bitte um fachlichen rat bei meinem geburtstagsmenü

[domdom von der vogelweyde]

hi! möchte mein geburtstag dieses jahr richtig schön mittelalterlich angehen lassen und habe mir folgende spiesenfolge überlegt. ich erbitte nun jedoch euren fachlichen rat, was man machen kann, was nicht und was man statdessen servieren könnte. bratschinken (prager schinken) vom spieß, huhn aus der cocotte, forelle am stock gegart, gewürzten couscous (couscous mit lorbeer, rosmarin und thymian), blattsalate mit champignons, radieschen und karotten, knoblauchbutter, butter, schnittlauchquark, honigsenf, brot. sind die speisen auch historisch unbedenklich??? und was für brot kann ich nehmen? wenn dann wahrscheinlich nur sauerteigbrot, hmmm???

 

[O****]

warum nicht.. Der Teig hatte auch eine Quellfähigkeit, gut nicht so wie heute aber er hatte. Die Brote waren schärfer angebraten gegen Schimmel also viel Spass mit Zähnen. Das Fladenbrot wird um 1300 almählich vom Sauerteig abgelöst. Du kannst also Brot mit Sauerteig verwenden.

 

[domdom von der vogelweyde]

also ist soweit alles historisch verkraftbar? ich meine, wegen den karotten mache ich mir ein paar gedanken. die sind ja alle so schön orange. wobei, anders gehts halt wahrscheinlich auch nicht. aber fladengrot ist auch okay? also kann ich dann theoretisch einfachnur zum türken um die ecke rennen und so ein luftiges etwas holen??? oder was geht, i.s. brot? hast du vielleicht ein rezept für mich?

 

[b****]

Statt Karotten kann man doch Rübchen nehmen. Allerdings findet man im Lebensmittelhandel mittlerweile auch immer öfter weiße Möhren. Fladenbrot ist ja wohl das einfachste, was es gibt. Einfach Mehl, Schrot, Wasser und `ne Prise Salz zu einem Teig verkneten, kleine Bällchen rollen und diese dann zu einem flachen Fladen ausziehen (falls man das nicht mit der Hand kann, mit dem Nudelholz ausrollen). So wie ich das hier mache:

Und dann brät man die auf einer Pfanen ohne Fett

 

[O****]

Ich kann heute abend noch mal ein paar Rezepte schreiben. Im Moment etwas knapp...

 

[hellobello]

Karotten sind relativ neuzeitliche Züchtungen. Ich glaube sogar aus dem 19. Jhd. Weisse Möhren gabs dabei schon länger.

 

[b****]

Vorläufer ist die Wilde Möhre und die wurde wahrscheinlich schon lange vor dem Mittelalter gesammelt, jedenfalls gibt es Funde in der Nähe von Siedlungen. Die Zuchtform war dann wie auch dei Wildform zunächst weiß, erst seit 17. Jhd., als es so richtig losging mit den Gemüsezüchtungen, gibt es dann auch orange Möhren.

 

[F****]

Pastinaken als Ersatz?

 

[O****]

Man kann auch Petersilienwurzel verwenden, sind nebenbei auch sehr schmackhaft.

 

[Sabine]

Wenn ich mich nicht sehr irre, ist : Petersilienwurzel=Pastinake Beate: schöne Photos!

 

[domdom von der vogelweyde]

pastinaken finde ich doch nebenher etwas seeeehr gewagt. natürlich, ich mag sie, jedoch kommen zu meinem geburtstag auch menschen, die lebensmittelzubereitung nur mit dem geräusch *PING* in verbindung bringen. und da pastinaken oftmals einen sehr herben und auch harzigen geschmack haben, wird es nicht jedermanns sache sein. da denke ich, sollte ich dann statt den karotten nur radieschen nehmen. das ist aber auch immer eine heikele angelegenheit, mit lowbudget ein originalgetreues gefresse zu organisieren. aber die fladenbrote sind sehr eifach zu gestalten, vielen dank, beate. und: in der tat, schöne fotos

 

[b****]

Original von Kundryn Wenn ich mich nicht sehr irre, ist : Petersilienwurzel=Pastinake

Du irrst. Pestersilienwurzel = Petroselinum crispum ssp. tuberosum Pastinake = Pastinaca sativa

 

[Sabine]

Ahh, wieder was dazu gelernt

 

[b****]

@ Domdom: du kannst dir hier ein paar Anregungen holen: http://www.mittelalterlich-kochen.de/index_rezepte.html Bis jetzt ist ja noch nicht mal klar, von welcher Zeit (und Region) wir hier reden. Wenn überhaupt, dann gibt es Salat nur im Spätmittelalter (in der Zeit kenne ich mich aber nicht aus mit der Küche). Vorher wurde meines Wissen alles Gemüse gekocht.

 

[domdom von der vogelweyde]

ja, ähm.... OKAY ^_________^° ich muss anscheinend noch sehr viel über mittelalterliches gespeise lernen. wenn ihr das so seht, dann denke ich da eher an SpäMi. da kann man culinarisch dann doch etwas weiter fächern.

 

[b****]

Ja, Frühmittelalterküche ist, wenn du in den Supermarkt gehst und beim Blick auf das Lebensmittelangebot verzweifelt ausrufst:: Hilfe, was sollen wir essen? Das gab es alles noch nicht! 8| ;(

 

[O****]

Original von domdom von der vogelweyde wenn ihr das so seht, dann denke ich da eher an SpäMi. da kann man culinarisch dann doch etwas weiter fächern.

Dann am besten noch Südeuropa ....ganz weit im Süden

 

[domdom von der vogelweyde]

ich habe meinen gewürzcouscous, den finde ich aber weiter im osten. aber ich denke, dass ich es hier auch nicht so genau nehmen brauch. es sind ja eh nur zwei herrschaften vom fach da: heinrich der X und icke. den anderen gästen kann ich auch 'die große rote fleischtomate' als historisch anbieten. ^.^ @beate: jetzt ohne flachs. als ich noch mal schnell in gewandung einkafen musste, weil ich was zu essen vergessen hatte, sahen mich die menschen im supermarkt auch wirklich etwas komisch an, was vielleicht an meiner schwarzen kluft, mit dem geischtstuch und dem umhang lag, zumal ich auch noch unter waffen shoppen ging. dort rief ich wirklich einst: HILFE! ICH WERDE VERHUNGERN!!!!! DAS GIBT ES ALLES NOCH GAR NICHT!!!!! dann habe ich mir ein fladenbrot gekauft. das konnte ich mit mir vereinbaren.