Kopfbedeckung für Frauen/Mädchen im Frühmittelalter

[Romenna]

Hallo allerseits, da meine Darstellung in Richtung Frühmittelalter gehen soll, mache ich mir momentan erste Gedanken zur Gewandung. Ich bin 17, also für damalige Verhältnisse wohl schon im heiratsfähigen Alter (was aber für mich natürlich nicht in Frage kommt ;-) Da ich kurze Haare habe, dürfte das mit einer authentischen Darstellung wohl kaum vereinbar sein, oder doch? Ich habe gelesen, dass die Frauen einen großen Schleier bzw. eine Palla getragen haben. Aber galt das auch für (unverheiratete) junge Frauen? Es wäre natürlich vorteilhaft, wenn man meine kurzen Haare irgendwie verdecken könnte. Habt ihr eine Idee? Danke schonmal! LG Romenna

 

[Sigurdur]

Hatte wir das nicht erst, so oder so ähnliche Fragestellung, vor ca. 3 - 4 Wochen ? Helft mal bitte Romenna beim suchen, muß selbst gleich ins Bettchen, da für mich 5:00 Uhr die Nacht rum ist ... 8)

 

[user1133]

In Deinem Fall Romenna, würde ich ein einfaches,dreieckiges Kopftuch aus Leinen nehmen. Das ist praktisch und auch hübsch und verdeckt die Haare. Und dann kannst du ja hier im Bereich "Haartracht und Kopfschmuck" einfach mal in den anderen Threads stöbern, da findest Du eine ganze Menge über das Thema.

 

[Marlene von Ustra]

Es kommt auch immer drauf an, in was für einem Jahr, resp. bei welchem Volk du dich ansiedeln willst Romenna Das schon erwähnte Dreiecktuch ist bei kurzem Haar wohl die einfachste Lösung, würde/könnte dich jedoch, wenn mans genau nimmt, klar als verheiratete Frau signalisieren. Bei den Karolingern würdest du jeden Fall einen Schleier tragen. Bei den Leuten der Völkerwanderung und der Merowingerzeit, wohl eher noch offenes Haar, wenn du eine unverheiratete junge Frau darstellen würdest. Wikingerin wie viele, da ist wohl das Kopftuch angesagter. Du siehst, verrat uns deinen Darstellungswunsch und es wird geholfen

 

[Amici]

Ich stimme Marlene zu. Das Jahrhundert und die Region spielen denke ich im Frühen Mittelalter eine große Rolle.

 

[Panzerreiter]

Bei den Karolingern würdest du jeden Fall einen Schleier tragen.

Gar nicht mal so unbedingt wenn ledig. Da gibt es diverse Bildquellen wie auch Schriftquellen, in denen mehr oder weniger direkt offen getragenes Haar erwähnt wird. Ganz explizit in der Beschreibung von Karls Töchtern, was zwar häufig damit abgetan wird, dass die Töchter des Königs/Kaisers nun diesbezüglich (Mode/Haartracht...) nicht repräsentativ seien, was allerdings als Argument nun wiederum ich nur schwer nachvollziehen kann. Was aber ohnehin irrelevant ist, wenn Du die Kopfbedeckung schlicht dazu brauchst, kurze Haare zu verdecken. Dann würde ich karolingerzeitlich(!) zu einer Palla raten.

 

[Jorunn]

Wikingerin wie viele, da ist wohl das Kopftuch angesagter.

Warum? Auch das hängt zum einen mit der Region zusammen. In Birka sind mir keine hinreichenden Funde bekannt. Außer bereits in einem früheren Fred erwähntes Band mit Seiden-Backlay. In Haithabu spricht Geijer von Stirnband und Käppchen in Frauengräbern. Andere Regionen (Ribe, York, Pskov, etc.) kann ich leider nix zu sagen. Zum Arbeiten kann man aus praktischen Gründen ein Kopftuch tragen, rein fundtechnisch sieht es eher mau aus. http://www.mittelalterforum.com/index.php?page=Thread&postID=213810&highlight=#post213810 Das Thema hatten wir vor kurzem schon mal, da sind auch ein paar gute Links von Kauna dabei: Eine haarige Frage

 

[Marlene von Ustra]

@Jorunn, weil sie ja nicht mit kurzen Haaren als Wikingerin rum laufen möchte, falls sie eine Wikingerdarstellung anstrebt. Nur einen Satz aus dem Kontext rausgreifen...... :whistling: @Panzerreiter: Danke für die Vertiefung der karolingischen Seite, Dank der Christianisierung war ich mir nicht ganz sicher, in wie weit der Schleier bei euch schon als junge, unverheiratete Frau getragen wurde.

 

[Jorunn]

@Jorunn, weil sie ja nicht mit kurzen Haaren als Wikingerin rum laufen möchte, falls sie eine Wikingerdarstellung anstrebt. Nur einen Satz aus dem Kontext rausgreifen...... :whistling:

Aaah, jetzt verstehe ich dich. Ich hatte es anders aufgefasst, nicht auf die kurzen Haare bezogen (an die ich gar nicht mehr dachte, mea culpa), sondern auf die Tracht an sich. Nicht gleich empfindlich werden, wenn man nachfragt, schließlich wollen wir ja fachlich diskutieren, oder? :trink02

 

[Wilma-v-R]

um kurz mal das Problem kurze Haare anzusprechen, das ich ja auch habe, man kanns auf recht elegante Weise lösen, bei einem großen Buchhandelversand im Internet gibts für weniger als 20 Euro richtig geniale Langhaarperücken, deren ich mittlerweile schon zwei mein eigen nenne und mit Haarnetz oder tuch oder kappe sieht das dann richtig klasse aus. Sollte mein Holder Ritter es dieses Wochenende mal schaffen ein Photo zu machen stells ichs gerne ein.... gruß wilma

 

[Marlene von Ustra]

Das ist zwar eine Möglichkeit, es kommt halt drauf an was man will. Wenn Frau im FrüMi längere Haare hat, dann kann sie auch die traditionellen Frisuren tragen, natürlich nur, wenn sie möchte. Und da bezweifle ich, dass kunstvolle Flechtfrisuren bei Perücken in der von dir genannten Preislage wirklich was hermachen. Aber das muss jede Frau selber entscheiden. Ich für meinen Teil hab mich ganz einfach fürs Haare wachsen lassen entschieden

 

[Rotschopf]

@wilma: wäre mir zu heiß so eine perücke und ist wenn mans genau nimmt ja auch nicht wirklich authentisch, sondern erweckt nur den äußeren schein. tendiere da eher zu kopfbedeckung, so versteck ich auch meine hennafarbenen haare immer.

 

[Bruder Isnogud]

Wie sieht es mit Mützen oder Hüten für die frau um 1100 aus ? Denk gerade an diese Schlumpfmützen (prykische Kappe ? ) Gibts dahinsichtlich irgend nen Tip ?

 

[Eilika]

Kurz und knapp: Nein. Phrygische Kappe = Männerkleidung.