Ausdehnung der Franken im 6 Jhd.

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Shamrock

Well-known member
Registriert
26. Feb. 2013
Beiträge
588
Reaktionspunkte
17
Ort
32805 Horn-Bad Meinberg
Moin, Ich hätte da mal eine Frage.... :bahnhof Wie weit war die Franken (fränkischen Stämme) in 6 Jhd.in Richtung Norden vorgedrungen ? Es geht um einen Fund einer Franziska (Foto siehe Galerie) der auf diese Zeit datiert wurden. Gruss Shamrock der Suchende :bye01
 
nach Süden, nach Süden... Die saßen ursprünglich in den Niederlanden und am Niederhein, meines Wissens nach
 
Danke für die prompte Hilfe :danke @Wilfried: Ich meinte schon Norden, denn der Fundort der Franziska liegt im Extertal und das müsste doch Sachsen-Gebiet sein...oder ? @Fusselhirnchen: 100 von 100 Punkten :thumbsup:
 
Das mein lieber Shamrock ist Osten, östlich vom Frankenland. Die saßen schon am Niederrhein und in den heutigen Niederlande, das ist das Stammland, da fand die Ethnogenese statt. Nach Norden konnten die sich nicht ausbreiten, vordringen, da sitzen immer noch die Friesen bzw das Meer. Stichwort "Salfranken". Und danach hattest Du gefragt... http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Les_Francs_entre_400_et_440.svg (Wikipedia)
 
naja, "Sachsengebiet" war das im 6.Jhdt auch noch nicht so richtig. Der nördlichste Ort dürfte , glaubt man den Überlieferungen, Sickte gewesen sein. Frage mich nicht , welches der beiden Sickte nun fränkisch aus der Zeit kurz nach der Untergang des Thüringerreichs war. Jedenfalls haben die fränkischen Siedler in der Region wohl ziemlich bald die politischen und religiösen Auffassungen der "Eingeborenen" angenommen. Manche Heimatforscher vermuten, das die Trennung Obersickte/Niedersickte mit aus dieser Zeit begründet sei. Tatsächlich wird in fränkiscen Quellen eine Tributpflicht des Okertals behauptet
 
Shamrock, nö... die fränkischen Siedler aus dem 6. ff gingen im 8. mit den "Ostfalen" und anderen gegen die Franken KdGs vor. Es gab da wohl mehrere fränkische "Siedlungswellen" in der Gegend. Wenn man sich an den Quellen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Grifo runterhangelt, stellt man fest, das die Franken die Gegend ums Okertal wohl als Reichsgebiet betrachteten, die Eingeborenen und ein Teil der Zuwanderer das aber wohl anders sahen... Jedenfalls haben die Franken ihren Herrschaftsanspruch erst nach dem "Sieg" Kdgs bei Ohrum "durchsetzen" können. Ist eine ziemlich verworrene Geschichte, wer , was wie wann läßt sich letzendlich nicht genau klären.
 
Hessen kam im 6. Jahrhundert unter fränkischen Einfluß. So, zumindest E. Ewig in "Die Merowinger und das Frankenreich". Die Ortsnamen geben in Nordhessen (LK Waldeck - Frankenberg) eine grobe Richtung vor. Während Frankenberg (wie der Name sagt) eine Gründung der Franken ist (erst unter Karl Martell befestigt) gibt es noch die Befestigungen Amöneburg und Christenberg (heute Münchhausen). Dagegen soll, der Sage nach, in Sachsenberg (heute OT der Stadt Lichtenfels) eine sächsische Volksburg gestanden haben. Als Gegenpol zu der militärischen Befestigung in Frankenberg. In Goddelsheim (heute OT von Lichtenfels) gibt es Grabfunde, die auf eine sächsische Besiedlung schließen. Allerdings weiß ich ad hoc nur vom 7. und 8. Jhd. - ob bereits im 6. Jhd. muss ich nachlesen. Für "später" (8. Jhd.) wird folgender Grenzverlauf angenommen: "Die Grenze zu den Herkunftsgebieten der Franken lag vermutlich an der Diemel und im Bereich des Rothaargebirges. Die Grenze zu Thüringen hin scheint zwischen Werra und Fulda gelegen zu haben. Einen Einblick in die regionalen Völkergruppen im Frühmittelalter erlaubt ein Schreiben des Papstes an Bonifatius im Jahr 738. Dabei werden die Hessi an Eder, Schwalm und unterer Fulda, die Nistresi zwischen Diemel und Eder, die Wedrecii zwischen Eder und Lahn, die Lognai an der oberen Lahn, die Suduodi an der oberen Fulda und die Graffelti im Grabfeld genannt." So zumindest in dem o. g. Buch von E. Ewig.
 
@ Swanhild: Danke das du dir die Arbeit gemacht hast. :danke Du kommst fast an das Gebiet heran welches mich interessiert. ;) Ich grenze das Gebiet mal ein, es liegt zwischen: im Süden (eine Linie ziehen von West -> Ost): Paderborn, Höxter, Northeim und im Norden das selbe (West -> Ost): Bad Salzuflen, Hameln, Hildesheim, Salzgitter Ich hab hier mal einen Link: (http://www.lwl.org/geko-download/Spieker/Spieker_37/08_Laendliche_Siedlungen.pdf) in ihm wird die These vertreten das an Hand einiger Ortsnamenendungen (zb. ...trup oder ....hausen) man erkennen kann ob diese Ortschaften nun fränkischen oder säcksichen Ursprung seien. Klingt logisch, ist es aber wirklich so ?? Wenn ja, wohne ich in einem Gebiet in dem Franken und Sachsen sich entweder "jeden Morgen" begrüsst haben :knuddel oder aber sie lebten zeitversetzt hier. ?( Gruss Shamrock der Verwirrte :bye02
 
Wenn Du jetzt noch fein Nord süd Richtungen angibst, kann man sagen, ob das im 6.Jhdt fränkisches Gebiet war. Oder ob es schon Sächsisches Gebiet war. Oder keins von beiden. Gehe mal davon aus, das sich die Stämme nördlich Deiner südlichen Linie im 6. Jhdt anfingen, sich den Sachsen anzuschließen, weil sie keine Lust auf einen König hatten, ergo wollten sie sich nicht den Franken unterwerfen. Die Landschaft Engern jedenfalls wurde mal wohl von Tacitus Angrivariern bewohnt (Was aber nicht heißt, das die Engern Nachfahren der selben sind ;-) ) Dann dürfen wir ja nicht vergessen, das es auch wohl Franken gab, die jetzt mit der Religionspolitik und der "Königspolitik" der Merowinger nicht einverstanden waren und deshalb schlicht in "unbesiedeltes Gebiet", hier Weserbergland, den schwer zu bebauenden Teil, auswichen. Auch gibt es noch Ortsnamen/Flurbezeichnungen/Flußnamen, die "vorgermanisch" sind. Ansonsten ist´s wohl grob richtig, das -hausen , -lingen fränkisch, thüringisch etc ist. Aber, Hildesheim klingt jetzt fränkisch, ist aber wahrscheinlich eine ostfälische Gründung, vorsächsisch, die Ludwig !!!! erst ausbaute. -torf gibts auch aus der "Verdichtung" im 13.jhdt, der Zeit der -rode Orte und hat was mit Sumpf zu tun. Da gibts die Gleichheit zweier unterschiedlicher Wörter Thorp als Dorf und Torp als Torf. Ich denk, Du kannst davon ausgehn, das die Landschaft Engern nie unter fränkischer Herrschaft gestanden hat. Es gilt zwar nach den Sachsenkriegen KdGs die fränkische Grafschaftsverfassung, Grafen waren in der Mehrheit sächsische Edelinge, aber ansonsten galt ein "sächsisches Recht", aber die Oberschicht war mit den einheimischen Edlen und fränkischen Edlen versippt. So einfach, wie Einhard schreibt, alles was nicht Franke ist, ist Sachse oder Hesse ,wars ja nu nich. So ein paar Westfalen , Ostfalen, Ambronen und Nordschwaben und Langobarden lebten denn da nördlich des Mittelgebirgskamms schon auch noch. Aber das zu verstehen fiel schon den Franken KdGs sehr schwer. Jedenfalls sahen sich die Bewohner dieser Region im 6.Jhdt wohl nicht als Untertanen der Merowinger ...
 
Für das 6. Jh gibt es für das Gebiet des heutigen Kreises Höxter keine schriftliche Überlieferung und es ist bisher nicht feststellbar, welchem Stammesverband sich die Bewohner zugehörig fühlten. Schriftliche Überlieferung setzt erst im 9. Jh. ein und da war es zunächst Grenzgebiet zwischen Franken und Sachsen. Für diese Zeit könnte man in Christoph Stiegemann: 799, Kunst und Kultur der Karolingerzeit nachlesen. LG Therese
 
@Wilfried: Für dich mach ich doch "fast" alles ;) Bad Salzuflen (N/W)----------------------------------------------Hildesheim(N/O) ................................"Objekt der Begierde." .............................. ................:laola01 ................... Paderborn (S/W)----------------------------------------------------Northeim (S/O) für die Leute die mein "Zeichnung" nicht verstehen (wollen) das Gebiet welches zwischen den vier Städten liegt ist für mich von Interesse. :zunge Gruss Shamrock der Schelmische :thumbsup:
 
Ich hatte an die Translatio Sancti Viti gedacht, die sind aber nur bis Corvey gegangen, deshalb endet auch dort die Nennung von Ortsnamen und jede Station haben sie offenbar auch nicht aufgeführt. LG Therese
 
Hessen kam im 6. Jahrhundert unter fränkischen Einfluß. So, zumindest E. Ewig in "Die Merowinger und das Frankenreich".
Um hier noch etwas genauer zu werden: In Hessen kann an der Lahn (also Giessen, oder für geographisch noch unbegabtere bei Freienfels ;-) ) eine archäologische Nord/Süd Grenze zwischen einem rhein-weser-germanischen eher fränkischen Kulturkreis im Norden und einem eher elbgermanischen alemannischen Kulturkreis gezogen werden. Mit der Schlacht von Zülpich (497) wird die Nordexpansion der Alamannen gestoppt und von der Südexpansion der Franken zurückgedrängt. Deshalb möchte ich an der Stelle vor dem heranziehen solcher Karten wie oben gepostet als Beleg warnen. Denn hier zählt fast ganz Hessen zum Kerngebiet von 480. Von daher wünsche ich Shamrock, dass er bei seiner Suche nach dem Objekt der Begierde auf gute regionale Hinweise stösst, die er in den richtigen Kontext setzen kann.
 
Bitte, bitte Shamrock. Deine geographischen Angaben haben mich nach Marsberg - Obermarsberg geführt. Marsberg liegt ein paar Kilometer südlich von Paderborn In Obermarsberg soll die Eresburg gestanden haben. Wallreste zeugen von ihrem Dasein. Die Eresburg gilt als die größte bekannte (alt)sächsische Volksburg. Sie liegt knapp 150 m über der Diemel im heutigen Hochsauerlandkreis, im äußersten Süden des sächsischen Gaues Engern. Und dann gibt es noch ein Gräberfeld in Wünnenberg - Fürstenberg. Da habe ich Internet Folgendes gefunden: "Sächsisches Gräberfeld von Wünnenberg-Fürstenberg Das Gräberfeld von Wünnenberg-Fürstenberg reicht in merowingisch-fränkische Zeit, d.h. bis ins 6. Jahrhundert zurück. Der jüngere, größere, sächsische Teil des Gräberfeldes stammt aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts. 49 westostorientierte Gräber mit geringen Beigaben sind in der Art spätsächsischer Reihengräber angeordnet. Die u.a. bei den Franken verbreitete Reihengräbersitte setzt sich seit dem 8. Jahrhundert auch im sächsischen Raum durch, klingt aber bald wieder aus, weil nun beigabenlose Friedhöfe an den christlichen Kirchen entstehen. Dass letztere Entwicklung nicht ohne (heidnischen) Widerstand vonstatten geht, ergibt sich aus den Strafbestimmungen des karolingischen Kapitulars von 782/85, das die Bestattung auf heidnischen Friedhöfen untersagt." http://www.lwl.org/westfaelische-ge...atz.php?urlID=360&url_tabelle=tab_chronologie Quelle: LWL Westfalen. Allerdings habe ich keine weitergehenden Informationen. Zu dem Gräberfeld in Wünnenberg - Fürstenberg müsste es eine Publikation geben. Ich meine in Beckum gibt es auch ein Gräberfeld. Aber da sich meine "Forschungen" auf hessisches Gebiet beziehen und ich Westfalen nur am Rande betrachtet habe endet mein Wissen hier.
 

Neueste Beiträge

Oben