Spannsäge

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AndiP

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Hallo, vor einiger Zeit habe ich mir eine Spannsäge gebastelt - die könnt ihr hier sehen: http://www.weltenwanderer.info/werkelblog/?p=1873 Ich benutze sie für kleine Schnitte beim Fertigen von Gewandnadeln und dergleichen. Die Konstruktion ist denkbar einfach, Vorlagen habe ich bei den Römern und dann wieder ab dem Hochmittelalter gefunden. Aber leider nicht für Nordeuropa um das Jahr 1000. Jetzt meine Frage: Habe ich nur keine gefunden oder gab es keine in dieser Region zu dieser Zeit?
 
Nein, hilft leider nicht weiter. So weit war ich schon, bevor ich gefragt hatte. ;( Da steht auch nur, dass die ganze Welt immer Spannsaegen hatte. Nur über die Wikinger und Spannsaegen steht nix...
 
Dumme Frage (weil ich auch grade am Bauen bin): Mein kleines Sägeblatt hat ja links und rechts so kleine Metall"nöcks", mit denen es außen am Schlitz prima halten wird. Aber wie haben die früher das Sägeblatt festgemacht? Loch durchs Blatt und Zapfen rein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das unter Spannung freiwillig nur eingeklemmt bleibt?
 
Mein kleines Sägeblatt hat ja links und rechts so kleine Metall"nöcks", mit denen es außen am Schlitz prima halten wird. Aber wie haben die früher das Sägeblatt festgemacht? Loch durchs Blatt und Zapfen rein? {...}
Also ich kenne das nur so: Loch durchs Blatt und Zapfen Metallstift rein ! :D (ggf. ein Nagel tut's auch)
 
Ja, okay, Zapfen war das falsche Wort... , aber es wird schon, warte ab!!!! Die Holzteile hab ich jetzt fertig gesägt und geschnitzt, jetzt wird nur noch gebohrt und zusammengebaut... - und dann muss mein Mann heute mittag noch für einen Bohrer für meine Dreule sorgen. (Wenn ich schon rumwerkel, dann gibt's gleich beides!) Dann kann ich meine Naalbinding-Nadeln in Zukunft stilecht basteln!
 
Aber wie haben die früher das Sägeblatt festgemacht? Loch durchs Blatt und Zapfen rein?
Genau so ist auch bei römischen Sägen belegt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das unter Spannung freiwillig nur eingeklemmt bleibt?
Entferne die kurzen Zapfen und mach längere hinein. Draht aus einer Sicherheitsnadel. ;) Was dabei zu bachten ist: Die Säge erst kurz vor Beginn der Arbeit spannen Wenn du mit der Arbeit fertig bist entspanne die Säge. ;)
 
Sooo, die Spannsäge ist fertig, das Sägeblatt hält ganz prima mittels vorhandener "Nupsis". Die Dreule ist auch ganz prima geworden, nur an der Spitze aus einem plattgehauenen, angeschliffenen Nagel müssen wir morgen noch mal feilen. Es bohrt ganz prima, bleibt dann aber irgendwann stecken. Entweder ist die Spitze für die Gesamtdreule zu breit oder an der oberen, breitesten Stelle nicht mehr scharf genug gefeilt. Fotos folgen morgen! Aber von meinem Gesamtwerk und vor allem der simplen aber genialen Technik bin ich heute schon schwer begeistert!!
 
Bei der Laubsäge mach ich das auch immer, weil der Bogen und somit die Sägefläche auf Dauer immer enger werden. Aber bei der Spannsäge? Ich hab es zwar auch gemacht, aber der Leinenfaden fand das Manipulieren dann doch doofer als die Dauerspannung und hat "bitsch!" gesagt ( damit meine ich das Geräusch beim Reißen und nein, meine Säge kann kein Englisch und wenn sie's könnte, wüsste sie sicher, das man das böse Wort ohne s schreibt. :D ) Wie ist es denn jetzt richtig? Unter Spannung lassen oder rumkurbeln?
 
Keine Ahnung ... ;( Ich lass meine immer gespannt ... Aber vielleicht lassen dann die Holme in der Spannung nach, weil sie ja auch relativ weichem Holz sind ? ?( Einen Bogen entspannt man ja auch ... (Geigenbogen und Flitzebogen)
 
Das Entspannen einer "Spannsäge" machte man früher, um einen Spannungsverlust durch "Kriechen" des Sägeblatts zu vermeiden. Stahl, der unter Zug gehalten wird, neigt dazu, mit der Zeit länger zu werden, der eine mehr, der andre kaum/garnicht meßbar. Bei den heutigen Blätern (so seit den letzten 30 Jahren) merkt man das kaum. Meine eine Säge hängt seit 5 Jahren gespannt an der Wand und ich mußte vielleicht (mittels Schraube) so ein -zwei Millimeter nachspannen. Der Nachteil ist natürlich, gerade bei dünnen Blättern, läßt man sie dauernd gespannt, reißen sie eher. Da hält so´n Blatt dann eben keine 100 Jahre mehr, sondern nur noch 30 .... Je nach Stahlsorte
 
Ich habe allerdings keine Belege für die Aussage oben , ich habe es nur vom Vater so gelernt. Den Verlust an Haltbarkeit, naja, das eine Blatt war nach ~ 30 Jahren kaputt, das andere stammte noch von meinem Opa und ist wegen "zu schmal " aussortiert worden.
 
Warum Säge entspannen?: 1. Wilfrieds Erklärung. 2. Die Metallzapfen können, wenn sie nicht auf Metall gelagert sind, in das Holz drücken und ergeben somit mehr Spiel für das Sägeblatt. 3. Die Spannschnur gibt schneller nach, weil sie durch die Dauerspannung gedehnt und durch ständiges Nachspannen überspannt wird. Ergebnis: Spannschnur reißt. Fazit: Entspanne die Säge und man hat länger Freude daran. Schont Blatt, Spannschnur und Sägegestell. ;)
 
Hallo Andi, einen Fund zu einer wikingerzeitlichen Spannsäge kenne ich leider auch nicht. Für eine kleine Säge habe ich mir mit der Mästermyr "Puch"-säge beholfen. Geschmiedeter eiserner Bügel mit dazwischen gespanntem Sägeblatt und nem Holzgriff. Was aber sehr spannend ist, und was ich auch schon länger nachbauen wollte: Im Jorvik Viking Centre ist ein Stück wie ein Bügel gebogenes Geweih (?) in einer Vitrine zur Knochenbearbeitung zu sehen. Oberfläche verziert mit Kreisaugen und Linien; auf der rechten Seite seitlich durchbohrt, links von der Bohrung ist von unten ein Schlitz eingebracht. Die Funktion wird als Säge interpretiert. In den Schlitz kommt ein nach unten ragender Keil. Zwischen diesem und dem linken Bogenende wird das Sägeblatt eingespannt, rechts ist dann der Griffbereich. Habe gerade schon die Publikation gesucht in der die Interpretation des Fundes abgebildet ist. Habe bisher leider nur rausgefunden wo es nicht steht... Kennt noch jemand das Buch? Schicke Dir aber eine PN, damit Du ein Bild von dem Bügel hast. Grüße Jonst
 
Hallo nochmal, habe das Buch noch nicht gefunden, aber eine englische Seite im Internet, die sich mit Sägen beschäftigt. Hier ist auch die von mir beschriebene Säge mit Geweihgriff als Zeichnung abgebildet. Desweiteren gibt es aber auch eine Abbildung aus einem karolingischen Manuskript (Angabe 900 bis 1100 n.Chr.(?)) mit einer Spannsäge! Das könnte man mal überprüfen... Ist nicht ganz der von Dir angesprochene nordische Raum, aber nah dran. Link: http://halldorviking.wordpress.com/2013/04/15/saws-in-the-early-medieval-period/ Viel Erfolg
 

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