Feinblechbearbeitung allgemein

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Ulf

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Hallo Forenmitglieder und Freunde/Darsteller der Metallverarbeitung. Das es Feinbleche schon seit der Antike gibt, ist ja inzwischen durch viele Funde bewiesen. Ich erspare mir daher die Benennung von Quellen aus Funden. Nur über die Frage des Werkzeugs zur Zerteilung der Feinbleche zur weiteren Verarbeitung ist mir eigentlich wenig bekannt. Welches Werkzeug wurde hierzu benutzt? Möglich könnte ja eine Art Gelenk- oder Bügelschere gewesen sein, aber ist hier ein Fund als solcher überhaupt dokumentiert? Und wenn ja, gibt es davon Abbildungen, bzw. wo steht dies? Also auf zur Diskussion mit vielen Quellen/Bilder ohne: 1 „Ich denke es könnte so gewesen sein“ 2 „Ich habe mal gehört, dass der Schwager meiner Tante, deren Nichte, dessen Sohnes besten Freundes Vater einem Kumpel in der Kneipe erzählt hat“ 3 „Ich habe irgendwo mal gelesen“ (wenn, dann bitte mit Benennung einer Quelle) 4 „Ich mache das so, weil............“ 5 „Die waren ja damals nicht doof“ 6 Auch Abbildungen der neusten Hydraulik/Pneumatik-Blechscheren gehören nicht hierher. 7 :eek:ff: Nur um es ein wenig einzugrenzen. ;) Mir ist bewusst, dass es keine fundierte Anleitung gibt, wie die Bleche bearbeitet wurden. Interessant sind nur die Werkzeuge für sich. Falls nun Fragen kommen: „Welche Zeit?“ nun 500-1500 Welche Region: Europa Welches Blech: Feinblech = bis 2 mm (und jetzt bitte keine Diskussion über Blechstärke) Welches Metall: all die Metalle, welche zu o. g. Zeit als Feinbleche verarbeitet wurde.
 
Spontan fallen mir da 3 Funde ein: - Mästermyr - Haithabu - Groß-Nowgorod Die waren aber wohl eher zum Zerschneiden von feineren Blechen geeignet. Mit Eisenblechen war da wohl nix...
 
In Menzlin Kreis Anklam wurde ein Tüllenmeißel gefunden, welcher im Schnittbereich stark verbreitert ist. Die leicht gerundete Schnittfläche ist 5cm breit. Dieses Werkzeug ist bei hartem Untergrund hilfreich dünne metalle zu schneiden. (9.-11. Jhd.) Quelle: die Slawen in Deutschland oder Handwerk und GEwerbe des 8. - 12. Jhd. in Mecklenburg 1980 Abb. 37
 
Auf einem Foto aus " Slawen in Deutschland" ist eine eiserne Schere ohne Maßstab zu sehen, welche z.B. im Vergleich zur mitabgebildeten Rodehacke größer ist. Sie ist aus der Siedlung B von Tornow. Eventuell kann ich über die Quelle ZfA (ich denke mal Zeitschrift für Archäologie) 16, 1982 S. 95 ff. etwas herausfinden, wenn sie in der Lübecker Bibliothek vertreten ist.
 
Hier ist ein Bild der Blechschere aus Groß-Nowgorod, 14. Jahrhundert:
 

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Blechschere in Eisenfunde aus Haithabu. Ebenso lassen sich auch Meißel dafür verwenden. (Zumindest für Bleche ab 2 mm würde ich sagen)
 
naja, so ab 1mm ist bei Stahlblech auch heute noch der Meissel das Werkzeug der Wahl, so keine Handhebelschere und kein Winkelschleifer zur Hand sind.
 
Also 1 mm Blech kann ich noch gut mit einer Blechschere schneiden. Sogar mit meiner Haithabu-Replik klappt das wunderbar. Aber mit nem Meissel geht das natürlich auch...Ist sicherlich auch eine Frage was man aus dem Blech schneiden möchte.
 
*OT: * Kommt auf die Tagesverfassung und Werkzeug an :D Aber es stimmt schon, wenn ich z.B. mitten in einem Blech etwas ausschneiden möchte, wie z.B. die Brille eines Brillenhelms, dann würde ich den Meissel bevorzugen.
 
Mästermyr wurde ja schon genannt, ich hab aber noch einen netten link zum kompletten Werkzeugsatz. Klick . Wenn man die Bilder anklickt gibts schöne Skizzen.
 
Danke für die Links und Bilder. Hat mir wirklich sehr viel weitergeholfen. :thumbsup: :thumbsup: Soll jetzt aber nicht bedeuten, dass dieses Thema nun abgeschlossen ist. Wer also noch weitere Funde kennt, kann diese ja hier mitteilen.
 
Danke für den Link :thumbsup: :thumbsup: Ähnelt der Fund doch fast den Blechscheren der Jahrhundertwende. Nachdem hier schon viele Funde der Wikinger und der Östlichen Gebiete eingestellt wurden, meine Frage: Gibt es eigentlich auch Funde aus der Gegend Süddeutschlands? Römische Funde sind mir bekannt ist aber Antike.
 

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