Hey, Ich besitze derzeit noch keine Sackpfeife, habe mich damit aber schon recht ausführlich auseinander gesetzt. Zunächst must du wissen, wo du hin willst. Es gibt ja verschiedene Säcke mit verschiedenen Greifweisen und besonderheiten. Wenn du Richtung Great Highland Bagpipes gehen willst empfiehlt es sich zunächst einen "Practice Chanter" zu erwerben, mit dem man die vielen Griffe und Verzierungstechniken. Ähnliches gibt es auch für die Marktsäcke, Gaitas, Säckpipas, Böcke etwa in Form von Blockflöten. Viele Anfänger greifen auch gerne auf die kleineren und leiseren Hümmelchen oder Dudeys zurück. Es gibt diverse Hersteller. In der Regel wird aber zu deutschen Handwerkern wie Ross oder Fischer geraten. Das hat verschiedene Gründe, u.a. dass diese Instrumente nur relativ wenige Fachmänner warten und reparieren können (so hat man gleich eine kompetente und kulante Anlaufstelle), die Instrumente dieser Leute sehr gefragt sind und nur niedrige Werverluste erfahren, man Kommunikationsprobleme vermeiden kann und sich der Qualtität sicher sein kann. Von Anbietern bzw. Importeuren wie Folkfriends wird in vielen Fachforen deshalb eher abgeraten. Für einen Marktsack, Bagpipe o.ä. musst du etwa ab 1200€ aufwärts rechnen, einfache Hümmelchen in guter Qualität ab 450-550€ aufwärts. Die einfacheren Übungsinstrumente (Blockflöten, günstige Practice Chanterss) bekommst du je nach Ausführung für 10-50€, kannst aber auch gut und gerne 3 stellige Beträge investieren. Weitere Infos und kompetentere Beratung erhälst du im von midlothian verlinkten Sackpfeifenclub. Nur soviel: Ich habe zwar Musiker kennengelernt, die sich das Dudelsackspielen autodidaktisch beigebracht haben, häufig hatten die aber eine solide musikalische Vorbildung. Autodidaktisches Lernen erfordert immer ein hohes Maß an Ehrgeiz, Geduld und die Kraft sich stets selbst motivieren zu können. Es kann vorkommen, dass du stundenlang stumpf, aber konzentriert irgendwelche Tonfolgen oder Techniken üben musst. Ich will dir damit nicht den Spaß verderben, sondern die Realität präsentieren und dich vor möglichen Enttäuschungen schützen (gerade weil das häufig größere Beträge sind, die man da Anfang investieren muss), die aus dem anfänglichen Hype und falschen Vorstellungen schnell entstehen können. Es wird zu oft eins vergessen: Musik (zumindest wenn man ein gewisses Niveau erreichen will) bedeutet immer viel Arbeit, auch wenn der Spaß im Vordergrund stehen sollte. Notenlesen ist jetzt nicht obligatorisch, aber gerade wenn du historische Stücke spielen willst solltest du zumindest ein Mindestmaß an Harmonielehre drauf und dein Gehör ein wenig trainiert haben. Wenn man das konsequent macht ist das auch weniger aufwändig und nervig als man denkt. Es gibt mittlerweile viel Fachliteratur, gute Fachartikel, Foren und hilfreiche Software. Ich spreche aus Erfahrung und arbeite da auch gerade noch selber drann (ich habe auch "ohne Noten" oder theoretischen Hintergrund angefangen Musik zu machen und muss das jetzt alles mühsam aufarbeiten und einige Dinge umlernen). Liebe Grüße und alles Gute (in der Hoffnung, dass ich dich nicht zu sehr abgeschreckt habe)