Töpferscheibe

[Damastschmied]

Ich müßte mich mal erkundigen,aber um Keramik herzustellen bedarf es keiner Töpferscheibe,weis aber zumindest noch nicht ob Kelten aus diese angewiesen waren. Gruß Maik

 

[Morgaine vom Bärenclan]

@ Damastschmied: Angewiesen nicht, aber mit der Töpferscheibe kann ich schneller und bei einfachen, runden Gebrauchswaren auch schneller arbeiten, da auch damals, für den Handwerker der seinen Lebensunterhalt damit verdient, Zeit nicht unendlich zur verfügung stand. Da mein Sohn auch Zuhause töpfert, und gerne eine Töpferscheibe hätte, wäre das einfach eine schöne Erweiterung für unser vorführendes Handwerk, und eine schöne Rolle in unserem Stamm, in die er hineinwachsen kann.

 

[Wilfried]

ohne Töpferscheibe heißt, glaube ich, Wulsttechnik. Es werden dünne " Würtstchen" aufeinandergedrückt, Spiralförmig und dann auf gleichmäßige Dicke gedrückt.Beide Techniken kommen nebeneinander vor, heute wie damals ;-)

 

[Morgaine vom Bärenclan]

Stimmt schon, aber seit wann? Wir leben ja lange vor dem Jahre 0!

 

[Renatus]

Die Wulsttechnik ist ewig alt. Mit der Töpferscheibe gefertigte Keramik lässt sich seit dem 5 Jhdt vor Chr bei den Kelten nachweisen.Die technik ist wahrscheinlich über den Kontakt mit Griechenland zu den Kelten gelangt.

 

[Damastschmied]

Habe nun die Antwort von einem der sich mit derTöpferprobematik befast: Hallo Maik, angewiesen waren sie nicht auf eine Töpferscheibe, die Kelten konnten noch sehr gut außer die einige Töpfer der Latene-Kultur, die in den Handelszentren im Austausch mit Rom und Griechenland standen (die hatten halt 'ne Scheibe). Insbesondere die Linsenflaschen sollen gedreht sein. Gruß Andre Schlauch www.urkeramik.de

 

[Renatus]

Da es ja jetzt absolut offtopic ist würde ich vorschlagen das Thema auszulagern.Zb: Töpferscheibe bei den Kelten. Damastschmied.Guter Link vom Landschaftzsmuseum und Urkeramik.Wie schon gesagt im 5 Jhdt taucht es bei den Kelten auf.Und wenn ihr an der Töpferscheibe arbeiten wollt ist die Griechische Vorlage sicher nicht verkehrt und das beste was zur verfügung steht.Muss halt nur wenn jemand fragt auf die Umstände Kelten/Töpferscheibe/Griechen hingewiesen werden.

 

[Firiel]

als separaten Diskussionsthread verschoben aus dem Thread: Wie authentisch ist Authentisch?

 

[Wilfried]

5. Jhdt vor Christus? Wann hatten die Griechen die Töpferscheibe? Abgesehen davon, das die Töpferscheibe wohl öfter erfunden wurde, denn vom Drehteller zur Töpferscheibe ist ein kleiner Sprung. Es könnte auch sein, das die Kelten das Ding selbst erfunden haben

 

[Renatus]

Was ist den unklar bei Töpferscheiben im 5 jhdt vor Chr bei Kelten und Griechen? Aus dem 5 Jhdt vor Chr gibt es eine meinge Keramikfunde die auf der Töpferscheibe hergestellt wurden Und ich denke das definitiv Technologietransfer die Töpferscheibe zu den Kelten gebracht hat.Schließlich gab es genug verbindungen der Kelten zu den Griechen. Ich zitiere mal aus diesem Link Töpferscheibe Herkunft und Verbreitung Bereits im 4. Jahrtausend vor Christi Geburt waren erste Drehscheibenerzeugnisse im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris bekannt. Über Kreta (Minoische Zeit: um 3000 bis 1450 v. Chr. ), den Peloponnes und Mittelgriechenland (etwa 1700 v. Chr.) sowie durch griechische und phönikische Kolonisten verbreitete sich die Töpferscheibe zwischen dem 9. und 6. Jhdt. v. Chr. im gesamten Mittelmeerraum. Wohl durch Händler gelangte ihre Kenntnis während der späten Hallstattzeit in den Raum nördlich der Alpen.

 

[Wilfried]

Unklar ist die Behauptung, die Griechen hätten den Kelten die Töpferscheibe "vermittelt" Klar ist, es gibt Scheibenware seit dem 5. Jhdt. Aber, klar ist wohl auch , das "Kelten" nicht nur von Händlern besucht wurden, sondern selbst auch besucht haben. Und dann gibts eben durchaus die Möglichkeit, das so hervorragende Goldschmiede und "Techniker" wie die Leute der Hallstattkultur einfach mal selbst einen guten Gedanken hatten.

 

[Renatus]

Die Hallstattkultur war sehr Griechisch geprägt.Es finden sich Griechische Motive,Griechische Keramik,auf Abbildungen sieht auch alles sehr Griechisch aus,es werden sogar Krieger mit Aspis abgebildet,sieht man sich die Heuneburg an ist sie wie eine Griechische Festung gebaut.Der Handel nach beiden Seiten ist ebenfalls belegt.Daher liegt der schluss nahe das die Töpferscheibe eben von den Griechen kam.Dieser Gedankengang der Wissenschaftler ist also absolut nachvollziehbar und auch allgemein anerkannt.

 

[Morgaine vom Bärenclan]

Dann wäre mein Problem geklärt, da ich ja Latène - Keltin bin, und es die Töpferscheibe in der späten Hallstattzeit schon gab, können wir also mit dem Bau loslegen . Ich habe auch schon ein schönes Schwungrad aufgetrieben, freu :heupf1 . Danke :bye01