Na denn ... Also beim Sticken benutze ich bevorzugt unverzwirnte Seide. Dann in den für unsere Zeit gängigen Stichen ... Rückstich, Heft- und Holbeinstich, Herringbone, Schlingstich und sehr viel Plattstich, Klosterstich sowie Anlegetechnik (sowohl oberläufig als auch versenkt - das wird gern mit dem Klosterstich verwechselt). Wenn du mit Metallgarnen sticken willst, kommst du über Anlegetechnik sowie (wenn du gaaaaanz vorsichtig bist) Holbeinstich und manchmal Schlingstich nicht hinaus. Kommt natürlich auch auf das Garn an. Gold- und Silberlan sind schon robuster, reißen nicht so flott. Allerdings kommt man an dieses Material, wenn es historisch korrekt sein soll (also Windung um Seidenseele) so gut wie nie heran. Bei Restaurateuren kann man schonmal Häutchengold oder Häutchensilber ergattern ... das ist dann das hauchdünn plattgewalzte Edelmetall. Entweder direkt oder auf ein (leider heutzutage synthetisches) Häutchen aufgewalzt. Dabei bietet sich in erster Linie die Anlegetechnik an, das Kram reißt oder bricht nämlich dauernd und erweitert so das Schimpfwörter-Repertoire der Stickerin! Dieses Häutchen kann man auch selbst zu Lan verarbeiten ... wenn man es schafft, die Seidenseele unter Spannung zu halten, eine gleichmäßige S- oder Z-Windung beizubehalten und dabei die Nerven nicht verliert. Ich hab's versucht und aufgegeben. Zum von Oliver erwähnten Haarnetz: Die Stickereien sind tatsächlich aus feinen unverzwirnten Seidensträngen in Plattstich (ohne Randeinfassung) auf dünnem Leinen ausgeführt. Mittig ist direkt auf das Seidengarn dann nochmal in hauchdünner Ausführung abwechselnd Gold- und Silberlan (jedenfalls die moderne Variante davon, seufz) in Schlingstich gezogen. Verschiedentlich versticke ich auch schonmal Leinengarn. Aber eher selten, da unsere "teuere" Darstellung ja nach Seide schreit.