Belege für Giebeltruhe um 1250

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schon auf larsdatter.com unter dem Stichwort "Box" gesucht? Bzw. http://tethys.imareal.sbg.ac.at/realonline/ ? Die Form gibts aber in der Regel z.B. als Reliquienkästchen schon sehr früh. Einfach mal auf Google das Stichwort eingeben und es kommen schon diverse Funde und Abbildungen :) http://www.historiavivens1300.at/realien/truhe.htm evtl. fragst mal beim Andi Bichler von Historia Vivens 1300 an. Sonst ist Kontakt via deren Website oder Tempus Vivit als Alternative noch möglich :) http://webdoc.sub.gwdg.de/diss/1998/mosler/moeb.pdf da gibt nen Hinweis zu ner "Dachtruhe" (ein alternatives Wort für Giebeltruhe) im 14. Jh. Tipp: Googeln und Zeit investieren, dann findet sich sicher alles ;)
 
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Nun, der Haupttypus ist seit der Romanik zwar die Flachdeckeltruhe, aber Giebeltruhen hat es ebenfalls gegeben, genau so wie die Giebelschränke des 13.Jhd. Allerdings muß man sagen, daß Flachdeckeltruhen, aufgrund der möglichen Stellfläche, einfach praktischer waren. Beim Schrank störte der Giebel nicht, sondern er hatte eher Schmuck-Charakter...
"Das Hauptmöbel der Romanik...war die Truhe. Man kennt nur wenige Truhenmöbel, die sicher vor 1250 entstanden sind, doch gibt es in der Schweiz, den übrigen Alpenländern und in Skandinavien viele Stücke, die zwar später gebaut wurden, in Aufbau und Ornament aber romanischen Charakter haben. wei besondere Merkmale solcher Truhen sind die kreisförmigen Ornamente und die dachgiebelartige Gestaltung des Deckels. ... Vorder- und Seitenwände sind in kräftigen Brettstollen eingenutet und mit Holznägeln befestigt. An den giebelförmigen Deckeln wurden die Bretter in breiten Hirnleisten eingestemmt, während an den flachen Deckeln die Anfassleisten fehlen, die in der Spätgotik und Renaissance zum Geradehalten der Brettfläche angewandt wurden."
zitiert aus: J.Brunschwiler: "Stilkunde für Schreiner" 1957 VSSM Verlag Zürich, S.31-33 Sonst immer wieder empfehlenswert: http://thomasguild.blogspot.de/search/label/chest Quelle: St. Thomas Guild ,http://thomasguild.blogspot.de/
 
Hey so eine Truhe habe ich im Kloster Lüneburg gesehen. Die Dame die die Führung gemacht hat, erklärte uns, dass diese Truhen die Damen mitbekommen haben als Mitgift wenn sie ins Kloster gegangen sind. Von der größe her, waren die so lang und breit, dass die Person selber drin liegen konnte, da diese dann nach Ihrem ableben als Sarg hergenommen wurde. Auserdem sollte sie die Endgültigkeit unterstreichen, dass man im Kloster bleibt bis zum Ende. wann die jetzt datiert war, weis ich leider nicht mehr, kann ich aber in Erfahrung bringen Wie genau man die baut, keine Ahnung, kenn mich mit Holz nicht aus und aufmachen durfte man die leider auch nicht. Hoffe die Maßangaben haben dir ein wenig weitergeholfen. Wobei wenn du die auf deine Maße bauen willst, brauchst ein großes Auto ;)
 
Abbildungen ebensolcher Dachtruhen früher Form, jedoch späterer Ausführung aus Norwegen, Siebenbürgen, der Schweiz und Tirol finden sich auf den Seiten 12 + 13 bei Otto von Falke: Deutsche Möbel des Mittelalters & der Renaissance, Band 1, Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart 1924. Die Truhe aus Tirol ist Deinem Foto am ähnlichsten und stand damals in der Burg Kreuzenstein bei Wien. Auf Seite 20 sind auch die von Aixlibris erwähnten Giebelschränke aus dem 13. Jhdt. zu sehen.
 
Der schönste Beleg für frühe Giebeltruhen sind übrigens die Reliquienschreine. Ihre Holzkerne sind fast alle in Giebeltechnik gebaut. Siehe z.B. den Aufbau des Kölner Dreikönigschreins. ( da gibt es ua. interessante Aufsätze über die Restaurierung in den "Kölner Domblättern")
 
Burg Kreuzenstein ist aber ne romantische, d.h. keine aus dem Mittelalter erhaltene, Burg...da ist vieles historisierend dort, oder eher sehr spätmittelalterlich/Renaissance... also Achtung bei dem Thema ;)
 
Schonmal DANKE für die schnellen und vorallem hilfreichen Antworten!
 
@ Firiel: "Die Truhe aus Tirol ist Deinem Foto am ähnlichsten und stand damals in der Burg Kreuzenstein bei Wien."
 
http://die-reisenden.dreipage2.de/link_37493106.html in der Bible Moralisee scheint auch ne Abbildung zu sein
Wobei hier aber die Frage ist ( wie immer bei der Interpretation von Manuskripten ) ob es sich hierbei wirklich um eine Truhe aus Holz, oder um ein Reliquienkästchen in Grubenschmelztechnik wie das Bsp. neben der Abb. handelt... :whistling: Derartige Objekte sind aus Limoges aus dem 12./frühen 13.Jhd. bekannt. Einige typische Limoger Kästchen sind übrigens im November 1997 bei Sothebys versteigert worden. Sie stammten alle aus der "Keir Collection of Medieval Works of Art".
 

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