Schwerttasche?

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thorsten

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Mir ist eben ein Gedanke gekommen. Im Film Last Samurai tritt der Obersamurai mit seinen Waffen in eienr Art Speziellem Sack von der kaiserlichen Rat. Ich kann mir vorstellen dass es sowas in der Art auch im europäischen Mittelalter gegeben haben muss, sonst hätte die Stadtwache wegen des Schwertverbotes ja die Waffen aller Reisenden Stadtbesucher lagern müssen. Könnten sich die Wissenden freundlicherweise dazu äußern? Wenn meine These richtig ist, würde ich mir eine solche Tasche gerne nach Funden/Aufzeichnungen nachbauen. Dann hätte ich eine authentische Transporttasche. :heupf1
 
Vorsicht, dieser "Sack" hat in Japan nur eine teilzeremonielle Bedeutung. In einer solchen legt man das Schwert auch in einen Halter oder eine Truhe um die Saya (Scheide) vor Staub und Beschädigung beim Lagern zu schützen. Trägt man die Waffe in der Hülle, dann ist sie nicht zugriffsbereit, also ist es ein Zeichen des Friedens und vertrauens in den Gastgeber oder seine Wachen. Normalerweise würde ein Samurai als solches Zeichen sein Katana am Eingang in das Schloss eines Herren an einen Bediensteten abgeben. Wird einem Samurai aber erlaubt die Waffe in einer solchen Tasche mitzunehmen ist das ein Zeichen extremen Vertrauens. Vor dem Kaiserlichen Rat (wenn der Mikado nicht zugegen war!) mag das vorgekommen sein, aber vor dem Mikado wäre das nicht erlaubt gewesen - da hatten Samurai auch ihre Wakizashi abzugeben. Einzige Ausnahme waren lange die Leibwachen des Mikado und wenn ein schwert als Geschenk überreicht wurde - das Geschenk musste man ja mitbringen. Was ich vom mittelalterlich-europäischen Waffengesetz weiß, ist das sogenannte Friedensband, mit dem die Scheide und die Parrierstange verschnürt wurden. Außerdem gab es ganz andere Auffassung was eine Waffe war: (lange) Dolche oder lange Messer konnten wohl zum Teil durchaus als Werkzeug oder Besteck angesehen werden und unterlagen dann wahrscheinlich keinem Waffenverbot.
 
Also dass das sogenannte "lange Messer" aus dem HF erlaubt war ist auch mein wissensstand nach hörensagen. Ich wollte jetzt auch nur die Szene beschreiben wo das Ding vorkommt und nicht historische Fehler in dem Film thematisieren. Kannst du mir zu dem Friedensband nähere Informationen geben? Tante google verweist mich nur auf Seiten, wo der Begriff metaphorisch benutzt wird. Wenn das gute Stück dadurch nicht zugriffsbereit ist sollte das doch auch unsre modernen Ordnungshüter zufrieden stellen. Danke :knuddel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab keine richtigen Quellen hier, nur halt das was man mir so gesagt hat zum Friedensband. aber: *ein treffer in einem Buch bei Tante Brille, Titel Reallexikon Der Germanischen Altertumskunde, Band 10 *ein weiterer Treffer bei Tante Brilles Büchern, eine Beschreibung eines Gemäldes glaub ich. Titel: St. Prokulus in Naturns und St.Benedikt in Mals: *Noch ein Treffer, aber in direkter Rede und metaphiorisch, wieder Tante Brilles Bücher, Diesmal ist der Titel Romantisch-historische Skizzen aus Oesterreichs Vorwelt *ein eher ernüchternder Kommentar beim Franko-Flämischen Korps. Fazit: es könnte durchaus üblich gewesen sein, aber ich hab keine guten Belege. *Tante Brille: Google
 
danke ich weiß zwar immer noch nicht wie so was aussieht dafür hab ich eine lange liste mit der ich in naher zukunft mein örtliches landesbibliothekszentrum hiemsuchen werde :wiki1
 
Spekulation: Man könnte ein geflochtenes oder gewebtes Band nehmen, das man an der Aufhängung der Schwertscheide verknotet/drumherum schlingt soddass es bei Zug an den Enden sich nicht löst. Die enden würden dann so um Parrierstange und Schwertgriff gelegt und verknotet, dass ein ziehen ohne lösen des Bandes unmöglich wird. Allerdings muss ich dich ernüchtern: die klinge gilt dann trotzdem nicht als "verschlossen" transportiert, was die Polizei angeht, aber sie könnten ein Auge zudrücken.
 
Wenn das gute Stück dadurch nicht zugriffsbereit ist sollte das doch auch unsre modernen Ordnungshüter zufrieden stellen.
Ich denke zufrieden wäre die Staatsgewalt wenn das Schwert in einem festen Behältnis verschlossen ist, also richtig gegen Zugriff gesichert. Ist natürlich Auslegungssache des einzelnen Beamten, der eine siehts als Schwert, der andere als ein Stück Flachstahl mit Griff
 
Ich denke zufrieden wäre die Staatsgewalt wenn das Schwert in einem festen Behältnis verschlossen ist, also richtig gegen Zugriff gesichert.
wer zur hel rennt denn mit nem waffenkoffer über ne VA, naja ich hab halt das problem, dass ich bestenfalls leihweise motorisiert bin und mich an den öpnv halten muss. aber solang ich wenigstens in gromi zeug bahn fahre hab ich wenigstens den pasus mit dem berechtigten interesse erfüllt. aber irgendwie scheifen wir grad vom thema ab^^ naja die parierstange kann man auch als fiese waffe einsetzen wenn man denn will allerdings fallen dann meines erachtens auch so manche regenschirmspitzen unters waffengesetz :groehl so jetzt ist aber gut :back also authentisch wär ein angemessener sack also nicht, momentan hab ich an 3 plastiktüten den boden aufgeschnitten und die mit einer 4. zu einer ganz langen verbunden (mit panzertape) und transportier das darin. unauffällig und effektiv. ich dachte halt an eine ästhetischere lösung, die evtl auch mal in ne gürteltasche passt. aber da lässt einen das mittelalter und die quellen wohl im stich^^
 
zur Not wickel es doch beim Transport in den Mantel/Umhang ein, aber mir ist keine Quelle für eine Europäische Schwerttasche bekannt, was aber nicht heißt, dass es nicht irgendeine gibt.
 
Danke für die Links :) Hm, das Transportproblem als solches ließe sich lösen, wenn du eine nichtstarre Gitarrentasche nimmst. Das hab ich für Zugfahrten ins Training oft angewandt. Und es hat den Vorteil,dass es vor neugierigen Blicken schützt, die tasche aber ggf in ner kleinen Umhängetasche oä verschwinden könnte, wie man sie ja eh oft dabei hat. Vo einer Schwerttasche zu damalige zeiten wüsste ich auch nichts, halte es aber für denkbar. Ein Schwert war schließlich ein kostbarer Besitz, der gepflegt und sorgfltig gelagert werden wollte. Für das Friedensband - n Stück Lederriemen tuts da schon ganz gut. wichtig ist halt, dass der Knoten nicht in einem oder zwei Handgriffen gelöst werden kann.
 
wenns denn unbedingt modern werden muss kann ich immer noch hier zuschlagen, das problem mit meinen gitarrentaschen ist, dass die für ein 120cm schwert zu kurz sind. Veillericht gibts bei dem Friedensband ja dokumentierte Knotentechniken. Ich kann natürlich mit diversen Knoten für einbeinige Zeltkonstruktionen improviesierren, sodass die ordnungshüter mir erst mal 10 minuten beim knotenlösen zugucken dürfen wenn sie sehen wollen^^ :D
 
naja vielleicht taucht ja noch der superhistoriker in dem thread auf der mir die gewünschte tasche belegen kann^^
 
Beleg für ne Schwerttasche habe ich auch nicht, aber für den Transport von meinen Schwertern (u.a. ein langes Schwert) vertraue ich auf eine Basstasche. Diese Taschen sind schonmal ein gutes Stück länger als ne 0815 Gitarrentasche und es passt mehr hinein.
 
Ich verwende (für einen Musiker naheliegend) ebenfalls Bass- und Gitarrentaschen und habe mit dem Ding auf dem Rücken auch schon längere Fahrten auf dem Motorrad zu VAs hinter mir. Die Taschen bekommt man eigentlich überall in unterschiedlichen Qualitäten und Ausführungen zum Teil recht günstig. Was auch gehen sollte, sind Futterale für Angeln oder Schusswaffen. Diese Taschen haben den Vorteil, dass man sie schnell mit einem kleinen Schloss sichern kann und dann als "verschlossenes Behältnis" gemäß des Waffengesetzes durchgehen - wobei hierrunter evtl. auch schon "zugeknotete" / "zugebundene" Scheiden fallen könnten (http://www.iurastudent.de/content/verschlossenes-behältnis). Für Futterale / Gitarrentaschen spricht auch, dass sie häufig gut gepolstert sind. Dieser Leinenbeutel von Matuls ist aber auch durchaus interessant - und wenn auch nur als "Überzug" für besagte Behältnisse. Bei stumpfen Waffen hatte ich -bis auf die ein oder andere kurze Diskussion- eigentlich nie Probleme mit unserer Exikutive. Früher wurden wir (aufgrund einer leicht verwirrten und verängstigten, älteren Dame) öfter mal beim Fechttraining in der Öffentlichkeit (auf einer schönen, freien Wiese) besucht. Nach einer kleinen Einweisung wiech der Zweifel aber dem Interesse an unseren Aktivitäten. Falls es mal hart auf hart kommt, berufe ich mich gemäß §42 bzw. §42a des WaffG darauf, dass diese Schwerter keine Waffen im Sinne des Waffgengesetzes darstellen (lediglich Nachbildungen von Waffen oder ggf. Sportgeräte und auch nicht unmittelbar dazu gedacht / geeignet sind schwere Verletzungen zu verursachen), oder (insbesondere bei scharfen Waffen, falls man sie mal dabei hat) auf die Brauchtumgspflege und Hobbyausübung. Ein möglicher Ansatz wäre auch die Berufung auf das "Theaterrecht", etwa im Rahmen von Living History und Reenactment. Solange man keinen Blödsinn anstellt, diese "scharfen" Waffen höchstens für Demonstrationen verwendent und sie keinen "unqualifizierten" Personen zugänglich macht, gibt es selbst dann eigentlich keine Probleme. Auch in unserer Exikutive gibt es einige Idioten, Besserwisser und Selbstdarsteller, aber die meisten Herrschaften sind voll in Ordnung und kompetent bzw. lassen mit sich reden. Es ist aber trotzdem sinnvoll die entsprechenden Paragraphen des WaffG mitzuführen oder -falls möglich- zumindest die Seite unter dem Favoriten im Smartphone abzuspeichern. Es soll aber auch Herrschaften geben, die dann nichmal in der Lage sind die Gesetze zu verstehen, die sie selbst durchsetzen sollen, dann würde ich es auch schonmal drauf ankommen lassen (nem Kumpel wollten sie aus Osteuropa importiere, verdammt teure Schwertrepliken zerstören, weil sie einfach garkeine Ahnung von der Gesetzeslage hatten, scheinbar nichtmal ihre eigenen Vorschriften überlickten und dann voreilig ein Exempel statuieren wollten!). Ne Rechtsschutzversicherung ist an dieser Stelle schon von Vorteil *g*. Auch soll es möglich sein sich eine "Sondererlaubnis" in Form eines Ausnahmebescheides austellen zu lassen. Dann ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Alle Angaben natürlich ohne Gewehr... ich meine Gewähr ;)! Liebe Grüße
 
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verwende zum transport immer lange, schmale tragetaschen, zu erwerben in jedem angelgeschäft. meine klampfentaschen werden nich zweckentfremdet
 
So ein schicker, gepolsterter Flintenkoffer wär was... :) Wenn ich nicht mit dem Auto unterwegs bin fahr ich in Zivil, das Schwert (und Axt usw) wird in die Klamotten gewickelt und kommt in meinen Dienst-Rucksack
 

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