Frühmi Mütze über die Ohren?

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Glymur

Guest
Tach, wie das Thema schon sagt. Ich wüßte mal gerne , ob es auch frühmittelalterliche Mützen gab. Die Haithabumütze ist soweit ich weiß nur eine Kappe also von Ohr zu Ohr. Weiß da jemand mehr? Wie sieht es mit der Birka (Rus)Mütze aus? Glymur
 
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aus Birka ist nur die Mützenspitze noch übrig, d.h. länge = reine spekulation... (wenn wir von derselben Mütze reden)
 
Die Mützenspitzen aus Birka Grab 581 und 644 lassen zumindest eine Interpretation zu einer solchen -ich sag mal in Mode gekommenen- "Rus-Mützen" zu. In einem der Gräber wurden zusätzlich vier aus Silberdraht geflochtene Troddeln gefunden, die anscheinend rund um den Kopf getragen wurden. Ich persönlich halte ja eher einen Typus ähnlich der heute noch verwendeten Mongolischen Kappen für wahrscheinlicher, aber das ist wieder nur interpretationssache... Back to the top: Ich hab bislang keinen Beleg dafür das es Mützen gab, die über die Ohren getragen wurden. Außer der Gugel aus Skjoldehamn...
 
Interessantes Thema... ;) Ja es gibt Funde der Spitze, aber niemand weis ganz genau wie die Mütze tatsächlich ausgesehen hat. Vor ganz vielen Jahren hat sich mal ein guter Freund von mir ( http://www.reenactment.de/ ) daran gesetzt und eine "Interpretation" gewagt. Das Ergebniss sind die allseits in der Szene bekannten Rus-Mützen. Ich wollte das nur mal kurz erwähnen, dass diese Mützen nur "Interpretationen" des Fundes sind aber sehr viele Menschen glauben das die Mütze so ausgesehen hat...
Ich hab bislang keinen Beleg dafür das es Mützen gab, die über die Ohren getragen wurden. Außer der Gugel aus Skjoldehamn...
Dem schließe ich mich an, obwohl die Gugel auch nicht mehr ins FMA gehört, je nach datierung...
 
Für alle, die dem Dänischen mächtig sind: http://www.ub.uit.no/munin/bitstream/handle/10037/100/thesis.pdf?sequence=1 Zusammenfassend zur Skjoldehamn-Gugel: Bei der Ausgrabung 1936 glaubte man eine Gugel des 17ten Jh. gefunden zu haben. Gjessing datierte sie 1938 ins 14te oder beginnende 15te Jh. Als in den 1980ern die 14C-Methodik zur Verfügung stand, wurden Skelettteile des Fundkomplexes zwischen 1000 und 1210 datiert (Holck, 1988 ). Bei einer neueren Probe von 1998 konnte die Datierung auf 995 bis 1029 eingegrenzt werden (Nockert und Possnert, 2002).
 
Also es gibt mitlerweile einen Fund der die gesamte kappe in erhaltung zeigt und eine Mützenspitze hat! Ja nun werden wieder alle sagen: Hättest du doch mal dein Maul gehalten ABER ich darf keine Bilder und Infos rausgeben bis das Buch erschienen ist! :( Ich habe aber schon nachbauten in Skandinavien gesehen die dem Fubnd fast 1:1 gleichen. Auch Leute die am Projekt mitmachen. Vieleicht findet ihr die Bilder ja auch ;) Lg Maik
 
Hmmmm :( könntest du uns dann wenigsten den tietel des Buches verraten??? Ich hätte da sehr grosses Interesse daran Lg der Pazl
 
Hey Isleif, woher stammt denn deine Mütze oder ist es eine Eigenkreation. Die ragt doch, wenn man sie anders trägt auch über beide Ohren.
 
Naja, sagen dass man eine Info hätte, diese aber streng geheim ist, und nicht weitergegeben werden darf, ist doch doof. Dann lieber nix sagen, mal ehrlich...
 
Hilft vielleicht für spätere Suchende. Immerhin is tein Thread auch immer eine Wissensansammlung, die später wieder aufrufbar ist. Und so lang wirds ja wohl nicht mehr dauern bis das fragliche Buch rauskommt oder?
 
Hallo Isleif, vieleicht ist es Dir ja möglich den/die Autoren oder Herausgeber schonmal bekannt zu machen, damit man das im Auge behalten kann.
 
Hallo, ich hätte es besser gelassen! Danke für die "netten" PM`S Ist ein Grund für schlechte laune aber das lass ich heute mal. Es gibt noch keinen Arbeitstitel, Autoren sind es einige und erscheinung steht auch noch nicht Fest. Es gibt einen vorabbericht aber auf den warten wir selbst schon Monate. Ohne den können wir einen teil unserer Arbeit nicht fertig machen. Kooperation Russland/ Schweden ist nicht immer so das schnellste So ist das! Ich werde hier gerne alles einstellen sobald möglich! Achja, über die Ohren geht der neue Fund nicht! :) Meine Mütze auf dem Avatar is 12 Jhd. Russisch! Also völlig aus dem zeitrahmen
 
Es gibt 2 friesische Mützenfunde der karolingischen Zeit, also Ende 8., Anfang 9. JH. in den Niederlanden, die über die Ohren gehen und vorallem die erstere läßt sich stark erinnern an die späteren Hauben des Hochmittelalters.. Leider kann ich im Netz keine Bilder bez. Rekonstruktione dazu finden, und habe selber "nur" 2 Kopien mit Text vom Frieischen Museum aus den Niederlanden, kann sie daher aus copyright- Gründen nicht hier einstellen. Deswegen habe ich auch auf meiner Seite nur 2 Zeichnungen dazu. fiesische Mützen Torben hatte sie mal auf die Schnelle genäht gehabt, aber auch auf seiner Seite ist das Bild davon nicht mehr da...und selber hatte ich letztes Jahr dummerweise in Ribe auf dem Markt keine Bilder gemacht davon, denn dort waren 2 Friesinnen mit diesen Mützen. Aber nur soweit dazu. Die 2 . Mütze läßt sich auf verschiedene Weise tragen, wie die Experimente der beiden Frauen in Zusammenarbeit mit Archäologen gezeigt hatten. D.h. das spitze Ende der Mütze, die bei der Zeichnung hinten liegt, ließe sich auch seitlich tragen, wenn man dort die Spitze mit Draht verstärkt.
 
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Jetzt bin ich doch noch im Netz fündig geworden... :heupf1 Hier sind die Mützenfunde zu sehen, wie ich bemerkt habe, gab es wohl nicht nur die Funde in Hoogebeinturm und Oostrum... friesische mützenfunde Auf Seite 10 ist die 2. Mütze von meiner Seite zu sehen, auf Seite 16 die 1. Mützenform und auf Seite 27 nochmal beide. Desweiteren sind auf Seite 28 und 29 weitere Funde, die aber nicht über die Ohren gehen. Der letzte Fund sieht mir nach der Kappe ala Baseball aus, sprich mit Schirm, wovon ich bislang auch nur eine Kopie hatte...was mal wieder zeigt, nicht alles ist immer eine Erfindung des 20. Jh.... :D
 
Es gibt 2 friesische Mützenfunde der karolingischen Zeit, also Ende 8., Anfang 9. JH. in den Niederlanden, die über die Ohren gehen und vorallem die erstere läßt sich stark erinnern an die späteren Hauben des Hochmittelalters..
Moin, allerdings sind diese Mützen friesisch (!!!) (Wurtenfunde) und deshalb: "tut mir leid, leider nichts (!!!) für Wikinger und Slawen" ;) (Friesen tragen ja auch keine Rus-Mützen. ;) ) Und - diese beiden "Über-die-Ohren-Modelle" sind Frauenmützen. Es gibt aber noch weitere Kopfbedeckungsfunde in Dublin, Irland und York, Großbritannien, allerdings wohl auch nur für Frauen z.B. http://genvieve.net/sca/vikingcap.html Literatur dazu: Viking age headcoverings from Dublin / Elizabeth Wincott Heckett und in Dänemark ein Frauengrab mit Hinweis auf einen langen Schleier. Dazu gibt es etwas in dieser Projektbeschreibung http://as.tirrigh.org/files/Viking-AgeHeaddresswTabletWovenBand.pdf Und hier eine finnische Kopfbedeckung (wieder nur für Frauen): http://www.katajahovi.org/SatuHovi/muinaispuvunValmistaminen.html Zur Vollständigkeit halber noch die Rus-Frauen: http://www.strangelove.net/~kieser/Russia/KWChead.html In diesem Artikel sind ein paar zeitgenössische Abbildungen, von Männern mit Hüten: http://www.vikinganswerlady.com/hairstyl.shtml#MensHairstyles
Die 2 . Mütze läßt sich auf verschiedene Weise tragen, wie die Experimente der beiden Frauen in Zusammenarbeit mit Archäologen gezeigt hatten. D.h. das spitze Ende der Mütze, die bei der Zeichnung hinten liegt, ließe sich auch seitlich tragen, wenn man dort die Spitze mit Draht verstärkt.
Ich halte diese anderen Tragweisen für unrealistisch - die Mütze sitzt, so wie Bericht getragen, perfekt auf dem Kopf und hält auch bei Wind - der auf den Wurten ja immer und permanent weht - und häufig auch heftig und böenartig geht. Außerdem deckt die auslaufende Spitze den Nacken perfekt gegen Sonne ab. Stecke ich jetzt einen Stock (wie in Oerlinghausen gesehen) in das hintere Ende der Mütze und trage diesen dann oben auf dem Kopf mit der Spitze nach vorn, greift einmal schnell der Wind dahinter und weg ist die Mütze. Auch bleibt man schnell mit der vorstehenden Spitze irgenwo hängen (z.B. an der Seilabspannung des Zeltes - live beobachtet), fällt das Teil auch runter. LG Maren
 
Ich weiß nicht so recht, die "Schirmmütze erinnert mich doch stark an die klassische Schirmmütze der friesischen Bauern. Das Ding in grün, sieht fast aus , wie die Schirmmütze der Gebirgsjäger.
 
Jau - die friesische Schirmmütze hat sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert ....... .... ebenso wie die beiden Frauenmützen. Gerade die zweite Mütze, die ich gerne "Mudder-Truutsch-Modell" nenne, genau so etwas hat meine Oma auch noch getragen. Heute eben nicht mehr Diamantköper und Wolle, sondern Baumwolle oder Kunstfaser und Leinenbindung oder Gestrick. :D :D LG Maren
 
@Hrefna
allerdings sind diese Mützen friesisch (!!!) (Wurtenfunde) und deshalb: "tut mir leid, leider nichts (!!!) für Wikinger und Slawen" ;) (Friesen tragen ja auch keine Rus-Mützen. ;)
Nun, es wurde auch nicht speziell nach Wikinger-/Rus gefragt, sondern, wie in der Überschrift des Threads nach Frühmi-Mützen, und die friesischen Mützen sind Frühmi, zumal wir uns hier auch nicht im Wikinger-Bereich befinden sondern unter Kleidung und Tracht... und ob diese Mützen nur von Frauen getragen wurden, nun, soweit ich weiß, ist das garnicht so gesichert, wie mir die Frauen damals in Ribe erzählten, und sie arbeiten, wie gesagt auch mit Archäologen zusammen. Vorallem die zweite, die hinten flach verläuft und eben an die späteren von den Männern getragenen Hauben erinnert.
 
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