Fellgefütterte Ledergugel

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Fidelya

Guest
Moin, Ich bin neu hier und hoffentlich im richtigen Forumsteil gelandet. ich spiele mit dem Gedanken, mir eine mit Fell gefütterte Ledergugel zu nähen. Ich würde gerne Hirschleder nehmen, hab hier noch eine pflanzlich gegerbte Haut rumliegen, die von der Größe ausreichend wäre und einen alten Mantel meiner Oma aus "Bagdad-Lamm"... also Lammfell, das kurz gelockt ist. Das ganze soll nach dem Schnitt der Skjoldehamn-Gugel genäht werden. Dazu stellen sich mir ein paar Fragen, wo ihr mir vielleicht weiter helfen könntet. 1.Wenn ich die Gugel mit Fell füttern will, sollte dann die außen liegende Ledergugel großzügiger zugeschnitten werden? Wenn ja, wieviel größer sollte sie sein, als wenn ich mir nach gleichem Schnitt eine aus Wollstoff nähen würde? 2. Reicht es, die innere Fellgugel und die äußere Ledergugel lediglich am Saum und am Kopfloch zu vernähen oder sollten die beiden an allen Nähten miteinander verbunden sein? 3. Hat jemand praktische Erfahrung, wie sich eine solche Gugel trägt? Sie dürfte wahrscheinlich besser gegen Regen schützen als eine Gugel aus Schurwolle, oder täusche ich mich da? Geöltes/Gefettetes Leder natürlich vorausgesetzt. 4. Das Hirschleder was ich im mom hier habe hat eine ins orange gehende Farbe. Ich kenne es von meinen wendegenähten Schuhen, daß das Leder durchs Fetten/Ölen dunkler wird und die Farbe damit deutlich netter aussieht. Sollte ich das Leder vor oder nach dem Nähen Ölen? Kann man das "einfärben" irgendwie beschleunigen? Was nehm ich am besten dafür? Achso, falls es interessiert, ich spekuliere deshalb damit, mir so eine Gugel zu nähen, weil ich im Winter immer 30 Tage auf einem historischem Weihnachtsmarkt stehe. Warme Gugeln aus Schurwolle sind gut und schön, aber kommen da doch öfter an ihre Belastungsgrenze wenn es regnet. Ein paar Stunden im Nieselregen stehen geht schon ohne Probleme, aber bei heftigen Regengüssen über mehrer Stunden sind die doch recht schnell durch und ziemlich klamm. Ich habe da die Hoffnung, daß eine fellgefütterte Ledergugel mehr aushält. Erfahrungsberichte wären auf alle Fälle toll. Bombadiert mich gerne auch mit anderen Ideen, die halbwegs "Wiki-Optik" haben und sinnvoll vor Regen und Kälte schützen auf dem Kopf bzw im Nacken. Das ganze muß nicht 100%ig "A" sein, P wie Praktisch mit nem kleine "a" für "annähernd richtig" reicht mir hier völlig.
 
Achso, falls es interessiert, ich spekuliere deshalb damit, mir so eine Gugel zu nähen, weil ich im Winter immer 30 Tage auf einem historischem Weihnachtsmarkt stehe. Warme Gugeln aus Schurwolle sind gut und schön, aber kommen da doch öfter an ihre Belastungsgrenze wenn es regnet. Ein paar Stunden im Nieselregen stehen geht schon ohne Probleme, aber bei heftigen Regengüssen über mehrer Stunden sind die doch recht schnell durch und ziemlich klamm.
Wenn es Dir darum geht, ordentlich Regen und so auszuhalten: Schon mal an einen richtig guten Lodenstoff gedacht? Ich habe mir mittelschweren Loden gekauft und daraus eine Gugel genäht und diese mit Leinen gefüttert. Die ist super bequem und hat mich bislang auch bei jedem Wetter, einschließlich längeren Regen trocken gehalten. Wenn Du Bezugsquellen für Loden und Leinen brauchst, kann ich Dir per PN einen Versandhandel nennen. Gruß Albero
 
Hi Albero, Woran erkenn ich, ob ein Lodenstoff richtig gut ist? Ich hab im Moment 2 Gugel(n?). Die eine ist dicke Schurwolle, die andere ist aus Loden, also richtigem, kein Strickloden oder sowas. Die halten beide schön warm und auch für ne Weile trocken, aber eben nicht trocken genug. Problem ist hier wirklich, daß ich durchaus mal 5 bis 6 Stunden, machmal auch deutlich länger draußen stehe. Und gerade bei Temperaturen zwischen 5 bis 0 Grad wird das nach ner Weile mit der Feuchtigkeit unangenehm. Hab da halt die Hoffnung, daß Leder besser für diese spezielle Situation ist. Fellfütterung wäre halt nur ne Idee, um es im Winter draußen angenehm kuschelig zu haben. Beide Gugeln sind übrigens nicht gefüttert, was mich bis jetzt auch nie gestört hat. Tragen sich gut und halten schön warm. Nur eben massive Feuchte bei kaltem Wetter ist leicht nervig. Hilftda ne Fütterung gegen?
 
Hallo Fidelya, meine Erfahrungen mit Leder sind eigentlich eher dahingehend, dass blankes, ungefüttertes Leder gerade bei Regen sich eher kalt auf der Haut anfühlt und irgendwann auch durch ist. Auch wenn es sich tendentiell imprägnieren lässt. Imprägnieren braucht man Schurwolle, bzw. Loden, dass ja auch nichts anderes als besonders fest verarbeitete Wolle ist, übrigens nicht! Wenn die Wolle irgendwann durchnässt war: Wurde sie bei der Verarbeitung oder später von Dir falsch gewaschen? Lanolin, volkstümlich auch als "Wollfett" bekannt, ist bei unbehandelter Wolle ein natürliches Imprägnierungsmittel und verhindert, dass Wolle Wasser aufnehmen kann (und sich entsprechend vollsaugt, ganz im Unterschied zu Baumwolle zum Beispiel). Gute Wollkleidung, und erst recht guter Loden, ist aus diesem Grund eigentlich eine sehr gute Allwetterkleidung. Ein Freund von mir hat mit seinem Lodenmantel mal einen Wolkenbruch auf einem Rockfestival trocken überstanden, während alle übrigen, auch die mit ihren ach so coolen Outdoorklamotten oder Ledermänteln, bis auf die Haut durchnässt waren! Woran erkennst Du guten Loden? Lass Dir vom Händler eine Stoffprobe zuschicken, wenn Du nicht vor Ort einkaufen kannst. Wie fühlt sich der Stoff an? Wie fest verwebt ist der Stoff? (Ich habe eine Wolltunika aus nicht ganz so tollem Wollstoff, die ist nicht sonderlich fest verwebt und daher auch nicht so ganz wettterfest, wohingegen meine Lodenklamotten deutlich mehr aushalten.) Grüße Albero
 
Hi Albero, danke für deine Antwort und die PN. Deine Stoffquelle kenne ich schon, über die hab ich mir n paar Meter Diamantköper in Krappgefärbt besorgt, ein wahrer Traum an Stoff. Beim Thema Loden hast du mich gut verunsichert. Nach meiner, zugegebenermaßen subjektiven Meinung, dachte ich, daß ich einen vernünftigen Lodenstoff habe. Nur zur Sicherheit war ich vorhin noch mal bei einem Freund der Familie, der in seinem Laden auch Trachtenmoden anbietet. Er war so freundlich und hat sich mal den Stoff der Gugel angeschaut und meinte, daß das "vernünftiger, solider Loden" sei. Waschfehler kann ich ausschließen. Die Gugel wird max 1 bis 2 Mal im jahr durch lauwarmes Wasser gezogen und ab und zu bei feuchtem Wetter bzw Nebel nach draußen unter einen Unterstand gehängt. Ich glaub ich werd mir die Ledergugel einfach mal zum Spaß nähen. Ne Dritt-Gugel kann nicht schaden und dann seh ich ja, wie sich das bei Regen verhält. Bin gespannt.
 

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