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Roger
Guest
Schwerter: - Lässt man nie länger als ein paar Stunden (auch in der Scheide) in einem Auto liegen! Das kann erfahrungsgemäß sehr leicht zum Rosten führen. Wenn es doch einmal sein muß, hat sich die Aufbewahrung in einem Koffer o.ä. bewährt. - Fasst man möglichst nie mit bloßen Fingern an der Klinge an, da Handschweiß sehr aggressiv sein kann und das Material nachhaltig schädigt. Auch nicht rostfreie Griffteile mögen den Kontakt mit der Haut auf Dauer nicht. - Hat man die Klinge doch einmal berührt so reinige man sie besser sofort als später mit einem sauberen, trockenem Tuch und öle sofort wieder nach. Die Griffteile reinigt und ölt man natürlich nach jedem intensiveren Hautkontakt. - Man hüte sich aber bitte auch vor übermäßigem Gebrauch von Öl! Die Scheide besteht vollständig aus "saugfähigen" Materialien. Diese können, wenn man es übertreibt "durchweichen", was zu häßlichen Flecken führen kann. Ein leichter Ölfilm auf der Klinge genügt vollauf, sollte aber immer vorhanden sein! Also bitte auch nicht zu sparsam ölen. - Man verwende möglichst ausschließlich entweder reines Kamelienöl zur Pflege von Klinge und Scheide, oder das japanische Nelkenöl. ABSOLUT UNGEEIGNET sind: Duftöle, ätherische Öle, Fette jeder Art, Waffenöle (Ballistol o.ä, enthält Ammoniak und greift besonders Bronze und Messing an) Pflanzenfette oder Öle aus der Küche (Fettsäuren, Verharzen), Maschinenöle, "Rostschutzmittel". Auch Nelkenöl aus der Apotheke eignet sich leider nicht zur Pflege! Japanisches Nelkenöl ist kein reines Nelkenöl, sondern ein Verschnitt diverser, höchstwertiger, harz- und säurefreier Pflanzenöle. - Ein Schwert sollte nicht über größere Zeiträume (etwa zwei Wochen oder mehr) ohne regelmäßige Kontrolle und Pflege (Reinigen und Ölen) in der Scheide gelagert werden. - Schwerter, die zum Einsatz in der historischen Kampfkunst gedacht sind, dürfen keinesfalls "Schneide auf Schneide" gegeneinander eingesetzt werden. Erstens ist das nicht historisch und zweitens gibt es kein Material auf dieser Welt, welches dies unbeschadet überstehen kann. - Schwerter mit Scharten sind erstens Kaputt und haben zweitens nichts in der Scheide verloren, solange die entstandenen, scharfen Kanten nicht sauber und vollständig ausgeschliffen worden sind! Diese zerstören sonst das "haarige" Innenleben und damit die Funktion des wertvollen Futterals! - Wer mit seinem scharfen Schwert Schnitttests machen möchte: das Schneiden mit dem Schwert ist schwierig und erfordert "Trockenübungen", sonst kann auch die beste Klinge beschädigt werden. - Scharfe Schwerter gehören nicht in die Hände von Messer- oder den sprichwörtlichen Scherenschleifern!!! Die unsachgemäße Verwendung von Maschinen kann die Härte des Stahles und damit letztlich die Klinge zerstören. - Es ist eine Frage des Anstandes, Schwerter, auch stumpfe, nicht gegen Menschen oder Tiere zu richten, sei es nur "zum Spaß" oder gar zur Bedrohung. Dies gilt auch und sogar im Besonderen für unsere Schwerter. Wer diese einfache Regel beherzigt, zeigt damit Kompetenz im Umgang mit Schwertern und Respekt im Umgang mit seinen Mitmenschen! Vor dem Training mit einem Partner bekundet man üblicherweise seine friedliche Absicht durch eine Begrüßung. Das geht auch hier in Europa, nicht nur im fernen Osten! Schwertscheiden: Im großen Ganzen gelten hier, vor allem für Metallbeschläge, ähnliche Regeln, wie für die Schwerter selbst, einige sind allerdings noch besonders wichtig: - Verschmutzte Klingen, d.h. solche, die zuvor mit bloßen Fingern berührt, längere Zeit im Training benutzt, mit fragwürdigen "Pflegemitteln" behandelt worden sind, auf dem Boden gelegen haben oder gar rostig sind , sollte man tunlichst nicht zurück in die Scheide stecken, ohne sie vorher zu reinigen! Merkwürdige Öle o.ä. können auch durch Kontakt mit "fremden" Klingen aufgenommen werden. Rost in der Scheide oder an der Klinge fördert das Weiterrosten! Deshalb gilt diesem Punkt besondere Beachtung.