Holznachbehandlungen

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Nemi Norison

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Koblenz
Habe mal auf Naalbindingnadeln ein wenig experimentiert, was die Nachbehandlung angeht. Was is bei euch die gängige Methode des Nachbehandelns? Verwendete Methoden:
  • wachsen: Einreiben mit einer Wachsmischung (Wachs der Bärentraube, Bienenwachs und Leinöl) von Kirjes
  • kalt ölen: Einreiben mit handelsüblichem Salatleinöl
  • heiß ölen: Die Nadeln wurden in einem gefaltet Aluminiumfolie Brief mit Leinöl deutlich bedeckt und dann mit einem Heißluftföhn erhitzt. Dabei kam es Anfangs zu einer deutlichen Schaumbildung die voraussichtlich durch entweichende Restfeuchte entstand. Nach einiger Zeit verschwand der Schaum wieder und es kam zu keiner Neubildung. Dauer des Kochen/Frittieren ca. 5 min.
Hölzer: Pflaume, Apfel, Kirsche, Eibe und eine Bobby James Rambreo Rose Effekt auf die einzelnen Hölzer
  • Pflaume kein Unterschied zwischen gewachst und kalt ölen. Die heiße Nadel ist etwas dunkler.
  • Apfel Die drei Nadeln sind unterschiedlich. Dabei ist die gewachste Nadel die hellste die heiß geölt die dunkelste.
  • Kirsche kein Unterschied zwischen gewachst und kalt ölen. Die heiße Nadel ist etwas dunkler.
  • Eibe kein Unterschied zwischen gewachst und kalt ölen. Die heiße Nadel ist etwas dunkler, wodurch jedoch der Kontrast der Maserung deutlich nachlässt.
  • Rose kein Unterschied zwischen gewachst und kalt ölen. Die heiße Nadel ist deutlich dunkler.
Fazit: Durch die hohe Temperatur wird das Öl dünnflüssiger und kann tiefer eindringen, zudem wird voraussichtlich auch Restfeuchte aus dem Holz verdrängt. In wie weit sich das auf die Lebensdauer der Nadeln auswirkt kann ich nicht abschätzen. Persönliche Meinung zum heißen Ölen Heiß ölen ist für mich eine zweischneidige Sache, nicht bei allen Holzsorten empfinde ich den Effekt positiv. Bei Maserbirke (alter Versuch) und bei Eibe läst durch das heiße Ölen der Kontrast der Maserung deutlich nach. Bei solchen Hölzern ist das Verfahren nicht sinnvoll. Heiß Ölen von Rose brachte zwar einen sehr deutlichen Farbunterschied, den finde ich selbst aber schon wieder deutlich zu massiv, da kann ich auch gleich eine Lasur nehmen.
 
Hab nur die drei Methoden genutzt die ich oben genannt habe. Die Wachsmischung die ich benutzt habe war mir schon irgendwo schon nicht ganz recht. Weil ich für das Zeug nicht so wirklich den historischen Nachweiß habe. Für Leinöl habe ich wenigstens Hinweise ;-) Hab hier auch noch Bilder rumfliegen von den Nadeln.
 
Nur doppelt gekochtes Leinöl in kalten Zustand. Es wird dann auf Fichtenholz honiggelb/dunkel goldgelb nach dem 2 Anstrich. Gruß
 
Öle werden schon immer verwendet, genauso Wachs Kolophonium ist Baumharz aus Kiefern, Fichten und Tannen
 
Mit sollchen "wurden schon immer benutz" Aussagen tue ich mir immer sehr sehr schwer. Da ich bisher keine direkten Funde kenne auf denen zum Beispiel Leinöl alleine als Holzbehandlung festgestellt werden konnte. Ich weiß zwar das es das Material Leinöl an sich gab. Wenn ich der HP der Viking Answer Lady glauben darf beschreibt Theophilus (11./12. Jhd) in seinem Werk eine Mischung aus Zinober und Leinöl zum röten von Türen. Aber das ist für mich nur indirekt ein Hinweis auf die Verwendung des Leinöls pur. Würde von dem Standpunkt aus sagen es liegt nahe das es benutzt wurde. Die Kolophonium Mischung ist mir bisher neu. Aber soweit ich die Mischung verstanden habe, ist es nichts was ich auf nehm Löffel haben möchte. Und Löffelrepliken sind nun mal das worauf ich mich konzentriere ;-) Das Wachs/Harz Mischung was ich für den Test genutzt habe, hat vom Händler her ne Lebensmittelfreigabe, Jedoch nutze ich das auch nur auf Haar und Naalbindingnadeln.
 
Nadeln hab ich noch nie nachbehandelt. Die werden nur fein geschliffen, allerdings vollkommen un-A mit Scheifpapier. Leider hab ich keine Quelle für Schachtelhalm. Am Schluß wird mit einem Leinentuch nachpoliert. Ich meine eine Nachbehandlung ist nicht nötig, denn durch die Benutzung bekommen die Nadeln erstens das Fett von den Fingern und zweitens Lanolin von der Wolle ab. Eine Nachbehandlung hat eigendlich zwei Zwecke: Herausheben oder Verändern der Holzfabe und / oder als Holzschutz. Die Farbänderung kann man machen, Holzschutz ist hier vollkommen unnötig. Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie er seine Nadeln behandelt. Ab wann Öle, und aus welcher Pflanze, nachgewiesen sind, weiß ich auch nicht. Küchen- und Essutensilien würde ich auch nicht behandeln. Spätestens nach dem ersten Essen hat sich das von alleine erledigt.
 
Hab den Test an Nadeln gemacht, wegen ner Diskussion in ner WKW Gruppe und weil mit Nadeln der Holzmengen und Arbeitsaufwand überschaubar ist. Wollte nicht erst so viele Holzlöffel schnitzen um dann zu testen. ;-) Bei den Löffeln mache ich es aus zwei Gründen mit Leinöl kalt, zu einem tritt die Maserung hervor und da ich die Löffel nicht nur zum Eigenbedarf mache ist es mir so sicherer.
 
ab ich doch glatt was vergessen. Was Schachtelhalm angeht, gibt es in Blumenläden einen importierten Schachtelhalm der in der Größe unserem Sumpf-/Riesenschachtelhalm entspricht. Aus irgend einem Grund nutzen die den da zum dekorieren.... Sprich einfach in den Blumenladen und freundlich fragen, wenn sie den aktuell nicht haben können die den Schachtelhalm vermutlich auch beim Großhandel bestellen.
 

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