Mara
Well-known member
Angeregt durch die Diskussion um den Schlauchschleier habe ich mal angefangen, Schleier aus dem 11. Jh. zu sammeln. Ob das nun als Schlauchschleier ausgelegt werden kann, sei jetzt mal dahingestellt. Ich denke, einige Künstler sind manchmal stilistisch rangegangen, denn so wie viele Schleier bei den Damen um das 11. und 12. Jh. abgebildet sind, können die auf den Köpfen gar nicht wirklich halten. Es sei denn, sie sind da irgendwo angetackert. Der Schlauchschleier, der auch im FFC gern benutzt wird, ist möglicherweise aus der Kombination Umsetzungsversuch + Praktikabilität erwachsen. Wer schon mal ein mehr als 2 m langes Tuch einfach über den Kopf und dann vorn gekreuzt über die Schultern nahc hinten gelegt hat, weiß, wie oft das beim Arbeiten wieder nach vorne rutscht und ggf. im Suppentopf hängt. Ich stelle daher folgende Bilder zur Diskussion: Bernwartstür, Hildesheim, um 1015 http://dic.academic.ru/pictures/wiki/files/80/Płock_Door04.JPG und http://de.academic.ru/pictures/dewiki/72/Hildesheim-Christussaeule-Detail-002-Hildesia.jpg Die beiden Abbildungen vom Bayeux-Teppich hatte ich ja an anderer Stelle schon gepostet. Rule of Saint Benedict, Abbess Uta Niedermunster, Ende 10.Jh., Bamberg, Staatbibliothek, Ms. Msc. Lit. 142, folio 58v http://www.oberlin.edu/images/Art315/16927.JPG (die Dame ganz unten könte durchaus einen "Schlauchschleier tragen) Harbaville-Tryptichon, Spätes 10., Anfang 11. Jh.: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3e/Triptych_Harbaville_Louvre_OA3247_n2.jpg Die meisten Bilder jedoch, die ich aus der Zeit gesehen habe, lassen sich eher als großes Tuch auslegen, welches um Kopf und Schultern gelegt wird und an einer Seite wieder nach hinten geschlagen wird, so wie hier im Hidta-Codex: http://www.oberlin.edu/images/Art315/16037.JPG (Anfang 11. Jh.)