Ottonischer Langbogen

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Wilfried

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Hallo liebe Leute, erstmal grüßt Euch Wilfried, der sich brennend für historisch belegte Bögen interessiert. Nun habe ich hier im Forum erstmalig den Begriff "ottonischer Langbogen" gelesen, gegoogelt und nix gefunden. Hat jemand nen Plan, wie so ein Teil aussieht und gibt es Funde dazu. Da ich mir jetzt nicht irgend ein Buch kaufen will, in dem dann so was auf einer halben Seite abgehandelt wird, wäre es schön, anderweitig etwas darüber zu lesen.
 
Nun habe ich hier im Forum erstmalig den Begriff "ottonischer Langbogen" gelesen
Na wenn Du es hier gelesen hast, da würd ich doch mal denjenigen fragen, der es geschrieben hat. :shoot Aber davon unabhängig ist mir der Begriff eines ottonischen Langbogen bislang noch nicht untergekommen.
 
geht nicht, der ist gesperrt, der das geschrieben hat und die Quelle, die er angegeben hat, ist versiegt
 
Bögenformen um 1100: Basierend auf den Kitguide des FFC (Franco - flämischen Kontingentes) halte ich folgende überlieferte Bogenformen für denkbar: - Alamannischer Langbogen. Ist eine der ältesten Bogenformen, die bisher in Europa gefunden wurden. Nach wie vor bewährt. :) - Heddeby (Haithabu) - Bogen. Das ist der mit den trompetenförmigen Enden und dem schlanken bis nicht vorhandenen Griffstück. - Ottonischer Langbogen. - Englischer Langbogen. Der hat 1066 in Hastings massiv für Furore gesorgt.
Also im Kitguide vom FFC steht nicht über einen ottonischen Langbogen, ich hab ihn hier nochmal eingefügt: http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_BGS_V1.pdf Ich hab auch nochmal in "Pfeil und Bogen zur Zeit der Merowinger geblättert, aber auch nicht dergleichen gefunden. Ich gehe mal davon aus, dass es eigentlich heißen müsste: "Bögen zur Zeit der Ottonen".
 
Und darüber gibts genau soviel, wenn man Haithabu ausnimmt , nämlich nix. Bzw. mir ist eben nix bekannt, deswegen meine Frage.
 
Naja, Viator hat ja wie oben zu lesen auch geschrieben, dass der englische Langbogen in Hastings eine Rolle spielte... Es gab/gibt auch einen Kitguide zur Ottonik im Netz, die letzte Version von 2010 vom Uhl zu Wilhaim erstellt, da ist die Rede von Bögen aus Haithabu, Wassenaar und Aalsum, nur sind die auch schon im FFC-Kiguide erwähnt. Vielleicht aber daher der "Bezug" zu ottonischen Bögen. Nur so'ne Vermutung meinerseits... Lieben Gruß Ollie
 
Also, ungefähr so gut belegte Bögen wie Alamannenpfeile für Pfeile. Denn was ich da von Wassenaar und Alsum gelesen habe , haut mich jetzt nicht vom Hocker
 
@Wilfried Ein Ottonischer Bogen ist mir nur dieser hier bekannt: Ottonischer Bogen :D Ist jetzt :eek:ff1 aber welche Belege über Alamannische Pfeile sind bekannt? (Wenn es viele sind bitte eigenes Thema aufmachen)
 
Da sich die Ottonen ja auch häufiger mit Magyaren gehauen haben, könnte man mutmaßen, das ihnen ungarische Komposit Bögen recht geläufig waren. Zumindest ist von ungarischer Seite her bekannt, das sie ihre Bögen weit über die Landesgrenzen hinaus verkauften.
 
@ Ulf: ROFL !! Als Belege für sogenannte Alamannische Pfeile kenne ich nur die Hompage eines Pfeilbauers, der genähte Pfeile mit Einbrennspitze in Blattform, bronzedraht umwickelt, mit graden Federn, genäht, verkauft. ungefähr seit 10-15 Jahren historisch. ;-). So eine Art "Living-History" Konstrukt der frühen Jahre. @Jungraban: Das wäre dann ein Magyarenbogen, zumindest kann man die unter diesem Namen kaufen und Laiozs Kazai hat die weltberühmt gemacht
 
Ja das stimmt. Viele Waffen wurden auch damals schon wo anders gekauft. Das gilt für Waffen und auch anderen Dingen. Und Kasai hat wohl bestimmt viel für diesen Bogen getan, das gilt aber nur für die westliche Welt. Zumal er auch nur mit Wasser kocht. Viele seiner Regeln hat er speziell für sich selbst aufgestellt. Damit macht er sich zum Maß. Das mag ich schonmal gar nicht. Und ich mag keine Bogenschützen, die sich traditionell auf die Fahne geschrieben haben, glasbelegte Bögen haben und mit Carbonpfeilen schießen. Sorry, das passt für mich nicht.
 
Über Alamannische Pfeile und Bogen müsste , so weit ich mich erinnern kann, im Bogenbauerbuch eine Abhandlung über die Grabfunde in Oberflacht zu lesen sein. Ich meine, da sind auch Bilder drinn. Die Pfeile waren recht kurz weil die Bogen auch eine recht geringe Spannweite hatten. Leider habe ich das Buch nicht mehr, drum kann ich nicht nachschauen.
 
Das mit dem kurzen Auszug der Oberflachtbögen lag an den Fähigkeiten des nachbauenden Bogenbauers. Die Dinger haben ganz normal als Auszug Länge des kurzen Bogenarms-10%. Sind so rund 26-32" Auch die Alamannen kochten nur mit Wasser, hatten normale mitteleuropäische Statur und beim Bogenschießen den Ankerpunkt irgendwo zwischen Mundwinkel und Ohrläppchen :))
 
Stimmt im Bogenbauerbuch steht einiges zu alamanischen Pfeilen. Von Schäften bis hin zur Spitze und Nocke. Interessant auch, in einem Alamanischen Grab des 7Jh. in Bad Cannstadt wurde ein Komposit Bogen spätawarischen Typs gefunden. Man findet solche Teile eher selten, aber man geht davon aus, das sie zum großen Teil Heimischen Ursprungs sind. Einige aber auch Importe aus dem Langobardenreich. Es ist also so wie ich gedacht habe. Obwohl solche Bögen mit großer Sicherheit nur für eine alamanische Reiterelite gedacht waren. Ähnlich ist es mit Sicherheit auch bei denn Ottos gewesen.
 
so, ich bin ja auch manchmal fleißig ;-) Danke für Eure Hilfe, ich habe mit dem Bogenbauer gesprochen, der so´n Ding nach Kundenangaben gebaut hat. Reenactor´s Fantasy oder wie denke ich mir aus allen Bogentypen was passendes. Rausgekommen ist eine Art Elb ohne besondere Tips, nur beidseitige Sehnenkerbe , aus Ulme, B/H 2/1 mit angedeutetem Griffteil 3x3 cm, mit leicht steifen Enden und griffnah stärkerer Biegung. Was im Bogenbauerbuch zu "Alamannen ...." steht, ist eine mögliche Interpretation der Fundlage, ich habe schon schlüssigere geschossen. DER ottonische Langbogen hat also mit dem Kaiser Otto I nix zu tun, es ist eine Bogenform des 21. Jhdt´s.
 
Naja, Viator hat ja wie oben zu lesen auch geschrieben, dass der englische Langbogen in Hastings eine Rolle spielte...
Da kann ich mich nur anschließen, wenn jemand sowas erzählt, dann sollte man auf seine restlichen Aussagen zum Thema nicht viel geben. Ich würde deshalb empfehlen, den "ottonischen" Bogen einfach zu vergessen^^.
 
Schön wär´s gewesen, wenn tatsächlich einer einen Bogen mitteleuropas zur Zeit der Ottonen gehabt hätte und ihn belegen und beschreiben könnt :-((
 

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