Hallo Hildegard, zum Kochen kann ich wenig beitragen, aber vielleicht die geschichtliche Frage beantworten: Rhabarber ist bereits im "Kreutterbuch" von
P.A.Matthiolus , also eine Fortführung des Kräuterbuchs nach Dioskurides erwähnt. Im Kräuterbuch von
Leonard Fuchs von 1543 taucht er aber nicht auf, was aber im Prinzip nichts zu bedeuten hat, da Fuchs eine andere Primärquelle hatte. In der
Schule von Salerno, also einer mittelalterlichen westlichen Medizinschule taucht in dem kleinen Handbüchlein "
De conservanda bona valetudine" von Johann Curio und Jakob Crell, Paris 1558, in einem Gedicht über Heilmittel von
Otto von Cremona, unter dem Namen
Reubarbara der Rhabarber als Heilpflanze auf. In der Frankfurter Matthiolus-Ausgabe von 1589 wird die Herkunft mit
Persien oder auch
Indien angegeben als Pflanze aus dem Land der
"Barbaren", daher auch der kuriose Name. Geschätzt wurde der Rhabarber aber wie schon gesagt als Heilpflanze, und hier war auch nur die
Wurzel von Bedeutung, während Blätter und Stängel eher nebensächlich waren. Daher ist eine typische Abbildung in Kräuterbüchern nicht so wie wir sie erwarten, also mit Stängel und großen Blättern, sondern es wird das Augenmerk auf die Wurzel gelenkt, wie man unten unschwer erkennen kann. Hier die Abbildung aus einer Ausgabe des "Kreutterbuch" von P.A.Matthiolus, Frankfurt 1590 als Digitalisat :
Bildquelle:
http://imgbase-scd-ulp.u-strasbg.fr/imgbase_lien/scdulp/H703/normal_00440.jpg