Es gab Schnürungen und auch Schnallen mit Riemen. Zum Thema Armschienen, wie schon von den Vorrednern bemerkt, müßte man genaueres zu Deiner Darstellung wissen. Zur grundsätzlichen Belegbarkeit : Ein Auszug aus dem Skriptum zur Lehrveranstaltung “Einführung in die frühmittelaterliche Waffenkunde” am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien von E. Szameit : “Ebenso ergänzten Arm- und Beinschienen aus Leder, Leder-Eisen-Kombinationen oder aus Eisen den Schutz der Glieder. Derartige Arm und Beinschienen haben sich im Original z.B. im Grab 8 von Valsgärde erhalten. Dort wurden sie aber irrtümlich als Rumpf- und Oberarmpanzerung rekonstruiert, obwohl eine derartige Panzeranordnung keinen sinnvollen Schutz ergibt. Es handelt sich hier um schmale Eisenschienen, die auf einer Lederunterlage aufgenietet waren. Die Fußknöchel bzw. die Hand wurden durch einen an der unteren Öffnung angesetzten Streifen aus Panzergeflecht abgedeckt. Schon in den 40-ger Jahren hat Paul Post in zwei Aufsätzen darauf hingewiesen, daß es sich hier eindeutig um ein Paar Beinschienen und eine einzelne Armschiene im Sinne des byzantinischen Manikelion (seperater Armpanzer) handelt. Das erklärt sich schon aus der Auffindung im Grab. Alle drei Rüstungsteile waren seperat verpackt und besitzen die zum Verschließen notwendigen Schnallen. Die Beinschienen waren besonders beim Reiterkampf notwendig, da hier Schild und Panzer nur bis zum Knie schützen. Die einzelne Unterarmschiene erklärt sich aus der Tatsache, das hier nur die exponierte (rechte) Schwerthand zusätzlich gepanzert wurde, die linke war ja durch Schild und Schildbuckel gesichert. Dass Arm und Beinschienen in der hochadeligen Ausrüstung des Frühmittelalters verbreitet waren, zeigt u.a. das Bild des ”siegreichen Fürsten“ auf dem Krug 2 des Schatzfundes von Nagyszentmiklos. Hier ist ein Krieger mit Helm, Panzerhaube und einem Ringpanzerhemd dargestellt, dessen Unterarme und Unterschenkel mit Schienen des Typs Valsgärde gepanzert sind. Die Verwendung von Armschienen auf beiden Unterarmen erklärt sich hier aus der den Clibanariern (spätantike Panzerreiter nach iranischem Vorbild) angeglichenen Ausrüstung mit vollständiger Körperpanzerung unter Verzicht auf einen Schild.” Soweit die Meinung der Forschung ; kenne persönlich die Grabfunde Valsgärde allerdings nicht näher .