Gewand weben ... Frage zur haltbarkeit der Kanten

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Hre***

Guest
Moin, ich habe da mal eine dumme Frage - bitte nicht laut loslachen: wenn ein Stück Stoff gewebt wird, und man daraus ein Kleidungsstück machen möchte, muß man ja diesen Stoff zerschneiden. Ich stelle mir vor, daß der gewebte Stoff nicht so fein ist, wie Stoff heutzutage, also denke ich, daß das Gewebte durch das Zerschneiden schnell aufribbelt. Ist das so? Oder hält es besser, als ich mir das so vorstelle? - außer an einem Schulwebrahmen habe ich bisher noch nicht gewebt, und mit meinem Gewichtswebstuhl wird es wohl noch etwas länger dauern, denn ich muß erst meinen Mann überzeugen, und dann noch einen Faltraum an das Haus anbauen....., aber ich mache mir so meine Gedanken...... Sonnige Grüße Hrefna
 
Hallo, der Stoff heute wird ja auch gewebt. Viele Bindungen die es schon in der Antike gab, werden auch heute noch hergestellt. Der Stoff heute kann genauso leicht franseln. Aber es ist schwer pauschal etwas darüber zu sagen. Um so dichter der Stoff gewebt ist desto weniger Franselt er aus. Man kann davon ausgehen, dass dicht gewebte Stoffe früher eher von Wohlhabenden getragen wurde und grob gewebte Stoffe von ärmeren Leuten. Allerdings ändert sich das Verhältnis im lauf der Geschichte so stark, dass man auch hier nicht pauschal von allen Epochen des Mittelalter sprechen kann. Die Textilfunde aus Schleswig beispielsweise sind so fein gewebt, dass es verdammt schwer wäre diese heute mit dem Gewichtswebstuhl nachzuweben. Mehr als Franseln tut ein Stoff im Normalfall aber nicht. Das Gewebe hält sich gegenseitig, ähnlich wie bei einem Weidenkorbgeflecht.
 
Original von Hrefna Ich stelle mir vor, daß der gewebte Stoff nicht so fein ist, wie Stoff heutzutage, also denke ich, daß das Gewebte durch das Zerschneiden schnell aufribbelt.
Es gab feine Stoffe und es gab grobe Stoffe, je nach Verwendungszweck. Man kann nicht generell sagen, dass die Stoffe gröber waren. Im Gegenteil, es gab sogar feinere Stoffe, als man heutzutage mit der Maschine webt. Wollstoffe fransen auch nicht so leicht. Ds Problem hat man eher bei Leinen. ;)
 
und ich hatte schon befürchtet, daß man die Kleidungsstücke direkt erweben mußte (da lacht doch wer ?!?), was ja aber viel aufwendiger ist, als wenn man ein großes Stück webt und dann zuschneidet. ;) ;) ;) ;)
 
Die meisten Schnittmuster ergeben sich ja auch aus den Webbreiten. Dabei wird m.M. nach nach der Prämisse vorgegangen möglichst wenig zu schneiden (Verschnitt zu haben).
 
Original von Hrefna und ich hatte schon befürchtet, daß man die Kleidungsstücke direkt erweben mußte
Im Focke Museum in Bremen gibt es eine Jacke, die aus einem Stück gewebt ist... kein einfaches Teil.. nein, richtig kompliziert. Ist das Meisterstück eines Leinewebers (aber nicht aus dem Mittelalter ;) ). Das nur so nebenbei.
Original von Hrefna ... was ja aber viel aufwendiger ist, als wenn man ein großes Stück webt und dann zuschneidet.
Vladisslawa sagt es ja schon: man hat darauf geachtet, dass man möglichst wenig Verschnitt hat (zumindest in der Heimproduktion für den Eigenbedarf). Hast du eine Vorstellung, wieviel Arbeit es macht und wie lange das dauert, bis du ein Stück Stoff fertig hast? Das Garn muss doch auch erst mal hergestellt werden. Da arbeitest du doch nicht, um nachher einen Teil wieder wegzuwerfen.
 
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Hast du eine Vorstellung, wieviel Arbeit es macht und wie lange das dauert, bis du ein Stück Stoff fertig hast? Das Garn muss doch auch erst mal hergestellt werden. Da arbeitest du doch nicht, um nachher einen Teil wieder wegzuwerfen.
Ja, ein wenig schon, denn ich spinne gerade an einem Kilo Wolle und habe gerade mal 300 g fertig. (Bin ja aber auch noch Anfängerin, und spinne mit der Handspindel). Ja, das macht Sinn. ^^ LG Hrefna
 
Hi, eine andere Möglichkeit wäre den fertigen Wollstoff hinterher zu walken, dann ist das mit dem Aufribbeln auch weitesgehend vorbei. So haben wir es jedenfalls gemacht. Gruß Gerwynn :)
 

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