Der Bogen von Starigard/Oldenburg i.Holstein

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Bei Grabungen am Kernwall oder im Kernwall der Burg III fand sich das Fragment eines Wurfarms aus Eibe. Der Querschnitt des Bogens ist an der Außenseite nur leicht konvex, der Krümmung der Jahrringe folgend, nach innen hin jedoch halbrund. Nahe dem Bogenende befinden sich je zwei gegenständige, kerbenförmige, Sehnennocken, zwischen denen an der Außenseite schwache Abnutzungsspuren verlaufen. Zur Mitte hin zeigt sich an der Außenseite ein leichter Knick; ob dort bereits die Griffpartie beginnt oder ob es sich um eine sekundäre Verbiegung handelt bleibt offen. Maße des Artefaktes: Länge: 40,1 cm, Breite: 2,3 cm, Durchmesser: 2,1 cm. Datierung: Ende 9. bis erste Hälfte 10. Jahrhundert. Die von Klaus Beckhoff theoretisch errechneten Daten für eine Rekonstruktion: Effektive Bogenlänge: 188 cm Totale Bogenlänge: 199 cm Maximale Zuglänge: 72,5 cm Mindestpfeillänge:78,5 cm Bogenzugkraft:22 kp etwa 50 lbs. Statistisches Arbeitsvermögen: 5,68 kpm Quelle: Starigard/Oldenburg, Hauptburg der Slawen in Wagrien, Band III, Die Waffen des 8. - 13. Jahrhunderts, Von Torsten Kempke, mit einem Beitrag von Klaus Beckhoff, Wachholtz - Verlag Nach diesen Vorgaben habe ich mir von dem Bogenbauer Guido Uller Rathke einen Bogen aus bayerischer Bergeibe bauen lassen.
 

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Interessantes Teil. Gibt es den Belege zum Handel mit Bayerischer Bergeibe. :D :whistling:
 
Moin Im 21. Jahrhundert muss man sich den natürlichen Gegebenheiten anpassen. Die besten Bogenstaves aus Eibe kommen halt aus Bayern, da führt kein Weg an vorbei. Mein Haithabubogen aus bayerischer Bergeibe ist inzwischen 10 Jahre alt und hat über 20.000 Schüsse hinter sich gebracht, sein Zuggewicht beträgt immer noch wie am ersten Tag 50 lbs.
 
Moin Im 21. Jahrhundert muss man sich den natürlichen Gegebenheiten anpassen. Die besten Bogenstaves aus Eibe kommen halt aus Bayern, da führt kein Weg an vorbei.
heute wie damals oder nur im jetzt? Anekdote am Rande, im hundertjährigen Krieg, zwischen1530 und 1560, haben die Engländer wohl über eine 1/2mio. Bowstaves aus Nürnberg, Österreich und Polen importiert. Wobei die aus Polen stammende Eibe aufgrund der dort vorherrschenden feucht kalten Wetterverhältnisse qualitativ nicht an das aus Norditalien stammende Holz herangekommen sein soll. Warmes und trockenes Klima in der Wachstumsphase macht wohl besseres Holz, was sich positive auf die Bogeneigenschaften auswirkt. So zumindest geschrieben in: Secrets of the English War Bow von Hugh D.H.Soar
 
Moin.... Zum Bogen gehören natürlich die entsprechenden Pfeile nach den Funden aus Starigard/ Oldenburg, die ich Regelmäßig verschieße... Quelle für die Pfeilspitzen : Starigard/Oldenburg, Hauptburg der Slawen in Wagrien, Band III, Die Waffen des 8. - 13. Jahrhunderts, Von Torsten Kempke
 

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