Mary Rose Museum

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

Mathias

Well-known member
Registriert
18. Dez. 2012
Beiträge
61
Reaktionspunkte
12
Ort
56379 Laurenburg
Es hat tatsächlich geklappt, ich war im neuen Mary Rose Museum! Letzte Woche war ich mit meiner Frau und Tochter auf dem Portsmouth Historic Dockyard. hier befindet sich auch das im Juni neu eröffnete Mary Rose Museum. Die Dockyards sind mit dem Auto gut zu erreichen, geparkt habe ich in der Tiefgarage einer benachbarten Shoppingmall. Erster Tip und eigentlich selbstverständlich: früh sein; am besten zur Öffnungszeit, es gibt viel zu sehen! Es hatte sich zwar eine lange Schlange gebildet, die jedoch schnell abgearbeitet wurde. Die Eintrittspreise sind wie gewohnt sehr hoch und hier gab es eine Besonderheit: Man konnte nur Jahreskarten kaufen. Für das Mary Rose Museum 17 engl. Pfund – Wahnsinn! Auch für die historischen Schiffe „HMS Warrior“ (Baujahr 1860) und die „HMS Victory“ (das Schiff von Nelson in der Schlacht von Trafalgar) ein Museum und weitere Attraktionen muss Eintritt gezahlt werden. Da das Gesamtpaket nur! 26 Pfund kostete (Für Kinder 19,50 und Familie 72 Pfund), haben wir das komplette Paket genommen, was auch eine Hafenrundfahrt beinhaltete. Das bedeutet ich kann jetzt jederzeit, wenn ich Lust und Laune habe mich ins Auto setzten und 700 km fahren, um umsonst die Mary Rose und andere Attraktionen zu sehen. Für das Mary Rose Museum bekam man einen „Time Slot“, also eine verbindliche Uhrzeit, um das Museum betreten zu könne. Bis dahin schaute ich mir „notgedrungen“ die beiden historischen ‚Schiffe an. Ich war nicht nur wegen der Schiffe selbst, absolut beeindruckt, sondern auch wegen der Top Ausstattung und des super Zustandes. Da hätte man sich schon Stunden drin aufhalten können. Nach zweieinhalb Stunden hatte ich dann meinen Termin. Die Überreste, nämlich die im Schlick konservierte Steuerboardseite, des Schiffes befinden im Kern des Museums in einer großen Halle. Man kann es durch große Scheiben gut sehen. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Konservierung noch nicht abgeschlossen, sodass auch die Belüftungsschläuche zu erklären sind. Die drei Stockwerke entlang des Schiffes sind gespickt mit den geborgenen Überresten aus dem Schiffsinneren. Kisten, Bänke, Hocker, Fässer, Krüge, Kanonen, massenhaft Gebrauchsgegenstände. Teileweise arg angeknabbert aber auch zum Teil nahezu perfekt erhalten. Interessanter Weise sind die Holzgegenstände am besten konserviert, kleine Metallteile finden sich kaum bis gar nicht. So habe ich keine Pfeilspitze oder Messerscheide finden können. Diese wurden meist durch einen halbtransparenten, weißlichen Kunststoff dargestellt, was den Gegenstand gut darstellte. Auch gefundene Skelette werden ausgestellt. Viel Raum nimmt der Schiffzimmermann ein, dessen Werkzeug, Werkstatt und Skelett ausgestellt wird. So werden oft die Fundsituationen dargestellt und zusätzlich gibt es thematische Bereiche, wie den Zimmermann, die Küche und anderes. Dann kam ein erster Schreck. Als Fundsituation wurden einige Bögen gezeigt, zum Teil in einer Transportkiste und zum Teil frei liegend aber, kaum zu sehen kaum zu begutachten. Waren das alle Bögen? Nein! In einem thematischem Bereich die B ö g e n. Wunderschöne Eibebögen, einige wie neu. Und was für Prügel! Sämtliche Hornnocken waren abgefault, aber die Bogenenden darunter waren unbeschädigt. Viele Pfeile, sämtliche ohne Spitzen, waren zu sehen. Die Abdrücke der Federwichlung war noch zu sehen. Interessant: Alle Pfeile waren vorne ein halbes Zoll stark und verjüngten sich bis zum Federansatz auf dreiachtel Zoll. Was für eine Arbeit , die herzustellen. Ein Rest, nämlich ca. 20 cm Sehne konnte im Wrack gefunden werden und viele Interessante Gebrauchsgegenstände des Bogenschützen. Das aufgefundene Skelett des etwa 25-jährigen Bogenschützen wies tatsächlich eine starke Verdünnung der Knorpelschicht im linken Schultergelenks auf und eine Art Einkerbung im ersten Fingergelenk der Zughand! Wie an vielen Stellen im Museum wurde auch hier zum Leben des Bogenschützen an Board eine kleine Videosequenz gezeigt. Die kurzen Clips waren natürlich für die breite Masse gemacht und nicht für Experten wie uns, aber trotzdem sehr anschaulich! In dem Bogenschützenbereich war noch etwas abgesetzt eine Art Simulator zum Bogenziehen aufgebaut. Einer der beiden Simulatoren hatte ein Zuggewicht von 80 Pfund. Viele dicke Backen und rote Köpfe. Insgesamt ein tolles Erlebnis, viele Sachen könnte man sich stundenlang anschauen, viele Ideen zum Nachbau oder man kann sehen, das gab es so in der und dieser Art (zumindest im spätesten Spätmittelalter). Ich glaube ja nicht, dass alle Gebrauchsgegenstände kurz vor 1545 neu entworfen wurden. Man sieht ja sogar auf der HMS Victory und HMS Warrior noch Gegenstände aus Holz und dass sie seit Jahrhunderten in gleicher Art vorhanden waren. Falls jemand in den nächsten 11 Monaten und zwei Wochen nach Porthmouth will, ich habe nicht personalisierte Jahreskarten für Erwachsene und eine für Kinder bis 15! ;-)
 
..."In einem thematischem Bereich die B ö g e n. Wunderschöne Eibebögen, einige wie neu. Und was für Prügel! Sämtliche Hornnocken waren abgefault, aber die Bogenenden darunter waren unbeschädigt. Viele Pfeile, sämtliche ohne Spitzen, waren zu sehen. Die Abdrücke der Federwichlung war noch zu sehen. Interessant: Alle Pfeile waren vorne ein halbes Zoll stark und verjüngten sich bis zum Federansatz auf dreiachtel Zoll. Was für eine Arbeit , die herzustellen."... Die haben mich seinerzeit auch am meisten fasziniert...als ich sie zum ersten mal gesehen habe war ich noch SpäMi Bogenschütze...so vor 20 Jahren. Diese Monsterpfeile erklähren auch die "fetten" Bögen und die Verkrüppelungen die man häufig and Skeletten von Bogenschüzuen sieht, speziell das Rückrad! Was die wohl and Zugkraft gehabt haben? Gruss Uwe
 

Neueste Beiträge

Oben