Blauen Ton brennen?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Tordis

Well-known member
Registriert
03. Okt. 2012
Beiträge
1.001
Reaktionspunkte
39
Ort
29439 Lüchow
Hey, ich hab etwas blauen Ton von den Lofoten mitgebracht bekommen und selbstredend juckt es mich natürlich jetzt in den Fingern, da etwas draus zu machen. Jetzt die Frage... Ich weiß, dass blauer Ton wegen irgendwelchen organischen Zusätzen so bläulich erscheint (Algen?). Aber welche Auswirkungen hat das beim Brennen auf die Keramik und den Brennvorgang? Hat da jemand Erfahrung? Ich würde es ja einfach ausprobieren - aber leider kennen ich niemanden, der in absehbarer Zeit mal wieder zu den Lofoten fährt und mir was mitbringt, wenn der Versuch misslingt :D
 
Außer ein wenig Erfahrung mit Bastelton fehlt es mir definitiv an Handhabungserfahrung, aber zunächst einmal ist Ton auch Chemie und von der habe ich ein wenig mehr Ahnung als vom Töpfern ansich. So Radegundis will, sollte sich die Behandlung nicht zu sehr unterscheiden. Unterschied zum gelben Ton war nach einer kurzen Recherche, dass der blaue Ton nach dem Brennen angeblich härter sei als der gelbe (http://heritage.verwood.org/Willkommen.htm - Verwoods heimatkundliches Museum und Topferei), aber die Chemie bleibt Ton Ton, wenn die Bezeichnung denn gerechtfertigt ist. Chemisch/physikalisch gesehen ist Ton nämlich ein extrem feines Gemisch aus Silikaten, Wasser, Magnesium- und Aluminiumverbindungen. Die Härtung von Ton basiert auf Siliziumdioxid und Dialuminiumtridioxid das sich in Kettenform anlagern. ( http://www.rsc.org/Education/EiC/issues/2012July/chemistry-pottery-clay-glaze.asp ) Diese Härtung basiert - wie dem verlinkten Artikel aus dem "Education in Chemistry" zu entnehmen ist - auf der Umwandlung von Feldspat, Wasser und Tonmineralen in eine Kaliumlösung und die harten Aluminium/Aluminiumoxidketten. Sind die Voraussetzungen (Tonminerale und Feldspat) gegeben steht zumindest chemisch gesehen nichts gegen die Verwendung in derselben Art und Weise wie jedem anderen Ton. Ich merke nochmal an: das hier ist schnöde Theorie, und es kann durchaus sein, dass der Blaue Ton sich als eventuell reines Tonmineral anders verhält als der Ton den man im Bastelladen bekommt. Aber vielleicht wissen die Damen und Herren dieses heimatkundemuseums für Töpferei in Verwood etwas genaueres und können weiterhelfen.
 
Danke für die guten Links, ich habe jetzt die Damen und Herren in Verwood mal angeschrieben. :) Mal sehen, ob sie dazu etwas sagen können.
 

Neueste Beiträge

Oben