Trinkhorn nach Quellen/Belegen/Funden/Literatur

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würde ich mir das Trinkhorn sparen und gleich die Hand nehmen
Wenn Du es oben dünn geschliffen hast, ist es ideal um rinnendes Wasser am Felsen aufzufangen, oder aus ganz flachen Bachrinnsalen zu schöpfen, da wäre die Hand unpraktisch. Leider gibt es heut zu Tage nicht mehr viele Wasserstellen, aus denen man trinken kann, habe schon daran gedacht, mein geliebtes Hörndel gegen eine Lederflasche auszutauschen :D !
Wenn dir dein Holzbecher zerbricht, dann hast du ihm aber schon echt übel mitgespielt
Nun, unsere Familien-Survival-Touren in den Bergen waren früher ganz lustig, heute reicht es leider nur noch zu zahmen Wandertouren, wie unserer Keltenwanderung.
Ist dein Trinkhron innenseitig eigentlich versiegelt?
Nein, oder - doch, :D mit Met!
 
Geschlachtet wurde das ist denke ich unbestritten, also gab es das Horn als (Abfall-) Produkt. Die Menschen waren schon immer sehr findig und haben in früheren Zeiten alle Bestandteile der Tiere verwertet. Ich möchte behaupten das die gefunden Hornnachbildungen und Beschläge vor allem auch eins Wiederspiegeln nämlich die Wertschätzung des Hornes bzw. des Horntragenden des Tieres. Das Tier gibt dem Menschen so viel mehr als nur sein Horn und es steht evtl. auch für den Reichtum des Besitzers, der dort steht und sagt seht her ich habe "4 " Rinder ich kann es mir leisten ein Trinkhorn mit schönen Beschlägen zu verzieren. So ergibt für mich die Verwendung und Benutzung von Horn am ehesten einen Sinn verdeutlichen eines Standes in einer Gesellschaft die vom Tier als Nahrungsmittel abhängig ist. Der damalige Normalo wird kein Horn benutzt haben denn wenn er ein hatte hat er eines geschont und mit dem Rest wichtigere Dinge erhandelt. Der Bessergestellte hat zu Repräsentieren genutzt und seiner Umwelt so seine Stellung in der Gesellschaft verdeutlicht. Das belegen für mich vor allem die Grabbeigaben. Wobei ich nicht glaube das einzig das Horn die Stellung eines Menschen Wiederspiegelte sondern der Zusammenhang dabei wichtig ist. Womit ich der Nutzung von Prunkhörnern zustimmen würde, die Nutzung einfacher Hörner eher für unwahrscheinlich halte da sie eher nicht Repräsentativ sind.
 
Ich hoffe doch den Eingangsbeitrag richtig gedeutet zu haben.
sollten wir in diesem Thread mal alles zusammenbringen, was es über das Trinkhorn durch die Geschichte so zu finden gibt. Also alle Angaben mit Literatur belegen etc.
Bitte bleibt beim Ursprungsthema. Diskussionen über wiso, weshalb und warum man Trinkhörner benutzte oder nicht gibt es schon zu genüge. Bitte verzeiht mir diesen Einwand sonst fängt hier wieder eine der ausufernden :eek:ff: :eek:ff1 :eek:ff2 Diskussionen an und die Übersicht geht verloren. Es geht hier einzig und alleine um Fundquellen und Belege.
 
Soeben wurde mir etwas in die Hände gespielt,
... von der Trinkhorn-Mafia oder diversen Markthändlern? 8o Im Ernst: interessant zu lesen... schlüssig :)
 
Sehe das PDF was du verlinkt hast sehr skeptisch. Finde die Pro Horn Argumente mit denen dort für eine breite Verwendung spricht nicht so schlüssig.
  • kostengünstig Ich bin nachwiewor der Meinung das die damaligen Herdenstärken an Rindern nicht mit heutigen Herdenstärken zu vergleichen. Deswegen setze ich den Preis eines Einzelnen Rindes (was abseitsdessen auch in der Herde benötigt wird um die Kühe trächtig zu halten) nicht bei günstig an.
  • einfache Herstellung Natürlich wenn man vom Absägen, Ausscharben und eventuell noch Auskochen absieht
  • leicht erhältlich siehe Punkt Eins.
  • bessere Gefäßeigenschaften gegenüber Holz Das halte ich aus eigener Erfahrung raus schlichtweg als Falsch.
  • - robuster als Glas, Ton oder Holz Als Glas oder Ton vielleicht, aber meiner Meinung nach nicht robuster als Holz
Wenn man nachschaut wer diese Schwamargumente zusammengetragen hat, stößt man auf einen Händler der eben auch Trinkhörner verkaufen will.
 
Sehe das PDF was du verlinkt hast sehr skeptisch. Finde die Pro Horn Argumente mit denen dort für eine breite Verwendung spricht nicht so schlüssig ... Wenn man nachschaut wer diese Schwamargumente zusammengetragen hat, stößt man auf einen Händler der eben auch Trinkhörner verkaufen will.
Ich finde das pdf von Aonghus gut. Das Dokument übersichtlich gegliedert, informativ, schön illustriert und vorallen belegt ... und nicht schwammig ! Mir ist klar, das die von Nemi genannten Gegenargumete ebenfalls teilweise nachvollziehbar sind, jedoch sind Trinkhörner, wenn auch nicht alltäglich, verwendet worden. Mir ist nicht klar, warum die Trinkhorn - Gegner - Fraktion sich so gegen die Benutzung streubt, andererseits kann es ja jeder selbst für sich entscheiden. Wünsche keine neue Trinkhorndiskussion ; wollte nur etwas ausführlicher anmerken das der eingestellte Link von Aonghus gut ist ! :thumbup:
 
Also einiges in der PDF Datei erinnert mich an Hüfthorngarnituren (Hifthorn, Rufhorn). In dem Bild des Stuttgarter Psalters weiter vorn sind m.E. beide dargestellt. Übrigens, jede milchgebende Kuh produziert im Jahr 2 Hörner (am Kalb, das im Winter geschlachtet wird)
 
jede milchgebende Kuh produziert im Jahr 2 Hörner (am Kalb, das im Winter geschlachtet wird)
... dann aber nur für gaaanz kleine Wikinger geeignet. So, und nun seht und staunt: Das Ratstrinkhorn von Naumburg aus dem Jahr 1376 aus Büffelhorn mit Silberbeschlagen, nebst Lederköfferchen aus dem 15.Jhdt Der vorletzte Ratsherr, der den Schluck daraus trank musste nachfüllen lassen und der letzte Schluckspecht durfte dann antrinken. Ratstrinkhorn.JPG Ratstrinkhorn Etui.JPG
 

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Sollen es nur Trinkhörner aus dem MA sein, oder darf ich euch mit etwas neuerem erfreuen? Dann hätte ich hier ein Trinkhorn aus dem 20. Jahrhundert. Dieses steht im "Museum im Schloss" Bad Pyrmont. Der Ort ist ja bekannt für seine Trinkkuren.
trinkhorn.jpg
 
Ichh bin auf Nemis Seite.. Wenn man sich Überreste von Trinkhörnern ansieht, z.B.. der Beschlag aus Haithabu, wird deutlich, dass Trinkhörner wohl nur eine untergeordnete Rolle bei den "oberen Zehntausend" gespielt haben (oder aber im zeremoniellen Zusammenhang verwendet wurden). Und dass ein einfacher Bauer im Jahr 1-2 Rinder geschlachtet hat, halte ich auch für falsch. Ich suche bei Gelegenheit mal Literatur dazu raus. Hatte mal zu Studienzeiten einen Gastvortrag in UFG in Erlangen zu Fleischkonsum im FMA gehört... bin aber grad am umziehen... von daher noch ein weng Geduld
 
Anja, sehe ich etwas ähnlich. Selbst wenn ein Bauer ne Kuh hatte, heißt es noch lange nicht, das sie ihm auch gehörte. Bedenkt man auch wie klein Kühe damals waren, dürfte der Schluck aus dem Horn eher was für denn Kleinen Durst gewesen sein. Und vielleicht liegt ganz genau da die Besonderheit. Vielleicht waren gerade große Hörner gefragt, weil sie eben recht selten waren. Was dan wieder ein aufwendiges verziehren rechtfertigen würde. Und ich liebe Survial Touren. Das Argument man kann mit einem Horn besser Wasser schöpfen giltet nicht. Ich hatte nie ein trinkgefäß dabei. Nur einen Holzteller. mit dem geht das hervorragend und ich kann heißes davon essen........ Iss mit einem Horn etwas schlecht. Ich hab aber trotzdem ein Horn dabei. Meines erfüllt aber ein gaaaanz anderen Zweck.
 
@Sigurdur Wenn man den Thread verfolgt und auch meine vorherigen Threads gelesen hat. Erkennt man das ich nicht gegen Trinkhörnern im Allgemeien bin sondern nur gegen die Jedermanstrinkhörner die am Gürtel getragen werden weil es "schick" ist. Prunkhörner gabe es auf jedenfall, da wurden hier im Thread auch schon diverse gepostet. Im Zweifel kann ich auch noch mal Funde von Hornnachbildungen aus Holz oder Glas raussuchen. Finde es was die PDF angeht einfach seltsam wenn ein Händler der unter anderem Hörner verkauft und das Jedermanns Trinkhorn in der PDF quasie bewirbt mit natürlich gab es das dann aber nur Schwamm Argumente bring und einige hätte könnte sollte und vielleichtse.
 
Ich hab den Text jetzt erstmal bis zu den Anhängen gelesen und dann aufgehört. Im großen und ganzen steht dort folgendes zusammengefasst: "Trinkhörner hätte es geben können, aber da ich es nicht beweisen kann, stelle ich Vermutungen an", denn der Text besteht hauptsächlich aus Phrasen wie "hätte es geben können" oder "scheint wahrscheinlich". Aber nirgends was zu lesen von "gabs gesichert auch im Alltag". Insofern wird wohl mein Horn auch ein reines Statussymbol bleiben. Das bedeutet nun aber nicht, dass ich anzweifel, dass es Prunkhörner gab, denn die Mundbleche und sonstige Beschläge sprechen wohl eine eindeutige Sprache. Aber mir persönlich reichts nicht als Beweis der Alltagstauglichkeit.
 
Ich möchte hiermit nur kurz klarstellen, daß ich nicht zu den Gürtel-Trinkhornbefürwortern gehöre. Meiner Meinung nach haben Trinkhörner am Gürtel gar nichts verloren, denn diese machen weder heute noch damals Sinn. Die Gründe hierfür wurden schon mehrmals - auch in anderen Threads - genannt und ich möchte hier jetzt auch keinen Aufsatz darüber schreiben. Allerdings bezweifle ich auch nicht, daß Trinkhörner an besonderen Anlässen mit Gästen verwendet wurden :trink02.
 
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