Hornschale

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Radulf

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Hallo an denen die das lesen, Beim Recherchieren nach authentische Lagerausrüstungen bin ich auf Esschalen aus Horn gestoßen. Praktisch dachte ich mir, da Holzschalen schon schwierig zu reinigen sind ( z.B. Tomatensuppe – wer macht denn so was :?: ). Auf der Frage nach Authentizität bekommt man meist diesen Hinweis: „Durch nahezu alle historischen Epochen waren Hornwaren, in unterschiedlichen Ausgestaltungen, ein fester Bestandteil des täglichen Lebens und in jedem Haushalt zu finden.“ – na ja – Händler eben. Trotzdem – muss es sie gegeben haben, da die Templer diese wohl nur benutzen durften. http://beni.hallinger.org/history/bibliothek/Templer_Fakten_Faltblatt.pdf Hat jemand beim Lagen mit Hornschalen schon praktische Erfahrungen – oder einfacher: wie ist der Geruch und ändert sich eventuell der Geschmack (vielleicht völlig un-“A“ mit Lebensmittellack bestreichen?). Radulf
 
Noch etwas: Hat jemand Hornschalen schon mal selber angefertigt, und gibt seine Erfahrung preis? Radulf
 
Hornschalen haben ein entscheidendes Problem. Sie sind nicht sonderlich hitzebeständig. Bei heißer Suppe könnte es zum Beispiel durchaus passieren, dass sie sich verformt. Eigene Erfahrungen mit Hornschalen habe ich allerdings nicht. Ich habe nur Holzschalen, habe allerdings beim Reinigen nie ein Problem gehabt. Ich öle die ab und zu mal ein nach dem spülen und gut ist.
 
wie ist der Geruch und ändert sich eventuell der Geschmack (vielleicht völlig un-“A“ mit Lebensmittellack bestreichen?)
würde mich wundern, wenn es einen Eigengeschmack gäbe... schließlich ist die Empfehlung: Kaviar unverfälscht NUR mit Hornlöffel! Aber :back Hornschalen kenne ich (noch) nicht als belegtes Lagergeschirr (insofern: Danke für den Templer-Link). Der Hinweis mit der Hitze ist richtig (Trinkhörner mögen keine Glühweine) :bye01
 
@Radulf Schrieb doch Benni einfach selber an ;) er besitzt auf jeden Fall eine und kann dir auch Erfahrungen berichten. Zum Hornlöffel kann ich sagen der Hällt auch Heiße Suppe aus, aber beim Transport muss man ein bisschen vorsichtig sein. Zur Hornschale selber kann ich nichts sagen ich bevorzuge die Holzvarianten auch wenn diese gegen die entsprechende Templerregel. Aus Seite 148 von Bennis Buch steht allerdings das die Schüssel aus Horn sein "sollte", ob diese nur zwingend aus Horn sein musste kann ich nicht herauslesen. Habe auch keine Templerregel zur Hand. Hab auch gerade den Abschnitt von Benni nochmal nachgelesen er geht auch nicht weiter darauf ein. Bennis Buch Milites Templi - Leben und Ausrüstung der Dienenden Brüder des Templerordens um 1190 ISBN:978-3-936457-51-3 Ich weiß allerdings nicht ob es aktuell Bestellbar ist. Grüße D
 
Also aufgrund der Templerregel hab ich auch ne Hornschale und noch nie probleme gehabt. Weder Geschmackstechnisch, als auch Wärmetechnisch. ich würd sie nicht in kochendes Wasser packen, aber sonst hält sie einiges aus.
 
Hallo ihr Lieben, wir selbst nutzen Hornschalen schon seit Jahren, sogar zuhause! Ich mag sie lieber leiden, denn daraus schmeckt mir alles doch ne Nummer besser, als aus den ebenfalls vorhandenen Holzschalen. Horn verbiegt sich erst ab sehr, sehr großer Hitze, geformt werden die Schalen meist in heissem Öl und das braucht ja bekanntliche eine wesentlich größere Hitze, als bereitetes Essen es jemals haben würde! Durchweg gute und positve Erfahrungen damit... Herstellung allerdings sehr aufwändig... Transportabel, ähnlich, wie Holz auch! Einer Ölung immer wieder sind sie sehr zuträglich ;-) Nutzen übrigens auch die entsprechenden Hornbestecke seit Jahren! GLG Gaejawen
 
Hornschalen gibt es auch manchmal,fertig zu kaufen in solchen Krimskramsläden. (Nununana?) Radulf ne Schale hab ich noch nicht gemacht, aber an Kämmen und Haarspangen hab ich mich versucht. Ich habs so gemacht: Kuhhorn aufschneiden,bzw. ein Stück davon, die obere Spitze ist massiv. Das Hornstück in heißes Wasser legen. Je nach dem das heiße Wasser immer wieder erneuern. Dann das Horn vorsichtig aufbiegen, und zwichen zwei Bretter fixieren, am besten mit Schraubzwingen. Ich hab auch schon das halbrunde Horn zwichen die Bretter gepackt und die Zwingen dann zugeschraubt, weil es mir an Kraft fehlte. Trocknen lassen, und schon hat man eine Hornplatte. Die kann man nun weiter verarbeiten. Das Horn kann man vor dem aufbiegen, in mehrere Schichten aufspalten. Das ist sonst zu dick. Über Schmuckhaarkämme die oft zu alten Trachtbestandteilen (alt ist relativ, später als MA) gehören, wurde in einem Musem beschrieben das mehre Lagen Horn verklebt wurden um richtig große Stücke zu bekommen. Mein Kamm hat sich als er fertig war, wieder etwas gerundet. In wie weit sich das auf Schalen umlegen läßt weiß ich nicht, mir schmeckt es auch vom Holzlöffel und Holzschale. Tomatensuppe gibt es nur zu Haus vom Teller. ;) Ich könnte mir vorstellen das eine Hornplatte zwichen zwei Holzmodeln gepreßt werden. Auch frage ich mich wie groß das Kuhhorn sein muß. Sind die Schalen die man auf dem MAmärkten so kauft, überhaupt aus europäischer Produktion ? In Afrika gibt es ja ergibigere Hornfiehcher. Ist irgendwo erwähnt wie oft die Templer sich, mit ihren Minischüsseln Nachschlag holen durften ? :)
 
Ist irgendwo erwähnt wie oft die Templer sich, mit ihren Minischüsseln Nachschlag holen durften ?
Nur wenn sie brav waren... :D ... und: Danke für die Info, wusste ich noch nicht
 
Danke euch allen für eure Unterstützung. Ich werde mir erst einmal solch eine Schale von einem „Krimskramladen“ besorgen. Habe hier noch ein relativ großes Methorn, welches ich für eine neue Zweckbestimmung überreden möchte. (ich schwöre: noch nieeeeemals daraus getrunken zu haben ------(habe ja auch 2 davon :rolleyes: )) Laut Silvias toller Anleitung, sollte dies auch nicht zu schwer zu bewerkstelligen sein. Als Formgeber dachte ich an ein Mörser – bestimmt gar nicht so abwegig, wenn ich vermute wie das die Templer gemacht haben könnten. @Silvia Nur weiß ich leider nicht welche die eventuellen Gerüche beim Behandeln mit heißem Wasser an Meinungen hier in meinem Umfeld auslösen könnten – oder ist es doch nicht so schlimm? :?: @drakiem Benni anzuschreiben – daran hatte ich gar nicht gedacht —Danke – Radulf (so am Rande: habe am WE 12! lagernde Gruppen auf Hornschalen angesprochen – nur eine hielt es für denkbar :wacko: )
 
Hallo Radulf, ich hatte ein naturbelassenes Horn. Die Hörner die als Trinkhörner verkauft werden, müssen innen versiegelt sein. Ich könnte mir vorstellen das der Lack riecht. Das Horn selber finde ich riecht beim heiß machen kaum,eher beim sägen, durch die reibung/Hitze. Aber da ist meine Nase evtl auch vom Knochen kochen und Wolle färben abgehärtet. Die meisten Sauerreien mache ich draußen. (ich hab da extra ne Steckdose für gelegt bekommen - ist das nicht nett ?) Aber Horn aufweichen mache ich in der Küche. Denk dran, das Du den Staub nicht einatmen solltest. Was stinkt - elend stinkt, ist wenn die Leute mit dem Brennpeter ans Horn gehen. :pinch: Was Du noch gucken kannst, ist,das Horn ist ja in mehreren Schichten gewachsen, wenn Du Glück hast, hast Du ein Stück das unten dunkler ist,als oben, da kann man schöne Verzierungen schnitzen die man weder bemalen noch bebrennen muß. http://zeitensprung.blogspot.de/2012/01/ein-paar-beinarbeitendie-schon-etwas.html *Quelle mein Blog,meine Bilder,meine Arbeiten* unterstes Foto. Erzähl mal was draus geworden ist, und vergeß nicht Fotos zu machen !!! Belegbarkeit der Schalen: ich hab da schon mal vor langer Zeit eine Diskusion miterlebt, und die ist irgendwie im Sand verlaufen. Das Thema scheint nicht ganz einfach. Ich glaube das Problem ist wirklich die größe der Schalen. Wobei ich mal vermute, das früher einige Armleutsspeisen sättiger waren als heute. Ich hatte da neulich ein nettes Gespräch mit einer Frau die sich auf historische Lebensmittel spezialiesiert hat, früher hatr man zB dicke Bohnen ganz ausreifen lassen, dadurch, sättigen sie ganz anders,weil sie andere Ihnhaltsstoffe enthalten - schneller satt = kleine Schüssel OK ? Schaut man sich mal die Fragmente der erhaltenen Daubenschalen an, die sind ja auch nicht suppentellergroß. Das mag evtl einfach nicht ins Bild des rustikalen Lagers, indem harte Kerle Essen fassen, reinpassen ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
die sind ja auch nicht suppentellergroß.
und hat man nicht eher Brei und Mus verzehrt? Die dünneren Suppen kamen m.W. erst später auf (daher längere Löffelstiele)... also kann man auch einen "Berg" auf die kleine Schale machen. :D
 
(so am Rande: habe am WE 12! lagernde Gruppen auf Hornschalen angesprochen – nur eine hielt es für denkbar :wacko: )
so am Rande: habe am WE 12! lagernde Gruppen auf Hornschalen angesprochen – nur eine hielt es für denkbar )
Da hast Du wohl die falschen Lager gefragt! :D In einem Lager gab´s sogar 2 Hornschalen. ;) Nämlich in unserer Kiepe die wir bei einem befreundeten Lager abgestellt hatten. :p
 
Aus ausgereiften dicken Bohnen läßt sich vermutlich auch wunderbar ne dicke Pampe kochen. Und mit Schwung von der Kelle in die Schüssel befördert - ja da läßt sich wunderbar häufeln. Ich glaube die Bewirtung in den Großküchen sah zu allen Zeiten gleich aus. Egal ob Karstadtkantine oder Feldküche bei den Lazarenern *klatsch*
 
Ich glaube die Bewirtung in den Großküchen sah zu allen Zeiten gleich aus. Egal ob Karstadtkantine oder Feldküche bei den Lazarenern *klatsch*
Ich seh grad Bilder....Ordensritter mit Resopaltablett in der Schlange an der morgendlichen Essensausgabe..... Die begeisterten Blicke werden sich über die Jahrhunderte kaum verändert haben. :groehl
 
OK die Resopaltablettes hatte ich verdrängt. Ich meinte eher so die liebevolle Geste, einem mit Schwung mürrisch, was vom großen Löffel aus, in Teller oder Napf zu klatschen. Es ist ganz egal, ob es bei Karstadt in der Personalkantine, bei Ikea im Schnellrestaurant oder in Frankreich bei en route Moinsieur Croc ansteht. Diese Geste ist überall gleich und ich vermute mal, so war es auch zu sämtlichen Zeiten. Aber zurück zum Thema, Radulf wollte ja ganz andere Dinge wissen. :)
 

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