Zugstärke eines Mongolischenreiterbogens

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Farkas

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Guten Abend zusammen, ich Recherchiere grade zum Thema Mongolen schwerpunkt 12./13. Jahrhundert dabei ist in diesem Buch dvon die rede das die im Krieg verwendeten Bögen eine zugstärke von 166pfund hätten. Das kommt mir recht hoch vor, gerade auch um es auf dem Pferderücken zu ziehen. Kennt jemand Quellen die ein solches Zuggewischt bestätigen oder wiederlegen können? Oder gibt es Jemanden der mit einem solchen Zuggewischt bei Reiterbogen Erfahrung? Grüße Farkas
 
naja, ich kenne eine Vereinigung, English Warbowsociety, und da kann man auf die Homepage gucken. von denen schießen ganz wenige so ein Zuggewicht. Dann habe ich ein wenig Ahnung vom Sport allgemein und somit auch von Körpergewichten von Reitern. 75 kg anheben ist für einen Reiter schon SEHR schwer. Das ist ~ das Körpergewicht. Und das zieht keiner 20 mal schnell hintereinander. Auch kein trainierter Mongole. Das kannst Du genauso ins Reich der Fabel packen , wie den Hasen auf 800m-1000m. Beim ersteren bräche das Pferd unter dem Gewicht des Bullen oben drauf zusammen, beim zweiten erreicht der Pfeil~Schallgeschwindigkeit. Also beides Blödsinn
 
die rede das die im Krieg verwendeten Bögen eine zugstärke von 166pfund hätten.
WoW... das wäre ja "Krass"...Halte ich aber auch für mehr als utopisch. Mein nächster Bogen wird auch ein Mongole... aber ich begnüge mich erstmal mit 45 pfund... :robin
 
@ Erasco mein Mongole hat 40 damit bin ich sehr zufrieden gewesen, mein neuer bekommt auch 45 Gut das hab ich mir auch schon so gedacht :D und den Hasen aofn Kilometer kannt ich noch nicht, gehört warscheinlich beides in die Kartei Psyschologische Kriegsführung/ Monströsialisierung (natürlich vorausgesetzt diese wort existiert) der Mongolischen Krieger was dennkst du als maximum für einen Mongolischenbogen?
 
Ich schieße auch 45 und das reicht völlig!Es werden wohl nicht mehr als 75 gewesen sein,denn man bedenke auch die Geschwindigkeit,mit der geschossen wurde!Habe übrigens noch einen "Ungarn" mit 55#-falls jemand Interesse hat.Er ist mir einfach zu heftig,da ich nicht jeden Tag trainieren kann.Ein echtes Schmuckstück! Dschebei
 
Hi, also nun auch Ein wenig meinen Senf dazu. Nicht alle Mongolischen, ungarischen, indischen, türkischen Reiterbögen wurden auch tatsächlich vom Pferd geschossen. Viele wurden auch zu Fuß bedient. Diese Bögen hatten zum Teil wirklich enorme Zuggewichte. Türkenbeute Wien sind solche Bögen wohl erhalten geblieben. Auch Bögen aus Damaststahl. Ich selbst durfte mitte der neunziger ein Tunier in Kasachstan in der Nähe von Alma Ata mitschießen. Der stärkste Bogen dort lag bei knapp 120lbs. Ich sah eine Frau mit 80lbs schießen. Da bin ich zwar mit meinem Bogen aufgefallen (ein Ungar mit 65lbs) aber überhaupt gar nicht mit meiner Zugstärke. Die wirklich guten Schützen zu Pferd verwendeten aber Bögen zwischen 40 und 60lbs. Sehr spannend fand ich, das recht oft mit einer art Auszugskontrolle geschossen wurde. Von der Idee halt wie ein Klicker nur eben ganz anders. An der Innenseite des unteren Wurfarmes war ein Stab angebracht. Einfach mit einem stück Leder beweglich aufgeklebt. Das andere Ende war meist eine kleine Gabel aus Knochen oder Horn. Diese wurde gegen die Sehne gelegt. Der Stab lag beim ungespannten Bogen etwa eine Handbreit unterm Nock. Spannde der Schütze nun seinen Bogen, glitt der Stab nach unten bis er schließlich waagerecht lag. Die optimale Auszugslänge war erreicht. Zum Lösen wurde noch ein minimales Stück gezogen und der stab fiel dabei von der Sehne. genau in diesem moment wurde gelöst. Ich sah so etwas nie wieder. Fand ich wirklich spannend.
 
Der "Klicker" klingt irgendwie intressant aber ich hab kein wirkliches bild im Kopf. Apropos Kassai in seinem Buch hat er glaub ich auch was über nen lbs bereich um die 50 geschrieben... wenn ichs nicht verliehen hätt könnt ich jetz nachlesen :pinch:
 
Die Anfangsfrage war eben: Die Mongolen schossen im MA Bögen mit 166# , stimmt das ? Nö, das kann nicht stimmen, denn 750N schnell hintereinander 0,5 m ausziehen, schafft kein normaler Mensch. Das es Fußbögen gab mit z.T. gewaltigem Auszug und Zuggewicht, danach wird nicht gefragt. Es mag auch sein, des der Rekord im Bogenziehen für diese Bögen bei 166# liegt, aber Norm kann es nicht gewesen sein. Auch wenn es immer mal Leute gibt, die mehr als 70# schießen, normalerweise sind so zwischen 50#-70# üblich (gewesen). Die englischen Elitebogenschützen lassen wir mal außen vor.
 
was heißt eigentlich englische elite bogenschützen?Denkst du das haben die engländer erfunden?. Solche schützen gab es auf der ganzen welt. Nur mal am rande. Ich glaube aber jedoch auch nicht an so hohe zuggewichte. Hoch ja. Aber nicht so hoch. Da geb ich dir recht.
 
Also, ich bin ja kein Experte, aber beim Schießen vom Pferd ankert man schon mal ganz anders als vom Fußboden aus und zieht eigentlich auch nicht so weit aus, das Ganze muß ja auch schnell gehen und da sind hohe Zuggewichte eher hinderlich. 166 kann ich mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen...
 
wie oben gesagt 75 "kg" mit einer Hand bei ~ 50-70 kg Körpergewicht (Reiter), mehr als 1x /10 min ist nicht drin
 
wie oben gesagt 75 "kg" mit einer Hand bei ~ 50-70 kg Körpergewicht (Reiter), mehr als 1x /10 min ist nicht drin
Wie kommst du jetzt darauf? Und wo drann machst du das Fest? Medizinische Berichte? Kann ich so garnicht nachvollziehen, Sorry...
 
Lebenserfahrung?? nö, nimm3 Sack Zement, lege Dich auf die Bank, mach n dünnes Seil drum und hebe es mit der Rechten Hand hoch das Paket, darfst Dich dabei auch auf die Seite legen. Da Du mehr als die 60 kg eines Mongolen wiegst, dürfen ´s dann auch 4 Sack sein.
 
Tut mir Leid Wilfred, aber ich finde solche Schlüsse ungeeignet. Gerade wenn es um konkrete Zahlen geht (1 mal pro 10 Minuten?!) Ich könnte jetzt auch mit Erkenntnissen aus dem Kraftsport kommen, aber das wäre wohl genauso unpassend. Soweit ich weiß schießen die Herren auf Turnieren vom Pferd (moderner Wettkampf!) mit etwa 30-40 Pfund. Gehört habe ich das in verschiedenen Youtubevideos, divseren Foreneinträgen, sowie von einem Freund, der das berittene Bogenschießen betreibt, was aber nun nicht umbedingt repräsentativ sein muss. Ich kann auch sagen, dass die 50 Pfund meines Mongolen (Kassai) bei einer gewissen Schussfrequenz und gewünschten Präzision schon ziemlich "ermüdend" sein können. Wohlgemerkt nicht vom Pferd geschossen (was ich irgendwann aber nocheinmal gerne machen würde...) und ich bin nun wirklich kein Hänfling. Schade, dass Ritter Valentin hier gerade etwas inaktiv ist (arbeitsbedingt). Soweit ich weiß ist er mit Kassai befreundet und hätte vielleicht ein paar Quellen parat. Ich werde ihn mal fragen, sobald ich ihn wiedersehe. Ansonsten gucke ich mal die Tage, was unsere Uni-Bib hergibt. Liebe Grüße
 
Dass es definitiv enorm starke Kompositbögen - allerdings für Fußtruppen - mit über 100# gab, etwa die türkischen/osmanischen Bögen, von denen ja noch viele aus der tatsächlichen Zeit ihres militärischen Einsatzes erhalten sind, steht außer Frage. Allerdings: Es ist einfach unrealistisch, mit 166# - bzw. eigentlich generell Bögen über 100# - vom Pferd zu schießen, das kann gar nicht effizient umgesetzt werden, dafür müsste man schon Superman sein. Beim berittenen Bogenschießen muss man schnell sein, und das kann man mit sehr starken Bögen in diesem Sinne nicht ganz so leicht umsetzen, denn der Prozess des Spannens nimmt bei solchen Zuggewichten automatisch eine gewisse Zeit und vor allem körperlichen Aufwand in Anspruch, da geht das nicht so flott und schnittig. Außerdem würde ich doch wirklich gerne mal die Quelle sehen, auf der die Angaben aus diesem Buch basieren - ich persönlich glaube nicht, dass es überhaupt eine gibt. Da muss irgendetwas durcheinander geraten sein. Ich bin selbst Schütze von Bögen mit Zuggewichten ber 100# sowie auch Mitglied der English Warbow Society und denke, dass ich mir durchaus ein Urteil über Bögen mit hohen Zuggewichten und ihre Verwendbarkeit erlauben kann.
 
Ich kann hier jetzt nur mit einem Vergleich aus dem alttürkischen Kulturkreis aus dem 6. Jahrhundert AD kommen. Das Strategikon des Maurikos, ein frühbyzantinisches Kriegsführungsbuch das um oder kurz vor 600 datiert wird schreibt über die Bögen, die die byzantinischen Reiter die zu jener Zeit nach Art der Awaren mit Dingen wie Zelten, Kaftanen, Bögen, Köchern, Rüstungen, Lanzen mit Wimpeln und Hängeschlaufen, Steigbügeln, etc. ausgerüstet wurden: "...ein jeder soll Bögen die der eigenen Stärke angemessen sind verwenden, lieber aber darunter. Außerdem soll darauf geachtet werden dass immer genügend Ersatzsehnen, sowie Feilen und Ahlen im Gürtel mitgeführt werden." lg
 

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