Schreinerwerkzeug Spätmittelalter

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Simonscots

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Bei meiner Darstellung als "Kistenmacher 1475" habe ich bisher überwiegend mit altem Werkzeug (Hobel, Stemmeisen, Säge usw.) gearbeitet. Historisch korrekt sind diese nicht! Wenn sich auch viele Werkzeuge, seit dem Mittelalter, nicht sehr verändert haben. Zu einer historisch korrekte Handwerkerdarstellung, gehört aber auch das passendes Werkzeug! Als Quelle dienten mir: Literatur: - „Die Geschichte des Hobels von Josef M. Greber“ ISBN-10: 3887461886 - „Von Schmieden, Würflern und Schreinern. Städtisches Handwerk im Mittelalter“ (Seite 151-181) ISBN-10: 3806214220 -„Der mittelalterliche Baubetrieb nördlich der Alpen in zeitgenössischen Darstellungen“ von Binding, Günther/ Nussbaum, Norbert ASIN: B005ECMCQO - „Alte Möbel: Vom Mittelalter bis zum Biedermeier“ von Sigrid Müller-Christensen von Bruckmann ASIN: B0000BLUHG - „Handwerk und Sachkultur im Spätmittelalter“ von Knut Schulz ISBN: 3-7001-1478-8 - „Möbel Europas Romanik-Gotik“ von Franz Windisch-Graetz ISBN3-7814-0212-6 - „Schrank-Butze-Bett“ Thorsten Albrecht ISBN 3-935590-02-4 - „Die gotischen Truhen der Lüneburger Heideklöster“ von Karl H von Stülpnagel ISBN-10: 392367581X - „[font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']Truhen. Kisten. Laden“ [/font][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']Thorsten Albrecht[/font][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif'] ISBN-10: 3932526023 [/font] Aufsätze: - „Spätgotische Möbel“ von Corinne Charles - „Handwerksgesellen“ von Knut Schulz Internet: Zeitgenössische Abbildungen bei „REALonline“http://tethys.imareal.oeaw.ac.at/realonline/ Abbildungen aus den „Nürnberger Hausbücher“ http://www.nuernberger-hausbuecher.de/ Hier nun meine Anschaffungen und Rekonstruktionsversuch: [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']Stemmeisen: [/font] [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']Diese Drei Stemmeisen hat mir ein bekannter nach Zeitgenössischen Abbildungen gefertigt.[/font] Schrupphobel: Der Schrupphobel ist zwei Abbildungen aus den Nürnbergern Hausbüchern nachempfunden. http://www.nuernberger-hausbuecher.de/75-Amb-2-317-21-r http://www.nuernberger-hausbuecher.de/75-Amb-2-317-66-v/data Material Eiche Der Hobel läuft sehr gut und das Eisen hält die Spannung am Keillager!
 
Schlichthobel: Auf einem Gemälde von Jean BourdichonThe Four Conditions of Society: Work“ sind mehrere Werkzeuge abgebildet. Im Vordergrund sieht man einen „kleinen“ Hobel, an diesen habe ich meinen Entwurf angelehnt. Der Hobel funktioniert schon mal, ist aber noch nicht ausgereift. Das Spanloch verstopft schnell und mit der „Spanabnahme“ bin ich auch noch nicht zufrieden. Das Spanloch ist wohl noch nicht richtig. Wenn ich es größer mache besteht aber auch das Risiko, dass das Hobelmaul zu groß wird!Da ist wohl noch ein wenig tüfteln angesagt. [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']Für den Hobel habe ich Ahornholz verwendet.[/font] Weitere Werkzeuge folgen! Gruß Simon
 
Danke für das zeigen und den spannenden Beitrag ! Ich freu mich schon auf weitere Werkzeuge. :love: Habs gerade schon unter das Bild geschrieben. Die Schnecke am Hobel sieht gut aus. Schwerter und Waffen lassen mich kalt aber gute Werkzeuge, da werd ich schwach. *lach* Die Werkbank und die Möglichkeit etwas zu fiexieren ist genial. So was würde ich gern öfters sehen, statt der übliche Holzschraubzwingen, die genauso unbelegt sind Metallzwingen.
 
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Schwerter und Waffen lassen mich kalt aber gute Werkzeuge, da werd ich schwach.
So geht's mir auch... Ich bin auch noch auf der Suche nach ein bisschen passendem Werkzeug für meine Darstellung. Solange das nicht da ist, traue ich mich dann doch noch nicht an die Holzbearbeitung auf Veranstaltungen dran und bleibe lieber bei anderen Handwerken, auch wenn mir die Arbeit mit Holz (allein schon beruflich) doch deutlich mehr Spaß macht. Zu den Hobeln noch eine kleine Frage - moderne Hobel haben ja normalerweise eine andere Holzart für die Sohle und in der Berufsschule wurd uns damals erklärt, dass das für die Funktion wichtig wäre, da ein härteres Holz zu nehmen als für den Rest, von wegen Spannungen im Holz und einspannen der Klinge usw. Was hast du da mit den Nachbauten für Erfahrungen gemacht?
 
Ich hab mich da an das Buch „Die Geschichte des Hobels“ gehalten. Kann ich dir nur empfehlen. Bekommt man über die Fernleihe! Meine alten Hobel (ca. 100 Jahre) sind meistens aus einem Stück gemacht. Die sind noch Top! Daher kann ich mir das mit der Spannung nicht vorstellen. Gruß Simon
 
@Katraka Bei der (meist) kompakten Form der Hobelkörper wäre das Verziehen des ganzen Hobels eher unwahrscheinlich. Anders ist das z.B. beim Simshobel. Sollte die Hobelsohle doch etwas hohl sein, kann das Eisen etwas zurückgesetzt verkeilt werden, um dann die Hobelsohle zu begradigen. Ein bisschen Wartung ist doch normal :D . Wenn du einen Hobelkörper selbst herstellen willst, dann wäre Weissbuche/Hainbuche die erste Wahl :thumbup: . Eine extra untergeleimte Hobelsohle kannst du getrost weglassen. Optimal sind liegende Jahresringe; die linke Seite nach unten und -wenn möglich- die Fasern von vorn nach hinten "fallend". Ein weiterer Buchtipp: "Das Werkzeug des Schreiners und Drechslers" von Günther Heine, Verlag Th. Schäfer, ISBN3-88746-228-9 :bye01 P.S. Gerade gestern ist mir "zugelaufen": "Holz und bauende Hand" von Ulrich Häußermann (1962) über die Geschichte des Schreinerhandwerks
 
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Gryphan: Danke für den Buchtipp! "Holz und bauende Hand" hab ich mir gleich mal bestellt. "Das Werkzeug des Schreiners und Drechslers" besorg ich mir über die Fernleihe. Das ist zu Teuer! Gruß Simon
 
@Simonscots Interessanter Tread. Ich hoffe, das ich auch bald einige Werkzeuge bauen kann, bin aber noch ganz am Anfang. @Hummelchen Vielen Dank für den Link :allah
 
Gratulation! Eine so stimmige Darstellung mit den entsprechenden Werkzeugen ist selten. Toll gemacht. :thumbup: Besonders der Schlichthobel ist gut gelungen.
 
Toller Thread, und tolles Werkzeug. Und das auch wenn ich auch Waffen mag :D :D . Mal im Ernst solltest du da irgendwann mal ein Schmiedeproblem haben um sowas nachzubauen, wende dich ruhig an mich sowas unterstütze ich sehr gern und es ist für mich immer ein Fest historisches Werkzeug zu schaffen. Tschua Torsten
 
Sehr interessant. Da ich momentan an einem Stadthaus um1260 baue und dort dann einen Holzhandwerker darstelle bin ich an so was nat. sehr interessiert. Hatte letztens das Vergnügen eine Menge von einem gelernten Schreiner und angehenden Holzrestaurator über das Handwerk und die Werkzeuge zu lernen. Wenn es mal soweit ist wird ich dann auch mal was drüber berichten.
 

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