Weiß-Stickerrei

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Scadi

Well-known member
Registriert
03. Juni 2011
Beiträge
69
Reaktionspunkte
0
Ort
79110 Freiburg
ich habe in meinem Fundus, ein neues Büchlein, zum thema "weiß-Stickerrei"("white works"). ein wundervolles (englisches) Buch, mit besonders vielen floralen Ornamenten... war es üblich im MA (unabhängig von der genauen Zeit, da ich ja ohnehin noch bei null stehe) Gewänder mit floralen Stickerreien zu versehen? (logisch nicht unbedingt im Stand der Bauern...). wenn ja, wo auf dem Gewand waren solche Stickerreien angebracht? danke schonmal
 
Allgemein: Die Sache ist, dass es meines Wissens nach auf die Zeit ankommt die du darstellst ob, auf welcher Kleidung und in welchen Maß es üblich war. Von daher find ich es schwierig darauf eine passende schnelle Antwort zu finden. Es gibt Diskussionen darüber ob Kleider im 13. Jh. komplett bestickt wurden oder die Abbilder davon eher darauf hindeuten, dass das nur gewebt wäre. Bestickte Almosenbeutel entsprachen soweit ich weiß immer dem "chique", Bestickte Ärmel und Halsauschnitte auch. Im Allgemeinen muss ich gestehen find ich dieses Thema absolut verworren und wahnsinnig Interessant und freu mich über zahlreiche Beiträge. Zur Sache: Aber nun zum Thema Weiß-Stickerei. Ich weiß nicht ob dein Buch mir da recht gibt, aber ich bin auf dem Stand, dass Weiß-Stickerei sehr beliebt war im 13. - 15. Jh. Aus dem 15. Jh. kenn ich eine Tagesdecke mit einem Tristan und Isolde-Thema komplett bestickt. Wäre es nicht die falsche Zeit würde es mich ja in den Fingern jucken die nach zu sticken ... Für Gewänder. Weiß Stickerei bedeutet doch, dass der zu bestickende Stoff und der Stickfaden beide weiß sind oder? Ergo bliebe da nur noch das Untergewand zum besticken. Mir ist kein Fund bekannt bei dem ein komplettes Leinen-Hemdelin bestickt wäre. Lasse mich aber gerne belehren.
 
kenn die Technik primär auch nur von Kopfbedeckungen bzw. Tischtüchern (z.b. Züricher Nationalmuseum, eher geometrische Muster) und Decken, weniger Gewandung selbst.
 
also, soweit ich das nun mal übersetzt habe, steht da, dass die technik an sich bereits 3000 jahre alt sei, und in den verschiedensten kulturen, für dekorative zwecke verwendet wurde. äh und ja, weiß-stickerrei meint weißes/sehr helles Garn auf weißem/ sehr hellem untergrund:) mmmm. also auf nem kopftuch oder schleier oder an den Ärmeln eines untergewands (natürlich passend zur zeit) wäre also so eine stickkerei ok?
 
Kommt drauf an. Wie "A" willst du's denn? Die Sache ist die. Da ich mich bisher nicht explizit damit außeinander gesetzt habe ob es bei Kleidungsstücken Mode war will ich nicht der jenige sein, der dir jetzt sagt: "Ja mach!" obwohl ich es mir vorstellen kann. Wenn du dir aber 100 % sicher sein willst, dann würde ich dir raten einen Fund zu suchen. Ich kann mir vorstellen, dass du - wenn überhaupt -im sakralen Raum vielleicht Glück hast was zu finden. Muss gestehen Weißstickerei auf Kleidung und belegbare Funde ... das hat mein Interesse geweckt. Wenn ich was finde sag ich dir bescheid.
 
also bei Schleiern kenn ich die Technik, z.b. die Birgittahaube um 1350. Auch auf einfachen Tüchern (Tischtuch?) gibts zahlreiche Belege. An Kleidern fällt mir aus MA noch garnix ein spontan, aber da war doch in der Renaissance schon mehr was ich mich erinnere, muss da nochmal meine Bücher die Tage befragen ;) Bild mir ein da was gesticktes gesehen zu haben für die Tudorzeit, nur ob Weiß- oder/und Schwarzstickerei ist die Frage. Mit WE kriegst dann mehr Infos sollte ich fündig werden!
 
Zahlreiche Abbildungen von Tüchern hauptsächlich im kirchlichen Bereich finden sich im Buch "Das Stickereiwerk". Hungertücher, Antepentien, Altarvorhänge u.s.w. auch Tischtücher in Weißstickerei. Ferner habe ich eine SW Aufnahme von 1900/1940 welche eine Alba aus Leinen mit gestickten Einsätzen zeigt. Könnte evtl. Weißstickerei als Borte sein, erkennt man auf dem alten Bild aber schlecht. Liebe Grüße Ganerbin
 
@Amici, falls du noch kein Wichtel hast,.... ich hätte die richtige Zeit für solch eine Decke *duckundweg*
 
SErvus Hummelchen. Ich muss gestehen ich hab damals die Wichtelaktion irgendwie verpasst als das vergeben wurde. Als das los ging war ich gerade ein wenig eingedeckt mit neuen Job etc. ;) Aber vielleicht verrätst du mir was du weißt über Weißstickerei dann verrate ich dir was ich bisher selber entdeckt habe. ^^
 
ich muss gestehen, dass ich über die Weißstickerei im Mittelalter absolut noch keinen Plan habe, ich hatte nur eine Großtante, die das noch richtig gelernt hatte (damals 1920 als sie zarte 18Jahre alt war) sie hat wunderschöne Tischdecken, teils mit Lochstickerei, teils mit Monogramm- oder Blumenstickerei gearbeitet, ich hab noch einige Taschentücher, Tischtücher und Servietten von ihr und bin megastolz darauf. , leider schaff ich es nicht die Werke schön zu fotographieren, da muss ich mich nochmal drüber her machen. Ich persönlich glaube für das Spätmittelalter nicht an bestickte Gewandung (mal nicht im einfachen Volk), denn wenn man die Lebenseinstellung von damals sieht, dann ist alles schlicht, einfach, gottergeben, weg von allem Schnickschnack, schmucklos, ganz so, dass sich der Mensch dem Wichtigen, dem gottgegebenen hingeben kann, ohne äussere Ablenkung. Ich spreche nicht vom Adel und nicht vom Klerus :)
 
Habe gestern bei ebay ein Buch "geschossen" zum Thema Gewandstickereien des hohen Mittelalters. Vielleicht finde ich da was zu dem Thema. Bin schon gespannt, wenn es kommt... 8o
 
zu dem Thema findet sich auch ein kleiner Beitrag in http://www.amazon.de/Farbe-Mittelalter-Materialität-Medialität-Semantik/dp/3050046406 Leider teuer, hätts aber zaus stehen falls Interesse da wäre von der Threaderstellerin. Dann bitte um eine PM mit Email- Lt. Artikel wichtig zu bedenken: Weißstickerei des Mittelalters = Deutsche Stickerei - Leinenstickerei, jedoch oftmals Highlights/Konturen durch farbige Seide, Wolle oder Leinen (letzteres v.a. blautöne). Nicht zu verwechseln mit "moderner" Weißstickerei.
 
danke für die vielen Rückmeldungen.(und sorry, dass ich mich so lange nicht mehr habe blicken lassen....ich hatte ein wenig viel stress die letzten Monate....-.-) ich werd mich mal in nächster zeit tatsache an ner stickerrei für nen Schleier wagen, aber wo genau "sitzen" denn dann die Stickerreien? (logischerweise würde ich mal denken am saum,aber sicher bin ich nicht...)
 
Könnte heulen. Ausgerechnet das Buch, das ich bei ebay geschossen hatte (Siehe Post 11) ist auf dem Transport verschollen. Habe zwar mein Geld zurück bekommen, aber dasBuch wäre mir lieber gewesen... ;(
 
waaas? das ist schade.... ich kann dich verstehen, und ich muss zugeben, dass ich auch ein wenig neugierig war.
 
@ Firiel: Ich würde dir gerne eine PM schicken, das geht aber leider nicht, da du das nicht freigegebne hast. Bitte melde dich mal bei mir!!!
 
also ich hab mal vor einiger zeit einen kurs für weisstickerei gemacht und müsste irgendwo noch das ein oder andere muster haben. ich muss aber dazu sagen hier handelt es sich um die bekannte schlesische weisstickerei und die ist laut kursveranstalterin bis zu hl. hedwig zurückzuführen.... hauptsächlich findet man die auf schürzen und schultertüchern sowie taufkissen. merkmal hierzu ist auch die lochstickerei. das heist es werden löcher ausgeschnitten und mit speziellen dünnen garn und dem sogenannten tüllstich (wovon es ca 16 verschiedene gibt) zugemacht. am besten klöppelgarn oder so. gut wie A das ist kann ich nicht sagen, falss jemand interesse an den vrolagen hat.... hier hab ich ein link gefunden, alerdings sind diese muster auf 1630 datiert und später..... Quelle: Schlesische Handarbeit handarbeit
 

Neueste Beiträge

Oben