Ostern am Drielandenpunt / Vaals NL

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S

Stefanus

Guest
Zuerst einmal möchte ich die Definition des Begriffes Kritik aus dem Meierschen Lexikon anführen. Kritik [griechisch] die, 1) Bewertung, Begutachtung; 2) Beanstandung, Tadel; 3) kritische Beurteilung, Besprechung einer künstlerischen Leistung, eines wissenschaftlichen, literarischen oder künstlerischen Werkes. Es war schon ein wissenschaftlich, künstlerisches Werk. Das Wochenende erforderte auch sehr viel linguistische Fertigkeiten um den interressierten Besuchern nicht einfach dumme Kommentare auf ihre Anmerkungen zu erwidern. Zitat und meist gehörter Satz: "Höhöhö, ja, das mit dem Schlamm und dem Wetter habt ihr ja toll authentisch hinbekommen!". Aber ich möchte ja von vorne beginnen. Eines schönen Abends irgendwann im letzten Jahr erreichte mich der Anruf einer sehr lieben Freundin von den Stedinger Bauern, "Hast Du Lust und Zeit an Ostern bei einem Turnier mitzuwirken ? Entweder als Prediger oder auf was Du Lust hast." ...hm, Ostern, Stedinger, Turnier, und ich kann machen und Darstellen was ich will... JA KLAR! Wenn ich damals schon den Wetterbericht gekannt hätte... dann wär ich trotzdem gefahren, zugesagt heißt zugesagt! Also packten wir dann am Karsamstag unsere Klamotten in und auf unseren geliebten kleinen Kombi checkten die Wettervorhersage (Schneefall, geschlossene Schneedecke -2°C), entschieden uns auf "A"-ngora Unterwäsche nicht zu verzichten und zuckelten in Richtung Belgisch-Holländisch-Deutsche Grenze. Hochmotivierte Fahrt, unterwegs noch Daniel den Karcher aufgelesen und zusammen weiter. Laute Musik im Auto, gut funktionierende Heizung, trockene Socken an den Füssen. Kurz Wir lassen uns doch nicht die Laune verderben. Jetzt will ich euch aber nicht mit Fahrtdetails langweilen sondern mache einfach einen Sprung zu dem Bild das uns dann am Dreiländereck erwartete ...
Nett, eine Schneeveranstaltung. Hm, naja, wir kannten ja den Wetterbericht und freuten uns (immer noch). Also beginnt man mit dem Aufbau des Schlafzeltes, es ist schon spät und der Stand hat ja bis morgen noch Zeit, wärenddessen die Hände blau werden aber der Schmerz lässt ja bekanntlich ab einer bestimmten Temperatur nach ^^ . Schlafzelt steht, manselbst ist mittlerweile patschnass und durchgefroren und steht stolz vor seinem Zelt. Natürlich, und ich hoffe hier auf Verständnis "mit" Planenboden aus gesundheitspolizeilichen Gründen, schliesslich ist man ja Arbeitnehmer und möchte nicht wegen einem Wochenende anschliessend 14 Tage Rüsselpest oder Fieber haben. Der Wetterbericht meldet -8° noch mehr Schnee. Und ich beginne langsam zu überlegen, daß eine heiße Dusche und trockene Klamotten jetzt fast so schön wie Sex wäre. Es beginnen lange Diskussionen mit meiner Liebsten (Die mittlerweile genauso wie ich bis auf die Unterhose nass ist und langsam blaue Lippen bekommt). Ende des Disputes, wir fahren ins Hotel. Die Gesundheit meiner Süßen und die meinige sind mir zu wichtig um sie so leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Nach einer warmen Nacht im Hotel (JA, ich höre euch schon WEICHEI schreien!) (Trotzdem, danke ich an dieser Stelle ganz herzlich dem lieben Freund Daniel der seine Kreditkarte mit dieser Übernachtung belastete... Hotels nehmen kein Bargeld ???). Also nach dieser warmen Nacht und bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir wieder auf das Gelände. Sonnenschein, warum ich das zu diesem Zeitpunkt toll fand weiss ich nicht und ich könnte mich für diese Freude Ohrfeigen. Hab ich denn in Physik gepennt ? Schnee + Sonne = Wasser, folgedessen / Viel Schnee + Viel Sonne = Viel Wasser... Viel Wasser + grüne Wiese = Matsch. Matsch + Mittelalter = Freienfels. Naja, OK [Ooukeeêeiii], es folgte trotz allem eine sehr nette, kleine, qualitativ sehr gute Veranstaltung. Hochachtung an die Reiterei, die trotz der widrigen Umstände ein berittenes Turney boten, Respekt den Darstellern die sich nicht nur die Schuhe, sondern die komplette Gewandung einsauten, Dank an all die Besucher die sich gummistiefelbewehrt dem Wetter stellten. Noch mehr Dank an diejeingen die sich heißem Tee und Kaffee bewaffnet um die Darsteller kümmerten. Und Dank an die Stedinger die uns in der nächsten Nacht Obdach in ihrem Haus gewährten.
Am Montagmorgen musste dann allerdings aus Sicherheitsgründen die Veranstaltung abgebrochen werden, der Schlamm stand mittlerweile, nach den Schneefällen in der Nacht und dem bis Mittag anhaltendem Schneesturm bis über die Knöchel. Und kein vernünftiger Reiter hätte sein Pferd in die Bahn geführt. Wieder zu Hause, und zurückdenkend möchte ich aber auf diesen Saisonauftakt nicht verzichten.
 
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Danke für diesen wunderbaren Bericht,und ich hoffe Ihr habt Euch ausser nassem Zeug nix geholt :D
 
Hallo Stefanus, Ein wunderbarer Bericht!!! :laola01 Vielen Dank dafür und liebe Grüße, Franziska
 
Jau, ein schöner Bericht. Besonders der kostenlos mitgelieferte Boden für zu Hause :D
 
Dem Bericht ist nicht hinzuzufügen, Klasse! Am 14./15.06.2006 veranstalten wir das zweite Turnier auf dem Dreiländerpunkt, diesmal wohl ohne Schnee ;) Mehr dazu hier
 
Das könnte sehr gut hinkommen wenn´s Kettenhemd heiß wird... ;)
 

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