Ein ketzerischer Gedankengang - Garnwickler Haithabu???

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DanielMiM

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In den Holzfunden aus Haithabu werden ja drei kleine Holzstücke als Garnwickler angesprochen. Leider wird nichts genaueres zu beschrieben. Jetzt mal mein "ketzerischer" Gedanke: Was, wenn es sich nicht um Garnwickler handelt, sondern um Schmetterlings- bzw. Schwalbenschwanzdübel um 2 Bretter nebeneinander aneinanderzufügen? Die Holzwürmer werden wissen was ich meine. Drauf gekommen bin ich, weil in einem anderen Buch ( Mühlberg Ensemble in Kempten) das ganze dort genau so gedeutet wird und mir auch äußerst plausibel erscheint. Was meint ihr?
 
Interessanter Gedanke ... 8o muss ich mal unseren Holzwurm morgen fragen was er dazu meint
 
Generell ist es ja so, dass sich ein Archäologe an Vergleichsfunden orientiert, wenn er einen Fund bestimmen soll. Sich selbst noch einmal Gedanken zu machen finde ich nicht "ketzerisch", sondern zeigt, dass man sich inteniv mit der Materie auseinandersetzt. :thumbup: Vielleicht solltest du den Archäologen/ Autor des Artikels einmal anschreiben und nachfragen, wie er darauf kommt, diese Holzstücke als Garnwickler anzusprechen.
 
Wenn die Teile so aussehen wie die modernen Dübel, werden sie wohl auch so genutzt worden sein, was nicht heißt, das niemand Garn drauf aufgewickelt hat. Google wirft da für "Schwalbenschwanzdübel" das aus http://www.google.de/imgres?imgurl=...nTWUbT_JPOQ4gTg5YHYBA&ved=0CFkQ9QEwBg&dur=514 Da kommts eben auf die Fundsituation an. Ketzerisch finde ich das nicht. Ein anderes rätselhaftes Teil sind ja diese komischen "Seil/Sehnenschneider" als Pfeilspitze. Hier erklärt sich die große , gefundene Zahl und die Form dem Schmied und Pfeilbauer/Bogenschützen als Halbzeug. Lassen sich doch aus dieser Form sehr leicht sehr viele andere Formen herstellen
 
Jaaa, Wilfried, irgendwie hat Google mir nicht das Bild ausgeworfen;) nd zum scannen war ich gestern zu faul^^ Zweites Bild von oben in deinem Link, der Fußboden, genau so ein Teil wird im Kemptener Katalog auch gezeigt. Ketzerisch meine ich nur damit, weil es extrem viele nutzen und die wenigsten generell sich Gedanken machen, ob die Interpretation der Archäologen stimmt. Grundsätzlich hinterfrage ich so ziemlich alles;) Von der grds. Form sind sie ja entsprechend. Den Auto anschreiben, ist ne Möglichkeit^^Wobei Autoren und speziell Archäologen oft etwas ungehalten sind, wenn man kritische Fragen oder so äußert^^
 
Moment, vielleicht ein Anstoß .. Ich habe irgendwo auf Fotos Bretter mit solchen Ausschnitten gesehen .... Logisch waren das nur "halbe" Schwalbenschwänze, teilweise wegen Gammel nur Viertel .... Such mal im Fundgut nach sowas
 
Du meinst diese hier: http://goldlockes.wordpress.com/2010/05/# ? Quelle: http://goldlockes.wordpress.com/2010/05/ Der Gedanke ist gut und eine Überlegung wert. :thumbup: Ein anderes Gedankenspiel: Weshalb soll man sich die Arbeit machen, eine Feder (Schwalbenschwanzdübel) zu runden und beim Pendant auch, wenn das ausstemmen von geraden Linien doch viel einfacher ist? ;)
 
Ja, die meine ich;) Es sind ja 3 Stück, ich glaub die Oberste auf den Abbildungen ist kantiger, daher kam ich drauf. Genausogut ist es denkbar, dass man der Optik wegen runde Kanten gemacht hat;) Der Optik wegen haben die Wikinger ja viel gemacht^^
 
Wenn das ausarbeiten scharfer Ecken denn einfacher ist ... ist es aber im Brett nicht, zumal Du riskierst, an einer scharfen Ecke zu spalten. Dem Dübel haste schnell nen Radius verpaßt, im gesähgten Brett hast Du die Sägeblattbreite als Radius. Großzügig gerundet hält immer, den Rest macht der Kitt aus Hautleim und Schleifgut ;-)
 
Der Gedanke "Schwalbenschwanzverbinder vs. Garnwickler" gefällt mir. :thumbup: Wenn dann jetzt nur noch das Gegenstück gefunden würde...
Wenn das ausarbeiten scharfer Ecken denn einfacher ist ... ist es aber im Brett nicht,
Das sehe ich genau anders herum: Eine kantige Aussparung (wie der halbe Schwalbenschwanzverbinder sie bräuchte) ist schneller gemacht, als eine mit Rundungen.
im gesähgten Brett hast Du die Sägeblattbreite als Radius.
:bahnhof Wo ist am Grund eines Sägeschnittes ein Radius?
 
Naja, Gryphan, 2 aufeinander zulaufende Sägeschnitte geben auf keinen Fall nen Spitzen Winkel im Grund, immer , meist von einem Schnitt, Radius , gerade , Radius. Oder ein nahezu perfekter Radius, nie eine spitze Kerbe. Weswegen die Spitzen eines Schwalbenschwanzes immer gebrochen sind. Sonst liegen die anderen Flächen nicht aufeinander. Oder Du bohrst die Ecken der Führung frei
 
Wenn man aber davon ausgeht, dass solche Arbeiten mit einem Stechbeitel ausgestochen worden sind hat Gryphan recht. Wenn man davon ausgeht, dass es gesägt wurde stimme ich eher Wilfried zu, denn je nach Säge bekommt man es schon ganz gut hin, dass es rund zusammen läuft. Ecken brauchen da mehr Schnitte.
 
Auch mit dem Beitel bleibt im Grund sowas wie ein Radius, wenn auch akademisch. Und man riskiert, das Brett zu spalten. Also warum sich solche Mühe machen, wenns auch noch gefährlich ist. Ein paar mal mit der Messerfeile durch und gut. Dann am Schwalbenschwanz Kanten brechen, leim rein, damits rutscht und hält ewig. Oder mit sanften Druck reinklöpfeln, geht wieder auseinander, wenn man will
 
bleibt im Grund sowas wie ein Radius, wenn auch akademisch.
Du sprichst doch jetzt nicht wirklich von Radien, die kleiner sind als 1 mm!? Bei allem Respekt gegenüber unseren Vorfahren: Bei den damals zur Verfügung stehenden Werkzeugen wäre das zu tolerieren. Das Ziel ist eine saubere Ecke! Und wenn das Holz reißt, war die Verbindung nicht genau genug. Das bei einer Zinkung gebohrt und gefeilt wird, ist mir neu. :pinch:
 

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