewerke durchführen) geht meist nur mit etwas größeren Stücken. Lohnt sich eigentlich nicht für uns "Bastler". Gruß Gilge
 
Probleme mit Schimmelbildung
Das denke ich auch, dass kann unter Umständen sogar recht schnell gehen wenn es dazu noch warm liegt und wenn der Schimmel Fuss gefasst hat ist es auch schnell verdorben. So wie Gilge es macht ist eigentlich optimal. Mein Avatar, eine kleine "Naturharfe" aus frischem Quittenholz, habe ich auch erst mal kühl gehalten und nach ein paar Wochen dann angefangen zu bearbeiten. Die steht inzwischen seit über einem Jahr besaitet im warmen, trockenen Wohnzimmer und es ist nichts gerissen trotz der Spannung der Saiten.
 
Ich hab Löffel schon aus beidem grünes (frisches) Holz und getrocknetes Holz geschnitzt. Bei Löffeln hat mein den Vorteil das man bei den gängisten Typen recht schnell in einen Bereich kommt wo das Holzstück quasi so filligran ist das es nur noch gleichmässig austrocknen kann. (Große Stück = ungleichmässiges Austrocknen = Spannungen im Holz = Risse (unter normalbedingungen)) Wenn ich nicht schnell genug an nehm Stück bin das noch recht frisch ist und ich mir wegen den Rissen sorgen mache, tu ich es in längeren Arbeitspausen auch schon mal in einer Plastiktüte ins Gemüsefach vom Kühlschrank.
 
Hey ihr, danke für die Tipps, Keller fällt bei mir allerdings raus, weil schimmelig. Ich probier's mit der ungeheizten Abstellkammer, die ist trocken. ;)
 
Oder du schnitzt schneller ;-) Wenn der Löffel erst mal fertig ist, ausser es ist eine Wuchtbrumme von Löffel, ist das Risiko recht gering.
 
Oder du schnitzt schneller Wenn der Löffel erst mal fertig ist, ausser es ist eine Wuchtbrumme von Löffel, ist das Risiko recht gering.
Jetzt komme ich wieder mit der Ölsiederei: Das klappt wirklich sehr gut. Speiseöl erhitzen, Löffel ins heiße Öl legen und sieden lassen. Aber nicht zu lange, denn dann wird die Struktur verändert und die Haltbarkeit und Festigkeit zerstört. Wenn es richtig gemacht wird, dann reißt da nichts mehr. Den Tipp habe ich von einem Drechsler, den ich bei einem Kurs bekommen habe. Gruß Gilge
 
Wie lang dauert nicht zu lange ? Welches Öl, Raps, Sonnenblume oder Oliven ... , egal ?
 
Auch wenn es arg :eek:ff2 Ist, möchte ich mal zum Ölsieden meinen Beitrag leisten. Ich habe mir kürzlich ein Opinel gekauft, Lack ab, Griffform modifiziert, in Rapsöl auf der Esse frittiert. Ich habe das so gemacht: Öl so lange erhitzt, bis der probehalber eingetauchte Griff stark Blasen warf. Dann den Griff reingehalten (man muss ihn runterdrücken, beim Löffel vielleicht mit einem Esstäbchen) und so lange auf Temperatur gehalten, bis keine Bläschen mehr kamen. Aufpassen und wenden, wenn es den Boden berührt, wird er an dieser Seite dunkler. Mit einem Holzspan getestet, ob die Temperatur vielleicht zu kalt ist und darum keine Bläschen kommen, wenn der Löffel keine, aber der Probespan starke Blasen wirft, ist es fertig. Dann rausnehmen und abkühlen lassen. Bei mir war der Zweck davon die Farbmodifikation, nebenbei wird es Wasserbeständiger (Und ein 42a Konformes Einhandmesser :rolleyes: ) Für einen Löffel würde ich persönlich Leinölfirnis nehmen( sind die Sikkative giftig?), da das ja dann im Holz aushärtet und fast wie eine Stabilisierung mit Epoxy wirkt. Aber bei meinem Opinel hat es super mit Rapsöl funktioniert. Ich hätte bei einem Löffel bloß Sorgen vor dem Geschmack des Öls, wenn alles nach Frittenfett schmeckt, oder nach bitterem Leinöl, ist das nicht so geil denk ich.
 
Ich habe Sonnenblumenöl verwendet . Als Finish für den fertigen Löffel (oder Pfrieme oder Brettchen) verwende ich dann Walnußöl, weil das nicht ranzig wird und nicht müffelt. Die Holzprobe zum Feststellen der Öltemperatur mache ich ebenfalls mit einem Holzstück (die Blasengeschichte). Ich habe allerdings nicht so lange gesiedet, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Bis dahin würde das Holz eher "verbrennen". Damit isr dann eben auch die Festigkeit verloren. Ich nehme die Stücke heraus, wenn der Farbton noch nicht zu dunkel ist. Gruß und bis denn.. Gilge
 
Von Leinölfirnis mit lustigen Trockenstoffen und Siccativen würde ich bei Löffeln die Finger lassen. Wenn Leinöl dann aus dem Supermarkt aus der Salatöltheke oder aber den Futterzusatz aus dem Pferdesport Bereich. Sind beides Lebensmittel und von daher unbedenklich. Das frittieren von Löffeln lass ich weil ich da keinen Grund für sehe und es mir ein wenig zu heikel erscheint. Dazu kommt das ich die Technik nicht in nehm Topf über offenen Feuer ausprobieren wollen würde.
 
Da das Thema aufkam: Ich hab mich zwecks Eibenholzgiftigkeit nochmal bei einer befreundeten Biologin und Ernährungswissenschaftlerin erkundigt. Ihre wissenschaftlich fundierte Antwort: ja, das Holz enthält Giftstoffe. Sie sind aber nur dann wirklich relevant, wenn man das Holz entweder isst oder den Schleifstaub einatmet. Womit für mich klar ist: einen Messergriff oder Nadelbindenadeln aus Eibe würde ich jederzeit wieder machen und auch eine Flöte dürfte ungefährlich sein. :) Ansonsten: auf Arbeitsschutz beim Bearbeiten achten.
 
Das mit dem Sieden mache ich mir einfach- große eckige Edelstahlpfanne von Ikea in den Backofen, 3 Liter Raps- oder Sonnenblumenöl rein, auf 200°C hochheizen, Holzteile rein, Rost zum runterdrücken drüber (ist bei der großen Pfanne dabei), warten bis keine Blasen mehr aufsteigen, rausholen. Der Ehefrau erklären warum es in der Küche schon wieder nach angeröstetem Holz riecht und der Backofen mit Öl eingesaut ist.
 
Liest sich nachvollziebar. Für den letzten Punkt brauchst du aber eine verständisvolle Frau, oder ein Abo beim nächsten Blumengeschäft.
 
Da das Thema aufkam: Ich hab mich zwecks Eibenholzgiftigkeit nochmal bei einer befreundeten Biologin und Ernährungswissenschaftlerin erkundigt. Ihre wissenschaftlich fundierte Antwort: ja, das Holz enthält Giftstoffe. Sie sind aber nur dann wirklich relevant...
Das deckt sich ja mit der Aussage der Flötenmanufaktur Huber, die mir die gleichen Aussagen zukommen ließ. Gilge
 

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