Gregor von Tours und andere Quellen

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Wilfried

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Hallo Leute in einem anderen Thread erwähnt Ulrich, das die "Sachsen" des Harzvorlands 500 Rinder als Tribut zu zahlen gehabt hätten, der erlassen wurde. Waffen und Ausrüstung in den Sachsenkriegen post 14. Nun weiß ich, das die Gegend 1. erst kurz nach 550 "sächsisch" geworden ist 2. diesen Tribut nach den fränkischen Annalen des öfteren nicht bezahlt hat, was beide Pippin dazu veranlaßte, das Okertal zu verheeeren, mehrfach Meine 400 Pferde stammen in erster Linie aus einem populärwissenschaftlichen Buch, die Zahl 553 für den "Zerfall " des Thüringerreichs ist da erwähnt, auch die Trennlinie Franken Sachsen grob am Harzsüdrand. Nun stups ich mich an 2 Dingen bei Gregor: 1. Wenn 553 das ganze erst Sächsisch wurde, wie kann es 555 einen Aufstand gegen die Franken gegeben haben???? Zumal Franken und Sachsen als "Siedler" ins Land gingen?? 2.Wenn Dagobert den Tribut erließ, wieso kamen Pippin zum einfordern? Die 400 Pferde buche ich mal unter "lokaler Mythos", es sei denn irgendwer fände sie doch in den Annalen. Sicher scheint für mich allerdings die "Herrschaftsteilung/gemeinsame Herrschaft o.ä." zwischen Franken und Sachsen. Beide gründeteten Orte. Die Oberhoheit der Franken wurde wohl von der Bevölkerung so nicht gesehen, bzw nicht annerkannt, sonst wäre nicht alle paar Jahre hier ein fränkisches Heer erschienen. Allerdings glaube ich auch Gregor nicht hinsichtlich der 500 Rinder wegen Aufstand, als "Zahlung" der sich ansiedelnden Sachsen und Franken und Ablöse für die Zugehörigkeit zu Sachsen scheint ein "Tribut" eher wahrscheinlich.
 
So , weiter 500 Rinder gehen als Tribut wo hin? Irgendwie in den Einflußbereich des fränkischen Königshauses, also Thüringen oder Franken und müssen dann verteilt werden. Und vorallem bis zur Schlachtung ernährt. Zusätzlich zu dem schon vorhandenen Vieh, ist ja nicht so, das es bei den Franken kein Rindvieh gab. Gut, gucken wir nach den sagenhaften Pferden Pferde sind im Frankenreich nicht sooo häufig, Pferdezucht kostet Rinderfutter und Fläche. Die "fränkische Armee" braucht aber Pferde, somit sind die Tiere Mangelware, der König der Franken hat eigentlich ständig die in Kämpfen verloren gegangenen Pferde zu ersetzen. Da Pferde nun mal doppelt so schnell zu treiben sind wie Rinder, wäre auch der Transport nicht soooo problematisch wie bei Rindvieh. Wertmäßig sind 500 Rinder ein Sch..., 400 Pferde ne Menge Stipp. Diese Überlegung könnte die Ursache für die Aussage xxx Pferde für xxx Vieh sein. Oder Gregor glaubte damals schon "Pferde" nicht" und machte "Vieh" draus. Das aber ist unwahrscheinlich, denn er ist ja Zeitgenosse. Wie und wer das Vieh allerdings bei den Chaoten hier einsammeln sollte und dann zum Ablieferungspunkt schaffen, ist mir ein Rätsel, würde mich interessieren, wie das geregelt wurde ..... Warum ist das nun so wichtig? Es ist ein Beginn der "Sachsenkriege", und dieser ganze Streit mit "Selbstständigekeit/Reichszugehörigkeit/Sachsenaufstand" endet eigentlich erst ganz zum Schluß mit Heinrich dem Löwen und Barbarossa auf der Werla, am Rande des vielzitierten Okertals. Eigentlich die viel wichtigere Frage
 
Gregor ist zwar die Zeitcächste, aber sicher keine unbedingt verläßliche Quelle. An der Anzahl der Tiere würde ich daher nicht zu viel festmachen. Den zeitlichen Abstand, das heißt einen Aufstand nach nur zwei Jahren fränkischer Herrschaft finde ich nicht wirklich ungewöhnlich. Die Merowinger beließen normalerweise die örtliche Herrschaft in eroberten Gebietesn bei den bisherigen Herren bzw. dem örtlicehn Adel. Dieser übernahm direkt die Herrschaftsfunktion des fränkischen Amtsadels. Da über bestehende Machtstrukturen nur ein dünner formaler Mantel gelegt wurde, waren natürlich Aufstände gang und gäbe. Erst unter den Karolingern wurden die Herrschaftsstrukturen wirklich gefestigt. Mit dem Verlauf am Harzrand kenne ch mich nicht wirklich aus, aber ich vergleiche das einfach mit: - dem endgültigen Sie der Franken 496/497 über die Alamannen (Zülpich) - dem endgültigen Sieg der Franken über die Alamannen 506 (Straßburg) und noch jeder Menge späterer Endgültiger Niederschlagungen des Alamannischen Widerstands bis etwa 740. Erst 746 ließen die Franken die alamannischen Stammesherrzöge hinrichten und bekamen so einigermaßen Ruhe.
 

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