Garnieren im Mittelalter?

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Hat man im Mittelalter die Gerichte denn garniert? Wenn ja, wie? Heutzutage legt man ja gerne frische Kräuter oben drauf, aber das ist m.E. sehr unmittelalterlich. Eine Möglichkeit wären geschnittene Mandeln. Was noch? Danke, Steffen
 
Die Garnituren aus dem Mittelalter willst Du nicht wirklich... Z. Bsp. wurde das Fasanfleisch ausgelöst, gekocht , anschließend wieder in fasanähnliche Form gepresst und mit Fasanfedern geschmückt, so dass das Ergebnis eben aussah wie ein Fasan. Abgesehen dass damals vom Schwan bis zum Biber alles auf dem Speiseplan stand.... Halt Dich am Besten an frische Kräuter bei herzhaften Speisen und Nüsse, Trockenfrüchte oder Mandeln bei Süßspeisen. Damit kannst Du nichts falsch machen.
 
oder so schwingerichte die eingefärbt wurden..... Das einzige was mir noch einfällt wären Pasteten mit Teig zu verziehren. Also aus Teig neb Zopf flechten und oben drauf mitbacken
 
Abgesehen dass damals vom Schwan bis zum Biber alles auf dem Speiseplan stand....
Würde ich eigentlich ganz gerne mal Probieren :rolleyes: Ich denke mal beim Ganieren gibt es keine Regeln oder Vorlagen... Hier dürfte alles erlaubt sein was die Fantasi zulässt, ähnlich wie heute... Aber halt natürlich nur was der Geldbeutel/die Region/die Jahreszeit damals zugelassen hat bzw. zur Verfügung gestanden hat. Im normalen Altag dürfte es nicht viel Garnitur gegeben haben, auch ähnlich wie heute. Ich würde es eher vermeiden, und lieber das Gericht so wie es gekocht/zubereitet wurde, den Leuten reichen. Und das Beiwerk wie Kräuter oder Nüsse, seperat anbieten quasi als Beilage.
 
Biber habe ich (zumindest laut speisekarte) in Vilnius mal probiert. War glibschig-fettige Konsistenz und geschmacklich recht tranig. So ein wenig wie eine mit Fischmehl gefuetterte Ente die mir mal unterkam. Muss definitiv nicht wiederholt werden.
 
Na dann werd ich von den nächsten eingelieferten Bibern auch mal was versuchen. Schwan, genug lange gegart oder geräucht ist duchaus fein. Storch sehr lecker. Birkhahn, Schneehuhn und Auerhuhn auch fein , recht stark im Geschmack da ganz dunkles Fleisch. Rebhuhn, Wachtel lecker.Haselhuhn das Beste von allen. Kormoran geräucht durchaus gut. Eichelhäher leicht nussig, delikat aber braucht ein paar. Feldhase und Schneehase ganz fein. Murmeltier, sehr fett und vom Ertrag her etwas enttäuschend. Wenn da alles Ungeniessbare weggeschnitten ist, bleibt nicht mehr viel übrig. Gams, Reh , Steinbock, Mufflon , Hirsch sowieso gut. Zum Auerhahn gibts ein altes Rezept. Beim braten einen Stein mit in die Pfanne legen. Wenn der Stein weich ist, ist auch der Hahn gar. Aber so schlimm ist es nicht.
 
Bei mir fällt halt berufsbezogen einiges an und wegschmeissen was sonst als Delikatesse gilt mag ich nicht. Zudem interessiert einem auch wie das wirklich so ist. Hat mich schon fürchterlich geärgert, dass einer der Bären die ganz eingeliefert wurden leider mit der Spritze euthanasiert wurde. So war vom Fleisch nichts mehr verwertbar. Ein Przewalskipferd aus einem Tierpark, ergab leider auch nur Wolfsfutter. ( Normal geschlachtet aber wurde so gebraucht). Warum nicht verwerten wenns geht? War schon traurig, auch aus einem Tierpark 4 ganze Steinböcke, also doch zwei, dreihundert Kilo Fleisch, einfach entsorgen zu müssen. (Ebenfalls mit Spritze euthanasiert.) Muss z.B. in meiner Funktion als Jagdpächter auch regelmässig Rehe von Autounfällen bergen. Wenn verwertbar werden auch die genutzt.
 
@Falconer: Ich finde deine Einstellung super! :thumbup: @Geisterschmiede: Ich würde mir keinen Kopf machen, ob man damals Kräuter drauf gelegt hat, oder nicht. Ich denke, die Frage ist wieder für dein Geisterdinner. Solange du da keine Pommes Frittes mit Ketchup anbietest, ist glaube ich alles supi. :) Ich würde nur Beachten, welche Sachen damals regional zu haben waren und welche Preislich erschwinglich waren. Ich habe zwar nicht viele Kochbücher gelesen, da die alle lange nach meiner Zeit waren, aber irgendwann habe ich hier im Forum mal was schönes gefunden. Vielleicht steht dadrin ja was? Hier, das meinte ich:Mittelalterliche Kochbücher online! VG Edgar
 
ok falconer. Dann bin ich deiner meinung. Wiso wegwerfen. So seh ich das bei Fellen. Wenn die tiere eh tot sind ok ja. Werden sie aber deswegen getötet no go
 
Die Leipziger Kleiderordnung von 1454 verbietet selbst denen, die in Räten sitzen, sog. Schauessen auf den Tafeln. = Garnierungen sind verboten bei Strafe von 5 fl. 8o
 
Die Leipziger Kleiderordnung von 1454 verbietet selbst denen, die in Räten sitzen, sog. Schauessen auf den Tafeln. = Garnierungen sind verboten bei Strafe von 5 fl. 8o
Wenns verboten werden musste, kann man aber doch davon ausgehen, dass es in übertriebenem Maße praktiziert wurde, oder?
 
Statt Dekoration war es üblicher (vorwiegend im HoMi) einzufärben oder in Tierformen (Fleischformen) aus zu backen. Die Christstollenform ist hier ein Überbleibsel aus dem Mittelalter. Das ist zumindest auf den Deutschen Raum zu beziehen. Spanien und Frankreich war das etwas anders gelagert.
 
Die Leipziger Kleiderordnung von 1454 verbietet selbst denen, die in Räten sitzen, sog. Schauessen auf den Tafeln. = Garnierungen sind verboten bei Strafe von 5 fl. 8o
Sorry ich war etwas verwundert über die Info, aber vielen Dank das hatte ich bis jetzt noch nie in einer Kleiderordnung gelesen.
 

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