Grubenbrand

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Ulrich

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Wir haben mal ein wenig experimentiert. Die ganze Keramik, die wir vor einigen Monaten schon getöpfert hatten, sollte endlich mal gebrannt werden. Geplant war ein Grubenbrand. Diesen haben wir in der vergangenen Woche durchgeführt. Ein paar Bilder sind auf meiner Website zu sehen. Grubenbrand in Ulrich´s Garten Leider ist sehr viel zu Bruch gegangen, weil das Feuer in der zweiten Phase zu heiss war. Es schreit nach einem neuen Versuch.
 
Boah, das ist bitter. :kopfstreichel Vielleicht beim nächsten Versuch keine so aufwendigen Töpfereien brennen wollen. Ich sehe da richtig tolle Stücke, die zu Bruch gegangen sind. ;( Wir möchten das nächstes Jahr auch mal testen. Ich habe hier zwei Sorten Ton, einen dunkelgrauen und einen cremefarbenen - vermutlich das Zeug, das damals für die Buocher Keramik benutzt wurde. Im Remstal gibt es nach wie vor dicke Schichten dieses Tons. Aus dem Schmodder möchte ich mal *irgendwas* kneten und das brennen. Einfach um zu testen, wie es nach dem Brand aussieht. Anna (Axtmann) meinte, dass auch der dunkelgraue Ton hinterher hell sein kann, je nach Inhaltsstoffen.
 
Ja, wir hatten sogar darauf geachtet, dass es "regionaler" Ton ist und entsprechend der Fundsituation gemargert. Aber es war eben ein Versuch. Nun wissen wir wenigstens, worauf wir beim nächsten Mal mehr achten müssen.
 
Oh, wie schade! Ich habe im Sommer nur 7 Becher/Tassen in Aufbautechnik getöpfert und weiss, wieviel Arbeit in jedem einzelnen Teil steckt! Meine wurden regulär gebrannt und haben alle überlebt, aber ich hatte auch so Angst, dass sie beim Brand draufgehen. Ich habe zusätzlich Spinnwirtel getöpfert, die hätte ich auch der Brandgrube anvertraut...
 
Spinnwirtel hatten wir auch dabei. Sind alle heil geblieben :p
 
Bei den Altvorderen hat sicherlich auch nicht alles funktioniert. Tröste dich mit dem Satz: Du weißt, das Du ein richtiger Reeanctor bist... wenn du keinen Grill, aber einen Brennofen im Garten hast. :D
 
Und was ist ein Brennofen? Wenn mich eine Erinnerung bezüglich Grabungsberichte nicht täuscht sagte der archäologische Befund auf der Werla: "Loch in Erde, feuer drin, Schüssel rein, pling, war nicht fein, " oder so.
 
Schöne Fotos vom Grubenbrand. Schade, dass Ihr soviel Bruch zu beklagen habt, ist aber dennoch eine ganz tolle Sache. Ich drück euch die Daumen für das nächste Mal. Mir wäre sowas allerdings gar nicht erst passiert, denn gebt mir einen Klumpen Ton in die Hand und Ihr macht mich unglücklich ;( Um alles was mit Töpfern zu tun hat, mit Ausnahme einer Shoppingtour bei Ilja mache ich einen natürlichen großen Bogen. ;) LG Martina Ps: Grill? Weiß auch nicht
 
wow, ihr hattet wahnsinnig tolle sachen dabei! ein jammer, dass so viel kaputt gegangen ist :( je nach anspruch (also falls man den grubenbrand nicht macht, um alles so authentisch wie möglich nachzuvollziehen, sondern weil man es einfach mal versucht haben will und die optik des grubenbrands auf der töpferware sehen möchte und dabei auch gern noch hätte, dass das mühsam getöpferte heil bleibt) kann man die sachen in einem richtigen brennofen vorbrennen lassen, dann sind sie stabiler. ich selbst hab's noch nicht versucht, aber ein bekannter aus 'ner anderen gruppe töpfert viel. er lässt seine fertigen sachen erst neuzeitlich brennen und steckt sie dann nochmal in die grube, um ihnen das gewisse 'etwas' zu geben. dabei geht ihm nix kaputt, sagt er. keine gewähr für diese aussage, denn ich hab's immerhin nur aus zweiter hand, aber vielleicht hat das ja schonmal wer anderes probiert und kann etwas dazu sagen..? so könnte man beim nächsten versuch entweder alles vorbrennen oder wenigstens ein paar besonders schöne werkstücke, ehe man den grubenbrand macht.
 
Auf jedenfall ein schön dokumentiertes Experiment. Schade das sop viel Kaputgegangen ist, aber das bleibt bei Dingen die man noch nie gemacht hat nicht aus würde ich sagen.
 
aber das bleibt bei Dingen die man noch nie gemacht hat nicht aus würde ich sagen.
Stimmt. Und das war ja in einem gewissen Masse auch einkalkuliert. Wir haben unsere Fehler erkannt und analysiert, stellen diese ab und machen beim nächsten Mal andere neue Fehler. :rolleyes:
 
Hallo, ich habe mir gerade die Bilder angesehen. Spontan fiel mir auf, dass die Gefäße in der Aufwärmphase sehr weit von der Grube entfernt stehen. Da kommt nicht viel Wärme bei ihnen an. Vielleicht macht ihr das nächste Mal einen Absatz mit in die Grube, auf welchen ihr die Keramiken stellen könnt. Dann zieht nicht alle Hitze darüber hinweg. Wann habt ihr gehört, dass die Keramiken platzen? Hattet ihr die Keramiken auf Steine gestellt? Falls ja auf welche? Und seid nicht zu ungeduldig mit dem Öffnen. Laßt den Ofen erst ordentlich abkühlen, auch hier gilt es unnötige Temperaturschwankungen zu vermeiden. Grüße Aennlin
 
Super Experiment!Sowas würde ich auch gern mal probieren, aber mir geht es so ähnlich wie Martina: ich hasse trocknenden Ton an den Fingern... ;-)! Aber irgendwann müssen wir da auch mal dran, fürchte ich, allein schon für die Keramik, die man nicht kaufen kann. Der Bruch ist schade, aber das ist halt Lehrgeld und das nächste Mal wird´s bestimmt nicht wieder so passieren.
 
Wann habt ihr gehört, dass die Keramiken platzen?
Wir hatten gleich nach dem Bestücken noch mal ordentlich hochgefeuert. Da hörten wir schon das bing bing bing. Das war eben der Fehler. Wenn wir die Keramik ganz normal in der Glut gelassen hätten - und wir hatten von oben auch noch mal Glut drauf getan - dann wäre vermutlich nicht so viel passiert. Hier wars eben Pech. Kommt aber nicht wieder vor. Aus Fehlern lernt man.
Hattet ihr die Keramiken auf Steine gestellt? Falls ja auf welche?
Hatten wir. Und wir haben darauf geachtet, dass sie Kalkfrei sind.
dass die Gefäße in der Aufwärmphase sehr weit von der Grube entfernt stehen. Da kommt nicht viel Wärme bei ihnen an.
Auch das haben wir als Fehler registriert. Beim nächsten Brand darf die Keramik schon beim trocknen der Grube an die Wärme.
 
Mich würde interessieren, ob bei den heil geblieben Gefäßen der Ton gut gesintert ist - also, ob die Gefäße dicht sind :)
 
Wir waren neulich auf dem Köhlerfest in Wallhausen. Dieses Fest geht über 2 Wochen und die ganze Zeit brennt ein großer, nach traditioneller Weise geschichteter Meiler. Er war mit einer bestimmt drei Meter hohen Wand aus Palisaden und Tannenreisig nach der Hauptwindrichtung hin abgeschirmt. Man erklärte uns, dass heftiger Wind, vor allem, wenn er böig auftritt, den Meiler an der Oberseite stark abkühlen könnte. Diese Abkühlung sei nicht zu unterschätzen. Gab es bei euch auch Wind, der auf den Grubenbrand "fallen" konnte und vielleicht zu einer schnellen unkontrollierten zeitweisen Abkühlung geführt hat?
 
Hi Ullrich. Mir ist etwas aufgefallen. Zuerst die Sachen sind wirklich toll, da schließe ich meinem Vorrednern an. Was mir auffällt ihr habt die Gefässe mit der offnung nach unten gedreht. Ich vermute das genau hier der Fehler zu suchen ist. Dadurch ensteht im Gefäss ja eine unerwünschte Stauwärme. Diese wird sehr heiß und ist sehr unregelmäßig. Das wird wohl zu platzen geführt haben. Wir haben die Gefässe immer mit sägespänne gefüllt und sie mit der Öffnung nach oben gestellt. Die spänne verkoken beim brennen. das macht nicht nur eine gleichmässigere Temperatur sonder gibt oft auch einen interessanten Schwarzbrandschimmer.
 
als noch kleiner grünschnabel, will ich eigentlich nicht viel dazu sagen, ausser dass ich es toll finde, dass ihr das ausprobiert habt. ich hab den thread hier übrigens nur geöffnet, weil ich grade einen artikel in der aktuellen karfunkel "abc zum selbermachen" über grubenbrand gelesen habe. ich weiß ja nicht inwieweit vlt da auch noch tipps drin stehen könnten für's nächste mal?
 

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