Welche Handspindel und von wem?

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Hummelchen

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So, jetzt bin ich kaum angemeldet und stell gleich die erste Frage: Spinnt ihr mit einer Handspindel? Wenn ja, mit was für einer? und wo habt ihr die her/gekauft? Momentan übe ich mich an einer ganz einfachen Kinderhandspindel, aber dat Dingens läuft nicht ganz "rund" und macht so auf DAuer sicherlich keinen Spass. Ich würde mir gerne was Sinnvolleres anschaffen, aber wo und was kostet das?
 
Moin Hummelchen, meine erste Handspindel habe ich mir bei der Schäfereigenossenschaft Finkhof gekauft. Es gibt noch eine tolle Seite eines Tüftlers: http://www.wollwolff.de , da bekommst Du viele verschiede Handspindeln zu vielen Preisen und noch viel mehr - aber nichts historisches (sage ich gleich mal dazu) Aber wenn es eine "A" sein soll, bin ich auch noch auf der Suche. Da hilft wohl nur: selbstbauen. Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein, schließlich haben unsere Vorfahren es auch gekonnt..... Vielleicht gibt es hier im Forum ja einen Tischler, der nach Funden Spindeln herstellt????????? Sonnige Grüße Hrefna
 
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wie haben sich denn die historischen Spindeln von den "modernen" unterschieden? Meine Spindel hat keinen Metalösenhaken, sondern nur ein in das Mittelstöckchen geschnitztes "Häkelchen" Hast du zufällig ein Bild einer historischen Spindel?
 
also, ich denke das kommt darauf an, welche Zeit Du darstellen möchtest. Es gibt regional und zeitlich erheblich unterschiedliche Spindeln, und dann auch noch verschiedene Spindeln für verschiedene Garne (für derbes Garn sind die Spindeln meist groß und schwer, für feines Garn klein und leicht). Spindeln können einen Wirtel aus Holz haben, oder Ton, oder Stein.... Sie können Kopf- oder Fußspindeln sein..... Moderne Spindeln sind auch schon mal aus Metall, oder aus Holz mit einem Wirtel aus Seife oder Wachs, aus Glas..... Für eine Spindel aus Haithabu kann ich Dir mal Hallveigs Blog empfehlen: http://www.fruehes-handwerk.de/hallveig/ Sonnige Grüße Hrefna
 
Coool! Danke für den Link, genau eine solche Spindel hab ich :)))) Da hab ich doch sogar mal direkt das Richtige gekauft, sogar noch in zwei Grössen für feiner und gröber.... Ha,freu freu, ich spinn gleich mal weiter, damit ich mich dann ans Naalbinding machen kann :) Ich hatte die Spindeln übrigens eigentlich nur als Deko gekauft, ... versuche aber da mal was draus zu machen,.....
 
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Na, eine Spindel herstellen ist wohl das einfachste auf der Welt. Für einen Drechsler. Wenn ich das bei Hallveigs Blog richtig gelesen habe können dank der konischen Aufnahme verschiedene Schwunggewichte benutzt werden? Aber rutschen die dann nicht wieder ab beim spinnen?
 
Wirtel entweder selbst töpfern oder aus Glas oder Stein und nen Stöckchen sollte sich auch schnell finden. Das einzige was passen muss, ist das Loch im Wirtel zum Stock. Und die Enden des Stöckchens sollte man noch anspitzen bzw. glätten damit nichts hängen bleibt.
 
Hab mal schnell meine Spindel fotographiert (sorry ich kann das Wort nicht in der Mitte mit nur "f" schreiben da bekomme ich Augenweh):
Spindel.jpg
Ich weiss jetzt nur nicht ob das mit dem "Haken" als Fadenfänger ok geht oder ob das wieder mal zu neuzeitlich ist? Was meint Ihr?
Spindelhaken.jpg
Der "Fuss" der Spindel sieht so aus:
SpindelI.jpg
 
Also "meine" Funde haben alle keine Kerben bzw. Haken. Und die Wirtel sind rund oder oval (Querschnitt). Und vor allem glatt bzw. geschliffen und aus Ton bzw. Glas. Holz mag ich da zwar nicht ausschliessen, aber mir liegt keiner vor. Für welche Region und welche Zeit solls denn sein?
 
Region: Süddeutschland (Schwäbische Alb) Zeit: um 1290
 
Hallo, ich denke mal zum lernen ist diese Spindel allemal gut. Da würde ich nicht unbedingt auf Spinnwirtel aus Glas oder welche aus Ton umsteigen. So eine Spindel fällt ja auch mal runter, und auf den heutigen neumodischen Böden mag ein Glas-, Ton- oder Specksteinwirtel zwar *a, historisch korrekt* sein, aber auch kaputt... Außerhalb jeglichen Mittelalters: Es gibt supertolle Spindeln, aber da ist es wie beim Spinnrad, ansehen, testen... Diese tollen Spindeln sind unter Umständen auch nicht ganz billig. Eine Seite, bei der ich immer ins sabbern (sorry) komme findest du ~* Hier* ~ oder auch ~* Da *~ LG Fylgja
 
Original von Fylgja Eine Seite, bei der ich immer ins sabbern (sorry) komme findest du ~* Hier* ~ oder auch ~* Da *~
Moin Fylgja, oh,oh,oh,oh die sind ja wunderschön - das wäre ja doch mal eine Marktlücke für Deutschland..... (ich spare schon mal los!) Sonnige Grüße Hrefna
 
Hallo, ich bräuchte einpaar Tipps, wenn ich eine Handspindel kaufen möchte, mich aber noch garnicht mit auskenne: Worauf sollte ich aufjedenfall achten? Welchen häufigen "Fehler" sieht man auf Märkten bei Handspindeln die modern sind und daher unauthentisch? Braucht man für jede Art des Spinnens eine neue Spindel? Würde gern so viel es geht an einer machen können: einfädrig, dick, dünn, mehrfädrig... befürchte aber fast dass ich da jeweils was extra brauch. Die Lauflänge ist von der Größe der Spindel abhängig? Sind größere Spindeln besser oder kleinere? Bei welchem Gewicht sollte sie mind. bzw. max. liegen? Vielen Dank schonmal.
 
Das hängt davon ab, welche Zeit du bespielst und welchen Wert du auf historische Genauigkeit legst. Generell lässt sich aber sagen, dass Hochwirtelspindeln und Kreuzspindeln während des Mittelalters nur ausnahmsweise auftreten. Zum Wollespinnen hat man meist eine Tiefwirtelspindel benutzt, deren Wirtel in der Regel aus gebranntem Ton bestanden. Zum Flachsspinnen reicht, wenn man den Abbildungen glaubt, ein konischer Stab. Seide wird (wenn überhaupt) mit einer "supported Spindel" versponnen, einem winzigen, sehr spitz zulaufenden Spindelchen, das in einer Schüssel läuft. Grundsätzlich gilt, dass die Spindel um so leichter sein sollte, je dünner der Faden werden soll. Und ja, auf eine größere Spindel passt mehr drauf. Besser ist sie deshalb aber nicht unbedingt. Ich würde mit einer mittleren Größe anfangen und mir eine nicht zu feine Wolle zum Verspinnen suchen (kein feines Merino!) Um zwei Fäden zu verspinnen, also zu zwirnen, brauchst Du keine gesonderte Spindel, sondern lediglich zwei Knäule. Wichtig ist, dass du beim Zwirnen gegen die Drehrichtung des Garns spinnst. D. h. wenn dein Ausgangsgarn s-gedreht ist, wird es in Z-Richtung verzwirnt und umgekehrt.
 
normalerweise spinnt man im Uhrzeigersinn und verzwirrnt entgegen dem Uhrzeigersinn, das ist erst mal sicherlich nicht sonderlich interessant aber wenn man Stickbilder fertigen möchte, mit selbstgesponnenem Garn, dann bekommt das plötzlich eine große Bedeutung (Farbverlauf, Verarbeitbarkeit,..) Zudem kann man Seidenfäden auch mit einer ganz normalen Spinden so dünn Spinnen, dass sie locker mit der Nähmaschine vernäht werden könnten.... das braucht nur etwas Übung
 
Danke, da habt ihr mir schonmal weiter geholfen. D.h. ich kann statt 2 Fäden auch 3 oder 4 holen und die verspinnen oder wirds dann komplizierter? Wie sieht das denn zeitechnisch aus im Vergleich zum Spinnrad? Wieviel länger braucht ihr da, falls ihr das mal ausprobiert habt? Und wird es mit dem Spinnrad gleichmäßiger oder ist das reine Übungssache und man sieht später keinen Unterschied?
 
Spinnrad geht definitv schneller, aber ich kann ganz dünnes Nähgarn nur per Handspindel schön,... ist aber auch sicherlich Übungssache. Spinnrad hat halt überhaupt nicht viel mit Mittelalter zu tun 4fach verzwirrnt ist keine Seltenheit
 

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