Gewicht der Rüstung / Aufsteighilfe Kran

[Freifrouw vom Bärenfall]

Seyd gegrüsst Ihr lieben Leute Ich hab da mal eine Frage. Wieviel wog so eine Ritterrüstung? Also ich meine, wie viel Gewicht schleppte der Ritter (und sein Ross) im "schwersten" Fall? Im weiteren möchte ich wissen, ob diese Art Kran, welche angeblich den Ritter auf sein Ross hob, wirklich existiert hat oder nicht. Ich war der Ansicht ja, denn ich sehe ja, wie schwer es mir schon fällt, in voller Wintermontur aufs Ross zu kommen, geschweige dann mit Rüstung. Ich habe aber auch schon gehört, dass diese Art Kran reine Fiction ist. Um in die Schlacht zuu ziehen, konnten bestimmt keine solchen Kräne mitgenommen werden. Aber vielleicht bei Ritterspielen? So gehabt Euch wohl Eure Freifrouw vom Bärenfall

 

[O****]

So syed zurück empfohlen und einen gegrüsst in die Bergweld der Swiss. (Wollten wir das nicht lassen?) Es gab zwei Blütezeiten der Ritter...welche meinst du bzw. da gab es Unterschiede in der Rüstungstechnik. Aber mal allgemein lag der Unterschied schon zwischen Turnier und Kampfrüstung. Nun haben die bestimmt nicht ins heilige Land eine Kollone Kranbauer mitgenommen oder? Die waren keine hansels, die sind von ganz alleine auf das Pferd gekommen. Bei Tunierrüstungen halfen die Bediensteten oder Knecht, da die Rüstung schwerer war an Panzerung. Bollywood mal ausser acht gelassen.

 

[Ekkehard von Lemberg]

Gott zum Gruße, Selbstversuche haben ergeben, dass es zwar recht mühselig ist, mit einer Kettenrüstung, Schwert und Helm ohne Hocker auf ein Pferd zu steigen (meine zwei sind 1,78 und etwa 1,65 Stockmaß), doch es geht! Das Schild/die Lanze wurde mir dann vom Knappen angereicht. Zum Gebrauch einer Plattenrüstung kann ich diesbezüglich nichts sagen, erinnere mich aber wage an Darstellungen kleiner Hebekräne, die vollplattierte Turnierritter auf ebenso vollplattierte Pferde gehieft haben. In diesem Sinne Ekkehard

 

[O****]

Dann schreib doch mal wo du deine wagen Darstellungen her hast. Kannst du mal die Quellen posten.

 

[Ragnar]

Ich meine ich hät so was auch schon gesehen,aber aus dem späten MA .wo die Gestechrüstungen so unbeweglich waren das man die Hilfe gebraucht hat. Ich guck mal ob ich das wiederfinde..

 

[Freifrouw vom Bärenfall]

Werter Oliver So lasset doch mir altem Weibe den Spass an schönen Redewendungen ^^! Irgendwie muss frouw sich doch vom Pöbel abheben . Wegen der Rüstung meinte ich schon das Gewicht einer Plattenrüstung. Es nimmt mich einfach wunder, wie viel Gewicht ein Ritter am Körper trug. Mit lieben Grüssen Eure Freifrouw vom Bärenfall

 

[Ragnar]

So ich hab geguckt,in dem bisschen was ich an Rüstungen im HoMi und SpäMi hab..also ich hab nix gefunden was das benutzen eines Krans nötig machen würde.Es gibt zwar Sattelformen in die wegen der hohen Vorder-und Rückenlehnen (oder wie das sonst heisst) nur direkt von der Seite aus reinzukommen ist ,und es gibt Rüstungen die auf der linken Seite so verstärkt sind das es ohne Hilfe und Leiter oder so nicht gehen wird. Aber einen Kran braucht man nicht,maximal ein kleines Gerüst . Ich hab auch keine Ösen an wirklich schweren Rüstungen geseheh. Gesucht hab ich in :Historische Waffen und Rüstungen von Liliane und Fred Funcken und in: Prunkwaffen aus dem historischen Museum Dresden von Johannes Schöbel (wobei die Rüstungen meist nicht aus dem MA sind sondern später )

 

[O****]

Ich kenn das überhaupt nicht. Das einzige was ich kenne ist eine Kette an der Rüstung, wenn der Helm weggeschmissen wird, das er duch die Kette gehalten wird. Nur als Beispiel um wenigestens eine Kette zu erwähnen, wenn schon der Kran nicht ist.

 

[Ragnar]

Das gab auch mal eine Mode ,Schwert und Dolch an Ketten zu tragen..

 

[Freifrouw vom Bärenfall]

Edler Ragnar Die Vorder- und Hinterlehne nennt man Galerie oder Zwiesel. Diese Galerien waren so hoch, um dem Ritter festeren Halt zu geben. Man ritt im Spiel oder im Kampf ja mit sehr langen Bügeln, also fast mit gestrecktem Bein. Zusammen mit den hohen Galierien ergab das eine gute Sicherheit im Sattel. Habt Ihr gewusst, warum man noch heute rechterhand aufs Pferd steigt? Das ist ein Ueberbleibsel von der Zeit, da man Waffen trug. Die Waffe hing links, und wäre einem im Weg, würde man links aufsteigen. Können wir nun davon ausgehen, dass diese Kräne Fiction sind? Andererseits bräuchte es ja nicht unbedingt Haken und Oesen, um einen Ritter hochzuhieven, ein Seil um die Brust täte es ja auch. Mit lieben Grüssen Eure Freifrouw vom Bärenfall

 

[F****]

Nur mal so. Und das auch. Man beachte wie immer die Literaturhinweise!

 

[Apelles]

Eine Replik einer Turnierrüstung zum Anfang des 16.Jh. meines Freundes hat ca. 30kg und eine sehr geringe Bewegungsfähigkeit

 

[Ragnar]

Da das nicht meine Zeit ist und ich deshalb nur wenige Bücher drüber hab heisst das nicht das es das nicht gab..ich hab nur keine Hinweise drauf gefunden,nur Vermutungen. Und die links von Frans ´bestätigen das ja auch.Aber zu sagen das es das nicht gab..dazu ist es find ich jedenfalls nicht genug

 

[O****]

Die sprechen da aber von einem "Klischee" und das sehr wohl die Ritter alleine auf den Gaul gekommen sind. Ich kenne auch keine Erwähnungen oder Abbildungen. Du sturer Hesse unterstreich doch dein Agument mit Quellen Ragnar bei normalen Schlachten, haben die bestimmt nicht noch einen Kran mitgeführt. Das hat ja nicht mal Hollywood in den (wenn es die den gibt) besseren Filmen übernommen.

nicht unbedingt Haken und Oesen, um einen Ritter hochzuhieven, ein Seil um die Brust täte es ja auch.

Auch das wäre bestimmt bei einer Brustplatte nicht gesund gewesen, egal ob mit oder ohne Oese oder eine andere Hebevorrichtung. Wie unbeweglich sollen die denn gewesen sein, Rüsttechnik wurde immer wieder verbessert.

 

[Ragnar]

@ Oliver:meine dürftigen Quellen stehen schon weiter oben ^^ und verbessert wurde ja..aber damit auch schwerer..zumindest im Turnierbereich ,wo auf meinen Bildern hier der Ritter eigentlich nur noch die rechte Seite bewegen konnte weil links alles fest gepanzert war.. :whistling: Und:ich hab nie gesagt das der ritter nicht allein aufs Pferd kam..ich hab gesagt ich weiss es nicht bzw ich kann es nicht belegen

 

[Apelles]

Im Faksimile "Das große Buch der Turniere" steht in den Erklärungen, dass beim Stechzeug, das eine besonders schwere Rüstung war, der Helm mit dem Bruststück verschraubt war. Ich denke, damit war die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Leider wird für die weitere Erörterung keine Primärquelle oder passender Bildbeleg beigefügt: "Der Kämpfer musste mit einer Leiter aufs Pferd steigen oder mit Hilfe eines Flaschenzugs daraufgehoben werden" Natürlich ist damit nichts erwiesen, aber ich finde den Gedanken der Leiter logisch und auch logistisch möglich und somit gerade bei Anreisen zu Turnieren realistisch... Was den Flaschenzug anbetrifft, so glaube ich das erst, wenn ich ein Bild oder eine Beschreibung zu Gesicht bekomme...

 

[Freifrouw vom Bärenfall]

Werter Apelles Was, "nur" 30 kg? Ich hatte mir da ein ganz anderes Gewicht vorgestellt. Ihr sprecht aber von einer Art Flaschenzug.... also doch irgendwie ein Kran? Zudem war es früher (also nicht unbedingt MA) gang und gäbe, dass an vielen Orten Aufsteigeböckchen oder Treppchen aufgestellt waren, um das Aufsteigen zu erleichtern. Und wenn ich heute Leute auf ihr hohen Pferde klettern sehen und das arme Tier fast umkippt dabei, wünsche ich mir diese Böckchen zurück! Wegen dem Aufsteigen mit oder ohne Hilfe: Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Ritter keinen Shire mit Stockmass von 2m ritten. Ich stimme zwar der allgemeinen Meinung, dass die Pferde damals kleiner waren als heute, nicht zu, aber eben, so grosse "Reitelefanten" dürfen wir uns nicht vorstellen. Mit lieben Grüssen Eure Freifrouw vom Bärenfall

 

[F****]

Ich stimme zwar der allgemeinen Meinung, dass die Pferde damals kleiner waren als heute, nicht zu,

Könntest du das näher erläutern?Die Knochenfunde sprechen doch da eine recht deutliche Sprache.

 

[Apelles]

Original von Freifrouw vom Bärenfall Ihr sprecht aber von einer Art Flaschenzug.... also doch irgendwie ein Kran?

Holde Freifrouw, ich wäre da sehr vorsichtig. Es handelt sich hier um ein Zitat aus einem Buch, das bei der Behauptung des Flaschenzuges, Krans oder was es auch immer gegeben haben sollte, keinerlei historische Belege dafür angeführt hat. Papier ist geduldig. Was die Größe von Pferden betrifft, dürft ihr gerne ohne mich diskutieren, denn da habe ich keine Ahnung.