Brettchengewebter Gürtel für das 14. Jahrhundert

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user4128

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Ich bin schon länger am Überlegen, ob ich mir neben meinen Ledergürteln noch einen Brettchengewebten zulege. Meine Frage wäre jetzt, was für eine wohlhabendere städtische Handwerkerin (Seidenverarbeitung) passend wäre? Gibt es überhaupt Belege für einfachere Gürtel aus der Zeit? Gefunden habe ich bisher immer nur etwas über mit Goldlahn brochierte Seidengürtel. Mich würde daher interessieren, ob es auch brochierte Gürtel aus einfacheren Materialien gegeben hat, und welche Webtechniken zu der Zeit überhaupt für das Brettchenweben wahrscheinlich waren; zudem, ob auch einfachere Gürtel mit Metallschnallen und/oder Bortenstreckern denkbar gewesen wären. Da ich nicht alles selber machen kann (mir fehlt immer noch die Formel für den 48 Stunden Tag :D ) wäre ich dann auch noch auf der Suche nach jemandem, der mir so etwas anfertigen könnte/würde. Wäre schön, wenn Ihr mir da weiterhelfen könntet. LG Martina
 
Allein schon aus dem Grund das du einen ganzen Haufen Beschläge / Bortestrecker brauchst damit das Ding sich nicht ständig einrollt würde ich sagen: Einfacher Webgürtel ist eher unwahrscheinlich. Aber das ist erstmal nur eine Einschätzung nach Gefühl und ohne Recherche.
 
Wie kommst du darauf, dass sich Gürtel aus Brettchenborten einrollen? "Bei uns Kelten" werden Brettchenborten sehr oft als Gürtel getragen (über dünnen Ledergürteln, weil die Borten nicht geeignet sind, um etwas daran zu befestigen) und da rollt sich überhaupt nix. Beantwortet allerdings nicht die Frage, inwieweit brettchengewebte Borten für das 14. Jahrhundert belegt sind.
 
persönliche Erfahrung zB, und die verwendung von Bortenstreckern bei jedem Fund den ich kenne (was zugegeben jetzt nicht so wahnsinnig viele sind) Hängt aber vermutlich vorallem mit der Breite zusammen, je breiter desto eher wird sich das Ding "einrollen"
 
Morgan, die Technik ist eine ganz andere und auch anderes Material. Es gibt feine Querstäbchen im Fundgut, soweit ich mich erinnere auch erhaltene Stücke, bzw Fragmente.
 
Es gibt im Fundgut, gerade im städtischen, aber auch eine Fülle von formtechnisch einfachen Bortenstreckern aus einfachem Gelbguss. Ob wie wirklich sooo teuer waren? Vergleichen wir es damit, was stellenweise in Kleiderordnungen verboten wird sind die noch das eher "günstige"
 
Morgan, die Technik ist eine ganz andere und auch anderes Material.
Wieder was gelernt - ich dachte, Brettchenweben sei Brettchenweben. Dann erklären sich natürlich die Bedenken.
 
Unter einfach würde ich jetzt auch das verstehen, was Daniel genannt hat, also Beschläge aus zum Beispiel Gelbguss und dann eben Borten nicht aus Seide, sondern aus Wolle. Wäre ein Gürtel aus diesen Materialien für eine städtische Handwerkerin überhaupt denkbar gewesen? Oder schon unerschwinglich?
 
kenn ausm Fundkontext im 14. nur Seidengürtel mit Beschlägen... und die Gürtel sind meist Hammergenialst... Ansonsten: ledergürtel ;)
 
Vielen Dank. Die Gürtel sind ja wirklich Schmuckstücke. Schade fast, dass ich schon Ledergürtel habe. Mir ging es jetzt daher eher um die Frage, ob aus Wolle gewebte Gürtel auch in Betracht kommen könnten. LG Martina
 
Bekannt sind mir auch nur Seidengürtel, die erhalten sind. Es finden sich aber auch immer mal bei Fundbeschreibungen Hinweise auf: Beim Fund Textilreste am Beschlag, mittlerweile vergangen. Auch gibt es ja Beschlagsteile, in denen sich die Webstruktur abgedrückt hat, z.B. vereinzelt bei Riemenzungen.
 
Würde die abgedrückte Webstruktur auf den verwendeten Stoff hinweisen können? Wollgewebe müsste eigentlich gröber sein. LG Martina
 
Theoretisch würd ich das auch sagen, es gibt aber auch dickere Seidengarne. Auch bei den erhaltenen Gürteln...ich weiß nicht wie detailliert der Abdruck ist, müsst ich nachblättern
 
Wolle mit Email und feuervergoldeten Silberbeschlägen? Das wär ein sehr ungewöhnliches Understatement auf jeden Fall. Eher sähe es noch nach moderner Baumwolle oder Leinengarn aus :) Ich würd das für ganz normale Seide halten, die wird mit der Zeit auch etwas stumpf im Glanz, das ist normal.
 
alle mir bekannten brettchengewebten Gürtel sind fast ausnahmslos aus Seide...
 

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