Surcot - wie verzieren?

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Anna von Magdeburg

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Also, seit etwa 2 Jahren besitze ich einen Surcot (mit Höllenfenstern) aus dunkelgrünem Leinen. Allerdings war dieses Teil damals nur eine Notlösung, weil ich unbedingt eine Gewandung haben wollte. Dementsprechend sieht der Surcot auch aus (aber zumindest handgenäht). Da ich dieses Stück aber sehr lieb gewonnen hab, will ich es nicht weggeben, sondern "aufmotzen". Da ich demnächst auch endlich meine Cotte nähen werde, hatte ich die Idee, den Surcot farblich darauf abzustimmen und mit einer Stickerei in der Farbe der Cotte zu versehen. Nur bin ich mir nach längerer Suche nicht ganz sicher, welche Art von Stickerei hier angebracht wäre, weil ich befürchte, in die Fantasy-Schiene zu rutschen. Und das will ich doch vermeiden... Für Hilfestellung bin ich also sehr dankbar!
 
Ist die Frage, welche Schiene du darstellen möchtest. Also welche Epoche, Region usw. Anhand dieser Infos könntest du dir dann eine Stickerei aussuchen. Immer gern getragen und verwendet sind keltische Knoten und Ornamente. Etwas abgewandelt finden sich diese Knoten und Ornamente nämlich in fast jeder Epoche und Region wieder.
 
Ja, man sollte beim Beitrag schreiben eigentlich auch denken... wollte ja noch mehr schreiben. Also, Epoche wäre zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts, Region wäre heutiges Niederbayern bzw. österr. Innviertel. Und das gesamte Gewand (vorausgesetzt die Cotte wird so, wie ich sie mir vorstelle) wird adelig werden (auch wenn sich mein "Darstellungswunsch" eher auf den niederen Stand bezieht; aber aus bestimmten Gründen brauche ich auch ein adeliges Gewand)
 
Guckst Du hier ... da ist eine schöne Ziernaht (die in Gold ...) da kannst Du schon mal zu nähen anfangen und Dir hinterher Gedanken machen, welche Art von Stickereien es um 13hundertund in Deiner Gegend gab ... http://myblog.de/angels-disguise und hier ist eine zugegebenermaßen ziemlich schlechte Abbildung aus der richtigen Zeit, aber aus Frankreich ... http://www.loc.gov/exhibits/bnf/images/bnf030.jpg und zum Schluß das wohl "Richtigste" ... ;0) http://www.diu-minnezit.de/artikel_anzeigen.php?sid=0&lid=0&tid=3&articleid=3&p=2 hier hat jemand schon geforscht und gearbeitet! Denn Dein größtes Problem dürfte sein, bekannte Maler zu finden, die um 13.. herum gemalt haben und dort (am Besten auf Portraits von reichen Damen!) nachzuschauen, wie die jeweiligen Surcoten verziert waren ... Ich wünsche Dir viel Spaß dabei und gestehe, ich bin froh, das das nicht meine Baustelle ist ... :D Ich hoffe, ich konnte trotzdem helfen und Anregungen geben! Grüße Kadlin
 
Maia, habe ich Dich mit meiner Antwort verschreckt? 8o Hast Du Dir schon was überlegt? Wenn ja, lass´ uns daran teilhaben, man lernt so schön voneinander :D Grüße Kadlin
 
Huch! Nein, nich verschreckt, hab nur irgendwie meinen eigenen Thread vergessen 8o Danke für die Links. Hab mir auch schon überlegt, was ich in etwa machen werde, aber vorher will ich noch meine Cotte fertig nähen. Und wenn alles dann fertig ist, gibt's natürlich auch Bilder davon
 
Maya, deiner Vorstellung entsprechend machst du SpäMi, richtig? Da gibt es doch endlos Bildbelege, nach welchen du dich richten kannst. Falls es ein sich wiederholendes Muster sein soll, kannst du dich auch nach Wandmalereien (z. B. in Kirchen aus deiner Epoche etc.) richten. Ansonsten ist man auf der Vorlagensuche auch mit der Buchmalerei gut beraten - schau dir allein die oftmals wunderschön ausgestalteten Kapitälchen oder Seiteneinfassungen an. Dein Surcot ist aus Leinen? Dann wäre es sinnvoll, zum Sticken auch Leinengarn zu benutzen. Seide erscheint dann etwas sehr hoch gegriffen, und Wollgarne verflusen auf Leinen. Noch ein kleiner Tipp: Nach dem Besticken am besten das Surcot von innen füttern. Nichts ist so schlimm wie eine Stickerei, die sich "von hinten" wieder auflöst.
 
Hallo! Danke nochmal. Ja, richtig, ist SpäMi. Mit Wolle auf Leinen hab ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht (aber aus Fehlern lernt man ja schließlich). Gefüttert wird der Surcot ohnehin noch, wenn die Stickerei fertig ist.
 
Hallo Maya, eventuell findest du über das Stadtmuseum Villach in Österreich noch ein paar Tipps und Ideen. Im Jahrbuch 1970 (glaube ich jedenfalls - ich hab's grad nicht bei mir, sorry) wird z. B. auf Goldstickerei / Anlegetechnik an Kopfbedeckungen eingegangen. Ist aber 13. Jahrhundert, also etwas "vor deiner Zeit". Hier noch zwei Links im Web: A Stitch out of Time Noch ein Stitch out of Time
 
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Alternativ käme auch das Umnähen von Hals- und Ärmelsäumen mit Pelz (ob echt oder synthetisch ist heutzutage, wo es sehr echt aussehende/fühlende Synthetikpelze gibt, reine Geschmackssache) in Betracht. Gerade im SpäMi war das ja meines Wissens in Bayern / Österreich eine sehr verbreitete Art, seinen Stand zu zeigen... Adel durfte je nach Rang mehr oder weniger edlen Feh (Pelz) an seine Kleidung nähen, das einfachere Volk mußte sich mit Stickereien zufriedengeben... Ich habe so eine Surcotte aus feinem, violettem Wollstoff mit heller (Kunst-)Pelzverbrämung, die - obwohl schlicht - sehr schön aussieht und obendrein angenehm warm hält, wenn es abends kühl oder der Markt verregnet ist. Mit Bildern kann ich allerdings frühestens in 1,5 Wochen aufwarten, wenn ich vom Markt in Poing zurückbin...
 
Mit Pelzverbrämung ist ohnehin noch ein Gewand geplant. Habe mich jetzt mal am Sticken versucht, und es ist gar nicht mal so schlecht geworden. Wenn's dann ganz fertig ist, gibt's auch Bilder
 

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