Wie waren Anwälte gekleidet?

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fitgu25

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Hallo zusammen, seit Jahren besuche ich mit Freunden Mittelalter-Märkte und wir kleiden uns entsprechend. Seit zwei Wochen ist Tom in unserer Clique und möchte uns gerne mal begleiten. Er ist Rechtsanwalt und wir überlegen nun, wie sich Rechtsanwälte im Mittelalter gekleidet haben. Vor Gericht ist Tom so gekleidet:Link entfernt wegen mangelnder Quellenangabe und fehlendem Bezug, ich denke jeder weiss wie ein Anwalt heute aussieht Kann uns jemand von euch weiter helfen? Wie sahen die Anwälte im Mittelalter aus? Über eine Info würden wir uns sehr freuen, LG und bis bald.
 
Hallo! Also hilfreich wäre schon einmal, wenn dein Freund sich auf eine Darstellungszeit eingrenzen würde und uns sagen würde, ob er denn überhaupt einen historischen Anspruch hat, oder obs einfach nur "zur Gaudi und zum Marktgehen und eigentlich wurscht" ist? Eine authentische Darstellung für diesen Berufsstand wird auf jeden Fall eine Ausstattung für einen wohlgestellten Menschen benötigen und im oberen Preissegment liegen und sollte zum reinschnuppern eher nicht angesteuert werden. Vielleicht mag er ja erst mal zivil mitkommen und rausfinden, ob das Mittelalter-Hobby etwas für ihn ist, bevor er viel Geld dafür ausgibt? Liebe Grüße,
 
Glaub ich nicht, Mara, bei dem Link den du beigelegt hast, steht ja auch gut drinn, warum man jemanden anderen für sich sprechen lässt: Wenn man für sich selbst spricht und einen Fehler macht, kann der Fehler nicht mehr behoben werden. Und es steht ja drinn: Jeder gerichtsfähige Mann MUSSTE als Fürsprecher dienen, wenn er dazu vom Richter ausgewählt wurde. Aber vorstellen kann ich mir, dass Männer, die ihre Fürsprechsache gut machen (Redegwandtheit, Überzeugungskraft), häufig dazu gewählt wurden :) Kleidungsmäßig dürften die sich aber nicht abgehoben haben.
 
Wie gesagt - Region und Zeit sind ausschlaggebend. Und mit Verlaub - thorsten - Romane als Quellenbeleg sind noch schwammiger als wikipedia.
 
Ich halte mich mal an meine altbewärte Doktrin. Dieses Thema steht im Bereich LH, weswegen ich es auch als solche behandeln werde. Also ich glaube, dass ein Anwalt der heutigen zeit nicht zu vergleichen ist mit dem was man im Mittelalter vielleicht hätte Anwalt nennen können. Wie gesagt gibt es da Fürsprecher, Schlichter, Schiedsrichter und und und ... Um diese Frage vernünftig beantworten zu können werden wir wohl ersteinmal ein Jahrhundert benötigen. Ich glaube aber, dass dein Freund sich seelisch schon mal darauf einstellen kann, dass es keine Anwaltsuniform gegeben hat. Das was dem Anwalt am nähesten kommt hat nichts damit zu tun, dass ein Anwalt eine schwarze lange Cotte getragen hat, sondern dass die Theologen und Akademiker, welche zu dem was du wahrscheinlich für ein Anwaltsamt hälst, zu Rate gezogen worden sind. Und das gilt nur für theologische Belange. Der Rest dürfte getragen haben was er am Leib hatte. So einfach ... ;)
 
Fangen wir doch mal so an: Seit wann gibt es den Anwalt? (Oder ab wann gab es ihn im Mittelalter? ) Wie bereits erwähnt gab es ja zumindest Fürsprecher, ich hab auch noch etwas im Kopf dass (im angelsächsischen England? ) bei einem Streit jeder 10 oder 12 Leumundszeugen bringen musste, das durften auch nur freie Männer sein. Zäumen wir das ganze mal anders auf: fitgu, du sagst du gehst mit Freunden auf Märkte und kleidest dich entsprechend. Wie kleidet ihr euch denn? Wenn ihr quasi als Gromi unterwegs seid kann euer Kumpel sich ja einfach ne schwarze Kutte und ein Barett besorgen, noch ne Schriftrolle untern Arm, fertig. Solltet ihr aber im LH Bereich unterwegs sein müsstet ihr ja auch Ansätze haben für eure Darstellungszeit. ICh geh aber eher von MArktmittelalter aus und verschieb das Ganze mal...
 
Mal ganz böse: schaut euch doch bitte mal alle anderen Beiträge von fitgu25 an und entscheidet dann, ob ihr die Energie verschwenden wollt, hier drauf ausführlich zu antworten, denn ich befürchte, es wird den Threadersteller so überhaupt nicht interessieren.
 
Ich weiß, dass zumindest die Hanse so genannte syndici (Mehrzahl von syndicus) hatte. Festangestellte Juristen also, die ihre Auftraggeber in rechtlichen Fragen, zB beim Schließen und Lösen von Verträgen, beriet. Vermutlich hatten auch andere Handelshäuser, Stadträte, Herrscher etc. solche Rechtsberater. Ein "kleiner Mann" konnte sich dessen Dienste vermutlich ebenso wenig leisten wie einen Medicus. Der syndicus dürfte ein gutes Einkommen und dementsprechend gute Ausstattung gehabt haben. Von einer Standeskleidung ist mir auch nichts bekannt.
 
Aha, wegen dem hatte ich dich ja mal angeschrieben... Ich erinnere mich... :pinch:
 
Anwälte gab es schon in Griechenland und Rom - bezahlte Redner die die Plädoyers in Rechtsstreitigkeiten geschrieben haben. Insofern Gebildete Leute, denn Schreiben war Oberschichtswissen. Damit wahrscheinlich Togen... Nach dem Zerfall des Römischen reiches verschwand dieser Proto-Anwalt wieder, um 1140 soll es keinen in ganz Europa gegeben haben, ab dann sollen sich wieder welche gesammelt haben. Um 1231 wurde in Frankreich in 2 Gebieten ein Anwaltsschwur eingeführt. 1237 in London ein ähnicher Schritt. ( http://en.wikipedia.org/wiki/Lawyer#cite_note-201 ) im 16. Jhd waren Anwälte auch in Amtsunion mit den Verwaltern oder Richtern als Verweser in Deutschen Raum bekannt.
 
Er ist Rechtsanwalt und wir überlegen nun, wie sich Rechtsanwälte im Mittelalter gekleidet haben.
Im Mittelalter gab bei Gerichtsprozessen es keine wissenschaftliche Juristen wie heute, ergo wenn nötig: Führsprech. Der Führsprech war ein Mann aus dem Volke, Dieser musste einen guten Leumund haben und sollte Gerichtserfahren sein, auch wenn er arm war, ergo auch so gekleidet. Ein Gerichtsprozess lief im Mittelalter anders ab als heute. Wenn er also wirklich einen Führsprech darstellen möchte, gild Gewandung/Kostüm eines Bürgers. PS: Solltet ihr auf den Gedanken kommen einen Gerichtsprozeß darstellen zu wollen. Vergess mal ganz schnell das Königlich Bayerische Amtsgerichtsgetue auf den Märkten. Ein Gerichtsprozess lief in der Besetzung und Ablauf nach ganz anderen Regeln ab, als zur heutigen Zeit.
 
Mal ganz davon abgesehen, dass ich Lisabeth recht geben muss, was die Postings von fitgu25 angeht - uns ist schon mehrfach aufgefallen, dass er hier Werbung platziert und es erfolgten auch schon Ermahnungen per PN (daher wurde ja auch der Link gelöscht und ich sage jetzt mal öffentlich, dass beim nächsten Mal die Sperre droht!) - ich finde den Grundgedanken trotzdem ganz interessant und hätte nichts dagegen, wenn wir hier zum Thema "Rechtsanwälte im Mittelalter" weiter posten. Manchmal macht es einfach nur Spaß, Sachen zu recherchieren, egal ob ich es selbst für meine Dstellung gebrauchen kann oder nicht.
 
Manchmal macht es einfach nur Spaß, Sachen zu recherchieren, egal ob ich es selbst für meine Dstellung gebrauchen kann oder nicht.
Das stimmt total! Wenn ich nicht selbst ein bisschen Lust dazu gehabt hätte mal ein paar Infos zu dem Thema einzufahren, dann hätte ich auch auf dieses Thema nicht geantwortet. Allerdings habe ich nicht recherchiert. 5 Minuten googeln ist für mich keine Recherche. Von Recherche spreche ich erst, wenn ich mindestens zwei Bücher, bzw. Artikel von unterschiedlichen Autoren zu einem Thema gelesen, einen Museumsbesuch oder Vortrag zu eben diesem Thema besucht und schliesslich das ganze noch mal quergelesen, ggf. ausprobiert und hinterfragt habe. Deswegen auch der Hinweis auf "ohne Gewähr" :D
 
Manchmal macht es einfach nur Spaß, Sachen zu recherchieren, egal ob ich es selbst für meine Dstellung gebrauchen kann oder nicht.
Genau das hat eben so seinen Reiz ! :thumbsup: Deswegen kann ich diesen Vorschlag nur unterstützen ! ^^
 

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