Mantelfutter für Tasselmantel - unten offen oder geschlossen?

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Ich hab jetzt mal sämtliche Mantelthreads überflogen und nirgends genau mein Problem gefunden, daher mach ich mal nen neuen Thread dafür auf. Ich will mir einen neuen Tasselmantel nähen, hab die Stoffe dafür jetzt zusammen und habe nur noch ein Problem: nähe ich das Seidenfutter jetzt rundum fest oder lasse ich die Unterkante offen, um eventuelles "Beuteln" des Futters zu vermeiden? Mir geht es jetzt nicht um eine möglichst praktische Lösung, sondern um eine historisch korrekte, d.h. gibt es irgendwo erhaltene Mäntel mit Futter, und wie ist das da gelöst? Bei den Mänteln die von K.Kania beschrieben werden finde ich kein Sterbenswörtchen über Futter und dessen Verarbeitung und sonst hab ich auch nirgends Hinweise gefunden. Also, hat zufällig hier jemand "den Beleg" für mein Problem? Es wäre fast zu schön um wahr zu sein... :S
 
Ist nun so gar nicht deine Zeit, trotzdem kann ich dir da leider nur mit den Funden von Haithabu bei Klappenröcken dienen. Es ist beides gefunden worden, zusammengenähte Säume, wie auch offene. Bei den zusammengenähten Säumen wurde aber auch oftmals Daunenreste am Gewebe gefunden. Viele wurde also wohl wegen des zusätzlichen Futters unten verschlossen.
 
Es gibt wohl einen Mantelfund aus der Berliner Kante, glaube, Mantel eines Templers (?). Auf jeden Fall ist der Mantel gefüttert und besteht aus mehreren Teilen. Die einzelnen Teile wurden erst gefüttert (Futter rundum angenäht) und erst anschließend zusammengefügt. Vielleicht komme ich auch noch auf den Fund, dan ich da im Kopf habe, momentan kann ich leider nicht mehr dazu sagen, sorry. Lieben Gruß Ollie
 
Ich muss mich verbessern, ein Matel aus Berlin Tempelhof, wohl aus dem 13. Jh., hat nix mit Templern zu tun, sorry.
 
Ich meine beim Krönungsmantel des HRRDN(Sizilien, 12. Jahrhundert) wäre ein umlaufendes Saumband vorhanden. Problem ist aber, im 16. Jahrhundert wurde er neu gefüttert, einfach über das originale Futter drüber. ich kann also überhaupt nicht sagen wann das Saumband angesetzt wurde, ob es unter dem neuen Futter liegt, ob es aufgetrennt und über das neue Futter gesetzt wurde oder ob es komplett neu ist und in dem Fall ob ein zusätzliches darunter liegt. Und irgendwie scheint bei dieser Aktion auch der Verschluss erneuert worden zu sein, mit den angenähten Tasselscheiben hat der nur noch wenig zu tun... Stoffstücke füttern und erst dann zusammennähen mache ich gerade bei meinem Wappenrock, aber ob das bei einem Mantel gut aussieht? Hat der dann nicht überall auf der Innenseite kleine Wülste?
 
Ich bin auch gerade am Halbkreismantel meines Mannes. Nachdem ich den blöden großen Halsausschnitt begradigt und wieder zu einem kompletten Halbkreis geschlossen habe ( wie konnte ich den letztes Jahr nur ausschneiden? Ohne das "Loch" beutelt der Stoff dekorativ-kragenähnlich und vor allem wärmend um den Hals. Da braucht es nicht mehr unbedingt eine Gugel-Kaschierung... Das neue Futter, damit Mann nicht mehr friert, habe ich jetzt am Hals und an den Vorderkanten ( was ja jetzt nur noch eine Kante ist, quasi der Kreisdurchmesser) angenäht, aber jetzt überlege ich auch: unten mit dem Mantelstoff vernähen oder separat säumen? Wie sind die aktuellen Erkenntnisse?
 
Der Krönungsmantel ist nicht nur im 16. Jhd. neu gefüttert worden, bereits im 14. Jhd. erhielt er ein neues Futter und im 18. Jhd. dann nochmal. Um 2002 rum hat das Kunsthistorische Museum in Wien die einzelnen Futterlagen herausgetrennt und bewahrt sie separat auf - vielleicht mal nachfragen, ob sie sich daran erinnern können wie das genäht war.
 

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