Gere einnähen

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Wilma-v-R

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Nachdem ja vorher schon mal das Denkproblem mit den Ärmeln war hab ich eins mit den seitlichen Geren. Also wenn ich rein geometrisch zwei gerade Stoffstreifen hab (Cotte) und dann rechts und links zwei geometrisch gleiche Geren einnähen will hab ich jedesmal das Problem dass es auf der einen Seite aufgeht und auf der anderen dann unten ein Zipfel übrig bleibt und ich versteh nicht warum..... Seitenteile von der cotte sind gleichlang, Ärmel auch, alles passt, ich näh die Geren ein, nichts past mehr.....was mach ich falsch???? lg wilma (wollte noch ein Bild einfügen, kriegs aber nicht hin.....)
 
Geht mir ganz genauso... Ein echtes Rätsel.
 
Hast Du sie denn sorgfältig eingesteckt? Ich orientiere mich immer an dem oberen Zipfel, dass der passt. Es kann auch passieren (wenn Du dehnbaren Stoff wie Wolle hast), dass Du unbewusst auf ein Teil mehr Spannung als auf das andere bringst, dann dehnt sich beispielsweise die Geren-Kante mehr als die Cotte-Kante und unten ist dann von der Gere Stoff über. (War das verständlich? Oh je, ohne Bilder ist alles nicht so einfach) Oder anders gesagt: wenn alle Teile mathematisch messbar passen müssten und es aber dennoch nicht tun, dann liegt der Fehler meist irgendwo im Arbeitsablauf.
 
Da du an der Gerenseite einen schrägen Fadenlauf hast, dehnt sich das Teil anders als das gerade geschnittene Vorder- oder Rückteil. Wenn du die Gere vor dem Nähen steckst, stecke sie erst oben und unten fest, dann in der Mitte, dann wieder in der Mitte der noch ungesteckten Stellen etc., so müsstest du die vermeintlich überflüssige Weite des einen Stoffteils gut verteilt bekommen.
 
Gerade bei Wollstoffen ist das Ganze manchmal mehr, da sie querelastischer sind und genau diese zusätzliche Elastik bei den schrägen Geren zum Tragen kommt. Ich fange auch immer oben an der Spitze an, beide runterzunähen. Das vorher Feststecken bringt schon eine ganze Menge. Und wenn dann unten etwas Überschuss ist - so what - schneid´s ab, sieht man nachher eigentlich nicht mehr.
 
Geht mir auch ganz genau so ... Und ich behelfe mir auch damit, dass ich Kleid und Geren immer grosszügig länger zuschneide um nachher genug zum Anpassen der Länge habe und die Geren immer an der Spitze zuerst einsetze.
 
Moin, heisst das Zauberwort vielleicht "Geometrie" ;) Wenn man(n) (Frau) aus einem Rechteck "diagonal" 2 Dreiecke schneidet ist logischer Weise der Schenkel ohne rechten Winkel "länger" ;) Deshalb mach ich die Geren immer bisschen länger und schneide sie nachher unten ab. Oben anfangen geht natürlich auch, müsste aber rein von der Logik/Geometrie auch ein Zipfel überstehen :huh: Gruß, WvE
 
@ Wolfgang: Mathe-Abi 1,0.... :whistling: Gere = gleichschenkliges Dreieck mit den Schenkeln a und b. Höhe = rechter Winkel über c bis zum Winkel Gamma. Höhe des Dreiecks ist aber nicht gleich der Längen der Gerenaußenseiten, Wenn ich also meine Gere berechne, muss ich a und b berechnen (d. h. die Längen des gleichschenkligen Dreiecks). Diese sind dann konform der Längen, an die ich sie dran nähen will. Die Höhe ist immer etwas geringer, also wenn ich die Maße von den Stoffkanten nehme, an die ich die Geren annähe, muss ich diese auf die Maße von a und b übertragen. Die Höhe kann man leicht berechnen: Du kannst doch die Höhe einzeichnen. Dann hast du 2 rechtwinklige dreiecke. Auf eines kannst du nun ganz locker den Satz des Pythagoras (a² = b² + c²) anwenden, da die Höhe hier die Basis halbiert. Alles klar? ;) Außerdem muss man ja auch nicht aus einem Rechteck 2 Dreiecke schneiden. Ich schneide meine Geren immer so zu, dass ich bei 4 Geren 2 ganze und 2 halbe habe. Die sind dann allerdings rechtwinklig..... :D
 
ich gebs jetzt auf mit dem mittelalter^^ nicht nur dass ich ständig über A stolper jetzt muss ich mich auch noch mit pythagoras rumärgern????? ne danke^^ dem hab ich vor 35 jahren schon den Laufpass gegeben, der wird sich nicht mehr in mein Leben drängeln^^ aber danke für die ganzen Antworten, da ich Leinen verarbeitet habe ist das mit dem zuviel gedehnt eigentlich kaum möglich aber ich werds halt jetzt einfach hinnehmen und entsprechend abschnibbeln was zu lang ist..... Oder ich schneider jetzt erst mal die Cappa die noch als Wollballen hier rumliegt^^ da sind keine Geren dran^^ lg Wilma
 
Oder ich schneider jetzt erst mal die Cappa die noch als Wollballen hier rumliegt^^ da sind keine Geren dran^^
Aha - Du hoffst also, dass der überstehende Stoff der Geren in der Zwiwschenzeit von alleine schrumpft??? 8o Aber lass mal, das mit der Mathematik wird Dir immer wieder über den Weg laufen. Ich hab mal für´s 19. Jh. Civil-War-Südstaatenklamotten geschneidert, da musste ich mich bei den Hüten sogar mit Kreisumfangsberechnungen rumschlagen... :D Und allein schon die Aufteilung des Stoffes beim Zuschnitt - ich steh immer wieder im Laden und versuche ganz schnell zu berechnen, wieviel Meter ich denn nun bei 1,40m, 1,12m oder 0,90m Stoffbreite für eine Gewandung brauche. Man sollte halt immer beim Stoffe kaufen Stift, Zettel, Lineal, Geodreieck, Zirkel und viel Zeit mitbringen. :whistling:
 
ja soweit bin ich auch schon^^ ich steh immer da und weiß dann mit den Farben nicht weiter, also hab ich in der Handtasche jetzt schon ne Sicherheitsnadel mit Stoffresten dran, Taschenrechner ist eh im Handy und die wichtigsten Maße sind auf nem Zettel dabei^^ Und das mit dem Schrumpfen lassen.....wär ne idee^^ kann ja mal meine Hexenkünste auspacken, vielleicht hilfts^^ lg Wilma
 
Ich habe da auch noch mal eine Frage zum unteren Saum - lasst ihr den so "geometrisch", also Rechteckkante vorne und hinten und dann schräg dran Dreieckkante von den Geren, oder zieht ihr das Teil an und schneidet das dann so ab, dass alles die gleiche Entfernung vom Boden hat? Also quasi ein runder Saum statt (übertrieben gesagt) Stoppschild-artig?
 
Das mit dem runden Saum habe ich früher immer gemacht, war ein Heidenaufwand und lohnt nicht wirklich. Jetzt sind bei mir alle Säume eckig (säumt sich bei manchen Stoffen auch besser) und insbesondere ist der hintere mittlere Saum knapp 5 cm länger als der vordere. Hat einfach was damit zu tun, dass bei mir alle Kleider, die vorne und hinten nach dem Schneidern gleich lang waren, angezogen hinten immer 5 cm kürzer waren. Ob ich so einen dicken Hintern habe, kann ich schlecht einschätzen, weiß aber, dass es auch anderen so ging. Und das Längere bekommt man mit geraden Säumen halt auch besser hin.
 
Na ja, wir haben so eine tolle Schneider-Erfindung, liebevoll "Pustefix" genannt, den man auf eine bestimmte Höhe einstellen kann und dann die Saumkante rundherum mit Kreidestaub besprüht. Am besten steht dann die eine mit dem Kleid auf einem lehnenlosen Stuhl und die andere "pustet". Da frau meistens vorne und hinten weniger Länge braucht (Hüften fordern in der Regel ihren Raum), wird der Saum so schön gleichmäßig.
 
Meine Rocksäume sind auch mehr oder weniger eckig (mit ein paar Bogenkanten mittendrin). Ich habe aufgehört, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Abweichungen von weniger als 1 cm fallen wegen des Faltenwurfs ohnehin nicht auf. Das mag bei SpäMi-Kleidern allerdings anders sein.
 
Bei mir müssten zum Abstecken SchwiMu oder Männe ran, ich steh dann lieb auf nem Stuhl und dreh mich rundherum :)
 
Stopschild, ganz klar. Mein Hemdchen ist links (oder war es rechts) auch länger,schlammiger, und dreckiger. Also wenn man bis ins Spämi (1427) in Italien nicht mal seine Kinder zählen könnte, dann darf mein Saum als Magd auch schief sein. Sieht zwar scheiße aus, ist aber demzufolge sowas von authentisch, jedenfalls für meine Nähkünste. :D Also lieber Herr Dreieckmeister aus der Antike. :zunge
 
also wenn ich pustefix im Internet suche kommen Seifenblasen^^ habs jetzt aber unter "Rockabrunder" gefunden^^
 

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